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Ranavalona I. von Madagaskar

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Ranavalona I. von Madagaskar
Ranavalona I.
Gelebt um 1782–1861

Ranavalona I. (Geburtsname Rabodoandrianampoinimerina, kurz Ramavo) (* um 1782; † 1861) war eine madagassische[wp] Herrscherin. Unter ihrer Herrschaft kam fast die halbe Bevölkerung der Insel durch Kriege und Verfolgungen auf teilweise brutalste Art ums Leben.

Keith Laidler schreibt, dass Ranavalona von König Andrianampoinimerina adoptiert wurde, als Belohnung für ihren Vater, der eine Verschwörung aufgedeckt hatte. Im Alter von 22 Jahren wurde sie mit ihm verheiratet, betrog ihn aber mit seinem Lieblingssohn, dem späteren König Radama I., dessen Ehefrau sie später wurde.

Der Tod von König Radama I., der Madagaskar von 1810 bis 1828 regierte, wurde zunächst geheim gehalten. Seine Ehefrau wurde zum Zentrum einer Palast­revolution, die sie an die Macht bringen sollte. Um Ansprüche der Familie von Radama auf die Herrschaft im Keime zu ersticken, wurden seine nächsten Angehörigen ermordet, darunter Radamas Mutter, zwei seiner Ehefrauen, sein Lieblingsneffe Rakotobe (der nach madegassischer Tradition als Sohn der ältesten Schwester die Herrschaft rechtmäßig hätte antreten sollen) und dessen Vater Ratefy und seine Tochter Raketaka.

Herrschaft

Unter dem Namen Ranavalona I. regierte Radamas Witwe von nun an das Land mit eiserner und grausamer Hand. Folterungen und Hinrichtungen waren unter ihrer Regent­schaft an der Tages­ordnung. Die Ausübung des christlichen Glaubens wurde ebenfalls verboten. Radama hatte begonnen, das Land zu modernisieren, aber Ranavalona verbündete sich mit den alten Macht­habern - Priester, Richter, aber auch Sklaven­händler - und dem Militär. Alle Verträge mit den Briten wurden aufgekündigt und der Sklaven­handel wieder legalisiert. Sie verbannte nach und nach fast alle Ausländer von der Insel, einschließlich der Missionare, und brach die diplomatischen Beziehungen zum Ausland ab.

Von nun an führte das Heer der Merina jedes Jahr in der Trockenzeit Raubzüge gegen die anderen Völker Madagaskars durch. Diese Kriege waren gleichzeitig ein Kampf gegen die konvertierten Landsleute, da die Königin das Christentum als dekadent und schädlich für die madegassische Kultur ansah.

Alle Madegassen, die eine Bibel besaßen oder sich zum Christentum bekannten, wurden auf brutalste Weise hingerichtet. Manche wurden aufgeschlitzt und von Hügeln geworfen, bis sie starben. Andere wurden in blutige Tierhäute gesteckt und von Jagdhunden gehetzt und zerrissen. Manche wurden wie Rinder in Jochs gesperrt und im Dschungel ausgesetzt, wo sie sich entweder den Hals brachen beim Versuch, sich zu befreien, oder sich im Unterholz verfingen und verhungerten, oder von wilden Tieren gefressen wurden. Ihre bevorzugte Hinrichtungs­methode war, Gefangene in Erdgruben zu werfen und von oben kochendes Wasser auf sie zu gießen,

Im Jahr 1857 versuchten die Franzosen Joseph-François Lambert und Jean Laborde, die immer verhasstere Königin zu stürzen und durch ihren Sohn zu ersetzen, aber erfolglos. Alle Einheimischen, die sich an der Revolte beteiligt hatten, wurden hingerichtet, die Europäer verbannt.

Während und nach ihrer Herrschaft wurde Ranavalona von westlichen Beobachtern als moderne Messalina[wp], die "Bloody Mary" (Blutige Maria) von Madagaskar, wahnsinnigste Königin der Geschichte, verruchte Königin Ranavalona, die wahnsinnige Königin von Madagaskar und als weiblicher Caligula[wp] bezeichnet.

Ihr Sohn, Prinz Rakoto, wurde offiziell 1829 geboren und galt als Sohn von Radama I., kam aber tatsächlich mehr als neun Monate nach dessen Tod auf die Welt. Als seine Mutter 1861 in ihrem Schlaf starb, trat er ihre Nachfolge als König Radama II. an.