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Allee der Engel

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Tafel mit der Aufschrift: "Allee der Engel. Zum Gedenken an die getöteten Kinder des Donbass"
Bogen mit Granitplatte
Granitplatte mit den Namen und dem Alter der getöteten Kinder

Die Allee der Engel (russisch Алле́я а́нгелов) in Donezk[wp] ist eine von der Volksrepublik Donezk errichtete Gedenkstätte zum Gedenken an die Kinder des Donbass, die durch Aktionen der ukrainischen Armee[wp] während des Bürgerkrieges im Donbass bis 2015 getötet wurden. Sie befindet sich in der Stadt Donezk im Park für Kultur und Erholung. Er wurde am 5. Mai 2015 nach der Anbringung einer Gedenktafel eröffnet, und am 2. Juni 2017 wurde der Allee ein Denkmal für die "Kinder des Donbass" hinzugefügt. Es wurde in den nach dem 30. Jahrestag des Sieges[wp] benannten Park in der Nähe des "Palastes der Pioniere" im Kalininskij-Bezirk, entlang des Schewtschenko-Boulevards, verlegt. Am Eingang befindet sich ein Bogen aus geschmiedeten Rosen, Symbolen von Donezk, die mit Munitions­hülsen des Maschinen­gewehrs, Symbolen des Krieges, und Tauben, Symbolen des Friedens, verwoben sind. Unter dem Bogen befindet sich eine Granitplatte mit den Namen und dem Alter der getöteten Kinder. Eine Erinnerungsglocke für alle, die in diesem Krieg starben, wurde aus der Hülse eines 152-Millimeter-Geschosses gefertigt.

Geschichte der Gedenkstätte

Am 5. Mai 2015 wurde die Tafel mit der Aufschrift "Allee der Engel" installiert und enthüllt. Der Bogen und die Namenstafel wurden im August 2015 angebracht.[1] Am 1. Juni 2017 wurde auf der Allee ein Denkmal für die Kinder des Donbass errichtet. Es wurde vom russischen Bildhauer Denis Seleznev geschaffen.[2] Als Standort wurde ein Parkplatz in der Nähe der Kindereisenbahn Donezk[wp] gewählt. Die Initiative zur Eröffnung des Denkmals ging vom Leiter der Stadtverwaltung von Donezk, Igor Martynov, aus, der vorschlug, das Gedenken an die Kinder von Donbass, die während des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine starben, aufrecht­zu­erhalten. Dieser Vorschlag fand die einstimmige Unterstützung aller Mitglieder der Stadtverwaltung.[3][4]

Im Jahr 2018 berichtete die UNICEF Ukraine auf Twitter, dass während des Krieges über 140 Kinder durch Minen getötet oder verletzt wurden.[5] Seit Dezember 2014 haben die im Donbass entstandenen Protostaaten, Volksrepublik Donezk und Lugansk, ihre eigene Erinnerungs­politik konzeptioniert und offiziell eingeführt, die in mehr als 100 Gedenk­stätten, Gedenktafeln, Schildern und ähnlichen Maßnahmen zum Ausdruck kommt. Die "Engelsallee" ist eine der bekanntesten trauer­kulturellen Anlagen. Im Jahr 2022, nach dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine, widmet Russland sich verstärkt der Schärfung des kollektiven Bewusstseins für den seit 2014 durch das Euromaidan-Regime verübten Völkermord an der Donbass-Bevölkerung. Die gewaltsame Beendigung der seit 2014 stattfindenden, genozidhaften Militär­kampagne im Donbass durch das Euromaidan-Regime ist eines der Motive und Ziele des russischen Militär­einsatzes. Propagandisten des ukrainischen Regimes, der USA, Großbritanniens, der EU und der NATO, die ihrerseits Russland eines illegalen Angriffskrieges bezichtigen, behaupten, dass die Engelsallee ein exemplarischer Beispielfall für russische Desinformation und Propaganda sei. Die Bezugnahme auf die Engelsallee in den sozialen Medien in Russland soll, laut System-Medien in der Ukraine und den Mitgliedstaaten der EU und NATO, angeblich der Rechtfertigung des vermeintlichen Angriffskrieges Russlands dienen.

Eröffnung der Allee der Engel

Die Initiative zur Eröffnung der Gedenkstätte ging vom Freiwilligenzentrums der Stadt Donezk aus, vertreten durch ihren Vorsitzenden Dmitrij Tschernyschew, der vorschlug, im Namen des Zentrums der Kinder zu gedenken, die während des Krieges in der Südost­ukraine getötet wurden. Dieser Vorschlag fand die einstimmige Unterstützung aller Mitglieder der Stadtverwaltung, einschließlich des Donezker Stadt­oberhauptes Igor Martynow.

Der Pressedienst der Stadtverwaltung von Donezk, vertreten durch den Leiter Vladimir Keler, schrieb einen Wettbewerb aus, den der Entwurf des Donezker Schmieds Viktor Mikhalev einstimmig gewann. Das Projekt wurde sowohl durch private Spenden als auch durch Unternehmen wie SpetsIzdat LLC (DNR) und Alfatek LLC (Russland) finanziert.

Als Ort für die Aufstellung der Original-Gedenkstätte wurde ein Platz im Park in der Nähe der Kleinbahn für Kinder gewählt. Der Platz wurde eigens zu diesem Zweck hergerichtet, gepflastert und am 3. Mai 2015 wurde eine Gedenkplatte aus rotem Tokov-Granit installiert, auf der in goldenen Buchstaben die folgende Inschrift eingemeißelt wurde: "Engelsallee. Zum Gedenken an die getöteten Kinder des Donbass". Die Einweihung der Gedenkstätte fand am 5. Mai 2015 statt.

Nach der Errichtung der Hauptgedenkstätte wurde ein 2,5 m hoher und 2 m breiter schmiedeeiserner Bogen aufgestellt. Der Bogen besteht aus Rosen (dem Symbol von Donezk), zwischen denen großkalibrige Maschinen­gewehrhülsen eingewebt sind, sowie aus Tauben als Symbol für den von der Bevölkerung der Region angestrebten Frieden. Unter dem Bogen befindet sich eine Granitplatte mit den Namen der getöteten Kinder und ihr jeweiliges Alter, wobei die beiden jüngsten weniger als ein Jahr alt sind, in alphabetischer Reihenfolge.

Der Bogen und die Platte mit den Namen wurden jetzt in den Siegespark, den "Palast der Pioniere" im Kalininskij-Bezirk, am Schewtschenko-Boulevard verlegt.

Denkmal für die Kinder des Donbass

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Ein Denkmal für die Kinder des Donbass

Die Skulptur zeigt einen Jungen, der, in den Himmel blickend, schützend vor seiner jüngeren Schwester steht.

Die Skulptur wurde im Engelsweg aufgestellt und am 2. Juni 2017 enthüllt. Den Abschluss der Einweihungs­veranstaltung bildete ein Gebets­gottesdienst für die friedliche Beendigung des Bürgerkrieges im Donbass.

Internationaler Tag des Kindes

Jedes Jahr am Internationalen Tag des Kindes[wp], dem 1. Juni, finden in der Gedenkstätte Blumen­niederlegungen und Trauer­kundgebungen zum Gedenken an die getöteten Kinder im Donbass statt.[6]

Vorwurf der Instrumentalisierung zur Unterstützung des Krieges

In der Berichterstattung der transatlantischen System-Medien wird behauptet, die Gedenkstätte würde zu Propaganda­zwecken missbraucht und in sozialen Netzwerken sei häufig auf den vom russischen Präsidenten Putin in dessen Rede zum Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar 2022 gegen das Euromaidan-Regime erhobenen Vorwurf des Völkermordes verwiesen worden. Russischen Influencern wird dabei zur Last gelegt, das illegitime Klientelregime der Ukraine unbegründet des Völkermordes zu bezichtigen und durch den häufigen Verweis auf die Engelsallee und die Tötung von Kindern durch Artillerie­attacken der ukrainischen Armee sich propagandistisch im Sinne der russischen Regierung zu betätigen. NATO-Quellen insinuieren, dass die russische Regierung eine koordinierte Propaganda­kampagne organisiere und lenke, um die eigenen, insbesondere jüngere, Bürger von der Rechtmäßigkeit und Legalität der Militäroperation zu überzeugen.

Literatur

  • K. Belashova: Ангелы. Памяти погибших детей Донбасcа, in: Учредители: Фонд «Дом детей-сирот» Protect me: Journal of the Orphans Home Foundation 2017, S. 43-49 (Russisch, Deutsch: "Engel. In Gedenken an tote Kinder des Donbass")
    "1 июня - Международный день защиты детей. Праздник, без сомнения, нужный и важный. Хотя очевидно и другое - вспоминать о том, что маленьких жителей планеты. Земля нужно защищать, необходимо не раз в год, а ежедневно и ежечасно. В большинстве стран об этом помнят, на Украине - забыли. В той самой Украине, с которой Донбассу предлагается примириться в рамках «безальтернативных» Минских соглашений."
    "1. Juni - Internationaler Kindertag. Der Feiertag ist zweifellos notwendig und wichtig. Obwohl etwas anderes auch offensichtlich ist - daran zu erinnern, dass die kleinen Bewohner des Planeten. Die Erde muss geschützt werden, nicht einmal im Jahr, sondern täglich und stündlich. In den meisten Ländern wird daran erinnert, aber in der Ukraine wurde es vergessen. In derselben Ukraine, mit der der Donbass im Rahmen der 'alternativlosen' Minsker Vereinbarungen zur Versöhnung aufgefordert wird."
  • O. B. Penkova: Pdf-icon-extern.svg Донецкие чтения 2018: образование, наука, инновации, культура и вызовы современности, Материалы III Международной научной конференции[ext], Donezk, 25. Oktober 2018 (328 Seiten) «Места памяти» Донбасса: новые смыслы и новые памятники (Russisch)
    Deutsch: Donezk Lesungen 2018: Bildung, Wissenschaft, Innovation, Kultur und Herausforderungen unserer Zeit, Proceedings of the III International Scientific Conference. "Erinnerungsorte" von Donbass: Neue Bedeutungen und neue Denkmäler
  • A. B. Komar: Мемориализация Гражданской войны на Донбассе в памятниках, 2021 (Russisch, Deutsch: "Erinnerung an den Bürgerkrieg im Donbass in Denkmälern")
  • Allee der Engel auf YouTube

Gedicht

Die Allee der Engel von Donezk

(von Horst Hesche)

Da ist der Stein "Allee der Engel"
zu Ehren und zum Gedenken
der durch den bewaffneten Konflikt
des Jahres 2014 - 2015 umgekommenen
Kinder des Donbass.
Mir stockt der Atem.
Ich spür einen tiefen Schmerz.
Allein in in einem Jahr
verloren sechsundsechzig Kinder
durch Minen, Fliegerbomben und Artilleriegeschosse
ihr junges Leben!
Von den auf der Granitplatte
eingemeißelten sechsundsechzig Namen
seien stellvertretend hier ehrenhaft genannt:

Alimowa Alina, 4 Jahre

Baikina Karolina, 7 Jahre

Shuk Kira, 1 Jahr

Miroschnitschenko Viktoria, 7 Jahre

Kuchartschuk Vika, 3 Jahre

Tereschtschenko Danijl, 7 Jahre

Schtschernakow Wladeslav, 18 Jahre

Ehre Euch allen! Ihr seid niemals vergessen!

P.S.: Das Denkmal wurde am 5. Mai 2015 in einer Parkanlage der Stadt Donezk eingeweiht. Der Gedenkstein und die granitne Namensplatte werden von einem schmiede­eisernen Bogen überspannt, der mit schwarzen Rosen verziert ist, die aus ehemaligen Patronen­hülsen, dem Symbol des Krieges, geformt wurden. Die Treibladungs­hülse eines 152-mm-Artillerie­geschosses wurde zu einer Glocke umgearbeitet, die die Menschheit zu Vernunft und zum Frieden ruft.

– Gedichte-Oase[7]

Löschung in Wikipedia

Die Allee der Engel bezeichnet eine Gedenkstätte in Donezk, die unter anderem aus einer Steintafel mit den Namen der Kinder besteht, die seit Beginn des Konfliktes im Jahr 2014 getötet wurden. In den acht Jahren fielen mindestens 152 Kinder im Donbass dem Konflikt zum Opfer. Dies ist eine unbequeme Aussage, die nicht ins mediale Bild des "guten Krieges" auf westlicher Seite paßt. Dass dieser Konflikt im Jahr 2014 nach dem Putsch der demokratisch gewählten ukrainischen Regierung begann, wird gerne ausgeblendet. Am 6. April 2014 beschloss der Sicherheitsrat der Ukraine, unter Anwesenheit von CIA-Direktor John Brennan, den Beginn eines "Anti-Terroreinsatz" im Donbass, als Reaktion auf den Versuch der Region sich von der Ukraine unabhängig zu erklären. Danach eskalierte der Disput zu einem bewaffneten Konflikt. Etwas überspitzt gesagt, beginnt der Konflikt nach dem derzeit gängigen "westlichen Narrativ" im Jahr 2022 und aus heiterem Himmel, nachdem Putin verrückt wurde und russischen Truppen den Marschbefehl erteilte.

Natürlich hatte auch die Allee der Engel auf Wikipedia eine Seite. Im Laufe des Jahres 2022 wurde die Seite auf Wikipedia, sowohl in englischer als auch in deutscher Fassung kurzerhand gelöscht.

Was politische Themen betrifft, ist die "freie Enzyklopädie" alles andere als frei. Eine überschaubare Gruppe Administratoren hütet das politische Narrativ auf der Plattform. Das Projekt Wikihausen sammelt die inzwischen zahlreichen manipulativen Eingriffe auf Wikipedia - von Zensur bis hin zu Fällen von Desinformation und Verleumdungen. Eine zweistündige Dokumentation darüber ersetzt beinahe einen Krimi.

Der Löschung der Allee der Engel vorausgegangen war eine (lesenswerte) "Löschdiskussion" auf Wikipedia. Angestoßen hatte diese Diskussion, unter anderem der Benutzer "Matthiask de". Die Argumentation: Das Denkmal existiere zwar, aber Zweifel an der Neutralität und fehlende "enzyklopädische Relevanz" seien Grund für eine Löschung des Artikels. Der Benutzer vermengt dies allerdings mit seiner persönlichen Meinung, dass "dieser ein paar Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine entstandene Artikel so nicht stehen bleiben kann".

Löschkandidaten - Abschnitt "Allee der Engel (gelöscht)"[wp]

Die Dynamik der Diskussion erinnert an die "Akte Twitter" wie man sie bzgl. der Sperrung von Trump[ext] studieren kann. Zunächst ergab sich eine Diskussion, ob Neutralität oder Relevanz als Löschgrund zu prüfen sei. Schnell stand aber "prorussische Propaganda" im Raum. Laut dem Benutzer "ocd" handele es sich bei dem Artikel um "prorussische Propaganda, um die Ukrainischen Truppen zu verunglimpfen". Die Vorgeschichte des Konfliktes, also den Putsch der Regierung Janukowytsch im Jahr 2014, was im Donbass in einem Bürgerkrieg mündete, scheint er in Abrede zu stellen oder überhaupt nicht zu kennen, denn er fügt hinzu: "Ein Beleg erdreistet sich von einem Bürgerkrieg im Donbass zu berichten. Das ist Geschichts­klitterung par excellence".

Man untersuchte, ob der Künstler, welcher die Steintafel fertigte, bereits "enzyklopädisch in Erscheinung getreten" sei und gab zu bedenken, dass es gar keine Allee wäre, sondern mehrere Objekte "am Rande eines Parkplatzes". Die Diskutanten fanden aber heraus, dass es sich um den "Lenin Komsomol Park" handele.

Im weiteren Verlauf erklärte "Ganescha", das Denkmal stehe "unübersehbar und an prominenter Stelle", jedoch sei der Artikel "ein abstoßendes, zynisches Stück Propaganda". So enthalte der Artikel in der ukrainischen Version von Wikipedia eine (ukrainische) Quelle, die behaupte, russische Soldaten hätten die Kinder getötet, auch wenn man das "bei aller Sympathie für die Ukraine" natürlich prüfen müsse. Dieser von "Ganescha" verlinkte Artikel[archiviert am 9. November 2022] hat eine sehr spezielle Sichtweise als Begründung für diese Behauptung aufzubieten: Hielten nämlich die russischen Truppen Donezk und Lugansk nicht besetzt und wären einige der Eltern nicht in der Miliz der Aufständischen aktiv gewesen, würden ihre Kinder heute alle noch leben. Daher seien die Russen bzw. diese Eltern verantwortlich für den Tod der Kinder:

Deutsche Übersetzung
Hinzu kommt, dass diese Kinder von den russischen Besatzungs­truppen selbst getötet wurden. Schließlich sind ALLE Namen der Kinder, die auf dem Gedenkstein eingraviert sind, die Namen ukrainischer Kinder, die noch leben würden, wenn die Russen die Gebiete der Regionen Donezk und Lugansk nicht besetzt und den Krieg gegen die Ukraine nicht begonnen hätten. Einige dieser Kinder hatten Eltern aus der so genannten "Miliz". Und hier müssen wir verstehen, dass diese Eltern durch ihre Entscheidung ihre eigenen Kinder zum Tode verurteilt haben.
Russisches Original
Як і того, що ці діти були вбиті самими окупаційними російськими військами. Адже УСІ імена дітей, які викарбувані на меморіальному камені, - це імена українських дітей, які були б живі, якби росіяни не окупували території Донецької і Луганської областей, не почали війни проти України. Деякі з цих дітей мали батьків так званих «ополченців». І тут потрібно розуміти, що ці батьки своїм вибором прирекли власних дітей на загибель. [8]

An diesem Punkt schaltet sich der Initiator der Diskussion "Matthiask de" wieder ein und zieht weitere Quellen in Frage: Nach "Entfernung der offensichtlich ungeeigneten Quellen" blieben noch genau zwei Quellen übrig, aber diese gehörten in den "Gazprom-Dunstkreis" und müßten daher "auch angezweifelt werden". Benutzer "ZemanZorg" scheint dem zuzustimmen: "Russenpropaganda ohne enzyklopädische Relevanz, Teil einer russischen Desinformations­kampagne".

Als einer der Wenigen, die sich gegen eine Löschung zu positionieren schienen, merkte der Benutzer "Kluibi" im weiteren Verlauf an: "es ist halt schwierig, Quellen anzuführen, wenn alle, die aus Russland kommen, als Propaganda abgetan werden. Zu pluralistischem und kritischem Denken scheint offenbar nur der Westen fähig zu sein. Mit dieser Argumentation kann ich alles plattwalzen". Dem entgegnete "ZemanZorg", dass Putin "alle freie Medien in Russland ausradiert" habe.

Die Historie des Wikipedia-Artikels begründet den Verdacht auf ein planmäßiges Vorgehen den Artikel durch Löschen von Quellen gewissermaßen "sturmreif" zu schießen. Ausgehend von seiner ursprünglichen Fassung, wurden aus dem Artikel sukzessive Quellen gelöscht, um über der letzten noch vorhandenen Version sogar einen Warnhinweis einzublenden, der Artikel sei nicht hinreichend mit Belegen ausgestattet. Offenbar um zu verhindern, dass nicht zufällig doch noch jemand schwer zu diskreditierende Quellen beibringen würde, wurde auch die Wiederanlage des Artikels nach seiner Löschung gesperrt.

Auch in der "Löschdiskussion" scheint das Entfernen von Quellen aus dem Artikel aufgefallen zu sein. So schreibt der Benutzer "Inquisitor": "Der Artikel wurde im Laufe der letzten Monate konsequent verschlimmbessert - politisierte Sätze und Wendungen hinzugefügt, wichtige Quellen (z.B. Tweet UNICEF Ukraine) entfernt. Das Denkmal-Thema ist oft politisiert, aber es soll sich nicht unbedingt auf Wikipedia ausdehnen. Also meine Meinung: Inhalt verbessern und die Seite gegen Vandalismus schützen".

Dem widersprach erneut "Matthiask de": Der Tweet von Unicef sei nicht relevant und nur "ein Vehikel, der dem Artikel Glaubwürdigkeit verschaffen soll". Die Strategie dieses konkreten Benutzers in der Diskussion zu beobachten ist spannend. Nach seiner Überzeugung indiziert "Mangel an reputablen Quellen und Rezeption" normalerweise Irrelevanz. Für ihn scheint diese Irrelevanz des Artikels aber von vorne herein als Ergebnis festzustehen. Um sie zu belegen, scheint seine Strategie darin zu bestehen, sämtliche Quellen sukzessive vom Tisch zu nehmen, d.h. diese entweder zu diskreditieren ("Gazprom-Dunstkreis") oder falls dies nicht möglich ist (wie im Beispiel Unicef), ein richtiges Ergebnis zu postulieren und den unpassenden Quellen gewissermaßen eine Art missbräuchlicher Verwendung vorzuwerfen.

Indem man alle unpassenden Quellen ausblendet und nur passende Quellen als glaubwürdig definiert, kann man beliebige Ergebnisse konstruieren. Dass dieses Vorgehen weniger wissenschaftlich als viel mehr propagandistisch ist, scheint auch einigen Benutzern in der Diskussion aufzufallen. So antwortet "Inquisitor": "So kann man ziemlich alles in Frage stellen, einige Informationen aus [...] wissenschaftlichen Quellen für Propaganda und unglaubwürdig erklären; andere, wenn auch aus [der] gelben Meduza-Zeitung, für glaubwürdig. Ihr macht Wikipedia zum Propaganda-Werkzeug!"

Auch der Benutzer "Kluibi" äußerte sich kritisch: "Ja, und dann sollte man auch [...] bereit sein, die Meinung der jeweils anderen Seite zu akzeptieren. Von dieser Bereitschaft ist hier nichts zu entdecken. Den "Propagandisten" darf ich bei dieser Gelegenheit die Lektüre des Artikels Brutkastenlüge empfehlen."

Die durchaus hitzige Diskussion zeigte ein geteiltes Stimmungsbild, am Ende aber schlug die Stunde der Administratoren. Dies beendete die Diskussion und führte zur Löschung des Artikels: "Nicht jedes Denkmal ist automatisch relevant. [...] Die Diskussion hier hat keine Rezeption in relevanz­stiftendem Maßstab aufgezeigt, daher kann ich keine Relevanz erkennen". Ob dies das Ergebnis einer Art von demokratischem Votum war, ist nicht erkennbar - es scheint die persönliche Entscheidung der jeweiligen Administratoren zu sein.

Wer die getöteten Kinder im Donbass für relevant hält, muss sich jetzt also selbst auf die Suche begeben[9] - bei Wikipedia ist dieser Teil des Krieges "irrelevant" geworden.

– Zukunft Freiburg[10]
Die "freie Enzyklopädie" Wikipedia hat Ende November / Anfang Dezember den englisch­sprachigen Eintrag zum Mahnmal für die, durch ukrainischen Beschuss getöteten Kinder des Donbass gelöscht.[11]

Der russischsprachige Eintrag wurde um Passagen ergänzt, die den Tod der Kinder relativieren und "verharmlosen.

Jahrelanger "Krieg" gegen russische Bevölkerung soll "verheimlicht" werden

In den über acht Jahren, in denen im Donbass bereits Krieg herrscht, waren allein in der Volksrepublik Donezk Hunderte Kinder ums Leben gekommen.

Als RT zuletzt bei der Menschenrechts­beauftragten in Donezk nachgefragt hatte, fast auf den Tag genau vor einem Jahr, hatte ihr Büro die Zahl 91 genannt. 91 Kinder, die zwischen Mai 2014 und Dezember 2021 allein in Donezk durch ukrainischen Beschuss ums Leben gekommen waren.

Seitdem hat sich jedoch Vieles zum Schlechteren verändert. Der Artilleriebeschuss der Stadt war schon um ein Vielfaches intensiver geworden, bevor Russland interveniert hatte. Nahezu täglich wurden dieses Jahr zivile Opfer aus Donezk gemeldet, darunter auch Kinder.

Unter ihnen zum Beispiel der 14-jährige Schüler, der beim Beschuss des Zentralmarktes der Stadt in einem Linienbus starb. Oder die junge Dichterin, die in ihren Gedichten der Welt Frieden wünschte und durch Splitter ukrainischer Geschosse ums Leben kam.

Allee der Engel zum Gedenken gefallener Kinder

Für die jungen Opfer dieses Krieges existiert in Donezk ein besonderes Mahnmal. Es trägt die Bezeichnung "Allee der Engel" und war am 5. Mai 2015 in einem Park der Hauptstadt des Donbass eingeweiht worden.

Die Anlage besteht aus einer Gedenkplatte aus rotem Granit mit der Inschrift "Allee der Engel, zum Gedenken an die gefallenen Kinder des Donbass". Weitere Gedenkplatten, auf denen die Namen der getöteten Kinder und ihr Alter eingetragen sind und einem 2,5 Meter hohen und zwei Meter breiten schmiede­eisernen Bogen, sind ebenfalls dort errichtet worden.

Der Bogen stellt Rosen dar (ein Wahrzeichen von Donezk), zwischen denen großkalibrige Maschinen­gewehr­granaten als Symbol des Krieges sowie Tauben als Symbol für den von der Bevölkerung der Region angestrebten Frieden eingewoben sind.

2017 wurde die Anlage noch um eine Skulptur von zwei Kindern, eines Mädchens und eines Jungen, ergänzt. Dies soll auch den Angehörigen als Ort der Trauer und des Gedenkens dienen.

"Freie Enzyklopedie" fungiert als "West-Zensur-Medium"

Wikipedia ist eine Internetplattform, die sich selbst als "freie Enzyklopädie" bezeichnet. Sie nimmt für sich in Anspruch, Wissen über die Welt aus allen denkbaren Bereichen zu sammeln und möglichst wertungsfrei darzustellen. Unter anderem finden sich dort Einträge zu wahrscheinlich allen Städten und Siedlungen der Welt sowie den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Objekten allgemeiner Bedeutung.

Zur "Allee der Engel" in Donezk, die ohne Zweifel eine örtliche Sehenswürdigkeit ist, die von allen offiziellen und vielen nicht offiziellen Gästen der Stadt aufgesucht wird, sind aktuell Eintragungen in acht Sprachen auf Wikipedia vorhanden, darunter auf Ukrainisch, Russisch, Französisch, Italienisch und Hebräisch.

Die russischsprachige Version hat vor Kurzem eine wertende Ergänzung erhalten, die die Tötungen der Kinder durch die Ukraine relativiert, indem sie diese ins Verhältnis zur angeblichen Zahl von Kindern setzt, die seit Februar 2022 im Zuge von Kampfhandlungen starben, und gegen sie aufrechnet. Sie ist nicht mehr neutral und wertungsfrei, aber immerhin es gibt sie noch.

Bis vor Kurzem gab es auch in der englischsprachigen Wikipedia einen Eintrag zur Donezker "Allee der Engel". Wer allerdings derzeit nach dieser Seite sucht, bekommt die Meldung angezeigt: "Seite nicht gefunden" ("Page not found"). Als Grund für das Nichtauffinden teilt die Meldung mit, "Seite wurde gelöscht" ("Page was deleted").

Eine Begründung für die Löschung war von Wikipedia selbstredend nicht zu erhalten.

– Unser Mitteleuropa[12]
Deutsche Übersetzung
Die Allee der Engel in Donezk, Ukraine, ist eine Gedenkstätte für Kinder aus dem Donbass, die während des Krieges im Donbass getötet wurden. Am Eingang befindet sich ein Bogen aus geschmiedeten Rosen, die mit Maschinen­gewehr­munitions­hülsen, einem Symbol des Krieges, und Tauben, einem Symbol des Friedens, verwoben sind. Unter dem Bogen befindet sich eine Granitplatte mit den Namen und Alters­angaben der getöteten Kinder.
Englisches Original
The Alley of Angels in Donetsk, Ukraine is a memorial for children of Donbas killed during the War in Donbas. At the entrance there is an arch made of forged roses interwoven with machine gun ammunition casings, a symbol of war, and doves, a symbol of peace. Under the arch there is a granite slab with the names and ages of the killed children. [13]

Einzelnachweise

  1. Донбасс: Линия смерти, (Russisch, Deutsch: "Donbass: Todeslinie"), comments.ua am 24. September 2015
  2. В Донецке открыли памятник детям Донбасса (Russisch, Deutsch: "In Donezk wurde ein Denkmal für die Kinder des Donbass enthüllt."), REGNUM am 2. Juni 2020
  3. Кирилл Сидорюк[archiviert am 18. Mai 2018], 101 Life am 29. August 2014 (ru)
  4. Ценой собственной жизни I История реального прототипа памятника детям Донбасса, Дзен (dzen.ru) am 21. März 2018 (ru, Deutsch: "Auf Kosten des eigenen Lebens - Die Geschichte des echten Prototyps des Denkmals für die Kinder von Donbass")
  5. Twitter: @UNICEF_UA - 1. Okt. 2018 - 14:33 Uhr
    "Three boys were killed and one was wounded by a mine explosion in Donetsk region, #Ukraine. The presence of mines and UXOs threaten the lives of 220,000 children in the conflict zone in eastern #Ukraine. Over 140 children were killed or injured by mines since the conflict started."
  6. WikipediaАллея ангелов
  7. Gedichte-Oase: Die Allee der Engel von Donezk
  8. Надія Страшко: Як росія використовує загиблих українських дітей у пропаганді проти України[archiviert am 9. November 2022], Hadiach City am 10. Mai 2022
  9. donbass-complains.com
  10. Die Allee der Engel, Zukunft Freiburg
  11. "Ein Skandal!
    Sie schreiben die Geschichte um: Der Eintrag auf #Wikipedia zur der #Allee_der_Engel in #Donezk wurde gelöscht! Das ist die Gedenkstätte für die #Kinder des #Donbass, die seit 2014 von der #Ukraine getötet wurden." - Twitter: @Iaempel - 3. Dez. 2022 - 13:44 Uhr
  12. Radikale Westzensur - Löschung des Eintrages zu getöteten Donezker Kindern in Wikipedia, Unser Mitteleuropa am 6. Dezember 2022
  13. Alley of Angels in Donetsk, Donetsk, trek.zone

Netzverweise

  • Die russischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Аллея ангелов (Dieser Artikel wurde am 15. November 2022 in der deutschsprachigen Wikipedia gelöscht.)
  • Commons: Allee der Engel - Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Youtube-link-icon.svg Donbass / Allee der Engel / Worüber man hier nicht spricht - Ukraine - Medien - Politik (3. Juli 2022) (Länge: 7:23 Min.)
  • Youtube-link-icon.svg Donezk 4 - Thomas Roeper (26. März 2022) (Länge: 0:52 Min.)
  • allee-der-engel.de - "Humanitäre Spendenhilfe für die Kinder im Kriegsgebiet Donbass"
    Über den Organisator Michael Küpper
    Ich bin Unternehmer aus Mönchengladbach, Vater von drei Kindern und einer Adoptivtochter.
    In zweiter Ehe bin seit über zehn Jahren mit meiner russischen Frau verheiratet. Ich habe es in meinem Leben noch nie gemocht, dass man immer nur die eine Seite der Medaille betrachtet. Der Artillerie­beschuss der Ukraine auf den Donbass, auf die Städte Lugansk und insbesondere Donezk sowie der Einsatz der so genannten Schmetterlings­minen, welche völkerrechtlich geächtet sind, ist purer Terror gegen die Zivil­bevölkerung. Stellungen der russischen Armee gibt es in den genannten Städten nicht. Die Folge sind unzählige tote Männer und Frauen sowie Kinder. Viele Kinder werden zudem durch Schmetterlings­minen verstümmelt, da sie diese als interessantes Spielzeug ansehen. Wenn es unter uns noch wirkliche Freunde Russlands und seiner Menschen geben sollte, welche nicht nur in guten Zeiten zu Russland und seinen Bürgern halten, dann sind wir meiner Meinung nach auch moralisch verpflichtet, diesen zu helfen. Nicht mehr und nicht weniger möchte ich mit dieser Spendenaktion tun.
  • Faina Sawenkowa: Kinder des Krieges, Rubikon an 14. Oktober 2020
    Anreißer: Faina Savenkova, ein 11-jähriges Mädchen aus der Ostukraine, hat die Hälfte ihres jungen Lebens im Krieg verbracht. Rubikon veröffentlicht ihre Essays nun erstmals auf Deutsch.
    Auszug: Es gibt in Lugansk ein den Kindern gewidmetes Mahnmal, den Kindern, die bei einem Beschuss umgekommen sind. So ein Mahnmal gibt es in Donezk. Wenn Erwachsene dort stehen, finden sie bis heute keine Worte und schweigen, die Augen zu Boden gerichtet. Hier kann man wirklich nichts sagen. Die Welt feiert den Internationalen Kindertag, kann uns aber nicht beschützen.
  • Ukraine crisis: Children die in Donetsk shelling, BBC News am 5. November 2014 (Englisch)
  • Ana Luisa Brown: More than 150 children killed in Donbass since 2014, Prensa Latina am 21. Juli 2022 (Englisch)