Walküre
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Etymologie
Der Name Walküre ist eine moderne Entlehnung aus dem Altnordischen. Das altnordische Wort lautet valkyrja, Mehrzahl valkyrjar. Es stammt von den altnordischen Wörtern valr ("die auf dem Schlachtfeld liegenden Leichen") und kjósa ("wählen") ab. Das altnordische kjósa ist verwandt mit dem deutschen kiesen (Part. Perf.[wp] gekoren); valkyrja wird denn auch mit Totenkieserin[1] übersetzt. Der altenglische Begriff lautet wælcyrge.[2]
Ihr Erscheinen galt in Nord- und Mitteleuropa noch jahrhundertelang als todkündend. Als "Geistwesen"[wp] bedeuteten sie dem Krieger früherer Zeiten ihre Eigenschaft als "Todesengel"[wp], der den Menschen in die Welt seiner Ahnen geleitete.
Herkunft der Walküren
Die Walküren waren ursprünglich wahrscheinlich Totendämonen, denen die Krieger zufielen, die auf dem Schlachtfeld gefallen waren. Allmählich änderte sich die Vorstellung von Valhöll (Walhall): Anfangs war Valhöll das mit Leichen übersäte Schlachtfeld, von dem die Totendämonen (Walküren) die Gefallenen zu einem Totengott führen. Später malte man sich Valhöll als Odins Festhalle aus. Parallel dazu veränderten sich auch die Walküren von Totendämonen zu irdischen Kriegerinnen mit menschlichen Zügen, die sich auch in Krieger verlieben können, wie beispielsweise die Walküre Sigrdrífa in den Sigrdrífumál[2] oder Sváfa im Helgakviða Hjörvarðssonar[wp].
Mythologische Bezüge
Die Wikinger[wp] sahen in Polarlichtern oder treffender den "Nordlys" ein Zeichen für die Anwesenheit von Walküren auf der Erde und dass irgendwo auf Midgard[wp] eine große Schlacht geschlagen worden war. Im Glauben der Menschen waren es die Walküren, die nach einem erfolgreichen Gefecht durch das Firmament ritten und die heldenhaftesten Kämpfer dazu auserwählten, als Einherjer[wp] an Odins Tafel speisen zu dürfen. In der Vorstellungskraft spiegelte sich dabei das Licht des Mondes in ihren blanken Rüstungen und war die Erklärung für das Farbenspiel am nächtlichen Himmel.[3]
Deutsche Romantik
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Einzelnachweise
- ↑ Mackensen, Deutsche Etymologie, Bremen 1977, VI a 24 = S. 182.
- ↑ 2,0 2,1 Rudolf Simek, Lexikon der germanischen Mythologie, 2. Auflage, Stuttgart 1995, ISBN 3-520-36802-1.
- ↑ Nordlys - Polarlichter in Norwegen erleben, norge-urlaub.de
Querverweise