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Alphamädchen

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Hauptseite » Frau » Feminismus » Alphamädchen
Vor α-Mädchen muss sich niemand fürchten. Die wollen nur spielen.[1]

Alphamädchen[2] ist die 2007 aufgekommene Bezeichnung für einen neuen Typ Feministin, die auch den Titel des Buchs Wir Alphamädchen von Meredith Haaf, Susanne Klingner und Barbara Streidl inspirierte (nicht umgekehrt!).[3] Dieser neue Typ Feministin - in der Regel junge Frauen - soll moderner, "sex-positiver", hedonistischer und vor allem (angeblich) weniger männerfeindlich als die vorige Generation von Feministinnen (Alice Schwarzer in Deutschland, Andrea Dworkin und andere in den USA) sein. Sie vertreten die Ansicht, der Feminismus wäre für Männer erholsam - "weil sie nicht das testosteron­triefende Alphamännchen markieren müssen".[4] In englisch­sprachigen Ländern wird in diesem Zusammenhang vom "Third Wave Feminism" (Dritte Welle) gesprochen, die mit einigen Jahren Verspätung nach Deutschland kam.

2007 hatte der Spiegel mit einer Titel­geschichte erstmals Aufmerksamkeit für das Thema erweckt; 2008 fanden die "Alphamädchen" noch größere Beachtung in den Medien, als mehrere Ereignisse zusammen­fielen:

  • Die Veröffentlichung mehrerer Bücher von jungen Feministinnen (außer dem genannten noch):
  • die Auftritte der "Rapperin" Bitch Ray

Darüber hinaus kam kurz zuvor, Ende 2007, die Studie zum Bildungsmisserfolg der Jungen heraus - ein Scheinargument für diejenigen, die die "Alphamädchen" hochjubeln; und Silvana Koch-Mehrin hatte ihr Buch "Schwestern. Streitschrift für einen neuen Feminismus." veröffentlicht. Ebenfalls 2008 startete daraufhin das neue Mädchenmagazin "Missy".[5]

Kritik an älteren Feministinnen

  • Thea Dorn: "Bei allem Respekt für die Lebensleistung von Alice Schwarzer: 'Die Antwort' hat zu viel lila Rost, um eine Antwort für heute zu sein." [6]
  • Jana Hensel und Elisabeth Raether nannten Alice Schwarzer nicht zeitgemäß und warfen ihr als Retour­kutsche "Buchhalter-Feminismus" vor.[7]
  • Charlotte Roche: "Frau Schwarzer möchte Sadomaso-Sex verbieten. Frauen sind aber total masochistisch, das wird auch sie nicht mehr ändern können. Ich habe keine Lust, Frau Schwarzer um Erlaubnis zu fragen, bevor ich im Bett richtig loslege."

Kritik untereinander

  • Thea Dorn über Charlotte Roche: "Im Fall Roche schlummert hinter der Fassade des Tabubruchs die Biederkeit." - "Bettvorlegerin".[8]
  • Lady Bitch Ray fühlte sich von dem Buch "Feuchtgebiete" angegriffen, da sie nun nicht mehr wie bisher die Meisterin ekelhafter Frauenthemen in Deutschland war, und nannte Roche "angepasst" und "spießig".[9] Sie sagte auch, "Ich bin nicht so eine Öko-Tussi wie Charlotte Roche: untenrum nicht waschen, keine Achselhaare rasieren und so. Ich liebe ästhetische Weiblichkeit..."[10] Mitte 2008 warf sie Roche vor, sie hätte in dem Buch ihren Stil plagiiert.

Kritik von anderen Feministinnen

Alice Schwarzer wandte sich gegen den "Wellness-Feminismus" der neuen Feministinnen und kritisierte, sie wären zu sehr auf Männer und Karriere ausgerichtet. Sie erklärte öffentlich: "Ich bin, mit Verlaub, liebe späte Mädchen, auch nicht abzusetzen."[11] (Man beachte: Ebenfalls 2008, im Juni, scheiterte die Übergabe der Chefredaktion von EMMA an Lisa Ortgies!) Allgemein sah sie in den "Alphamädchen" nur eine Art Neuauflage der Girlies aus den 1990er Jahren, die "zur Verluderung des Feminismus beitragen". Vor allem wies sie deren lockere(re) Haltung zur Prostitution scharf zurück.

Zitate

  • "Alpha-Mädchen sind bloß eine Selbstüberschätzung, die bei pubertierenden Backfischen auftritt." [12]
  • "Wo sollen die armen Mädels denn ihre Fähigkeit zur ethischen Selbstreflexion herbekommen? Das Gesetz verlangt es nicht von ihnen, und in der Schule lernen sie es auch nicht, geschweige denn im GEZ-Fernsehen." [13]

Einzelnachweise

  1. Stupidedia: Alpha-Mädchen
  2. Die Alpha-Mädchen, Spiegel am 26. Februar 2008;
    Mein Kopf gehört mir, Spiegel am 11. Juni 2007; Alpha-Mädchen-Chat, Spiegel am 13. Juni 2007;
    Feminismus: Die Alphamädchen kennen nur sich selbst, Frankfurter Allgemeine Zeitung am 20. August 2008
  3. Meredith Haaf, Susanne Klingner, Barbara Streidl: Wir Alphamädchen. Warum Feminismus das Leben schöner macht., Hoffmann und Campe 2008, ISBN 3-455-50075-7
  4. "Feminismus ist für Männer erholsam", Tagesspiegel am 27. März 2008
  5. Frauen-Heft "Missy Magazine": Kopfüber in die Feuchtgebiete, Spiegel am 21. Oktober 2008
  6. Die elf Gebote der Alice Schwarzer, Welt am 2. Juni 2007
  7. Antwort auf Alice Schwarzer: Warum wir gegen Buchhalter-Feminismus sind, Süddeutsche Zeitung am 6. Mai 2008
  8. Tabubrüche: Seichtgebiete, Die Zeit am 26. Mai 2008
  9. Unter der Gürtellinie heben sie ab! Zickenkrieg der Sex-Königinnen, Blick am 18. April 2008
  10. "Keine Öko-Tussi wie Charlotte Roche", 30. April 2008, Stern
  11. Börne-Preisverleihung: Schwarzer und Schmidt rechnen mit den Girlies ab, Frankfurter Allgemeine Zeitung am 4. Mai 2008
  12. Wie man Frauen richtig toastet -ODER- Powerfrauen gibt's es nur in der Fantasie, Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen. am 20. Juli 2013
  13. MANNdat-Forum: Das geheimnisvolle Schweigen der Männer, Radfahrer am 29. Januar 2014 - 15:59 Uhr

Querverweise

Netzverweise