Guido Kühn[wp]: Das konservative Vexierspiel
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In Deutschland gibt es eine Diskursverschiebung. Es gibt allerdings Uneinigkeit darüber, in welche Richtung sich der Diskurs verschoben hat (siehe Cartoons rechts).
Verwendungsbeispiele
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«Die "Geländegewinne" der Neuen Rechten, aber auch die breite Anschlussfähigkeit ihrer Begriffe und Positionen - auf die von der empirischen Forschung zur Verbreitung rechter Einstellungen seit Jahren hingewiesen wird - zeigen, dass diesen strategischen Diskursverschiebungen mit den klassischen Instrumenten der Extremismusprävention, die das Problem an den vermeintlichen Rändern der Gesellschaft sucht, nicht beizukommen ist.»[4]
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«Warnung vor der Diskursverschiebung
Nach dem Brand im Flüchtlingslager lehnt unsere Kommentatorin Silke Hasselmann[wp] die Aufnahme von Menschen aus Moria zu diesem Zeitpunkt ab. Der Historiker Jürgen Zimmerer[wp] geht mit ihrem Text hart ins Gericht und spricht von "menschenverachtenden Passagen".
[...] Es muss doch auch möglich sein, diese Meinung dann in aller gebotenen Schärfe zu kritisieren und darauf hinzuweisen, welches Framing, welcher Diskursverschiebung auch dadurch wieder Vorschub geleistet wird. [...]
[...] Das ist diese Diskursverschiebung, die hoch problematisch ist. [...]»[5]
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«Der Historiker Jürgen Zimmerer warnt im Gespräch mit ZAPP vor einer "Diskursverschiebung" nach rechts. Extreme Positionen würden seit Jahren salonfähig gemacht.»[6]
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«Als "unerträgliche Diskursverschiebung" hat Akademiedirektorin Friederike Krippner[ext] die derzeitigen Diskussionen um die Klimaproteste von Aktivist*innen der Gruppe "Letzte Generation"[wp] kritisiert. [...] Krippners Antwort im Wortlaut:
- "Teile ich die Anliegen der "Letzten Generation"? In jeder Hinsicht. Halte ich ihre Protestformen für geeignet? Nur bedingt. Finde ich die aktuellen Diskussionen um die Gruppe in kirchlicher und gesellschaftlicher Öffentlichkeit angemessen? Eher nicht. Ich empfinde sie vielmehr als unerträgliche Diskursverschiebung. [...]"
» - Evangelische Akademie zu Berlin[7]
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«Moralische Diskursverschiebung: Der gefährliche Verlust der Mitte
Eine selbstgerechte Koalition aus NGOs, Medien und Parteien hat den öffentlichen Diskurs nach links verschoben. Eine gehobene Mittelschicht erklärt anderen, wie sie zu leben haben. Und wer das infrage stellt, wird als "rechts" bekämpft. Ergebnis: der Triumph der Doppelmoral.
Eine Gesellschaft, die sich auf Maß und Mitte zentriert, lebt von Symmetrien. Die Bonner Republik war nach den Barbareien der Nazi-Zeit in der Mitte vertäut, doch diese Orientierung wurde von Anfang an hintertrieben, von alten Nazis wie jungen Kommunisten.
1968 rüttelte sich ein aufstrebender, junger, gebildeter Teil der Gesellschaft stark nach links, in radikaler Abkehr von der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, doch eine mittige SPD und eine starke bürgerliche Opposition nach 1969 hielten Kurs. Der modische Linksradikalismus aber blieb: an den Hochschulen, im Kulturbetrieb, in neuen Parteigewändern beim Marsch durch die Institutionen[wp]. [...]» - Ulf Poschardt[wp][8]
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«Tödliche Diskursverschiebung
Mehrfach wurde das Institut für Medienverantwortung angefragt, einen Beitrag zum Islamdiskurs in den Medien zu verfassen. Auch von der Redaktion des Online-Magazins "Novo Argumente", das den eingereichten Text ändern wollte, weil er "gegen die Meinungsfreiheit" verstoße. Er wurde nicht veröffentlicht. In der "Zeit" gab es vor zehn Jahren die Weisung: "Schiffer wird nicht gedruckt!" Hingegen bekommen wir in großen Zeitungen unter anderem die Meinungen von AfD-Parteichef Alexander Gauland, dem Vertreter der Extremismustheorie Eckhard Jesse[wp] und anderen Rechten als erörternswert angeboten.
Die Beispiele sind symptomatisch für eine Debatte, die sich zu einer Farce ausgewachsen hat. Die Berufung auf Meinungsfreiheit und der Kampf gegen Politische Korrektheit sind zu Chiffren geworden für Verallgemeinerung und Verunglimpfung bis hin zu Hass und Hetze. Mit seinem Leben bezahlte der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke für diese fatale Diskursverschiebung. [...]» - Sabine Schiffer[wp][9]
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«Welche Rolle die Kirchen bei der Diskursverschiebung nach links spielen» - Idea Spektrum[10]
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Einzelnachweise
- ↑ Twitter: @elonmusk - 28. Apr. 2022 - 19:47 Uhr
- ↑ Das konservative Vexierspiel, kuehn.de am 17. Januar 2021
- ↑ Neue Rechte - Rassismus - Diskursverschiebungen - Gewalt, Bundesausschuss Politische Bildung am 6. Oktober 2020
- ↑ Was passiert gerade in unserem Land und was bedeutet dies für die politische Bildung?, Stellungnahme der Zentralen für politische Bildung im September 2020
- ↑ Moria, Sprache und Moral: Warnung vor der Diskursverschiebung, Deutschlandfunk Kultur am 14. September 2020
- ↑ Jürgen Zimmerer: "Diskursverschiebung nach rechts", ZAPP (NDR) am 30. September 2020 um 23:40 Uhr
- ↑ "Unerträgliche Diskursverschiebung", Evangelische Akademie zu Berlin am 30. November 2022
- Anreißer: Klimaaktivistinnen nicht ausgrenzen, sondern ins Gespräch holen
- ↑ Ulf Poschardt[wp]: Moralische Diskursverschiebung: Der gefährliche Verlust der Mitte, Die Welt am 30. September 2016
- ↑ Sabine Schiffer[wp]: Tödliche Diskursverschiebung, Neues Deutschland am 6. November 2019
- Anreißer: Die Debatte über eine angeblich eingeschränkte Meinungsfreiheit hat sich zur Farce ausgewachsen, meint Sabine Schiffer
- ↑ Welche Rolle die Kirchen bei der Diskursverschiebung nach links spielen, Idea am 20. Februar 2022