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Michael Kellner

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Michael Kellner
Geboren 8. Mai 1977
Parteibuch Bündnis 90/Die Grünen
Abtreibungs­bewerbungs­gesetz Michael Kellner stimmte am 24. Juni 2022 im Deutschen Bundes­tag für das Abtreibungs­bewerbungs­gesetz, womit nun das Werben für die Tötung Ungeborener für Ärzte straflos gestellt wurde.
Pandemie­vertrag Michael Kellner hat am 12. Mai 2023 bei der Abstimmung zum WHO-Pandemievertrag im Deutschen Bundes­tag die Stimmkarte nicht ab­gegeben.
AbgeordnetenWatch Michael Kellner
URL michael-kellner.info

Michael Kellner (* 1977) ist ein deutscher Politiker und seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist seit Dezember 2021 auch Parlamentarischer Staats­sekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und "Klimaschutz" und als solcher seit Januar 2022 Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand. Von Oktober 2013 bis zum Januar 2022 übt er das Amt des Politischen Bundes­geschäfts­führers seiner Partei aus und war damit ebenfalls Mitglied im Bundesvorstand.

Berufliches

Kellner wuchs in seiner Geburtsstadt Gera als Sohn eines Schuldirektors und einer Beschäftigten des Poliklinik auf. Beide Elternteile verloren nach der Wende in der DDR ihre berufliche Stellung. Nach seinem Schulabschluss lebte und arbeitete Kellner in einem israelischen Kibbuz. Danach studierte er bis 2002 Politik­wissenschaft an der Universität Potsdam sowie als Erasmus-Stipendiat in Canterbury, Großbritannien und als Fulbright-Stipendiat an der Michigan State University in East Lansing, USA. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit dem Verhältnis der Bundesländer Berlin und Brandenburg.

Politisches

1997 trat Michael Kellner der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei und beschäftigte sich seit dem Bielefelder Sonderparteitag zum Einsatz im Kosovo 1999 mit Friedens- und Sicherheits­politik. Während seines Studiums in Potsdam war er drei Jahre Mitglied im Landesvorstand der Brandenburger Grünen und Sprecher der Landes­arbeits­gemeinschaft Wissenschaft und trat in Potsdam als Direktkandidat im Landtags­wahlkampf 2004 an.

Von 2004 bis 2009 arbeitete er als Büroleiter von Claudia Roth im Bundesvorstand und war Mitglied im Wahlkampfstab 2005 und 2009. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestags­abgeordneten Frithjof Schmidt tätig. Von 2011 bis 2013 amtierte er als Sprecher der Bundes­arbeits­gemeinschaft Frieden und internationale Politik.

Er wird dem linken Flügel der Partei zugerechnet und gehörte eine Zeit lang zum Koordinierungs­team der partei­internen Strömung Grün.Links.Denken.

Am 19. Oktober 2013 wurde Michael Kellner in Berlin auf der 36. Bundes­delegierten­konferenz von Bündnis 90/Die Grünen als Nachfolger von Steffi Lemke zum politischen Bundes­geschäfts­führer gewählt. 2015 wurde er in diesem Amt bestätigt. Am 27. Januar 2018 wurde Kellner mit 74,19&thin;% auf der Bundes­delegierten­konferenz wiedergewählt. Am 16. November 2019 wurde er mit 87,3&thin;% als politischer Geschäftsführer bestätigt.

In der Funktion als politischer Bundes­geschäfts­führer reformierte Michael Kellner unter anderem Beteiligungs­prozesse innerhalb der Partei und führte neue, digitale Beteiligungsformate wie die Mitglieder­befragungen ein.

Michael Kellner war Wahlkampfleiter für die EU-Parlamentswahl 2014, bei der Bündnis 90/Die Grünen ein zwei­stelliges Ergebnis erreichen konnten, nachdem die Partei ein für sie enttäuschendes Ergebnis von 8,4 % bei der Bundestagswahl 2013 erhielt. Den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017 leitete Michael Kellner erneut. Die Partei erreichte hier ihr zweitbestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Anschließend verantwortete Kellner den Wahlkampf zur EU-Parlamentswahl 2019, bei der die Partei ihr bisher bestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl erreichte. Auch den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021, bei der Bündnis 90/Die Grünen ihr bestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl erreichten, verantwortete Michael Kellner als Wahlkampfleiter.

Kellner war in seiner Funktion als politischer Bundes­geschäfts­führer und Mitglied der Sondierungs­gruppe seiner Partei nach der Bundestagswahl 2017 an den Sondierungs­gesprächen über die Jamaika-Koalition zwischen Bündnis 90/Die Grünen, CDU, CSU und FDP maßgeblich beteiligt.

Nach der Bundestagswahl 2021 gestaltete Michael Kellner auch die Sondierungs­gespräche über die Ampel-Koalition aus Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP als Mitglied des grünen Sondierungsteams sowie die anschließenden Koalitionsverhandlungen als Mitglied der Haupt­verhandlungs­gruppe maßgeblich mit.

In seiner Funktion war Kellner auch für die am März 2018 begonnene Ausarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms und die 2020 erfolgte Verabschiedung eines neuen Grundsatzprogramms, verantwortlich.

Bei der Bundestagswahl 2021 erhielt Kellner als Direktkandidat im Wahlkreis Uckermark/Barnim I 5,8 Prozent der Stimmen, zog aber auf Platz 2 der Landesliste in den deutschen Bundestag ein. Damit haben die Brandenburger Grünen erstmals zwei Mandate im deutschen Bundestag. Seit dem 8. Dezember 2021 ist er Parlamentarischer Staats­sekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und "Klimaschutz", Robert Habeck. Am 5. Januar 2022 wurde er außerdem zum Beauftragten der Bundesregierung für Mittelstand ernannt.

Er gehört der Mitgliederversammlung der Heinrich-Böll-Stiftung an.

Neben Michael Kellner wurde der mit mit verschwägerte Lobbyist Patrick Graichen, als beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz berufen. Graichen war zuvor Geschäftsführer der ökopolitischen Denkfabrik Agora Energiewende. Die auffällige familiäre Verbindung in der Ministeriums­führung wurde als "Kellner/Graichen-Clan" kritisiert, Kellner wies die Vorwürfe der Vetternwirtschaft mit Entschiedenheit zurück.

Netzverweise