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Monogamie

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Der Begriff Monogamie (altgr. μόνος mónos "allein", "einzig" und gr. γάμος gamos "Ehe") entstammt der Biologie und bezeichnet im Ursprung die lebenslange exklusive Fortpflanzungs­gemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art[wp]. Die Monogamie steht somit im Gegensatz zu polygamen Verhaltens­mustern wie Polyamorie, Polyandrie[wp], Polygynie und Promiskuität, kann aber nicht als deren genaues Gegenteil aufgefasst werden. So kann zum Beispiel bei der Polyandrie oder der Polygynie der eine Partner wechselnde Sexualpartner haben, während der andere Partner sich diesem gegenüber monogam verhält.

Monogamie und Ehe

Der Begriff Monogamie wurde in Deutschland häufig auf das System der Einehe angewandt, weil das deutsche Rechtsinstitut der Ehe nur für eine Paarbeziehung offensteht, Bigamie, Mehrehe oder Harembildung[wp] jedoch ausgeschlossen bleibt. Die Begriffe Monogamie und Ehe wurden zumindest in der westlichen Welt weitgehend entkoppelt. In der Umgangssprache wird Monogamie heute regelmäßig als Art des Zusammenlebens mit einem einzigen Sexualpartner verstanden, also unabhängig von der Rechtsform.

Serielle Monogamie

Zu unterscheiden sind serielle und parallele Polygamie. Parallele Polygamie ist das gleichzeitige Bestehen mehrer regulärer Ehen (Mehrehe). Die mittlerweile etwas liberalere sexuelle Praxis in der Kultur der westlichen Neuzeit sowie die verhältnismäßige Einfachheit von Scheidung und Wieder­verheiratung innerhalb des gleichen nationalen Rechtssystems haben zu einem Anstieg der so genannten seriellen Monogamie geführt, was aber de facto eine Legalisierung der seriellen Polygamie darstellt. Bei der seriellen Monogamie haben Personen mehrere aufeinander­folgende monogame Beziehungen, die sie nach einer gewissen Zeit wieder auflösen (vgl. Promiskuität (Soziologie)[wp]) bzw. Phasen der Bindung lösen sich mit Phasen als Single ab, bis es dann (vielleicht) wieder zu einer Eheschließung kommt (vgl. Singles (Gründe)[wp] und Familie (Wandel)[wp]).

Zitate

Zitat: «Nicht Untreue zerstört unser Beziehungsleben, sondern falsch verstandene Treue. (...) Wir sind zusammen, weil wir uns viel bedeuten. Treue ist dafür keine Bedingung.» - Michèle Binswanger[1]
Zitat: «Gestiegene Trennungs- und Scheidungszahlen im Zuge des Trends zur "seriellen Monogamie", der Bedeutungsverlust von Religion und die fortschreitende "Kolonialisierung der Lebenswelt durch die Ökonomie" (Habermas) beeinträchtigen die Bindungs­bereitschaft und sind damit wesentliche Ursachen für den gesunkenen Kinderwunsch besonders von Männern.»[2]
Zitat: «Wie die Glücksperspektiven der "seriellen Monogamie" im Einzelfall auch sein mögen, dauerhafter und beständiger werden Paar-Beziehungen durch sie jedenfalls nicht. Zweite Ehen haben ein höheres Scheidungsrisiko als Erst-Ehen, nichteheliche Lebensgemeinschaften werden schneller und häufiger getrennt als Ehen. Und Beziehungen ohne gemeinsamen Haushalt ("Living Apart Together") sind noch instabiler als (nichteheliche) Lebensgemeinschaften. Mit der "seriellen Monogamie" schwinden damit die Sicherheiten für die individuelle Lebensplanung. Dies erschwert die Entscheidung für Kinder, ist diese doch abhängig davon, dass "beide Partnerschaft und Kinder als eine auf Dauer angelegte gemeinsame Lebensperspektive begreifen" (Hans Bertram).»[3]
Zitat: «Monogamie verhinderte ja die Zerstörung der Familie durch mächtige Frauen und Männer. Und die größte Macht liegt eben bei den jungen schönen Frauen und den alten erfolgreichen Männern." » - Norbert Bolz[4]

Einzelnachweise

  1. Michèle Binswanger: Monogamie: Die große Lüge, Zeit am 27. März 2012
  2. iDAF: Unsicherheit in Beruf und Beziehung - Warum der Kinderwunsch bei Männern schwindet, Nachricht der Wochen 1-2/2010
  3. iDAF: Serielle Monogamie statt Ehe? Was heutige Beziehungswelten über Glück und demographische Zukunft sagen, Nachricht der Woche 46/2009
  4. Norbert Bolz: Diskurs über die Ungleichheit, 2009, S. 65-66

Netzverweise