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Todsünden
Mit dem Begriff Todsünde (peccatum mortiferum) werden im Katechismus[wp] der Katholischen Kirche bestimmte, besonders schwerwiegende Sünden (Mord, Ehebruch und Glaubensabfall) bezeichnet.
Als Hauptlaster werden Charaktereigenschaften bezeichnet, die zwar selbst keine Sünden im engeren Sinne sind, jedoch die Ursache von Sünden sein und sowohl zu schweren als auch zu lässlichen Sünden führen können. Verwirrend und theologisch falsch, aber umgangssprachlich gebräuchlich ist die Bezeichnung der sieben Hauptlaster als "sieben Todsünden".[1]
Sieben Todsünden der alten Welt
Das sind nach der klassischen Theologie folgende sieben schlechte Charaktereigenschaften:
- Superbia: Hochmut (Eitelkeit, Stolz, Übermut) – repräsentiert durch den Dämon Luzifer[wp]
- Avaritia: Geiz (Habgier) – repräsentiert durch den Dämon Mammon[wp]
- Luxuria: Wollust (Ausschweifung, Genusssucht) – repräsentiert durch den Dämon Asmodeus[wp]
- Ira: Zorn (Rachsucht, Vergeltung, Wut) – repräsentiert durch den Dämon Satan[wp]
- Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht) – repräsentiert durch den Dämon Beelzebub[wp]
- Invidia: Neid (Eifersucht, Missgunst) – repräsentiert durch den Dämon Leviathan[wp]
- Acedia: Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens) – repräsentiert durch den Dämon Belphegor[wp][2]
Neid
Neid das moralisch vorwerfbare, gefühlsmäßige (emotionale) Verübeln der Besserstellung konkreter Anderer. Ähnlich ist der Begriff der Missgunst. Fehlt es am ethischen Vorwurf, spricht man auch von Unbehagen gegenüber Vorteilen anderer (Besitz, Status, Privilegien), die man selber nicht hat. Will man Neid rechtfertigen, so ist eher von einem Recht auf Gleichbehandlung die Rede.
Neidisch ist mithin jemand (der "Neider"), den ein Besitztum oder Vorzug anderer - auch unbewusst - kränkt (ein Minderwertigkeitsgefühl auslöst). Das Ziel des Neides ist dementsprechend, den beneideten Vorzug aus der Welt zu schaffen (nicht primär, ihn an sich zu bringen; das wäre dann zum Beispiel Habsucht). Neid kann sich nicht nur auf Besitztümer beziehen, sondern ebenso auf beispielsweise biologisch (Gesundheit) oder kulturell (Schönheit) geprägte Merkmale wie auch direkt auf den sozialen Status (der "Klassenbeste", der "Torschützenkönig"). In gesteigerter Form kann der Neid für Beneidete gefährlich werden, dem gegenüber er oft verschwiegen wird, wenn er zur Triebkraft feindseligen Handelns wird.[3]
Sieben Todsünden der modernen Welt
Mahatma Gandhi[wp] hat die sieben Todsünden der modernen Welt wie folgt definiert:
- Reichtum ohne Arbeit
- Genuss ohne Gewissen
- Wissen ohne Charakter
- Geschäft ohne Moral
- Wissenschaft ohne Menschlichkeit
- Religion ohne Opferbereitschaft
- Politik ohne Prinzipien[4]
Einzelnachweise
Netzverweise
- (Neugelbes WGvdL-)Forum: Neid die Triebfeder der Linken, Max am 13. November 2011 - 10:23 Uhr (Archiv)