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Hafen von Chancay

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Der Hafen von Chancay ist der erste Tiefseehafen in Südamerika.

Das peruanische Hafenterminal mit hoher Kapazität befindet sich in der Stadt Chancay[wp], im Bezirk Chancay[wp] in der Provinz Huaral[wp], etwa 75 Kilometer nördlich der Stadt Lima[wp], in der gleichnamigen Region. Dieses Projekt, das als erster intelligenter und automatisierter Hafen Südamerikas anerkannt ist, soll die Anbindung Perus an die internationalen Märkte, insbesondere an Asien und vor allem an China, verbessern.

Dieser Hafen wurde als private Initiative für die öffentliche Nutzung entwickelt. Er wird von Cosco Shipping Ports[wp], einem chinesischen Unternehmen, verwaltet, das 60 Prozent der Investition hält, während die restlichen 40 Prozent der Volcan Compañía Minera[wp], einem peruanischen Bergbau­unternehmen, gehören. Mit dem Bau des Hafens wurde ein neuer Hafen in Peru geschaffen.

Der Bau des Hafens erforderte eine Anfangsinvestition von 1,3 Milliarden Dollar, mit der die erste Phase des Projekts abgeschlossen werden konnte. Diese Phase umfasst den Bau von vier Docks, einem Verwaltungs­komplex, einem Logistik­zentrum und einem fast zwei Kilometer langen Tunnel, der den Hafen mit der Panamericana[wp] (hier PE-1N[wp]) verbindet.[1] Die zweite Investitionsphase sieht eine Erweiterung um bis zu 3,5 Milliarden Dollar vor und soll im Jahr 2032 abgeschlossen sein.

Der Hafen wurde am 14. November 2024 im Rahmen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschafts­kooperation[wp] (APEC) offiziell eingeweiht. Aufgrund von Sicherheits­vorkehrungen fand die Veranstaltung praktisch vom Regierungspalast aus statt und wurde vom Präsidenten der Volksrepublik China, Xi Jinping[wp], besucht.

Trotz der Einweihung hat der Hafen noch nicht den kommerziellen Betrieb aufgenommen, er befindet sich derzeit in der Testphase oder dem "Probebetrieb", einem Prozess, der sechs Monate dauern wird, bis die Installation aller für den Betrieb erforderlichen Geräte und Systeme abgeschlossen ist.



Im Jahr 2007 hatte der ehemalige peruanische Marineadmiral Juan Ribaudo de la Torre die Idee, südlich des alten Hafens von Chancay einen großen Handelshafen zu errichten, wofür er das Unternehmen Chancay Port (CHP) gründete und das Grundstück zur Verfügung stellte, auf dem die Arbeiten ausgeführt werden sollten. Im Jahr 2011 schlossen sich Ribaudo und sein Unternehmen mit der peruanischen Volcan Compañía Minera S. A. A. zusammen, und gründeten das Unternehmen Terminales Portuarios Chancay S.A. (TPCH) mit dem Ziel, das Hafenprojekt zu entwickeln, das aus einem Mehrzweck-Hafenterminal und einer Logistik-Zone bestehen sollte. Nach dem Tod von Ribaudo erwarb Volcan 100 % der Anteile an dem Projekt und begann 2016 allein mit der Durchführung der ersten Phase, für die es 460 Mio. USD veranschlagte. Da die vollständige Ausführung des Projekts jedoch fast 1,8 Mrd. USD erfordern würde, machte sich Volcan auf die Suche nach einem strategischen Partner.

Im Jahr 2019 gaben Volcan Compañía Minera S. A. A. und das chinesische Unternehmen Cosco Shipping Ports die Unterzeichnung einer Vereinbarung über eine Geschäfts­partnerschaft für die gemeinsame Entwicklung des Projekts bekannt. Der Einstieg des chinesischen Unternehmens bedeutete eine Neuformulierung und Erweiterung des Projekts, die einen neuen Entwurf, die technische Entwicklung, den Bau und den Betrieb des nunmehrigen Megahafen­komplexes umfassen würde, wodurch sich die geschätzte Gesamt­investition auf drei Milliarden US-Dollar erhöhen würde. Infolge der Kapital­aufstockung durch Cosco Shipping Ports wurde Cosco Shipping Ports zu einem Anteilseigner von 60 Prozent an dem Projekt, während der peruanische Vulkan seinen Anteil auf 40 Prozent reduzierte. Das Unternehmen wurde außerdem von Terminales Portuarios Chancay S.A. in Cosco Shipping Ports Chancay Perú S.A. umbenannt. ---

Der Bezirk Chancay weist gravierende Mängel in der Straßeninfrastruktur auf. Nur 39,4 Prozent der Straßen sind asphaltiert, was den Zugang und die Mobilität in der Region einschränkt. Darüber hinaus ist die Zufahrt nach Chancay über die Panamericana Norte stark gesättigt, mit einem Sättigungsindex von über 0,82, was darauf hinweist, dass die Straßen nahe an der Kapazitätsgrenze sind. Diese Überlastung wird sich mit dem Betrieb des Hafens voraussichtlich noch verstärken, mit einem prognostizierten Anstieg von bis zu 2.500 Frachtfahrzeugen pro Tag bis 2034.

Im Jahr 2025 stürzte eine Brücke ein, die mit der Stadt verbunden ist, und A warnte, dass dies auf die Auswirkungen des Hafens von Chancay auf den Verkehr zurückzuführen sein könnte.



2019 schloss die peruanische Regierung unter Staatspräsident Martín Vizcarra[wp] mit der chinesischen Hafen­betreiber­gesellschaft COSCO Shipping Ports[wp] und dem peruanischen Bergbau­unternehmen Volcan Compañía Minera[wp] einen Vertrag zum Bau eines Hafens in Chancay, der der größte Containerhafen Südamerikas werden sollte.[2] China hält 60 % und Peru 40 % der Eigentumsanteile an dem Hafen­projekt und -betrieb. Der Auftrag zum Bau des Hafens wurde 2022 an die China Harbour Engineering Company (CHEC), ein Tochter­unternehmen der China Communications Construction Company[wp], vergeben.[3] Im selben Jahr begannen die Bauarbeiten. Die symbolische Einweihung erfolgte am 14. November 2024.[4] Dies geschah virtuell von Lima[wp] aus durch den Staatspräsidenten der Volksrepublik China[wp] Xi Jinping[wp], der zum 36. Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschafts­gemeinschaft[wp] nach Peru gekommen war, in Anwesenheit der peruanischen Staatspräsidentin Dina Boluarte[wp].[5] In der ersten Ausbauphase können pro Jahr rund eine Million Container umgeschlagen werden. Die direkte Schiffspassage zwischen Chancay und Shanghai dauert etwa 25 Tage.[6][7]

Einzelnachweise

  1. Xenia Böttcher: "Eine Machtdemonstration von Peking": Perus neuer Megahafen Chancay, Tagesschau am 10. November 2024. Mit Filmbericht.
    Anreißer: Ein Megahafen in Peru eröffnet China neue Möglichkeiten in Südamerika. Die Anlage in Chancay verkürzt die Fahrtzeit von Riesencontainern und könnte zu mehr Handel mit begehrten Rohstoffen führen. Und auch zu politischer Abhängigkeit?
    Auszug: "Unser Ziel ist es, das Singapur Lateinamerikas zu werden", sagt Verkehrsminister Raúl Pérez-Reyes[wp] zu Journalisten. An Peru solle kein Weg mehr vorbeiführen. "Wenn jemand aus Brasilien, Venezuela, Bolivien, Paraguay oder Argentinien nach Asien will, wird er Peru als Ausgangshafen für Asien betrachten. Das ist unser Ziel."
  2. Heinz Schulze: Hafentelegramm: Kleines Chancay - großes China, InfoPeru Newsletter 74, Informationsstelle Peru e. V., 23. Dezember 2020, Seiten 43-45
  3. Contractor chosen to build Peru’s $3bn Chancay port, abgerufen am 29. November 2022.
  4. Megahafen als Chinas Pforte nach Peru. ORF.at, 14. November 2024, abgerufen am 15. November 2024.
  5. "De Chancay a Shanghái": Xi Jinping destaca que el megapuerto será "un verdadero camino de prosperidad", Radio Programas del Perú (RPP), 14. November 2024, abgerufen am 15. November 2024.
  6. Xenia Böttcher: "Eine Machtdemonstration von Peking". Perus neuer Megahafen Chancay, Tagesschau am 10. November 2024. Mit Filmbericht.
  7. Wikipedia: Chancay - Abschnitt "Hafen"

Netzverweise

  • Die spanischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Puerto de Chancay (Diesen Artikel gibt es in der deutschsprachigen Wikipedia [noch] nicht.)


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Puerto de Chancay (24. Februar 2025) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.