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Gero Hocker

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Gero Hocker
Geboren 30. Juni 1975
Parteibuch Freie Demokratische Partei
Beruf Wirtschaftswissenschaftler
Abtreibungs­bewerbungs­gesetz Gero Hocker stimmte am 24. Juni 2022 im Deutschen Bundes­tag für das Abtreibungs­bewerbungs­gesetz, womit nun das Werben für die Tötung Ungeborener für Ärzte straflos gestellt wurde.
Pandemie­vertrag Gero Hocker hat am 12. Mai 2023 bei der Abstimmung zum WHO-Pandemievertrag im Deutschen Bundes­tag die Stimmkarte nicht ab­gegeben.
AbgeordnetenWatch Gero Hocker
URL gero-hocker.abgeordnete.fdpbt.de

Gero Hecker (* 1975) ist ein deutscher Politiker und Wirtschafts­wissenschaftler. Er ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und Sprecher im Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung der FDP-Bundes­tags­fraktion. Von 2009 bis zur Parlaments­auflösung im September 2017 war er Abgeordneter des Nieder­sächsischen Landtags. Am 17. Januar 2019 wurde er außerdem zum Präsidenten des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV) gewählt.

Berufliches

Hocker erlangte 1994 das Abitur und leistete im Anschluss den Grundwehrdienst im Panzer­grenadier­bataillon 323 in Schwanewede ab. Von 1995 bis 1998 absvolierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bremen. Nach der Ausbildung arbeitete Hocker im Marketing-Bereich. Außerdem studierte er von 1998 bis 2003 das Fach Wirtschafts­wissenschaften an der Universität Bremen. Er arbeitete danach bis 2006 als Vermögens­berater bei der Nordwestfinanz Bremen.

Von 2006 bis 2007 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Institutionelle Ökonomik und Innovations­ökonomik der Universität Bremen tätig. Er forschte in Alabama und Oregon und promovierte im Anschluss. Von 2007 bis 2008 war er als Assistent des Vorstands­vorsitzenden der AWD Holding AG in Hannover tätig. Bis zu seinem Einzug in den Landtag von Niedersachsen, in den er durch das Ausscheiden von Philipp Rösler[wp] am 28. Oktober 2009 als Nachrücker gelangte, arbeitete er bei der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG in Oldenburg.

Politisches

Hocker amtiert seit 1998 als Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Verden. Von 2000 bis 2002 war er Mitglied im Vorstand des FDP-Landesverbandes Niedersachsen. Außerdem fungiert er von 2001 bis 2008 als Ratsherr der Stadt Achim.

Vom 28. Oktober 2009 bis 2017 war Hocker Mitglied des Niedersächsischen Landtags. Innerhalb der FDP-Fraktion war er Umwelt­politischer Sprecher. Er ist seit 2010 zudem wieder Mitglied im Vorstand der Niedersächsischen FDP. Von Mai 2015 bis April 2017 fungierte er als Beisitzer im FDP-Bundesvorstand.

Von 2012 bis 2018 amtierte er als Generalsekretär der FDP Niedersachsen. Im April 2018 wurde er als Beisitzer in den Landesvorstand gewählt.

Bei der Bundestagswahl 2017 trat Hocker für die FDP im Bundestags­wahlkreis Osterholz – Verden an und wurde über die niedersächsische Landesliste der FDP in den 19. Deutschen Bundestag gewählt. Innerhalb der Fraktion der FDP im Deutschen Bundestag ist Hocker Sprecher für Landwirtschaft und Ernährung und gehört als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur an.

Hocker äußerte mehrfach explizit Zweifel am tatsächlichen Stattfinden eines anthropogenen Klimawandels. Bei einer Landtagsrede am 31. Oktober 2013 äußerte er sich kritisch gegenüber der Klimapolitik der rot-grünen Landesregierung und stellte die Tatsächlichkeit des menschengemachten Klimawandels als realen Vorgang in Frage. Seine Haltung begründete er unter anderem mit dem (falschen) Argument, dass Grönland vor 1000 Jahren eisfrei gewesen sei. Der Klimaforscher Georg Hoffmann beschimpfte Hocker auf der Plattform ScienceBlogs als „Klimaschmock des Monats“. 2019 erklärte Hocker seine damalige Aussage für fehlerhaft, weswegen er sie nicht wiederholen würde, kritisierte aber zugleich die "Klimaschutz­aktivistin" Greta Thunberg und warf ihr unerträgliche Selbstverliebtheit und Opfermentalität vor.

Hocker unterstützt den Antrag der FDP zur Aberkennung des Status der Gemeinnützigkeit von Organisationen, die Straftaten tolerieren, dazu aufrufen oder diese rechtfertigen. Im Gespräch mit der taz sagte er dazu: "Ich glaube, dass das die Axt an den Rechtsstaat legt, wenn privat­wirtschaftliche Organisationen Funktionen übernehmen, die eigentlich von den Veterinär­behörden übernommen werden müssten". Im deutschen Bundestag behauptete Hocker, dass Filmmaterial aus Tierställen "fast immer manipuliert" sei und "in 99 Prozent der Fälle nicht die Realität" abbilden würde. Auf Nachfrage der ARD erklärte sein Büro zunächst, dass die Tierrechts­organisation PETA Manipulationen habe eingestehen müssen. Auf eine weitere Nachfrage, worin denn die Manipulationen bestünden, wurde angegeben, dass Aufnahmen aus einem Zoo zusammen­geschnitten und mit Musik untermalt waren. Auf den Einwand, dass dies aber nicht bedeuten würde, dass "99 Prozent der Fälle manipuliert" seien, wurde darauf abgestellt, dass Hocker sich generell auf die "Art der Präsentation: schnelle Schnitte, dramatische Musik" bezogen hätte. Hocker behauptete weiterhin, dass Aufnahmen aus Tierställen an Fernsehsender verkauft würden, konnte allerdings keine Beispiele nennen. Sein Büro gab an, dass die Aufnahmen für ein angeblich "steigendes Spendenaufkommen" sorgten und gab zu, dass "nicht bekannt sei", ob es Geldspenden gäbe.

Im August 2020 wurde bekannt, dass Hockers Mitarbeiter Benjamin Berg und Christoph Pein eine Firma gegründet hatten, über welche Lobbyisten für mehrere Tausend Euro "Facebook-Live"-Talks mit Hocker auf dessen Profil buchen konnten. Hocker bestritt, etwas über die finanziellen Konditionen gewusst zu haben. Bei den Summen handele es sich "um Beiträge zu den Produktions­kosten". Die Süddeutsche Zeitung bemerkt, dass die Lobbyisten keine kritischen Fragen fürchten mussten, sondern vielmehr mit Stichworten gefüttert wurden, um entsprechend ihre Agenda platzieren zu können. Spätere Reden Hockers wiesen jeweils eine erhebliche Nähe zu den dort zu Wort kommenden Lobbyisten aus der Tabakindustrie oder der Düngemittelbranche auf. Später erklärte Hocker, er habe kein finanzielle Unterstützung erhalten und es bestehe keine Verbindung zwischen seinen politischen Entscheidungen und dem Gesprächsformat. Um keinen falschen Anschein zu erwecken werde die Agentur auf seine Bitte geschlossen.

Privates

Gero Hocker ist Ehrenmitglied im Angelverein in Achim, in dem er seinen Sachkundenachweis in Form des Fischereischeins abgelegt hat. Hocker engagiert sich innerhalb des Angelvereins unter anderem für den Naturschutz.

Netzverweise