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Christine Nöstlinger

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Christine Nöstlinger
Christine Noestlinger.jpg
Geboren 13. Oktober 1936
Beruf Autor

Christine Nöstlinger (* 1936) ist eine sozialistische und feministische österreichische Schriftstellerin, die zu den bekanntesten und einflussreichsten Kinderbuchautorinnen des deutschen Sprachraums zählt. Viele ihrer Bücher propagieren antiautoritäre bzw. autoritätskritische, sozialistische und feministische Standpunkte. Sie ist auch für Fernsehen, Hörfunk und Zeitschriften tätig.

Leben

Sie bezeichnet sich selbst als "wildes und wütendes Kind". Zu ihrer Mutter, Großmutter und Schwester hatte sie ein gespanntes Verhältnis; dagegen war das zu ihrem Vater und ihrem Großvater gut. Später ließen sich ihre Eltern scheiden. Obwohl sie ihren Kindern diese Erfahrung ersparen wollte, scheiterte auch ihre eigene erste Ehe. Sie ist Sozialistin aus Familientradition.

Aus einem Interview

  • NEWS: "Und Ihre beiden Töchter? Haben Sie die je geschlagen?"
  • Nöstlinger: "Die Ältere hab ich einmal in den Hintern gebissen. Da war auch eine Wut dabei, fürchte ich. Sie war immer bei meiner Mutter, die eine langsame, dicke Frau war und auch mein Kind auf dick und langsam gefüttert hat. Einmal hat sich meine Tochter mit einem kurzen Leiberl vor mir gebückt. Ich wollte nur um Spaß zubeißen - da wurde es stärker..."[1]

Bücher (Auszug)

  • Gretchen Sackmeier (eine Trilogie) behandelt eine Familie, die durch eine Scheidung auseinandergerissen wird. Das friedliche Familienleben bekommt einen Knacks, als Gretchens Mutter, bis dahin Hausfrau, beschließt, abzunehmen (nicht, weil sie ihrem Mann nicht gefallen würde, sondern durch den Einfluss ihrer feministischen alten Schulkameradin) und Sozialarbeiterin zu werden. Ihr Bruder leidet sehr unter der Scheidung und gründet mit einem anderen Jungen einen Geheimbund, "Das Schwarze Rachekreuz". Die beiden spionieren Menschen aus ihrer Umgebung aus (speziell Eheleute, die durch Affären ihre Ehe gefährden - er wurde wohl eindeutig durch die Trennung seiner Eltern dazu getrieben) und terrorisieren sie mit Drohbriefen und ähnlichem. Die Eltern finden wieder zusammen, aber die Welt ist nicht mehr heil - der Sohn schafft kaum die Versetzung, die kleine Tochter entwickelt seltsame Essgewohnheiten, und Gretchen findet zufällig heraus, dass einer der Klienten ihrer Mutter, ein ehemaliger Strafgefangener, auch der Verehrer ihrer Mutter ist (was die beiden aber vor dem Vater geheimhalten). Auch bestehen die Frauen der Familie darauf, dass sich der Vater an der Hausarbeit beteiligen muss, obwohl er viermal soviel verdient wie die Mutter. Aber Gretchen interessiert das weniger, weil sie mehr mit ihren beiden Verehrern beschäftigt ist - dem gutaussehenden, traditionellen Jungen Florian, und dem Softie Hinzel.
  • Das Austauschkind erzählt, wie eine österreichische Familie einen Jungen im Rahmen eines Schüleraustausches aufnimmt. Jasper, der Junge, verhält sich seltsam - er hat seltsame Essgewohnheiten, schläft mit einem Messer um den Bauch und wäscht sich nie. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Jaspers Familie völlig zerrüttet ist (die Eltern haben sich vor seiner Geburt getrennt und streiten sich um das Sorgerecht) und er sich deswegen seine Angewohnheiten zugelegt hat.
  • Der Hund kommt! ist ein Kinderbuch mit sprechenden Tieren. Aufgrund von Verwicklungen müssen sich der Hund und sein Freund, der Bär, als Frauen verkleiden. Der Bär, bis dahin Lehrer, beschließt, in die Politik zu gehen, um mehr Kindern zu helfen - weiterhin als Frau verkleidet. Er tritt der frauenfreundlichsten Partei bei und wird als "Kandidatin" aufgestellt. Als er auf einer Wahlkampfveranstaltung eine Rede hält ("Wir Frauen haben lange genug zugesehen, wie die Männer alles kaputtmachen! Frauen, wählt Frauen!"), wird er als Mann enttarnt, und der Hund muss ihn retten.
  • Nagle einen Pudding an die Wand! spielt unter Schulkindern. Ein neuer Mitschüler, genannt "der Koku", gründet mit der 13jährigen Ich-Erzählerin Katharina einen radikalen Umweltschutzverein. (Der Koku ist mehrmals von zuhause ausgerissen, um zu Greenpeace zu gehen, und sein Umwelt-Übereifer hat oft den normalen Unterricht lahmgelegt.) So werden den Nachbarn eines Nachts die Gartenschläuche einbetoniert, um sie an der Wasserverschwendung des Autowaschens zu hindern. Als die Eltern davon erfahren, verschwindet der Koku.
  • Sowieso und überhaupt behandelt ebenfalls die Themen Scheidung und Flickwerkfamilie.
  • Zwei Wochen im Mai ist der zweite Teil einer Autobiographie, aus ihrer Kindheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist ihre Familie sehr arm, und sie leidet darunter. Streitigkeiten in der Familie kommen hinzu. Die kleine Christine hat einen Freund aus einer kaputten Familie - er lebt zusammen mit seiner Mutter und dem "Alten", von dem keiner weiß, ob er sein Vater, Großvater oder beides ist. Zusammen hecken die beiden einen Plan aus, eine alte reiche Frau auszurauben, der aber nie in die Tat umgesetzt wird - stattdessen wird die Alte von ihrem Sohn ermordet. Das Buch enthält eine Szene, in der Nöstlinger von einer Klassenkameradin aus einer neureichen Familie zu lesbischen Sexspielen gezwungen wird und im Anschluss noch eine Ohrfeige bekommt und als "hurig" und "Sau" beschimpft wird.

Einzelnachweise