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Deppenapostroph

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Hauptseite » Sprache » Deppenapostroph

Den Ausdruck Deppenapostroph kennt mittlerweile jeder, der sich für das Werden der deutschen Sprache interessiert. Gemeint ist damit das überflüssige Strichlein, das ausmacht, was man seit den Neunziger­jahren im Westen ungerechterweise "Ostdeutscher Imbissbuden-Genitiv" nennt: die Angewohnheit, Conny's Currywurst­paradies zu schreiben, obwohl es doch korrekt Connys Currywurst­paradies heißen müsste - anders als im Englischen, wo man das Genitiv-s immer mit einem Apostroph abtrennt. Einen Plural-Apostroph, wie ihn im Deutschen ganz Eifrige setzen (Info's), oder gar einen Adverbien-Apostroph, der auch schon gesehen wurde (freitag's), kennt allerdings auch das Englische nicht.

Solche Sprachvergehen sind erst in den vergangenen dreißig Jahren im Deutschen zum Allerweltsdelikt geworden. Doch der Deppen­apostroph ist natürlich älter. Jacob Grimm[wp] hat sich bereits im frühen 19. Jahrhundert beklagt, nur eine Sprache wie das Englische, der jedes Gefühl für Flexion abhanden­gekommen sei, könne solche Hässlichkeiten hervorbringen. Das hat Leute wie Georg Büchner[wp] oder Thomas Mann[wp], die zugegebener­maßen nicht schlecht Deutsch konnten, nicht davon abgehalten, den Genitiv-Apostroph auch im Deutschen zu verwenden: Büchners Drama heißt "Danton's Tod", und bei Mann ist der apostrophierte Genitiv geradezu epidemisch verbreitet.

Während sich alle über den Deppen­apostroph lustig machten, hat er unbemerkt noch einen hässlichen kleinen Bruder bekommen: das Deppenleerzeichen.[1]

Einzelnachweise

  1. Matthias Heine: Deutsche Sprache: Wie das Deppenleerzeichen den Bindestrich bedroht, Die Welt am 11. Februar 2016 (Die Duden-Regeln sind vielen egal oder unbekannt. Beobachtungen zu einer Sprachpest.)

Netzverweise