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Rotterdam

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Rotterdam ist eine Hafenstadt in den Niederlanden. Mit 671.125 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2024) ist sie nach Amsterdam[wp] die zweitgrößte Stadt des Landes. Rotterdam ist aufgrund des größten Seehafens Europas ein bedeutender Verkehrs­knotenpunkt für den Güterverkehr. Neben Amsterdam und Den Haag ist Rotterdam zudem eines der kulturellen Zentren der Niederlande. Sie ist die führende Industrie- und Handels­stadt der Niederlande.

Hintergrund

WikiMANNia-Kommentar
Die unten zitierten Beiträge datieren auf Februar 2011 und wurden 2024 in die WikiMANNia eingestellt, um den Lesern einen Rückblick in die Vergangenheit zu ermöglichen.

Bereits in den 1970er Jahren versuchte die Stadt Rotterdam in einer Eigenschaft als Gebiets­körperschaft eine Obergrenze von fünf Prozent für Migranten durchzusetzen. Knapp 40 Jahre später war es sogar unmöglich, eine Obergrenze von 50 Prozent einzuführen.

Egal, was zum Thema Migration gesagt oder geschrieben wird, die Politik in Westeuropa ist außerstande, sich auf die Festlegung einer wie auch immer gearteten Obergrenze für Migration zu einigen und noch viel weniger ist sie dazu in der Lage, eine Obergrenze auch durchzusetzen. Wenn Obergrenzen aus ideologischen Gründen politisch aber nicht opportun und damit undurchsetzbar sind, wird es auch müßig, über Obergrenzen überhaupt öffentlich zu sprechen bzw. einen einschlägigen Diskurs zu initiieren.

Schon 2011 stellte der Redakteur der Beiträge beim Betreten von Sozial- und Kultur­zentren fest, dass man dort mit niemandem in Gespräch beginnen könne. Keiner scheint hier Englisch sprechen zu können oder sich mit ihm unterhalten zu wollen. In den Bibliotheken der Parallelgesellschaft werden ausschließlich in türkischer oder arabischer Sprache, aber nicht in europäischen Sprachen geschriebene Bücher bereitgestellt. In den Begegnungs­stätten der Moscheen begegnen sich nur arabische und türkische Männer und mit staatlichen Subventionen, die vorgeblich dem Zweck der Integration dienen sollten, wurde letztlich der Aufbau einer Gegenkultur mitfinanziert.

Dieser Blick zurück in die Vergangenheit soll der Allgemein­bevölkerung dabei helfen, sich zu vergegenwärtigen, wie aufrichtig und ernsthaft die derzeit von politischen Parteien unterbreiteten Vorschläge zur Migrations- und Integrations­politik gemeint sein können.

Bei verständiger Würdigung der aktuellsten Mitteilungen der Leitmedien muss unweigerlich festgestellt werden, dass es in Deutschland derzeit keine politische Partei ernsthaft erwägt oder gar eindeutig gewillt ist, migrations­bedingte Problemlagen zu lösen. Die vorherrschenden Schlagzeilen lauten unmissverständlich "Kampf gegen Rechts" und "AfD-Verbot", was den Eindruck hervorruft, dass die politische Elite davon überzeugt zu sein scheint, dass wenn die AfD erst einmal verboten ist, es auch keine migrations­bedingten Probleme mehr geben werde.

Dabei gibt es längst auch in Deutschland wie schon 2011 in Rotterdamm fest etablierte Parallel­gemein­schaften kulturell divergent sozialisierter Zuwanderer.

Rotterdam 2011

Die Hafenstadt Rotterdam erlebte in den letzten vierzig Jahren einen Bevölkerungs­austausch, der die Metropole kippen lassen hat. Die Mehrheit der Einwohner stammt nicht mehr aus Holland, sondern aus Marokko, der Türkei, Surinam und etwa 170 anderen Nationen. Zwei Blaue Narzisse-Redakteure waren vor Ort auf Spurensuche und haben das Gespräch mit muslimischen Vertretern in Moscheen und Universitäten gesucht.

Die größte Moschee Westeuropas als Eingangstor in ein Stadtviertel, in dem kaum noch ein Einheimischer wohnt

Am 17. Dezember 2010 war es soweit. Bürgermeister Ahmed Aboutaleb[wp] eröffnet in Rotterdam die größte Moschee Westeuropas. Sie bietet Platz für 3000 Menschen und durch die zwei 50 Meter hohen Minarette ist sie bereits von weitem zu sehen. Vom Stadtzentrum aus überquert man die Maas über die Erasmusbrücke, das Wahrzeichen der Hafenstadt, und landet in ihrem südlichen Teil, der in den letzten vier Jahrzehnten einen beispiellosen Bevölkerungs­austausch erlebt hat. Richtung Stadion De Kuip[wp], der Heimstätte der weit über die Landesgrenzen bekannten Fußball­mannschaft Feyernoord[wp], geht es und da begrüßt einen auch schon dieses gewaltige Gotteshaus, das inzwischen das Stadion des über ein­hundert­jährigen Arbeiter­vereins in den Schatten stellt.

Rotterdam ist gekippt und das Symbol dafür steht jetzt mit der neuen As-Salam-Moschee[wp]. In der Metropole mit etwas mehr als 600.000 Einwohnern stellen die Zuwanderer seit kurzem die Mehrheit. Hier leben Menschen aus über 170 Nationen. Berechnungen zufolge wird sich die Lage in den nächsten Jahren weiter zuspitzen. 2017 sollen 60 Prozent der Bevölkerung einen Migrations­hintergrund aufweisen. Die südlich der Maas liegenden Stadtviertel, z.B. Feijenoord[wp], Afrikander- und Tarwewijk, sind besonders stark betroffen. Bei einer kurzen Stippvisite treffen wir auf kaum einen Einheimischen. Auf den ersten Blick herrscht Ordnung, aber eben in einer fremden Welt mit türkischen Einkaufsläden und zum Teil verschleierten Menschen.

Der aus Marokko stammende Bürgermeister macht am meisten Druck auf die Eingewanderten

Der muslimische Bürgermeister Ahmed Aboutaleb komplettiert dieses Bild einer Großstadt, die kein eindeutig bestimmbares Eigenes mehr hat. Der Sozialdemokrat wanderte mit 15 Jahren mit seiner Mutter und den Brüdern in die Niederlande ein. Er ist ein Beispiel für gelungene Integration, studierte, arbeitete dann erst beim Fernsehen und wechselte später auf verschiedene hohe Beamten­posten bis hin zum Staats­sekretär für Arbeit und Soziales. Seit Anfang 2009 steht er an der Spitze Rotterdams und ist damit der erste Muslim in Westeuropa, der ein solch hohes Amt innehat. Seinen marokkanischen Paß hat er bis heute nicht abgegeben. Der Rechtspopulist Geert Wilders[wp] schlug deshalb zynisch vor, Rotterdam in "Rabat an der Maas" umzubenennen. Dabei muß man Aboutaleb zugute halten, daß er Rotterdam nicht nach marokkanischem Vorbild umgestalten will, wie dies der Ausspruch von Wilders nahelegt. Vielmehr ist er ein konsequenter Verfechter einer straffen Sozialpolitik, die Ausländer zügig und bei Nichtbefolgung mit Sanktionen über den Arbeitsmarkt integrieren will.

Soweit zu den markanten Fakten. Doch was bedeutet das jetzt eigentlich - für das Stadtbild, den täglichen Umgang der Menschen miteinander und ihre Identität? Die Politik versucht, die Unterschiede wegzuwischen, und hat dazu eine sogenannte Stadtbürgerschaft mit dem Slogan "Wir sind Rotterdam" eingeführt. "Die leitende Idee für Rotterdam ist Stolz auf die Stadt, Stolz auf die Vielfalt. Dabei sehen wir Vielfalt nicht als Problem, sondern als Kraft für die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung unserer Stadt", begründete Aboutaleb dieses Projekt kurz nach seinem Amtsantritt gegenüber der Berliner Zeitung. Aber das ist nur Kosmetik, um die bestehenden Probleme unkenntlich zu machen. Tatsächlich hat Rotterdam zehn turbulente Jahre hinter sich. Mehrere Hundert Millionen Euro hat die Stadt in dieser Zeit für Sicherheits- und Integrations­maßnahmen ausgegeben. Während Überwachungs­kameras den gewünschten Erfolg gebracht haben, ist die Wirksamkeit der Integrations­maßnahmen zweifelhafter.

Hinterhofatmosphäre in einem Sozial- und Kulturzentrum

Die Suche nach dem Wesen der Muslime in Rotterdam beginnt mit einer falschen Fährte, aber vielleicht hilft diese ja weiter. Wir wollen die Islamitische Universiteit besuchen, landen aber zunächst ein paar Blöcke weiter bei einem dubiosen Sozial- und Kultur­zentrum, das nach dem Feldherren Iskender Paşa[wp] benannt ist. Aus einem Nebeneingang kommt gerade eine Frau in Burka heraus. Den Haupteingang, den wir nehmen, dürfen anscheinend nur Männer passieren. Im Erdgeschoß befindet sich ein Gemüseladen, ein Reisebüro und ein Waschraum. Wir ziehen die Schuhe aus, um ein Stockwerk höher zum Gebetsraum gehen zu können. Die Muslime - viele mit langen Bärten und dicken Mänteln - beäugen uns mißtrauisch. Ins Gespräch kommen wir mit niemandem. Keiner scheint hier Englisch sprechen zu können oder sich mit uns unterhalten zu wollen. Im zweiten Obergeschoß stoßen wir auf ein Internat für Schüler. Was in diesen Räumen gelehrt wird, können wir nicht in Erfahrung bringen. Weder vor Ort noch im Internet sind dazu Informationen zu finden. Die Atmosphäre dieser Einrichtung hinterläßt ein ungutes Gefühl: Wer kontrolliert eigentlich diese Parallelgesellschaft?

Wir fragen das wenig später den stellvertretenden Rektor der Islamitischen Universität, Emin Akcahuseyin. Der Professor lehrt islamische Gesundheitsfürsorge und nimmt sich viel Zeit für uns. Es gibt Kaffee und einige türkische Süßspeisen. Akcahuseyin zuckt mit den Schultern. Er wisse nicht, ob ein paar Blöcke weiter ein Terrorist einen Anschlag vorbereitet. Ausschließen könne man das nie. "Aber man darf uns Muslime doch deshalb nicht unter Generalverdacht stellen." An seiner Universität gebe es größte Anstrengungen, über Terrorismus aufzuklären. Feindschaft verspüre er gegenüber anderen Religions­angehörigen keineswegs.

Ein natürlicher Islam in einer säkularisierten Welt

Sprechen wir hier also mit einem aufgeklärten Muslim, der sich genauso wie viele europäische Intellektuelle Integration und einen "Euro-Islam" wünscht? "Nein!" Können Sie sich einen säkularisierten Islam vorstellen? "Nein, ich wünsche mir einen natürlichen Islam in einer säkularisierten Lebenswelt", betont Emin Akcahuseyin. Muslime sollten ihre Kinder am Schwimm­unterricht der Schule teilnehmen lassen. Das ja. Aber Integration in das westliche System? Warum denn? Der seit einigen Jahrzehnten in den Niederlanden wohnhafte Wissenschaftler stellt selbstbewußt das Wesen seiner Religion heraus. In der Bibliothek zeigt er uns stolz die Neu­erscheinungen der Universität. Alles durch die Bank weg auf Türkisch und Arabisch. Wir verstehen kein Wort in diesen Büchern, aber man publiziere auch in holländischer, englischer und französischer Sprache, versichert Akcahuseyin.

An der staatlich anerkannten Universität sind derzeit ca. 300 Studenten eingeschrieben. Sie erfahren, wie "Islamic Banking" funktioniert und welche Vorschriften das islamische Recht (Scharia) macht. Studienreisen führten die angehenden Akademiker in den letzten Jahren in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Syrien. Bis auf eine junge Frau tragen alle, die uns hier begegnen, Kopftuch.

Ein Dialog, der nur als Vorwand an "Tagen der offenen Tür" stattfindet

Akcahuseyin betont zugleich, wie wichtig ihm der Dialog zwischen den Religionen sei. An seiner Universität würden sich die verschiedenen Gruppen Möglichkeiten des Austauschs aufzeigen, der auch an anderen Orten stattfinde. Der Professor empfiehlt dahingehend die Begegnungs­stätte der Mevlana-Moschee. Zur Förderung der Integration haben Stadt und Staat dort eine ganze Etage mit Billard-Raum, Bibliothek (wiederum fast ausschließlich mit Werken auf Türkisch und Arabisch), Computer-Kabinett mit Spiele­konsolen und Gemeinschafts­küche subventioniert, auf der sich die verschiedenen Kulturen und Religionen näher kommen sollen. Vor Ort ist davon wenig zu spüren. Wir treffen ausschließlich muslimische Männer an. Der Vorsitzende des Moschee-Vereins führt uns durch die Räume und versucht, mit frauenfeindlichen Sprüchen zu punkten.

In Rotterdam gibt es Dutzende Moscheen. Was darin gepredigt wird, dringt nur zu Bruchteilen an die Öffentlichkeit. Sicher scheint aber, daß die erhoffte Integration durch die Einrichtung von Begegnungs­stätten fehlgeschlagen ist, da sich die Einheimischen von den islamischen Gotteshäusern fernhalten. Sie würden dort auch auf nicht viel Gegenliebe stoßen. Bezeichnend ist dafür ein Vorfall aus dem Jahr 2001, als der Imam der Rotterdamer An-Nasr-Moschee, Khalil el Moumni, Homosexuelle beschimpfte. Während der Kontroverse über ihn kam heraus, daß er schon 1998 gegen den Westen predigte: "Die westliche Zivilisation hat keine Moral. In den Niederlanden ist es Homosexuellen erlaubt zu heiraten. Weil sie das zulassen, stehen die Europäer tiefer als Hunde und Schweine." Die Anklage gegen el Moumni wegen solcherlei Aussagen blieb indes erfolglos. Er wurde vor Gericht freigesprochen und durfte weiter predigen.

– Blaue Narzisse[1]
In den Niederlanden vertraute die Politik lange auf das Konzept der Versäulung, wonach jede Religion bzw. ideologische Gruppierung das Recht hat, eigene Institutionen, z.B. Moscheen und Universitäten, zu errichten. Doch das Konzept geht im Umgang mit dem Islam nicht auf. Der Amsterdamer Soziologe und Journalist Paul Scheffer[wp] hat in seinem Essay Das multikulturelle Drama (2000) und mit dem Buch Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt (2008) die Gründe dafür aufgezeigt. In letzterem schreibt er: "Für eine Religion, die immer eine Mehrheits­position oder ein Monopol in den Herkunfts­ländern hatte, bedeutet die Tatsache, eine religiöse Minderheit zu sein, dass die Glaubenspraxis unter völlig neuen Bedingungen eine neue Form bekommen muss."

Ob der Islam in Europa diese neue Form tatsächlich findet, bezweifelt Scheffer: "Dies macht die Migration von Muslimen zu einem beispiellosen Ereignis, und es gibt keine Garantie dafür, dass der Islam einen selbst­verständlichen Platz in der westlichen Welt finden wird." Nun verschärft sich diese Konstellation dadurch, daß erstens die Muslime in Rotterdam auf dem Weg zu einer deutlichen zahlen­mäßigen Überlegenheit sind und zweitens die Mehrheit von ihnen der Unterschicht angehört und durch über­proportionale Abhängigkeit von Sozialleistungen und Kriminalität auffällt.

De-Assimilierung der schon länger ansässigen Fremden

Hier kommt eine Erscheinung zum Tragen, die Hannah Arendt[wp] in ihren Elementen und Ursprüngen totaler Herrschaft in Bezug auf die Staatenlosen der Zwischen­kriegs­jahre messerscharf analysierte. Sie stellte fest, daß eine "De-Assimilierung der schon längst ansässigen Fremden" einsetzt, sobald eine neue Welle von Menschen ihres ursprünglichen Kulturkreises ins Land kommt. In Rotterdam ist dies zu beobachten, da junge Antillaner und Surinamer, deren Eltern längst als bestens integriert galten, in diesen Sog der De-Assimilierung gezogen wurden.

Wer glaubt, die Probleme Rotterdams seien mit dem Hinweis auf die Migranten-Unterschicht und jene selbstbewußten, intelligenten Muslime, die ihre eigenen Institutionen und ihre eigene Kultur etablieren, ausreichend erfaßt, der irrt. Paul Scheffer betont, jede Stadt zwinge "zu einem ständigen Umgang mit Fremden". Gemeint sind damit nicht nur Migranten. "In einer Umgebung voll mit Fremden herrscht Anonymität, und Menschen suchen nach Wegen, die Unsicherheit zu verringern."

Rotterdam ist ein Paradebeispiel für eine anonyme Großstadt. Im Zentrum bekommt man von der Skyline eine Nackenstarre. Historische Bauten muß man mit Mühe suchen. Seitdem 1940 der Kern der Innenstadt durch deutsche Bombardements zerstört wurde, entstand über die Jahrzehnte hinweg ein "Manhattan an der Maas" mit den höchsten Bürogebäuden in den Niederlanden. Neben diesen prägen die Konsumtempel der großen globalen Marken die Fußgängerzone. Doch diese, ein World Trade Center sowie Glasfassaden, die Transparenz darstellen sollen, stiften keine Identität. Die Stadt mit ihren gläsernen Geschäfts­leuten hat ihr Gesicht verloren, weil die Einheimischen im Stadt­inneren Robotern ähnlich auftreten und nach getaner Arbeit ins Umland in ihre Puppen­stuben verschwinden, damit sie von der Realität in den von Einwanderern dominierten Wohnvierteln nichts mitbekommen. Selbst die aufstrebende Mittelschicht der Migranten zieht mittlerweile um und meidet bestimmte Bezirke.

Verfehlte Stadtplanung: Weiße Enklaven im Ausländerghetto

Anfang des neuen Jahrtausends erkannte die Stadtverwaltung die schwierige Lage: "Das Absorptions­vermögen bestimmter Stadtteile wird durch den nicht nachlassenden Zustrom sozial schwacher Gruppen und den Wegzug der Besser­verdienenden, die es sich leisten können, woanders zu wohnen, überschritten. Das ist zusammen mit den Belästigungen, der Illegalität und der Kriminalität der Kern unseres Problems." Bereits in den 1970er-Jahren versuchte Rotterdam eine Obergrenze von fünf Prozent für Migranten durchzusetzen. Doch die Niederlande mit ihrem ausgeprägten Toleranz­bewußtsein verboten diese Regelung - bemerkens­werter­weise, nachdem es zu Ausschreitungen gegenüber türkischen Gastarbeitern im Rotterdamer Stadtteil Afrikaanderwijk kam.

In den letzten Jahren hat sich dann bei Stadtplanern aufgrund der unübersehbaren Probleme in den Migranten­bezirken das Konzept der "Diversität" durchgesetzt. In konfliktreichen Vierteln sollte durch Sanierung sowie Abriß billiger Miet­wohnungen und Neubau teurer Rotterdam Eigentums­wohnungen eine Vielfalt an sozialen und ethnischen Gruppen zusammen­gestellt werden. In Charlois, wo dieses Konzept umgesetzt werden sollte, schlug es fehl. Einwohner berichten, es habe sich eine "Enklave gut verdienender Weißer, die faktisch in einem Ausländer­ghetto leben", herausgebildet.

Keine politischen Rezepte - weder von rechts noch von links

Sowohl die Niederlande als auch Rotterdam im Speziellen erlebten aufgrund der Überfremdung im zurückliegenden Jahrzehnt mehrere politische Erdbeben. Bei den Kommunal­wahlen im März 2002 erhielt die Stadtpartei Leefbaar Rotterdam mit dem Rechts­populisten Pim Fortuyn[wp] an der Spitze auf Anhieb die meisten Stimmen und bildete zusammen mit Christdemokraten und Liberalen eine Koalition, die insbesondere die Sicherheit in der Stadt mit einer "zero tolerantie"-Politik wieder­herstellen wollte. Mit viel Geld, Polizeipräsenz, Überwachungs­kameras für öffentliche Plätze und privaten Sicherheits­diensten für zentrale Orte wie den Hauptbahnhof gelang es, die Kriminalität aus dem Stadtbild weitestgehend zu verdrängen. Verschwunden ist sie jedoch noch lange nicht. Sie hat sich lediglich in abgelegenere Stadtteile verlagert.

Fortuyn selbst erlebte die Neuausrichtung der Sicherheits- und Integrations­politik in seiner Stadt nicht mehr mit. Am 6. Mai 2002 wurde er von dem radikalen Tierschützer Volkert van der Graaf nach einem Medientermin erschossen. Zweieinhalb Jahre später schockte das einst auf seine Toleranz so stolze Land ein zweiter politischer Mord: Der Dschihadist Mohammed Bouyeri verübte in Amsterdam ein Attentat auf den Regisseur Theo van Gogh[wp].

Die Aufregung über diese Morde und die Konzentration auf das Thema Sicherheit sollte jedoch einen Fakt nicht in Vergessenheit geraten lassen. Auch die vermeintlich "rechten" Gruppierungen haben in Rotterdam und den Niederlanden kein politisches Programm entwickelt, das der Überfremdung und dem Eigenleben des Islams die Stirn bieten kann. Trotz vieler gutgemeinter Integrations­bemühungen und Dialog­runden ist es in der gekippten Hafenstadt ein offenes Geheimnis, daß wöchentlich polygame Ehen geschlossen werden und sich im Zivilrecht langsam die Scharia als ein paralleles Rechtssystem etabliert. Wundern muß man sich darüber nicht, wenn an staatlich anerkannten Universitäten islamisches Recht gelehrt werden darf.

Anmerkung der Redaktion: In wenigen Tagen erscheint der abschließende dritte Teil dieses Beitrags. Dann geht es um die Bewertung des gekippten Rotterdam. Menzels These: Der Ausdruck vom molekularen Bürgerkrieg für Städte wie Rotterdam ist unglücklich, weil dieser durch die Anonymität der Großstadt gerade verhindert wird. Die Konflikte brechen nicht aus, sondern schleichen sich in immer neue Gesellschafts­bereiche ein und institutionalisieren sich letztendlich sogar.

– Blaue Narzisse[2]
Eine westliche Großstadt, in der mehrheitlich Ausländer leben; ein muslimischer Bürgermeister aus Marokko; die größte Moschee Westeuropas mit 50 Meter hohen Minaretten und Platz für 3000 Menschen; Stadtteile, in denen auf den Klingel­schildern kein einheimischer Name mehr zu erkennen ist; islamische Schulen und Universitäten, an denen die Scharia gelehrt und Koranverse interpretiert werden - das ist Rotterdam. Es hört sich wie ein Horror­szenario an, das aber bereits Realität ist. Unweigerlich stellt sich die Frage, warum niemand in der Stadt aufbegehrt und warum das Pulverfaß nicht hochgeht?

Stumme Kriegserklärungen, die der erfahrene Städter versteht und deshalb verschwindet

Ein beliebter intellektueller Ansatz, das Wesen der Überfremdung in europäischen Großstädten zu erfassen, ist das Konstrukt des "molekularen Bürgerkriegs". Der Publizist Hans Magnus Enzensberger[wp] lieferte hierfür 1996 mit seinem Essay Aussichten auf den Bürgerkrieg die Steilvorlage. Er skizziert darin:

"Der Anfang ist unblutig, die Indizien sind harmlos. Der molekulare Bürgerkrieg beginnt unmerklich, ohne allgemeine Mobilmachung. Allmählich mehrt sich der Müll am Straßenrand. Im Park häufen sich Spritzen und zerbrochene Bierflaschen. An den Wänden tauchen überall monotone Graffiti auf, deren einzige Botschaft der Autismus ist: sie beschwören ein Ich, das nicht mehr vorhanden ist. Im Schulzimmer werden die Möbel zertrümmert, in den Vorgärten stinkt es nach Scheiße und Urin. Es handelt sich um winzige, stumme Kriegs­erklärungen, die der erfahrene Städtebewohner zu deuten weiß."

Mit dieser Skizze umreißt Enzensberger Krisenzustände, die ganz unterschiedliche Ursachen haben können: ethnische Konflikte, ein Wohlstands­gefälle oder fehlende Bildung und soziale Bindung. Das Konstrukt des molekularen Bürgerkriegs bietet einen Indikator für Verfalls­erscheinungen, der rein auf die Wirklichkeit ausgerichtet ist und mit dem zunächst Phänomene wertfrei einzuordnen sind, ohne Gefahr zu laufen, durch eine vorschnelle Interpretation die Realität zu verschleiern.

Der Nachteil dieses Konstruktes ist allerdings, daß diese Ansammlung von Gewalt­anzeichen sowohl in Chemnitz an einem verlotterten Supermarkt als auch in Rotterdam in einem Ausländerghetto festzustellen ist. Dieser äußerst weite Begriff liefert also nur eine unzureichende Begründung, warum es zu diesen Krisenzuständen gekommen ist und wie sie durch welche Kräfte im molekularen Modus gebändigt werden.

Kleinkriminalität von Ausländern jenseits der öffentlichen Wahrnehmung

Konkret für Rotterdam bedeutet dies: In der nieder­ländischen Hafenstadt haben die millionen­schweren Sicherheits­maßnahmen der eher "rechten" Regierung ab 2002, nach dem Mord an Pim Fortuyn, zu einer Verdrängung der Gewaltanzeichen vom Zentrum zur Peripherie der öffentlichen Wahrnehmung geführt. Enzensberger führt aus, daß die zaghafte Anwendung des Gewaltmonopols des Staates zum molekularen Bürgerkrieg führt.

Er schafft es aber nicht, das ständige, amorphe Ausweichen der Klein­kriminalität in ihrer Bedeutung zu erfassen. Der Staat hat in Rotterdam nicht versagt, weil er zu wenig für die Sicherheit aufwendet. Vielmehr greifen diese Maßnahmen nur noch an der Oberfläche, weil es fest etablierte Parallel­gemeinschaften der Kriminellen bzw. Ausländer gibt, die sich im Zweifelsfall von der großen Öffentlichkeit (etwa am Hauptbahnhof) entfernen.

In Rotterdam ist genau das geschehen: Überwachungs­kameras und Polizei­präsenz im öffentlichen Raum sorgen dafür, daß etwa der Drogenhandel an zentralen Plätzen unterbunden wird und wohl in ähnlichem Ausmaß unbemerkt von der Ordnungsmacht unterhalb der Schwelle des Wahrnehmbaren stattfindet. Enzensberger spricht davon, im molekularen Bürgerkrieg etabliere sich ein rechtfreier Raum, "in dem Zensur, Angst und Erpressung herrschten".

Das trifft so für Rotterdam nicht zu. Die Situation sieht anders aus: Der vermeintlich rechtsfreie Raum wird mit einem Parallelrecht, der islamischen Scharia, gefüllt. Die Zugewanderten streben keine Anarchie an. Sie importieren ihre Rechts­vorstellungen und setzen sie selbständig um. Das sieht man etwa daran, daß wöchentlich mehrere polygame Ehen in Rotterdam geschlossen werden. Hier wurde das Zivilrecht des Staates durch ein eigenes ersetzt.

Muslime sind in ihren Wertvorstellungen konservativer als die liberalen Einheimischen

Zu den Akteuren des molekularen Bürgerkriegs sagt Enzensberger: "Was an ihnen auffällt, ist das Fehlen aller Überzeugungen." Genau dies ist im Hinblick auf Muslime in europäischen Großstädten eben nicht der Fall. Sie fühlen sich einem strengeren Wertekanon verpflichtet als die Einheimischen. Somit sollte auch ersichtlich werden, daß die Hauptgefahr für Europa nicht von einigen jugendlichen Kleinkriminellen ausgeht, die mit Drogen handeln, in Ausnahme­situationen wie in den Banlieues Bürgerkrieg spielen und in der Öffentlichkeit durch unflätiges Verhalten auffallen.

Auch die Gleichsetzung von Ausländern und Unterschicht zielt daneben, da sie das Überfremdungs­problem auf ein soziales verkürzt, das angeblich mittels Bildung beseitigt werden könnte. Gerade weil diese Gleichsetzung aber - durchaus auch von einigen Regierungen - vorgenommen wird, kommt es zu politisch völlig falschen Lösungs­ansätzen. Man glaubt dann, mit ein paar Integrations­kursen, besseren Rahmen­bedingungen für soziale Durch­lässigkeit und einer Verschärfung der Sicherheits­politik sei das Notwendige getan.

Trotz großer Bemühungen des Staates ist in Rotterdam die Integration der Muslime gescheitert. In den Begegnungs­stätten der Moscheen begegnen sich nur arabische und türkische Männer und können sich dort dank staatlicher Subventionen Computer­kabinette, Bibliotheken mit integrations­feindlicher Lektüre sowie Gemeinschafts­räume für ihre religiös begrenzte Gemeinschaft einrichten. Die Gefahren der Institutionalisierung und des Aufbaus einer Gegenkultur von Muslimen mitten in europäischen Großstädten werden immer noch unterschätzt, weil die Islam-Debatte weitestgehend um das Leitthema "Terror und Gewalt" kreist.

Wie hoch sollte eine Obergrenze für Ausländer in einer Stadt wie Rotterdam sein?

Der Pop-Islam, die Etablierung von Schulen und Universitäten, die Errichtung von Moscheen sowie die schiere Masse an Fremden stellen jedoch die eigentliche und beinahe unlösbare Herausforderung dar. In Rotterdam ebenso wie in anderen europäischen Großstädten ist es nicht gelungen, rechtzeitig Obergrenzen für Einwanderer festzulegen. Die niederländische Metropole scheiterte in den 70ern vor Gericht mit einer Fünf-Prozent­grenze für Ausländer. Knapp 40 Jahre später erscheint es sogar unmöglich, eine Obergrenze von 50 Prozent einzuführen. Wenn der Damm irgendwann gebrochen ist, gibt es anscheinend kein Aufhalten mehr.

Der Dammbruch in Rotterdam und das Auf­einander­prallen von etwa gleich vielen Ausländern und Einheimischen hat nicht zu exorbitanten Gewalt­aus­schreitungen zwischen diesen Gruppen geführt. Dieser Fakt enttäuscht die Hoffnung, irgendwann müßten sich die Einheimischen doch einmal wehren. Dies trifft nicht zu und liegt neben einer unter­entwickelten Kampfeskraft in der Struktur der Großstadt begründet: Diese zwingt seit jeher zu einem ständigen Umgang mit Fremden. Damit dieser Umgang zu keinen größeren Konflikten führt, muß es ein hohes Maß an Anonymität geben.

Die Großstadt löst die Verbindung von räumlicher Nähe und gegenseitiger Abhängigkeit

Der räumliche Abstand zwischen den Fremden ist also gering, doch die Lebensweisen sind so eingerichtet, daß der Großstädter keinen ausgeprägten persönlichen Kontakt zu seinen Nachbarn pflegen muß. Jeder führt mit Tunnelblick sein beschränktes Leben, geht in der Regel pflichtbewußt seiner Arbeit nach und baut sich ein familiäres und Bekannten­netzwerk auf, wodurch er nicht auf die Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung angewiesen ist.

Nur damit läßt sich erklären, warum es Menschen im Rotterdamer Charlois aushalten, wo das städtebauliche Diversitäts­konzept der Regierung zu einer weißen Enklave der Besser­verdienenden in einem Ausländer­ghetto geführt hat. Die Stadt versucht mit der Imagekampagne "Wir sind Rotterdam" einen künstlichen Zusammenhalt zu fördern. Dabei können die Stadtoberen froh sein, daß dieser in Wirklichkeit Illusion bleibt, da nur dies den dauerhaften Frieden gewährleistet.

Der molekulare Bürgerkrieg ist eine romantische Vorstellung. Er tut niemandem entscheidend weh - am wenigsten dem Intellektuellen, der ihn entwirft. In diesem Konstrukt ist die Sehnsucht angelegt, das Pulverfaß der Überfremdung möge doch bald einmal platzen. Die Lage dagegen ist eine andere: Die Fremden richten sich in entortenden Verortungen ein, pflegen ihre Religion und ihre Überzeugungen - so gut es eben in einer für sie fremden Welt geht. Sie bauen Institutionen und eine Gegenkultur auf, die von der Dekadenz des Westens zwar beeinflußt wird, aber immer noch um ein Vielfaches vitaler ist als die gegenwärtigen Kulturleistungen der Europäer.

– Blaue Narzisse[3]

Querverweise

Einzelnachweise