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Gisela Friedrichsen

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Gisela Friedrichsen 13.07.2012
Gisela Friedrichsen beim Josef-Fritzl-Prozess am 18. März 2009

Gisela Friedrichsen (* 1945) ist eine deutsche Journalistin und arbeitet als Gerichtsreporterin für den Spiegel.

Der Fall Weimar[1], der Pascal-Prozess[2], das Inzestverfahren von Amstetten[3] - Gisela Friedrichsen berichtet seit 1989 aus den Gerichtssälen im In- und Ausland für den Spiegel.[4]

Gisela Friedrichsen war nach einem Volontariat 1973 bei der Augsburger Allgemeinen ab 1974 sechzehn Jahre lang Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 1989 schreibt sie als Nachfolgerin von Gerhard Mauz[wp] für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Privates

Friedrichsen ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Zitate

  • "Viele Gerichte pflegen in unklaren Fällen den Mann zwar freizusprechen, die Frau aber, die den Prozess angestrengt hat, unbeschadet zu lassen, selbst wenn sie der Lüge überführt ist."[5]
  • "Es hätte genügend Anhaltspunkte gegeben zu sagen: Dieser Mann ist in eine lange vorbereitete Falle getappt. Das hätte aber zur Folge gehabt, dass man der Nebenklägerin möglicherweise strafbares Handeln hätte bescheinigen müssen, wie es die Verteidigung wünschte. Davor scheuten die Richter zurück."[5]
  • "Das Gericht begann die Urteilsbegründung mit einer ungewöhnlich harschen Schelte des seit 1. Dezember tätigen Verteidigers Johann Schwenn. Er habe Respekt und Anstand vermissen lassen. Und überdies hätten sich die Verdachtsmomente gegen den Angeklagten ganz ohne sein Zutun "zwar nicht verflüchtigt, aber doch vermindert". Mit anderen Worten: Auf einen Verteidiger wie Schwenn könne man in Mannheim gut und gern verzichten."[5]
  • "Unkenrufe allerdings, der Fall werde künftig vergewaltigte Frauen abhalten, die Straftat anzuzeigen, sind fehl am Platz. Wer als Opfer bei der Wahrheit bleibt, dem kann die Justiz in der Regel auch zu seinem Recht verhelfen."[5]
  • "Einmal hat mir ein Anwalt vor Prozessbeginn eine falsche Geschichte erzählt, in der Hoffnung offenbar, dies würde seinem Mandanten - oder vielleicht sogar ihm selbst? - zugute kommen. Der Schuss ging dann nach hinten los. Mit diesem Anwalt habe ich seither kein Wort mehr gewechselt."[6]
  • "Die Unschuldsvermutung wird heute in Deutschland von der 'Opfervermutung' verdrängt." [7]

Werke

  • "Der Fall Weimar: Kindsmord in der Provinz", Rowohlt 1988, ISBN 3-498-02063-3
  • "Abtreibung: der Kreuzzug von Memmingen", Orell Füssli 1989, ISBN 3-280-01920-6
  • "Ich bin doch kein Mörder": Gerichtsreportagen 1989-2004, DVA 2004, ISBN 3-421-05781-8
  • "Im Zweifel gegen die Angeklagten: Der Fall Pascal - Geschichte eines Skandals", DVA 2008, ISBN 3-4210-4334-5

Artikel

Einzelnachweise

  1. Spiegel: Monika Böttcher
  2. Spiegel: Der Fall Pascal
  3. Spiegel: Inzest-Fall von Amstetten
  4. Spiegel: Friedrichsen aus dem Gericht
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Kachelmann-Urteil: Die Angst der Richter vor dem klaren Wort, Spiegel am 1. Juni 2011
  6. Fair oder unfair? "Der Kachelmann-Prozess bedient den Voyeur", Im Interview mit dem Tagesspiegel am 29. August 2010
  7. Gerichtsreporterin: "Nur Verlierer im Fall Kachelmann", Tagesanzeiger am 21. April 2011
  8. Sebastian Glathe, Strafverteidiger aus Freiburg, dessen Plädoyer am Montag anstand, hat sicher das ihm Mögliche getan, um K. auf den Prozess vor der Jugendkammer des Freiburger Landgerichts vorzubereiten. K. aber hat sich nicht an den Rat seines Anwalts gehalten.
  9. Je weiter das Verfahren fortschreitet, desto mehr Abgründe tun sich unter beiden Aspekten auf. Nicht nur, dass der Angeklagte vermutlich längst erwachsen ist, was von Gutachtern aber erst noch justiz­förmig bestätigt werden muss, damit er nach Erwachsenen­strafrecht be- und gegebenenfalls ver­urteilt werden kann. Was an behördlichem Chaos langsam ans Licht kommt, ist mit dem Versagen einzelner allein nicht zu erklären. Da ist zu fragen, ob nicht das ganze System der Jugendhilfe, vor allem wenn es um Flüchtlinge geht, dringend einer Neu­aus­richtung bedarf.
  10. "Jörg Kachelmann gibt keine Ruhe, und das ist gut so. Wer, wie die "Bild"-Zeitung, Alice Schwarzer das Forum bietet, ihre Unkenntnis selbst der einfachsten Regeln eines Strafprozesses vor einem feixenden Millionen­publikum auszubreiten, der bekommt dafür eines Tages die Quittung. Wer einer fanatischen Feministin gestattet, auf rechtsstaatlichen Garantien wie etwa der Unschuldsvermutung öffentlich herum­zu­trampeln und Werte, die die Gesellschaft zusammenhalten, ins Lächerliche zu ziehen, der darf sich nicht wundern, wenn die Rechnung am Ende höher ist als der Gewinn durch ein kurzzeitig damit erzieltes und überdies mit Beifall von der falschen Seite begleitetes Spektakel."

Netzverweise