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Schamlippen-Piercing
Der Begriff Schamlippenpiercing bezeichnet ein Piercing im Intimbereich der Frau und kann sowohl in den inneren als auch in den äußeren Schamlippen[wp] getragen werden.
Piercing durch die äußeren Schamlippen
Ein Piercing der äußeren Schamlippen[wp], Labia majora pudendi, kann bei jeder Frau vorgenommen werden. Die Abheilung verläuft dabei etwas langsamer als bei den inneren Schamlippen, da die durch das Stechen verursachte Wunde durch den Kontakt mit Kleidung des Öfteren gereizt wird und ständigen Bewegungen ausgesetzt ist. Der Zeitraum bis zur vollständigen Heilung beträgt in der Regel etwa sechs bis acht Wochen.
Gerne wird dieser Schmuck auch so gesetzt, dass die Vagina durch gegenüberliegende Schamlippen-Piercings verschlossen werden kann und er dadurch die Funktion eines Keuschheitsgürtel ausübt.
- Christina-Piercing[wp], auch als Catherine-Piercing oder Venushügel[wp]-Piercing bezeichnet. Der Piercingstab wird vertikal oberhalb der Klitoriseichel, Glans clitoridis, und unterhalb der Stelle wo die großen Schamlippen zusammenlaufen, Commisura labiorum anterior, in Richtung auf den Venushügel geführt. Der Stich durchdringt das Gewebe des Schamhügels und tritt dort auch aus, während sich die zweite Piercing-Klemmkugel, etwa eines straight barbel oder curved barbell dort befindet.
Piercing durch die inneren Schamlippen
Ein Piercing durch die inneren oder kleinen Schamlippen[wp], Labia minora pudendi, gehört zu den unkomplizierteren Piercings, ist aber von Größe und Form der inneren Schamlippen der Frau abhängig und kann daher nicht bei Frauen gestochen werden, deren innere Schamlippen relativ klein oder sehr klein sind. Prinzipiell bedarf es zur vollständigen Abheilung etwa zwei bis drei Wochen und ist weniger schmerzhaft als mehrere andere Intim-Piercings.
Position
Beide Varianten werden oft paarweise, also auf beiden Seiten, gestochen. Je nach Anatomie können auch mehrere Piercings in einer Reihe (Venom-Piercing) gestochen werden.
BCR (Ball Closure Ring) durch die inneren Schamlippen (und horizontales Klitorisvorhaut-Piercing)
Das Stechen des Schamlippenpiercings
Zitat: | «Fakt ist: sich ein Schamlippenpiercing stechen zu lassen, erfordert eine gehörige Portion Mut. Nicht etwa wegen etwaiger Schmerzen. Vielmehr deshalb, da Du Deinen Intimbereich dem Piercer, also einem an sich fremden Menschen, offenbarst.
Hast Du diese Scheu jedoch überwunden und bist fest entschlossen, Dir ein Schamlippenpiercing stechen zu lassen, geht es an die Suche nach einem geeigneten Piercing-Studio. Auch wenn das Schamlippenpiercing zu den unkomplizierteren Intimpiercings zählt, solltest Du dennoch sehr großen Wert auf die Hygiene des Studios und die Erfahrung des Piercers legen. Da es sich zudem um eine sehr intime Körperstelle handelt, solltest Du zudem auf Dein Bauchgefühl hören. Ist Dir das Studio oder der Piercer nicht geheuer, suche lieber weiter. Ansonsten kannst Du Dich während des Piercing-Vorgangs nicht richtig entspannen und die ganze Prozedur wird stressiger und schmerzhafter als nötig. Hast Du den Piercer Deines Vertrauens gefunden, lass Dich ausführlich zum Schamlippenpiercing beraten und kläre mit dem Piercer dabei auch die genaue Stelle Deines Schamlippenpiercings ab. Der Piercer ist es auch, der entscheidet, ob ein Labia minora Piercing, also ein Piercing der inneren Schamlippen, bei Dir anatomisch überhaupt möglich ist.»[1] |
Heilung und Pflege
Zitat: | «Wie jedes Piercing erfordert auch ein Schamlippenpiercing ein gewisses Maß an Pflege. Während diese bei beiden Schamlippenpiercing-Arten gleich ist, unterscheiden sich die Piercings in der Abheildauer.
Das äußere Schamlippenpiercing benötigt im Gegensatz zum Labia minora Piercing mehr Zeit, bis es vollständig abgeheilt ist. Grund dafür ist die ständige Reizung des frischen Piercings durch Bewegung und Kleidung wie etwa Unterwäsche und Hosen.
Das innere Schamlippenpiercing verheilt schneller, als das äußere Schamlippenpiercing.
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Schmuck
Erhältlich ist eine Vielzahl an Schmuckvarianten. Richtig platziert kann er sowohl bei der Trägerin als auch beim Sexualpartner stimulierend[wp] wirken. Der Piercing-Schmuck[wp] sollte eine Stärke von mindestens 3,2 Millimetern aufweisen, um der Gefahr des Migrierens, d. h. des Herauswachsens, entgegenzuwirken. Das Gewebe ermöglicht ein einfaches und zügiges Dehnen[wp].
Pflege
Auf Pflege sollte bei jedem Intim-Piercing sehr geachtet werden, da im Genitalbereich üblicherweise eine warme Körpertemperatur herrscht und dadurch schnell ein Pilz oder eine Infektion sich ausbreiten kann. Für die Pflege sollten in den ersten Wochen nach dem Stechen des Piercing keine zu starken Mittel verwendet werden, da sonst die empfindliche Flora der Vagina gestört werden könnte und es erst recht zu einer Infektion oder einem Eitern des Piercings kommen könnte. Hierzu kann man sich von Ihrem erfahrenen Piercer beraten lassen.
Sollte trotz guter Pflege die Schwellung nicht zurückgehen, oder es weiterhin blutet oder sogar eitert, ist so schnell wie möglich ein Arzt des Vertrauens aufzusuchen, der kompetent beraten kann.[3]
Literatur
- Pauline Réage, Jean Paulhan: Histoire d'O Pauvert, Sceaux 1954/ deutsche Ausgabe: Dominique Aury[wp]: Geschichte der O. Melzer, Darmstadt 1967.
- In dem erotischen Roman spielt ein Schamlippen-Piercing eine bedeutende Rolle. Als finalen Beweis ihrer Liebe und als endgültiges Zeichen ihrer Unterwürfigkeit willigt O in einem Anwesen namens Samois ein, ein Schamlippen-Piercing in Form von Ringen und ein Branding zu erhalten.
- Anaïs Nin[wp], Eva Bornemann: Das Delta der Venus[wp]. Knaur, München 1977, ISBN 3-426-00742-8.
- Die Autorin hat von einem Schamlippen-Piercing geschrieben, auch wenn es hier letztendlich nicht zur Umsetzung kam. Obwohl die Veröffentlichung des Buches erst im Todesjahr der Autorin (1977) erfolgte, war diese Sammlung von Kurzgeschichten schon 1940 entstanden.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Uwe W. Redler: Schamlippenpiercing - Arten und Wissenswertes
- ↑ Uwe W. Redler: Piercings - eine Pflegeanleitung
- ↑ Intimpiercing für die Frau, piercingtrends.de (Piercing-Portal)
Querverweise
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten! |