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Jennifer Morgan

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Jennifer Morgan
Jennifer Morgan (2020)
Geboren 21. April 1966
Beruf Politiker

Jennifer Lee Morgan (* 1966) ist eine US-amerikanische Politikerin, "Klimaschutz"-Aktivistin und politische Agentin der USA in Deutschland. Sie bekleidet seit März 2022 das Amt der Staats­sekretärin und Sonder­beauftragten für internationale Klimapolitik im Bundes­außen­ministerium unter Annalena Baerbock und leitete von 2016 bis 2022 zusammen mit Bunny Diarmid die internationale Umweltschutz­organisation Green Peace[wp]. Morgan ist seit ihrer im Schnellverfahren innerhalb von zwei Monaten nach Amtsantritt der Ampelregierung erfolgten Einbürgerung Inhaberin der deutschen Staatsbürgerschaft.

Ausbildung

Sie studierte ab 1988 Politikwissenschaft und Germanistik an der Indiana University Bloomington und schloss ihr Studium mit dem Bachelor of Arts ab. Danach begann sie an der School of International Service (SIS) der American University in Washington, D.C., ein Studium der Internationalen Beziehungen und beendet dasselbe mit dem Erwerb eines Masters of Arts.

Berufliches

Morgan war von 1994 bis 1996 als Koordinatorin der US-amerikanischen Sektion von Climate Action Network tätig. Sie arbeitete von 1996 bis 1997 im Rahmen eines Stipendien­programms der Robert Bosch Stiftung[wp] ein Jahr lang in Deutschland im damals von Angela Merkel geleiteten Bundes­umwelt­ministerium und fungierte unter anderem als deren Reden­schreiberin. Danach leitete sie von 1998 bis 2006 das Global Climate Change Program (Programm zum weltweiten Klimawandel) des WWF. Anschließend übte sie von 2006 bis 2009 die Funktion des Global Climate Change Directors für die Denkfabrik E3G (Third Generation Environmentalism) tätig. Danach fungierte sie von 2009 bis 2016 als Global Director of the Climate Program (Direktorin des Klimaprogramms) beim World Resources Institute. Morgan übte von April 2016 bis zum Antritt ihres Amtes als Ministerialbeamte im Jahre 2022 gemeinschaftlich mit Bunny McDiarmid die Funktion des Executive Directors (Geschäftsführerin) von Greenpeace International aus.

Neben diesen hauptamtlichen Aufgaben arbeitete Morgan während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 im Beratergremium der Bundesregierung unter der Leitung des Klimaforschers Hans Joachim Schellnhuber[wp] und unterstützt seit 2008 die Initiative Breaking the Climate Deadlock des früheren britischen Premierministers Tony Blair[wp]. Darüber hinaus war sie als Begutachtungs­editorin (Review Editor) an der Abfassung eines Kapitels des Fünften Sachstands­berichts des IPCC beteiligt. Sie war von Juli 2013 bis Oktober 2016 Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der deutschen Bundesregierung und von 2010 bis 2017 ein solches im Wissenschaftlichen Beirat des Potsdam-Instituts für Klimafolgen­forschung. Morgan ist Ehrenmitglied des Vereins Germanwatch.

Privates

Jennifer Morgans Vater ist Bankangestellter und ihre Mutter Krankenschwester. Sie hat zwei Schwestern. Morgan lebt seit 2003 in Berlin.

Umstände der Einbürgerung und Frage bezüglich der Hinnahme der Mehrstaatigkeit

Jennifer Morgan hat den Antrag auf Einbürgerung eigenen Angaben zufolge bereits "im vergangenen Jahr" gestellt. Die Ampel-Koalition hat ihre Arbeit Anfang Dezember 2021 aufgenommen. Ein zeitlicher und kausaler Zusammenhang zwischen Amtsantritt der neuen Bundesregierung und dem Antrag auf einen deutschen Pass durch Jennifer Morgan scheint nicht gänzlich ausgeschlossen. Die US-Amerikanerin lebt bereits seit dem Jahr 2003 in Berlin, offenbar ohne in diesen knapp 20 Jahren über eine Einbürgerung in Deutschland nachgedacht zu haben. Den deutschen Pass hätte Jennifer Morgan spätestens im Jahr 2011 beantragen können, im Falle einer Ermessens-Einbürgerung, die wohl berechtigte Aussichten auf Erfolg gehabt hätte, auch schon deutlich früher. Nun wurde das Verfahren bei Jennifer Morgan im Eiltempo durchgepeitscht, während normale Einbürgerungen Jahre dauerten, kritisiert Stefan Müller (CSU) gegenüber der Bild. "Für die Ex-Greenpeace-Chefin gibt es die deutsche Staatsbürgerschaft als Goodie auf die gut bezahlte Stelle obendrauf", so der Geschäftsführer der Unionsfraktion. Die Umwelt-Lobbyistin gehört der Besoldungsgruppe B11 an und kann daher mit einem monatlichen Grundeinkommen in Höhe von rund 14.750 Euro rechnen.

Warum durfte Jennifer Morgan ihren US-Pass behalten?

Das rekordverdächtige Eilverfahren zur Einbürgerung der 56-jährigen Neu-Deutschen ist jedoch bei weitem nicht die einzige Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt. In den Medien oder etwa auch bei Wikipedia ist derzeit oft von der "US-amerikanisch-deutschen Politikerin" die Rede. Dieser Begriff lässt darauf schließen, dass Jennifer Morgan ihren US-Pass offensichtlich behalten durfte und damit in den Genuss einer weiteren Vorzugsbehandlung gekommen ist. Das Staats­angehörigkeits­gesetz (StAG) enthält klare Bestimmungen zur Einbürgerung in Deutschland. Paragraf 10 Absatz 1 Satz 1 Nr. 4 StAG sagt dazu: "Ein Ausländer, der seit acht Jahren rechtmäßig seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat [...] ist auf Antrag einzubürgern, wenn seine Identität und Staatsangehörigkeit geklärt sind und er seine bisherige Staatsbürgerschaft aufgibt oder verliert." Ausnahmen von diesem Grundsatz sieht das StAG nur in sehr eng begrenzten Fällen vor, etwa wenn die Aufgabe der bisherigen Staatsbürgerschaft rechtlich nicht möglich oder für den Betroffenen unzumutbar ist. Zudem werden doppelte Staatsbürgerschaften bei Bürgern eines anderen EU-Staates oder der Schweiz akzeptiert.

Letzteres trifft auf die USA offensichtlich nicht zu und auch die Aufgabe der US-Staatsbürgerschaft ist grundsätzlich jederzeit möglich und sicherlich auch zumutbar, zumal wenn die betreffende Person schon seit fast zwei Jahrzehnten in Deutschland lebt. Das Generalkonsulat der USA mit Sitz in Frankfurt erklärt hierzu: "Der Verzicht auf die U.S.-Staatsbürgerschaft ist ein ernsthafter und unwiderruflicher Akt, der Ihre sorgfältige Überlegung verdient. Es ist zwingend erforderlich, dass Sie die Art der Konsequenzen vollständig verstehen, bevor Sie eine Bescheinigung über den Verlust der Staatsangehörigkeit beantragen." Sind wenige Wochen wirklich genug Zeit, um diese "sorgfältige Überlegung" anzustellen? Wie lange dauert es, bis die USA eine "Bescheinigung über den Verlust der Staatsangehörigkeit" ausstellen? Wurde hier einfach der Weg des geringsten Widerstands bzw. der meisten Vorteile für sich selbst gewählt? Das Bundes­innen­ministerium gibt zum Staats­angehörigkeits­recht folgenden Hinweis: "In Deutschland gilt grundsätzlich das Prinzip der Vermeidung von Mehrstaatigkeit, ausgenommen sind aber insbesondere Staatsangehörige der anderen EU-Mitglied­staaten[wp] sowie der Schweiz." Eine plausible Erklärung für das mutmaßliche Ignorieren dieses Grundsatzes im Zusammenhang mit der Einbürgerung von Jennifer Morgan gibt es bislang nicht.

– Kai Rebmann[1]

Einzelnachweise