Minsker Abkommen
Das Minsker Abkommen, auch Minsker Friedensabkommen oder Minsk II genannt, ist ein Maßnahmenkomplex zur Umsetzung der Vereinbarungen des Protokolls von Minsk[wp]. Seine wichtigsten Ziele, nämlich ein Ende des Donbass-Bürgerkrieges und eine politische Beilegung des Konflikts, wurden nicht erreicht.
Die Verhandlungen in Minsk[wp] sind von den US-amerikanischen Klientelstaaten Deutschland und Frankreich nur vorgeblich geführt worden, um einen Frieden im Donbass zu erreichen, tatsächlich wollten weder sie noch die Ukraine dasselbe jemals umsetzen, sondern die Russische Föderation nur ablenken, um der NATO die Zeit zu verschaffen, die Ukraine für einen Angriffskrieg aufrüsten und militarisieren zu können. Die USA, Großbritannien und die EU haben Russland von der Verhandlungsaufnahme bis zum Zeitpunkt unmittelbar vor Beginn von dessen Militäreinsatz acht Jahre lang vorgeworfen, das Abkommen nicht umgesetzt zu haben und damit ihre gegenüber der Weltöffentlichkeit tatsachenwidrig als legale und rechtmäßige Sanktionen ausgegebenen exterritorialen Repressivmaßnahmen gegen dessen Volkswirtschaft begründet.[1]
Hintergrund
Der ehemalige ukrainische Präsident Poroschenko[wp] hat schon im Sommer 2022 offen gesagt[ext], dass er nie vorhatte, das Minsker Abkommen umzusetzen, sondern dass das Abkommen der Ukraine nur Zeit für die Aufrüstung geben sollte. Und er fügte hinzu, dass das Abkommen seine Aufgabe aus dieser Warte erfüllt habe. Niemand habe vorgehabt, das Abkommen umzusetzen.
Auch Merkel, die das Abkommen mit ausgehandelt hat, hat sich im Sommer ähnlich geäußert. Anfang Dezember hat sie das in einem Interview mit der Zeit wiederholt. Sie sagte:
Damit bestätigen die Beteiligten das, was acht Jahre lang als russische Propaganda diskreditiert wurde, nämlich dass es dem Westen und der Ukraine beim Minsker Abkommen nie um einen Frieden im Donbass gegangen ist, sondern darum, die Ukraine für einen Krieg gegen Russland aufzurüsten. Der russische Präsident Putin hat in seiner Reaktion (hier der vollständige Wortlaut) auf Merkels Interview gesagt, ihr Aussage sei für für ihn völlig unerwartet und enttäuschend gewesen. | ||
– Anti-Spiegel[3] |
Für alle, die davon noch nie gehört haben, sei darauf hingewiesen, dass es die Ukraine mit Unterstützung des Westens war, die das 2015 geschlossene Minsker Abkommen nie umgesetzt hat, auch wenn westliche Medien und Politiker stets das Gegenteil behauptet und Russland beschuldigt haben.[4]
Mehr noch, auch wenn die westlichen Vertragspartner Merkel[5], Hollande[6] und auch Poroschenko[wp][7] inzwischen in westlichen Medien offen gesagt haben (siehe die Links), dass sie das Minsker Abkommen nie umsetzen wollten, sondern dass es nur den Sinn hatte, der Ukraine Zeit für die Vorbereitung auf einen Krieg gegen Russland zu verschaffen, haben westliche Medien das nie thematisiert. Und dass auch Selenskij es offen abgelehnt hat, das Minsker Abkommen umzusetzen[1], wurde in westlichen Medien ebenfalls nicht groß berichtet. Im Westen weiß davon praktisch niemand. Daher stellt sich die Frage, wie Russland, wenn es irgendwann zu Verhandlungen (mit wem auch immer, Kiew oder dem kollektiven US-geführten Westen) kommt, glauben soll, dass der Westen und die Ukraine sich an die getroffenen Friedensvereinbarungen halten? Um diese Frage geht es in einem sehr interessanten Artikel, den ein russischer Analyst in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht hat und den ich übersetzt habe:
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– Anti-Spiegel[9] |
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Thomas Röper: Nach Merkel, Hollande und Poroschenko: Auch Selensky wollte Minsker Abkommen nie umsetzen, Anti-Spiegel am 15. Februar 2023
- ↑ Angela Merkel im Interview, Die Zeit 2022/51
- ↑ Thomas Röper: Ukraine-Konflikt: Merkel will nicht an Lösung des Ukraine-Konfliktes teilnehmen, Anti-Spiegel am 29. Dezember 2022
- ↑ Thomas Röper: Faktencheck - Wie kann Russland das Abkommen von Minsk erfüllen? Eine Analyse des Minsker Abkommens, Anti-Spiegel am 13. Juli 2018
- Anreißer: Es wird ja immer gesagt, dass Russland das Abkommen von Minks erfüllen muss, bevor die Sanktionen beendet werden können. Aber wer kennt eigentlich den Inhalt des Abkommen? Es umfasst lediglich 13 Punkte, es wird Zeit, sich damit einmal zu beschäftigen.
- ↑ Thomas Röper: Krieg 8 Jahre vorbereitet - Merkel: "Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben", Anti-Spiegel am 7. Dezember 2022
- Anreißer: Inzwischen geben westliche Politiker offen zu, dass das Minsker Abkommen nie umgesetzt werden sollte. Es sollte der Ukraine nur Zeit für die Aufrüstung für einen Krieg gegen Russland geben.
- ↑ Thomas Röper: Nun auch Hollande: Das Minsker Abkommen sollte es Kiew ermöglichen, "Zeit zu gewinnen", Anti-Spiegel am 2. Januar 2023
- Anreißer: Auch der ehemalige französische Präsident Hollande hat nun bestätigt, dass das Minsker Abkommen aus Sicht des Westens keinen Frieden im Donbass erreichen, sondern Kiew nur Zeit für die Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland geben sollte.
- ↑ https://yandex.ru/video/preview/13277929547094209932
- ↑ Военная операция на Украине: Минские соглашения, или История обмана, TASS am 5. September 2024
- Anreißer: Андрей Низамутдинов - о том, как всяческие заявления Киева о переговорах ведут только к одному - перевооружению
- Deutsch: Militäroperation in der Ukraine: Die Minsker Vereinbarungen oder die Geschichte einer Täuschung
- Andrei Nizamutdinov über die Erklärungen Kiews über Verhandlungen, die nur zu einem führen - zur Wiederaufrüstung
- ↑ Thomas Röper: Wie russische Analysten über mögliche Verhandlungen denken, Anti-Spiegel am 6. September 2024
- Anreißer: In westlichen Medien ist immer öfter von möglichen Verhandlungen mit Russland die Rede, aber mit wem soll Russland verhandeln und wie soll Russland nach der Erfahrung mit dem Minsker Abkommen darauf vertrauen, dass ein weiteres Abkommen tatsächlich eingehalten wird?
Querverweise
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Minsk II
- Michael Thumann: Angela Merkel und Russland: Hassnachricht aus Moskau, Die Zeit am 22. Dezember 2022
- Ein Zitat von Angela Merkel aus einem Interview mit der ZEIT sorgt in Russland für Aufregung.
- Waren Minsker Abkommen nur Vorbereitung für den Krieg gegen Russland?, NATO-Akte (Sitzung 21) am 20. Dezember 2022
- Markus Fiedler (Freier Journalist, Biologe und Pädagoge), Thomas Röper (Freier Journalist für den Blog "Anti-Spiegel" in Russland)
- Tina Hildebrandt und Giovanni di Lorenzo: Angela Merkel im Interview, Die Zeit am 7. Dezember 2022
- Angela Merkel über ihren neuen Lebensabschnitt, mögliche Fehler ihrer Russlandpolitik, ihre Rolle in der Flüchtlingskrise und die Frage, ob mit deutschen Kanzlern ungnädig umgegangen wird.
- Merkel hat Russland von Anfang an belogen und betrogen, Russische Welt TV am 10. Dezember 2022
- Merkel hat im Interview bei der "Zeit" offen zugegeben, dass sie Russland und Präsident Putin beim Minsker Abkommen von Anfang an betrogen hat. Anstatt um dessen Umsetzung, ging es ihr darum, dem Kiewer Regime Zeit zu geben, um aufzurüsten.
- "Das habe ich nicht erwartet" - Putin enttäuscht von Merkels Äußerungen zu Minsker Vereinbarungen, RT DE am 10. Dezember 2022
- Das russische Vertrauen in Verhandlungen mit dem Westen sei schon fast verloren, stellte Putin bei einer Pressekonferenz fest.
- Putin äußert sich zum Betrug von Merkel bei den Minsker Vereinbarungen, Russische Welt TV am 11. Dezember 2022
- Putin kommentiert die jüngste Aussage von Merkel, als sie darüber gesprochen hat, wie sie Russland bei den Minsker Vereinbarungen betrogen hat.
- Thomas Röper - Anti-Spiegel:
- Nun auch Hollande: Das Minsker Abkommen sollte es Kiew ermöglichen, "Zeit zu gewinnen", 2. Januar 2023
- Anreißer: Auch der ehemalige französische Präsident Hollande hat nun bestätigt, dass das Minsker Abkommen aus Sicht des Westens keinen Frieden im Donbass erreichen, sondern Kiew nur Zeit für die Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland geben sollte.
- Krieg 8 Jahre vorbereitet - Merkel: "Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben", 7. Dezember 2022
- Anreißer: Inzwischen geben westliche Politiker offen zu, dass das Minsker Abkommen nie umgesetzt werden sollte. Es sollte der Ukraine nur Zeit für die Aufrüstung für einen Krieg gegen Russland geben.
- Minsker Abkommen - Putins Reaktion auf Merkel-Interview: "Wir hätten die Militäroperation früher beginnen sollen", 9. Dezember 2022
- Minsker Abkommen - Russisches Außenministerium: Merkel muss vor ein "Tribunal", 9. Dezember 2022
- Anreißer: Angela Merkel hat in einem Interview offenzugegeben, dass der Westen und Kiew nie vorhatten, das Minsker Abkommen umzusetzen. Die Reaktionen aus Russland sind mehr als deutlich.
- Kein Wort in den Medien: Der Westen hat das Minsker Abkommen beerdigt, 22. November 2021
- Anreißer: Seit sieben Jahren pocht der Westen medienwirksam auf die Umsetzung des Minsker Abkommens. Nun haben Berlin und Paris das Abkommen endgültig beerdigt, aber die Medien berichten kein Wort.
- Selensky lehnt Minsker Abkommen erneut ab, aber kein Wort in den Medien, 26. April 2021
- Das Minsker Abkommen wurde 2015 zwischen den selbst ernannten Republiken im Osten der Ukraine und Kiew abgeschlossen, wobei Russland, Deutschland und Frankreich als Garanten des Abkommens aufgetreten sind. Russland wird in dem Abkommen mit keinem Wort erwähnt und auch Forderungen an Russland sind in dem Abkommen nicht gestellt. Trotzdem verkünden westliche Medien und Politiker seitdem, Russland müsse das Abkommen einhalten, damit die Sanktionen gelockert werden können. Dass es Kiew ist, das seit 2015 konsequent gegen 10 der 13 Punkte des Abkommens verstößt, wird verschwiegen. (Text und Analyse des Abkommens)
- Faktencheck - Wie kann Russland das Abkommen von Minsk erfüllen? Eine Analyse des Minsker Abkommens, 13. Juli 2018
- Anreißer: Es wird ja immer gesagt, dass Russland das Abkommen von Minks erfüllen muss, bevor die Sanktionen beendet werden können. Aber wer kennt eigentlich den Inhalt des Abkommen? Es umfasst lediglich 13 Punkte, es wird Zeit, sich damit einmal zu beschäftigen.
- Nun auch Hollande: Das Minsker Abkommen sollte es Kiew ermöglichen, "Zeit zu gewinnen", 2. Januar 2023
Präsident der Volksrepublik Donezk im Exklusiv-Interview: OSZE hält Minsker Abkommen nicht ein- RT Deutsch (9. Juni 2018) (Länge: 29:19 Min.) (Hinweis: Dieses Video ist nicht mehr verfügbar.) -Video-Archiv
- Video-Beschreibung: In einem Exklusiv-Interview mit RT Deutsch schildert der Präsident der "Volksrepublik Donezk", Alexander Sachartschenko[wp], wie der Protostaat bereits das fünfte Jahr im Kriegszustand existiert. Er habe aber Hoffnung, früher oder später "den gesamten Donbass befreien" und den Frieden herstellen zu können.
- Sachartschenko kritisierte auch die UNO, die es ihm zufolge in keinem Land jemals geschafft hat, Frieden zu sichern. Außerdem bezeichnete er es als bedauernswert, dass nicht nur die Ukraine, sondern auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gegen das Minsker Abkommen verstoße, indem die Organisation nicht beanstande, dass ukrainische Streitkräfte Gelände in der so genannten Grauen Zone besetzten.
- Zusammenfassung: In einem Fragegespräch mit einem Berichterstatter kritisiert der damalige Präsident der DVR, der kurz darauf ermordete Alexander Sachartschenko, die Rolle der OSZE.