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Feminismus basiert auf der Verschwörungstheorie, Männer auf der gesamten Welt hätten sich kollektiv gegen die Weiber verschworen, um sie zu unter­drücken, zu benachteiligen, zu schlagen, zu ver­gewaltigen und aus­zu­beuten. Feministinnen bekämpfen Ehe und Familie, weil die bürgerliche Familie das Feindbild ist. Frauen werden kollektiv als Opfer inszeniert und Männer als Täter denunziert. So manifestiert sich ein Ressentiment gegen alles Männliche bis hin zum offenen Männerhass. Dies bewirkt eine tief­greifende Spaltung der Gesellschaft, die es zu überwinden gilt.

Thailand

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Thailand ist ein Staat in Südostasien. Thailand ist ein Klientelstaat des Imperiums USA.

Erfahrungsberichte



Ein Auszug aus Hartmut Krauss Aufsatz "Die Dialektik der neuen Welt(un)ordnung und die Beharrungskraft traditionaler Herrschaftskultur" zu den sozial­ökonomischen und sozio­kulturellen Ursachen und Entstehungs­bedingungen der thailändischen Sexindustrie und dem religiös-kulturellen Hintergrund der Mentalität der Thai-Weiber:

Ein konkretes Beispiel für diese hybride Herrschafts­verflechtung bietet die Struktur der thailändischen Sexindustrie. Der Ansatzpunkt für die Rekrutierung von Sexsklavinnen liegt hier in folgender Konstellation: Aufgrund eines rapiden ökonomischen Aufschwungs zwischen Mitte der 1970er und Ende der 1990er Jahre stiegen die Einkommen in den rasch industrialisierten Regionen um Bangkok, während der ländliche Norden zurückblieb. Die neu angebotenen Konsumgüter (Fernseh­geräte, Kühlschränke, Autos, Klima­anlagen etc.) weckten allerdings auch die Begehrlichkeit der Landbewohner und stimulierten deren soziale Aufstiegs­wünsche. Andererseits führte die gravierende Einkommens­verbesserung in den Städten zu einer erhöhten Nachfrage nach Prostituierten.

Die "neureichen" städtischen Arbeiter konnten "möglicherweise jetzt zum ersten Mal in ihrem Leben das tun, was besser­gestellte Thai-Männer schon immer gemacht haben, nämlich ins Bordell gehen" (Bales 2001, S.60). Für die ländlichen Familien des Nordens ergab sich daraus wiederum die Möglichkeit, ihre neu entfachten Konsum­wünsche zu befriedigen: nämlich durch den Verkauf von Töchtern. "Wie eine kürzlich durchgeführte Untersuchung in den Nord­provinzen ergab", schreibt Bales (2001, S.59f.), hätten zwei Drittel der Familien, die eine Tochter verkauften, dies finanziell nicht nötig gehabt, doch "sie zogen es vor, sich Farb­fernseher und Video­recorder anzuschaffen". Und aus der Sicht von Eltern, die nichts dabei finden, ihre Kinder zu verkaufen, waren die Markt­chancen nie günstiger." Auf diese Weise gelangten zahlreiche Mädchen und junge Frauen in die städtischen Bordelle und damit in die unmenschlichen Fänge der thailändischen Sexindustrie.

Um die Konstitution der thailändischen Sexindustrie zu verstehen, reicht freilich eine ökonomische Betrachtungsweise nicht aus. Von wesentlicher Bedeutung ist zudem die Aufhellung des historisch gewachsenen kulturellen Hintergrundes. So ist die Thai-Kultur durch die lange währende Tradition einer absolutistischen Monarchie geprägt, in deren starr-hierarchischen Herrschafts­rahmen der individuelle Status am Landbesitz und an der Anzahl von Frauen (Gattinnen, Mätressen, Konkubinen) abgelesen wurde. Es sind diese historisch überkommenen Muster von Konkubinat und Polygamie als Formen sexueller Ausbeutung, die im Zeichen der kapitalistisch dominierten Versklavung zu profitablen Geschäfts­zweigen "umgebaut" wurden und kaufkräftige Touristen anlocken sollen. "Mit Unterstützung der Regierung "modernisierte" man den herkömmlichen Missbrauch von Frauen und weitete ihn gewaltig aus" (ebenda, S. 105). Darüber hinaus liefert der thai-spezifische Buddhismus[wp] die religiöse Rechtfertigung und erforderliche subjektive Präparierung für den Verkauf von Töchtern sowie deren Fügsamkeit. Zum einen sind die Frauen in diesem legitimations­ideologischen Diskurs gegenüber den Männern eindeutig minderwertig, da sie nie die "Erleuchtung" als höchstes Ziel jedes Gläubigen erlangen können. Nach Buddha gelten Frauen als unrein, "sinnlich" und verderbt. Frau-Sein kann sogar als Zeichen für schwere Sündhaftigkeit im vorherigen Leben angesehen werden. Zudem billigen die buddhistischen Schriften explizit die Prostitution. "Sex gilt gemäß diesen Glaubens­vorstellungen nicht als Sünde, sondern als Verhaftetsein mit der physischen und natürlichen Welt, der Welt des Leidens und der Unwissenheit. Das schließt ein, dass man den sexuellen Akt, wenn er denn sein muss, möglichst unpersönlich vollzieht" (ebenda, S. 57). Zum anderen artikuliert der Thai-Buddhismus eine fatalistische Leidensmoral.

Schmerz, Demütigung, Unterdrückung etc. muss vom Einzelnen hingenommen werden, da Negatives prinzipiell als Folge selbstverschuldeter Sünden im jetzigen oder voran­gegangenen Leben angesehen wird. Die gleichmütige Annahme des vorher­bestimmten Schicksals, des Karmas[wp], einschließlich des geduldigen Leidens, ist Voraussetzung für die "Erleuchtung". Eignet sich damit der Thai-Buddhismus bereits vorzüglich zur sozialisatorischen Reproduktion von Sklaven- und Untertanen­mentalität, so wird er in seiner diesbezüglichen Wirksamkeit noch durch die patriarchalische Familien­ideologie verstärkt: "Die Kinder der Thai, insbesondere Mädchen, stehen tief in der Schuld ihrer Familie; diese Verpflichtung ist sowohl kosmisch als auch physisch begründet. Geboren zu sein ist allein schon ein großes Geschenk; dazu kommt, dass man ernährt und aufgezogen wird; beides erfordert lebenslange Rückzahlung. Seit jeher erwartete man in Thailand von Mädchen, umfassend zum Familien­einkommen beizusteuern und ihre Schuld abzutragen. Im Extremfall bedeutet das eben, in die Sklaverei verkauft und so zum Wohl der Familie geopfert zu werden" (ebenda, S. 58).

Hartmut Krauss[1]

Einzelnachweise