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Verdrehte Diskriminierung

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Bei der Verdrehten Diskriminierung geht es um Sachlagen, die so sehr verbogen werden, dass man mit einiger Phantasie eine Diskriminierung der Frau herauslesen kann, obwohl die Situation vielleicht sogar für den Mann die Nachteile bringt. Um das zu erreichen, braucht man oft einen längeren, manipulierenden Text, der den Leser langsam zur gewünschten Wahrheit hinführt. Ob sich die verkündende Person dessen überhaupt bewusst ist, kann bezweifelt werden:

Der Feminismus hat das Dogma aufgestellt, die Frauen wären den Männern gegenüber benachteiligt - in der verschärften Version: überall. Die Ursachen dafür wären sogar im Kleinsten verborgen und müssten ans Licht gebracht werden. Wenn man sie auf Anhieb nicht findet, müsste man nur lange genug suchen. Irgendwo muss der Grund ja sein. Die Folge daraus war eine Hyper­sensibilisierung[wp] von dafür anfälligen Frauen, die bald, nach etwas Übung, in jeder Kleinigkeit eine Diskriminierung erkennen konnten, die aber oft nicht vorhanden war.

BH-Verbrennung

Ein bekanntes Beispiel war die "Unterdrückung der Frau" durch den von Männern erfundenen Büstenhalter. Feministinnen waren empört, versammelten sich und verbrannten in einem großen Feuer in Anwesenheit der Medien die endlich enttarnten Werkzeuge der Unterdrückung. Als dann herauskam, wie sehr der BH den Frauen nützt (und bequemer zu tragen ist als das früher stattdessen getragene Korsett), gingen diese Frauen dann wieder in die Läden, um sich neue zu kaufen. Dieser Fall hat sich von alleine aufgeklärt, heutzutage gibt es allerdings mehrere Fälle, deren Aufklärung durch das Tabu, den Feminismus nicht kritisieren zu dürfen, geschützt wird.

Es hilft, solche Konstrukte zu durchschauen, wenn man sich die Situation mit vertauschten Geschlechtern noch einmal vorstellt.

Erprobung von Medikamenten an Männern

Aus der Tatsache, dass Medikamente nur an Männern getestet werden, wird die Behauptung generiert, die Medizin sei männerzentriert.

Der Tatsachenkomplex, dass Frauen während der Erprobungs­phase jederzeit schwanger werden können und a) durch den veränderten Hormon­haushalt die Mess­ergebnisse verfälscht würden, b) sich eine Schwangerschaft in der Frühphase nur sehr unsicher und in der Vorphase (vor der Empfängnis) gar nicht nachweisen lässt und c) kein Pharma­unternehmen das Risiko eingeht, für die Schädigung eines Fötus durch unbekannte Nebenwirkungen des zu testenden Medikaments verantwortlich zu sein, ist für eine Denkstruktur, in der Frauen nur als Opfer vorgesehen sind, schlichtweg nicht erfassbar.

Das Opferabo verteidigen, auch wenn Frauen nachgewiesenermaßen keine Opfer waren

Die Nazis haben männliche Homosexuelle getötet, während sie die weibliche Homosexualität nicht einmal anerkannt haben. Die TAZ meldete:

"Das Mahnmal soll an die Unterdrückung von Schwulen und Lesben während der Nazizeit erinnern. Schwule und Lesben sind unter dem Nationalsozialismus aber auf unterschiedliche Weise unterdrückt worden. Etwas vereinfacht gesagt: Homosexuelle Männer wurden getötet, Frauen totgeschwiegen." [1]

Das Denkmal für homosexuelle Opfer der Nazizeit in Berlin wurde prompt nach feministischen Wünschen umgestaltet.[2] Hier wurde das "nicht anerkennt werden" tatsächlich als benachteiligender verkauft, als ein "getötet werden".

Nahezu bei allen Verhütungsmöglichkeiten muss sich die Frau darum kümmern

Das ist so richtig, allerdings ermöglicht dies der Frau auch eine höhere Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit als dem Mann. Sie hat hier eine höhere Selbstbestimmung, ob sie ein Kind haben möchte oder nicht. In Anbetracht der Möglichkeit der "Pille"[wp] für den Mann, regten sich Frauen darüber auf, nicht mehr die Fruchtbarkeit des Mannes kontrollieren zu können.

Frauen werden durch das Rollenbild, ihre Kinder großziehen zu müssen, benachteiligt

Die meisten, die die Vätermonate der Elternzeit kritisierten, waren unter den Frauen, die nicht wollten, dass ein Mann sich in "ihre Sache" einmische.

Im Krieg leiden die Frauen am meisten

Es gibt Frauen, die in den Kämpfen und Kriegen mehrere Söhne, Ehemann und Brüder verloren hatten und auf sich gestellt waren.

Hier wird das "männliche Familienangehörige verlieren" tatsächlich als benachteiligender verkauft, als ein "selbst getötet werden" und monatelang in Schützen­gräben neben zerfetzen Kameraden ausharren zu müssen und ständige Furcht vor dem Tod.

Einzelnachweise

  1. Maren Kroymann: Verschwundene Minderheit, TAZ am 28. August 2006
  2. Homosexuelle Naziopfer: Mahnmal-Bauarbeiten beginnen, Spiegel Online am 4. Juni 2007;
    Weiteres im WGvdL-Forum (Archiv 2): Nun doch: Denkmal für homosexuelle Naziopfer auch für Lesben

Querverweise