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Lebenskraft
Eine unpersönliche Kraft
Lebenskraft ist ein unpersönlicher Antrieb, der sich sowohl statisch/ruhend als auch dynamisch/verändernd in der äußeren und inneren Wirklichkeit manifestiert.
Ohne Erlebenden bzw. Betrachter kann aber auch diese Manifestation nicht entstehen bzw. in Erscheinung treten. Sie tritt gleichzeitig mit ihm und in direktem Bedingungszusammenhang mit ihm in die Wirklichkeit der Welt. Man kann auch sagen, daß sich der Erlebende/der Betrachter/das Selbst (Subjekt) in der Lebenskraft als Erscheinung und Vorgang (als Objekt) spiegelt und vergegenständlicht.
Wird diese Erscheinung nicht auf die hypothetische (und per Konditionierung übernommene, zugleich jedoch völlig schicksalhaft entstehende) Ich-Vorstellung begrenzt, so umfaßt sie die Gesamtheit aller Geschehnisse und Situationen.
Das Entstehen der Trennung
Das Ich-Bewußtsein ist sich dieses Wirkens gewahr und erzeugt durch seine Identifikation mit der beobachtenden Seite eine Trennung (Subjekt-Objekt-Spaltung als Ausgangspunkt der Dualität). Es entsteht dadurch jener Eindruck, der sich im Verstand jedes Durchschnittsmenschen immer mehr verfestigt: der Lebenskraft einerseits kontrollierend und andererseits ohnmächtig gegenüberzustehen. Aus der Gewahrwerdung des Leids, das diese Trennung verursacht, entwickelt sich das Bedürfnis nach Religion, nach tieferem Erkennen der eigenen Stellung in der Welt[wp] und nach Auflösung des schicksalhaften Dilemmas.
Falsches Verständnis der Lebenskraft und daraus entstehende innere Widersprüche
In Wahrheit findet bei der Trennung nur eine fundamentale Ebenenverwechslung statt, bei der sich der subjektive Anteil des Ablaufs zu objektivieren sucht. (Dies wiederum hängt mit der Entstehung und zunehmenden Verfestigung der Persönlichkeit zusammen.) Hierdurch wird das Wirken der Lebenskraft als ständige Quelle immer neuer Konflikte empfunden. Zu diesen Konflikten gehört auch die Suche nach positiver Lösung innerhalb der falschen Herangehensweise: indem versucht wird, sich möglichst viele positive Anteile am Gesamtablauf der Erscheinung zu sichern. Diese ist jedoch in sich vollkommen ausbalanciert: Es gibt keine Lust ohne Schmerz und keinen Schmerz ohne Lust. Es gibt nur mehr oder weniger große Offenheit der Ganzheit gegenüber, also mehr oder weniger geschmeidigen und hingabebereiten Energiefluß.
Durch die vom falschen Selbstbild verursachte Blockierung der Offenheit wird also mehr Leid als nötig erzeugt: Das ist die Plage des Egos und seiner Verstandesausgeburten.
Der Lustcharakter der Lebenskraft und der Einfluss der Moral
In ihrem natürlichen, freien und damit stets spontanen Ausdruck wird die Lebenskraft als etwas Positives und Heilendes erfahren. Sie ist identisch mit Lust und Sexualität (siehe die Forschungen von Wilhelm Reich[wp]). An diesem Punkt ist der einzelne frei und selbstbestimmt. Sowohl für das oben erwähnte Ego wie auch für die herrschende gesellschaftliche Moral entsteht dadurch jedoch eine Gefährdung der konditionierten Rolle. Daher wird versucht, das Subversive und Unkontrollierbare dieser Kraft in die Schranken zu weisen. Hierzu gibt es in modernen Zivilisationen unendlich vielfältige Methoden der Unterdrückung und Reglementierung. Durch den hierdurch im Körper des Individuums erzeugten Energiestau (Panzerung) kommt es zu inneren Konflikten, sofern der Betreffende eher introvertiert veranlagt ist, oder zu nach außen gewandten Aggressionen. (Siehe hierzu: Angst, Wut, unterdrückte Sexualität, Depression.)
Wikipedia
Zitat: | «Die Vitalität (lat.: vitalis: lebensfähig) eines Organismus[wp] wird dadurch bestimmt, wie gut dieser es schafft, sich an seine Umgebung anzupassen bzw. seine Umgebung zu nutzen.
Man versteht dabei unter Vitalität die Fähigkeit, unter den vorgefundenen Umweltbedingungen zu gedeihen und zu überleben.[1] In der Ökologie[wp] ist mit Vitalität auch die Konkurrenzfähigkeit[wp] von Arten[wp] gemeint.[2] Beim Menschen wird unter Vitalität die geschlechts- und alterstypische Funktionsfähigkeit und Befindlichkeit verstanden. Es handelt sich um eine biopsychosoziale Perspektive, die das Körperliche, Mentale, Emotionale und die soziale Bezogenheit erfasst.[3]
Der Begriff Lebenskraft war in seiner Entstehungszeit sehr populär und wurde oft auch wenig spezifisch gebraucht, als weit verbreiteter Platzhalterbegriff für unverstandene körperliche Vorgänge.[4] [...]» - Wikipedia[5] |
Einzelnachweise
- ↑ Peter Klug: Vitalität und Entwicklungsphasen bei Bäumen, in: ProBaum, Heft 1, 2005, S. 1
- ↑ dtv-Atlas zur Biologie, Band 1, dtv 3011, München 1967, S. 207
- ↑ Dagmar Meißner-Pöthing et al.: Übersichtsarbeit Anti-Aging und Vitalität, in: J. Menopause, Heft 3, 2005, S. 5
- ↑ Matthias Wischner: Kleine Geschichte der Homöopathie, Forum Homöopathie, KVC Verlag Essen 2004, S. 21
- ↑ Wikipedia: Vitalität, Version vom 24. Dezember 2015
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lebenskraft von Gerd-Lothar Reschke, Neue Religion Wiki, Version vom 27. Juni 2010. |