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Gläserner Keller

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Der Begriff Gläserner Keller (engl. glass cellar) wurde als Gegenbegriff zu Gläserne Decke geprägt. Es handelt sich um ein Erklärungsmodell für das Phänomen, dass viele Männer in Beschäftigungsverhältnissen festgehalten werden, die die höchsten Risiken aufweisen. Es erklärt, warum Männer 95% aller Berufsunfälle erleiden, während Frauen vorwiegend in der Nähe von Kaffeeautomaten beschäftigt sind.

Männer sind von den Insassen dieses gläsernen Kellers umgeben. Die so genannten Alpha-Männer sind jedoch im Gegensatz zu den anderen Männern in Todesberufen nicht anzutreffen, weshalb letztere von Frauen, wenn sie eine Beziehung mit diesen eingehen, unsichtbar gemacht werden. Der Keller wird verdunkelt. Männer hören Frauen sagen: "Ich habe einen Arzt kennengelernt ...", nicht: "Ich habe einen Müllmann kennengelernt ..."

  • "Beide Geschlechter bauen an unsichtbaren Barrieren, die beide behindern. So wie der Begriff "glass ceiling" die Barriere beschreibt, die Frauen von gut bezahlten Jobs fernhält, beschreibt "glass cellar" die unsichtbare Barriere, die Männern in Jobs festhält, die die höchsten Risiken aufweisen." [1]
  • "Todesberufe gelten als Privileg, wenn Männer sie ausüben, und als Unterdrückung, wenn Frauen sie ausüben." [2]
  • "Die heute erwachsenen Männer gehören einer Generation an, die für etwas kritisiert wird, wozu sie eine Generation von Frauen verpflichtet hat, die privilegiert genug war, um sich dieser Verpflichtung zu entziehen." [3]
  • "Die industrialisierte Gesellschaft hat die Wahlmöglichkeiten der Frauen erweitert und die Rollenfixierung für Männer fixiert." [4]

Ehrenamt und Frauenschutz

Ehrenämter gelten zwar oft als Frauensache, 80 Prozent aller städtischen Feuerwehrleute in den USA, fast eine Million, aber sind Freiwillige - und zu 99 Prozent männliche Freiwillige. Es gibt keine vergleichbare Zahl von Frauen, die sich freiwillig in Todesgefahr begeben, um anderen das Leben zu retten.[5]

Bei Krankenschwestern wird vom Helferinnenberuf gesprochen, Polizisten werden "Bullen" oder "Schweine" genannt, da wird nicht von einem Helferberuf gesprochen. Feministische Dauer­propaganda führt dazu, Männer mit Verletzung von Frauen zu assoziieren und nicht damit, dass sie Fähigkeiten und Kraft meist einsetzen, um Frauen zu retten - sie tun das nicht nur als Polizisten und bei der Feuerwehr, sondern auch als Leibwächter. Sie sind bereit zu sterben, um zu verhindern, dass die geliebte Frau vergewaltigt, beraubt oder ermordet wird.

Als der glühende Kern des Atomreaktors in Tschernobyl in ein Becken mit radioaktivem Wasser zu fallen drohte, was zu Dampfexplosionen geführt und für noch mehr Menschen den frühen Krebstod bedeutet hätte, tauchten drei Männer freiwillig in das radioaktive Wasser, um Ventile zu öffnen, damit das Wasser ablaufen konnte.[6]

Die Hunderttausende der so genannten Liquidatoren in Tschernobyl waren alle männlich.[7] Auch in Fukushima sind ausschließlich männliche Retter vor Ort.[8]

Feministische Stimmen stellen Bergbau, Baugewerbe und andere Todesberufe als Beispiele des männlichen Machtsystems hin, als "reine Männerclubs". Als dann aber die Zeitschrift Ms. eine Bergarbeiterin vorstellte, wurde betont, dass die Frau "gezwungen" war, diesen Job anzunehmen, weil er gut bezahlt ist, und dass sie ihre Familie nur ernähren konnte, weil sie diesen Job hatte. Ms. hätte nie zugegeben, dass die gefährlichen Berufe deswegen am besten bezahlt werden, weil sie so gefährlich sind, und fast reine Männerberufe waren, weil Männer für Gefahrenzulagen ihr Leben aufs Spiel setzen, um davon ihre Familien zu ernähren. Ms. konnte nicht zugeben, dass fast keine Frau in einer Mine arbeitet, um einen Ehemann zu ernähren. Oder dass diese Frau nicht zur Mine gegangen wäre, wenn sie einen Ehemann gehabt hätte. Dann hätte er dort gearbeitet, nicht sie. Todesberufe gelten als Privileg, wenn Männer sie ausüben, und als Unterdrückung, wenn Frauen sie ausüben.[9]

Militär und Unterordnung

Der größte "Gläserne Keller" ist das Militär. Der einzelne Soldat wird nicht zur Dominanz erzogen, sondern zur Unterordnung. Erst wenn er den Nachweis erbracht hat, dass er Befehle auszuführen vermag, darf er selbst befehlen. Er darf befehlen, weil er gelernt hat, Befehle entgegenzunehmen, und seine scheinbare Dominanz resultiert aus seiner Unterordnung.[10]

In den siebziger Jahren wurde eine amerikanische Frau als "befreit" und als "Superfrau" bezeichnet, während ein amerikanischer Mann, der in Vietnam für die Freiheit (auch die Freiheit der Frau) kämpfte, "Babykiller" genannt wurde, "Verräter", wenn er dagegen demonstrierte, und "apatisch", wenn er keins von beidem tat. Auch sowjetische Frauen, die ungefährdet in ihrem Zuhause lebten, galten als "befreit" und "überlastet", während eine Million sowjetischer Männer, die nach größter Todesgefahr aus Afghanistan heimkehrten, nicht etwa "Helden", sondern "Trottel" genannt wurden. Während Ablehnung und Unehrenhaftigkeit bei vielen Männern zu Alkoholismus, Einweisung in Kliniken und Selbstmord führten, wurde immer nur von den überlasteten sowjetischen Frauen geredet.[11]

Ein Soldat, der in die Familie zurückkehrt, hat Probleme, die er bis dato nicht kannte. Als Soldat hat er gelernt, dass er keine Rechte hat, während seine Frau in ebenjener Zeit die Erfahrung gemacht hat, dass sie alle Rechte hat. Das heißt, seine Frau hat alle Anordnungen selber getroffen und sich nur insoweit nach den Kindern gerichtet, wie es in ihrem Ermessen lag. Der Admiral hatte Befehlsgewalt in einem Krieg, den er ablehnte, und bekam seinerseits Befehle von Vorgesetzten, die sie wiederum von den Politikern bekommen, und die wiederum sind vom Votum des Wahlvolkes und von Umfrage­erhebungen abhängig. Der Soldat war immer hin und her gerissen zwischen Unterwerfung und dem Anschein von Dominanz, während seine Frau als Mutter, auch als "Nur-Hausfrau", ihre eigene Befehls­haberin war, ihre eigene Politikerin, die einzige Stimme, die zählte, und die einzige Umfrage­erhebung, nach der sie sich richten musste.[12]

Vergleiche auch: Frauen in der Bundeswehr

Einzelnachweise

  1. Warren Farrell: "Mythos Männermacht", Zweitausendeins 1995, ISBN 3-86150-108-2, S. 131
  2. "Mythos Männermacht", S. 143
  3. "Mythos Männermacht", S. 190
  4. "Mythos Männermacht", S. 221
  5. "Mythos Männermacht", S. 139
  6. "Mythos Männermacht", S. 142
  7. Sowjetische Liquidatoren: Helden von Tschernobyl bereuen ihren Einsatz nicht, Welt Online am 17. März 2011
  8. Vergessene Helden: "Liquidatoren" von Tschernobyl wollen "Fukushima 50" helfen, 16. März 2011
  9. "Mythos Männermacht", S. 143
  10. "Mythos Männermacht", S. 167
  11. "Mythos Männermacht", S. 189
  12. "Mythos Männermacht", S. 194

Querverweise

Netzverweise