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Rachid Nekkaz

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Rachid Nekkaz
Rachid Nekkaz.jpg
Geboren 9. Januar 1972
Beruf Unternehmer, Politiker

Rachid Nekkaz (arabisch: رشيد نقاز‎, Rashid Naqqaz; * 1972) ist ein algerischer Geschäftsmann und ein politischer Aktivist in Frankreich.

Er studierte Philosophiegeschichte an der Sorbonne[wp], bevor er seine Karriere als Internet-Startup-Unternehmer begann. Er ist mit einer Franko-Kanadierin verheiratet.

Nekkaz erlangte erstmals öffentliches Interesse, als 2007 seine mögliche Kandidatur für das Amt des Präsidenten während der französischen Präsidentschafts­wahlen bekannt wurde.

Im Jahr 2010 gründete er die Organisation "Touche pas a ma constitution" (deutsch: "Rühre meine Verfassung nicht an", eine Anspielung auf das Motto der NGO SOS Racisme: "Touche pas a mon pote"), die sich dazu verpflichtete, die Geldbuße für alle Frauen zu zahlen, die für das Tragen der Burka in der Öffentlichkeit verurteilt werden.[1]

Rachid Nekkaz wurde in Paris bei einer Anti-Korruptions­kampagne angegriffen und blutig geschlagen.[2]



Standpunkte

Zitat: «
Zwei Mitglieder des Frauen­ver­bandes des Islamischen Zentral­rates der Schweiz
Der algerische Unternehmer Rachid Nekkaz hatte bereits im Dezember in Locarno TI angekündigt, dass er sämtliche Burka-Bussen im Tessin bezahlen wolle. Sein Ziel sei, das Gesetz "zu neutralisieren".

Nach Inkrafttreten des französischen Burkaverbots 2010 hatte Nekkaz einen Millionen-Fonds zur Verteidigung der "Freiheit und der religiösen Neutralität des Staates" gegründet - in Frankreich hat er nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als tausend Bussen bezahlt.»[3]

Deutsche Übersetzung
Rachid Nekkaz mit einer Niqabi (Niqab tragende Frau)
"Ich sah, dass die Schwachstelle des Gesetzes die 150-Euro-Strafe war", sagte er kürzlich. "Ich habe mich und meine Frau gefragt: Können wir das bezahlen? Die Antwort war ja, denn das betrifft nicht Millionen von Menschen".

In der Tat schwanken die Schätzungen derjenigen, die in Frankreich regelmäßig Burkas tragen, zwischen 400 und 2.000.

Nekkaz, ein Geschäftsmann, dessen Eltern aus Algerien nach Frankreich eingewandert sind, und seine französisch-amerikanische Frau, Cecile Le Roux, haben eine Million Euro aus ihrem eigenen Vermögen zugesagt, um etwaige Geldstrafen aufgrund des Gesetzes zu bezahlen. [...]

"Ich bin für das Verbot der Burka in geschlossenen öffentlichen Räumen, wie Banken und Supermärkten", sagt Nekkaz. "Aber ich kann nicht akzeptieren, dass die Angst vor dem Islam oder die Angst vor dem Fundamentalismus unsere verfassungs­mäßigen Freiheiten auf der Straße einschränken soll. In einer Demokratie ist die Freiheit auf der Straße heilig. Man rührt sie nicht an."

Das Ehepaar hat bereits rund 200.000 Euro aus eigenen Mitteln zur Verfügung gestellt, und weitere 50.000 Euro sind durch Spenden eingegangen, da das Projekt an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Das Versprechen von einer Million Euro stammt von einem Grundstück in einem südlichen Vorort von Paris, das sie für eine Million Euro auf den Markt gebracht haben, die nach eigenen Angaben in den Fonds fließen wird.

Le Roux sagt, dass die Summe, die für die Zahlung der Geldstrafen zur Verfügung steht, das Gesetz neutralisieren wird, wenn es in Kraft tritt und durchgesetzt wird. Die Frauen werden ermutigt, ihnen die Rechnungen zu schicken.

Englisches Original
"I saw that the weakness of the law was the 150-euro fine," he said recently. "I asked myself and my wife, can we pay it? The answer was yes, because this doesn't concern millions of people."

Indeed, estimates of those who regularly wear burkas in France range from 400 to 2,000.

Nekkaz, a businessman, whose parents immigrated to France from Algeria, and his Franco-American wife, Cecile Le Roux, have pledged a million euros of their own money to pay any fines that may arise from the law. [...]

"I am for the banning of the burka in closed public spaces, like banks and supermarkets," says Nekkaz. "But I cannot accept that the fear of Islam or the fear of fundamentalism would reduce our constitutional liberties in the street. In a democracy, liberty on the street is sacred. You don't touch it."

The couple has already set aside about 200,000 euros of their own money, and another 50,000 has come in from donations, as the project has gained attention. The million-euro pledge comes from a piece of property they own in a southern Paris suburb that they have put on the market for a million euros, which they say will go to the fund.

Le Roux says the amount of money available to pay the fines will neutralise the law, if it comes into effect and is enforced. Women will be encouraged to send them the bills. [4]

Zitat: «Persönlich lehne ich das Tragen des Gesichtsschleiers übrigens ab. [...]

66 Prozent der Frauen, die einen Niqab[wp] tragen, sind Urfranzösinnen, Urbelgierinnen, Urholländerinnen. Sie sind nicht aus Algerien, Tunesien oder Mali. Sie sind blond, brünett, heißen Nathalie, Marie, Emily. Französische Behörden haben mehr als 1600 Niqab-Trägerinnen befragt. Fazit: Keiner ihrer Gatten, Väter oder Brüder wurde durch die Justiz verfolgt; keiner dieser Männer hatte seine Frau, Tochter oder Schwester unter den Schleier gezwungen. Und das ist sehr wichtig: Die Frauen entscheiden sich freiwillig für den Niqab. Anders ist es in islamischen Staaten wie in Afghanistan, Saudi-Arabien und Ägypten, wo die Gesellschaft Frauen unter die Burka zwingt. Man muss fundamental unterscheiden zwischen Europa, wo es eine persönliche Wahl ist, und muslimischen Ländern, wo es Nötigung ist.»[5]

Zitat: «Ich habe auch dagegen protestiert, Saudi-Arabien den Vorsitz des UN-Menschenrechts­ausschusses zu übertragen. Was für eine Provokation: Dieses Land tritt fundamentale Menschenrechte mit Füßen.»[5]
Zitat: «Der Laizismus[wp] ist eine gewaltvolle Ideologie. In Frankreich sind Kirche und Staat laut Gesetz getrennt. Ich bevorzuge das belgische Konzept, wo der Staat neutral sein muss, oder das amerikanische, wo Spiritualität ein Teil der Gesellschaft ist. Da gibt es keinen Konflikt zwischen der Politik und der Religion. In Frankreich schon.»[5]

Einzelnachweise

  1. Alchetron: Rachid Nekkaz
  2. Burka-Millionär vor seinem Wien-Besuch verprügelt, Heute am 8. Oktober 2017
  3. Burkaverbot im Tessin ab dem 1. Juli gültig, Neue Luzerner Zeitung am 6. April 2016
  4. Sarah Elzas: I'll pay burka ban fines, says French businessman[archiviert am 4. März 2016], Radio France Internationale am 11. August 2010
  5. 5,0 5,1 5,2 Petra Sorge: Algerier bekämpft Burka-Verbot in Frankreich: Der Laizismus ist eine gewaltvolle Ideologie, Cicero am 10. Dezember 2015 (Interview)

Querverweise

Netzverweise