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Reichstagsbrand

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Der Begriff Reichstagsbrand bezeichnet den durch vorsätzliche Brandstiftung verursachten Brand des Reichstags­gebäudes[wp] in Berlin in der Nacht auf den 28. Februar 1933.

Täterschaft

Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass es sich beim Reichstagsbrand um eine Geheimdienst­operation der Kategorie False-Flag-Terror handelte. Die Täter sind jedoch bis heute unbekannt.

Vorhersage durch Hanussen

Hitlers Hellseher Hanussen[wp], der ein enger Freund der SA-Führer von Berlin, Karl Ernst[wp] und Wolf-Heinrich Graf von Helldorf[wp], war, hat die Brandstiftung des Reichstages lange zuvor in seiner Zeitschrift und am Abend zuvor nochmals öffentlich vorhergesagt. Im März 1933 wurde Hanussen im Auftrag von Karl Ernst ermordet.

Patsy

Als Patsy wurde der geistig und sehbehinderte Maurer Marinus van der Lubbe[wp] am Tatort festgenommen und nach einem kurzen Gerichtsprozess hingerichtet.

Ziel Propaganda

Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933

Die Nationalsozialisten[wp] begründeten ihre bald darauf erfolgende Machtübernahme[wp] mit der Abwendung eines unmittelbar bevorstehenden kommunistischen Umsturzes[ext] und benutzten den Reichstagsbrand als offizielle Recht­fertigung für die Errichtung der national­sozialistischen Diktatur[wp] in Deutschland.

Kommunistenverfolgung

Der Zweck des im Wahlkampf erfolgten Anschlages bestand in der Diskreditierung und Verfolgung von Kommunisten, was die rasch erfolgten Schuld­zuweisungen und die noch am gleichen Tage verkündete "Verordnung des Reichs­präsidenten zum Schutz von Volk und Staat"[wp], die mit den Worten eingeleitet wurde: "Aufgrund des Artikels 48 Abs. 2 der Reichs­verfassung wird zur Abwehr kommunistischer staats­gefährdener Gewaltakte verordnet", deutlich machten.

Kurz nach der Festnahme des Patsies trafen auch Adolf Hitler, Joseph Goebbels[wp], Hermann Göring[wp], Wilhelm Frick[wp] sowie Wolf-Heinrich Graf von Helldorf[wp] am Tatort ein. Göring äußerte dabei:

"Das ist der Beginn des kommunistischen Aufstandes, sie werden jetzt losschlagen! Es darf keine Minute versäumt werden!" [1]

Hitler hat dies nach diesem Bericht noch verschärft:

"Es gibt jetzt kein Erbarmen; wer sich uns in den Weg stellt, wird niedergemacht. Das deutsche Volk wird für Milde kein Verständnis haben. Jeder kommunistische Funktionär wird erschossen, wo er angetroffen wird. Die kommunistischen Abgeordneten müssen noch in dieser Nacht aufgehängt werden. Alles ist festzusetzen, was mit den Kommunisten im Bunde steht. Auch gegen Sozialdemokraten und Reichsbanner[wp] gibt es jetzt keine Schonung mehr." [2]

Diels äußerte die Überzeugung, dass die Brandstiftung nach Meinung der Polizei nur von einem verrückten Einzeltäter begangen worden sein könnte. Damit stieß er bei den führenden National­sozialisten auf Ablehnung, die auf die Ausrufung des Ausnahme­zustandes und Verhaftung von sozial­demokratischen und kommunistischen Funktionären drängten.

Propaganda II

Spiegel-Lüge

Der Spiegel versuchte 1959 zusammen mit den von Ex- und Altnazis dominierten CDU-Regierungen von Westdeutschland die Geschichte der zwischen­zeitlich hinlänglich bekannten False-Flag[wp]-Operation so umzuschreiben, dass der Patsy Marinus van der Lubbe als Einzeltäter des Verbrechens erscheint. Der über Jahrzehnte andauernde Versuch der propagandistischen Geschichts­fälschung wurde von den west- bzw. später gesamt­deutschen System-Medien aufgrund der erdrückenden gegenteiligen Beweislast im Jahre 2007 offenbar aufgegeben.

Einzelnachweise

  1. zitiert in: Reichstagsbrand 1933: Demokratie in Flammen, Süddeutsche Zeitung am 27. Februar 2013
  2. Joachim Fest zitiert in seiner Biographie "Hitler" (4. Auflage, Ullstein Verlag 1993) auf Seite 546 aus Rudolf Diels Werk "Lucifer ante portas" (S. 194)

Querverweise

Netzverweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Reichstagsbrand aus dem (inzwischen geschlossenen) Parteibuch Lexikon vom 23. August 2009.