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Geld ohne Zinsen und Inflation

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Geld ohne Zinsen und Inflation (2003)
Titel
Geld ohne Zinsen und Inflation
Ein Tauschmittel, das jedem dient
Autor
Margrit Kennedy[wp]
Verlag
Permakultur-Verlag, 1988
Goldmann, 1994, 2003, ISBN 3-442-12341-0, Neuauflage 2006

Beschreibung

Nicht vorhanden

Inhaltsverzeichnis

  • Vorbemerkung
  • Einleitung
  • Kapitel 1: Vier grundsätzliche Mißverständnisse bezüglich der Funktion des Geldes
    • Mißverständnis Nr. 1: Es gibt nur eine Art von Wachstum
    • Mißverständnis Nr. 2: Zinsen zahlen wir nur dann, wenn wir uns Geld leihen
    • Mißverständnis Nr. 3: Das gegenwärtige Geldsystem dient allen gleichermaßen
    • Mißverständnis Nr. 4: Inflation ist ein integraler Bestandteil eines jeden Geldsystems
  • Kapital 2: Ein Geldsystem ohne Zinsen und Inflation
    • Eine Umlaufgebühr ersetzt die Zinsen
    • Erste Experimente mit zinsfreiem Geld
    • Lösungsansätze heute
    • Die notwendige Bodenreform
    • Die notwendige Steuerreform
  • Kapitel 3: Wer profitiert von zins- und inflationsfreiem Geld?
    • Das Land oder die Region, die mit der Geldreform beginnt
    • Politiker und Banken
    • Die Reichen
    • Die Armen
    • Kirchen und spirituelle Gruppen
    • Handel und Industrie
    • Die Landwirtschaft
    • Die Ökologie unseres Planeten
    • Künstler
    • Frauen und Kinder
  • Kapitel 4: Lernen aus der Geschichte
    • Das Brakteatengeld im mittelalterlichen Europa
    • Der Goldstandard in der Weimarer Republik
  • Kapitel 5: Wie kann jeder an der Veränderung des Geldsystems mitwirken
    • Die Förderung von Modellversuchen
    • Die Einführung eines örtlichen oder regionalen Tauschmittels
    • Unterstützung ethischer Investitionen
  • Kapitel 6: Evolution statt Revolution
  • Referenzen
  • Literaturhinweise
  • Register
  • Über die Autorin

Buchbesprechung

Sehr anschauliche Darstellung!
Margit Kennedy erklärt hier die Grundzüge der Frei­wirtschafts­lehre, auch zum einfachen Verständnis gedacht. Mit Praxis­beispielen und vielen Grafiken versucht Sie so, die Freiwirtschaft und dessen Schwierigkeiten darzustellen.
In Zeiten exponentiell steigender Staats­ver­schuldung sollte man sich über alternative Formen der Gemeinwirtschaft mal informieren. Hierbei muss natürlich besonders die Funktion des Geldes bedacht werden.
Frisches Denken für neue Ideen!
Ein Finanzsystem ohne Zinsen, weder für geborgtes Geld (Zinsen) noch für Einlagen (Sparbücher usw. ...). Statt dessen eine Umlauf­sicherung in Form einer Kapital­besitz­abgabe, womit der Kapital­besitzende gut daran täte, sein Kapital im Umlauf zu halten, oder er verliert Werte. Wodurch die Ware "Geld" allen anderen Waren gleichgesetzt ist, weil praktisch jede Ware im Laufe der Zeit an Wert verliert (verdirbt, rostet, aus der Mode kommt etc. ...)
HEY! Diese Idee hat etwas, und je länger man sich's durchdenkt, umso mehr gewinnt diese Idee an Charme.
Gleich vorweg ... die Idee des sog. Freigeldes ist alles andere als neu und wurde auch schon erfolgreich angewandt, Kennedy bringt die Ideen nur wieder in Erinnerung... und das alles vor dem mehr als düsteren Hintergrund einer zusehends kollabierenden Wirtschaft und errodierenden Sozial­systemen, verursacht durch das offenbar nicht wirklich taugliche Kapitalsystem, wie wir es momentan kennen.
Man muss nicht Volkswirtschaft studiert haben, um zu erkennen, dass diese Spirale von pathologischem Wirtschaftswachstum und Schuldenbergen sich nicht ewig weiterdrehen kann, und sich auch nur deshalb noch dreht, weil wir Raubbau an der Natur betreiben und die Nationen der 3. Welt bis auf's Blut ausbeuten. Wer Kennedy hier nicht glaubt, sollte vielleicht bei Chalmers Johnson nachlesen. Der sagt's euch dann brühwarm!
Jedem steht es frei, Kennedys Ideen mit Spott zu überhäufen, aber es sollte auch jeder - ganz für sich alleine - nachdenken, wieviel leichter es wäre, müsste man keine Zinsen zahlen. Selbst wenn man selbst keine Schulden für Haus, Auto und Urlaub aufgenommen hat, dein Staat hat das bereits für dich getan. Und um die Zinsen zu zahlen presst er dir nun das Geld aus dem Leib. Denkt einfach nach. Wieviele Firmen müssten nicht zusperren, weil sie ihre Kredite nicht zahlen können? Wieviele Firmen müssten nicht Arbeitsplätze noch sonstwo verlagern, weil sie sonst ihre Aktionäre nicht befrieden können (Aktionäre, die sie sich nur deshalb ins Boot geholt haben, weil sie's auf Kreditbasis nicht schaffen können). Wieviel billiger wären Produkte, wenn nicht auf jedem Preis 5-50% Kreditzins draufgeschlagen werden müsste.
Fragen über Fragen.
Stellt man sie - und Kennedy hat sie in diesem Buch gestellt - und begegnet ihnen mit offenem Geist, wird man erkennen, dass das gegenwärtige System nur dazu führt, alles Geld in die Hand der Banken zu spielen, bei gleichzeitigem Raubbau an Natur, Sozialsystemen, und letztlich am Menschen selbst.
Sicher, einige werden diesen verfluchten Teufelskreis auch noch verteidigen, wenn das letzte Stück Natur vernichtet ist und die hundertste DotCom-Blase an der Börse geplatzt ist. Wahrscheinlich aber sind es genau die, die davon sehr gut profitiert haben.
Nicht ganz
Im Grunde weiß ich nicht recht, ob man dieses Buch empfehlen kann, bzw. davon abraten darf, es zu lesen. Das Hauptproblem der Autorin liegt entweder darin, dass sie ein Laie in der Ökonomie ist oder dass sie ihre Kompetenz nicht vermitteln kann. Nehmen wir einmal das zweite an.
Wenn ich mir vorstelle, ich hätte von dem Gegenstand, der hier behandelt wird, noch nie gehört und hätte dann das Buch zur Hand genommen, hätte ich glauben können, es handele sich dabei um ein bisschen Propaganda für attac oder Ähnliches.
Ich möchte abschließend sagen: Es lohnt sich, sich mit dem Thema eingehend zu befassen, auch wenn Leute wie Frau Kennedy darüber schreiben.
Zu einfach ist falsch
"Man soll alles so einfach machen, wie möglich - aber nicht noch einfacher" - soll Einstein gesagt haben. Die Wahrheiten, die Kennedy hier verbreitet, sind strecken­weise von der Art, wie sie manche Mütter kleinen Kindern erzählen: (Warum ist der Himmel rot - weil das Christkind Kuchen bäckt).
Kennedy nimmt es mit ihren Beispielen, Über­legungen und Behauptungen nicht so genau, was nicht passt, wird passend gemacht. Natur ist gut, also auch "natürliches" Wachstum. Exponentielles Wachstum (Zinseszins) ist böse, also kann es nicht natürlich sein, sondern ist unnatürlich - wie Krebs. (Sie stutzen? - Wollen sagen, Krebs sei ja auch natürlich? Nun - nicht so voreilig, die Autorin hilft weiter:) Exponentielles Wachstum (Krebs, Zinseszins) steht für Tod, der zwar bekanntlich nicht unnatürlich aber doch wohl böse ist. Und für quantitatives Wachstum, statt qualitativem und so weiter bla bla bla. Mit anderen Worten: Dieses Buch erleichtert es jedem Freigeld­gegner, uns als esoterische Träumer erscheinen zu lassen.
Wie wir die Reichen immer reicher machen
Margrit Kennedy erklärt überzeugend und mit großem Engagement, warum durch die Hebelkraft des Zinses­zinses die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden und was wir dagegen tun können. Jede, die mit einer lächerlich überteuerten Wohnungsmiete dem Bauherrn und letztlich dessen Geldgeber jahrzehntelang ein leistungs­freies Einkommen finanziert, sollte sich mit Kennedys klarer Analyse vertraut machen. Es wird höchste Zeit, dass wir alle geld­theoretisch mehr Durchblick bekommen, ganz besonders wir Frauen.

Netzverweise

Dieser Artikel basiert teilweise auf dem Artikel Geld ohne Zinsen und Inflation (25. April 2005) aus der (inzwischen geschlossenen) freien Enzyklopädie Freiwirtschaft ORGanized. Der Freiwirtschaft-Artikel steht unter der GNU Free Documentation License 1.2. In der Freiwirtschaft war eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.