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Erhard Eppler

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Erhard Eppler
SPD-Ideologe empfiehlt ethnische Säuberungen
Geboren 9. Dezember 1926
Parteibuch Sozialdemokratische Partei Deutschlands
URL erhard-eppler.de

Erhard Eppler (* 1926) ist ein deutscher Politiker. Er war von 1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Bei den Landtagswahlen 1976 und 1980 war er Spitzenkandidat der SPD für das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, konnte sich jedoch gegen die Amtsinhaber Hans Filbinger (1976) bzw. Lothar Späth (1980) nicht durchsetzen.

Zitat: «Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden.», Parteitag der SPD in Nürnberg 1986[1], Berliner Parteitag[wp] 1989[2], Hamburger Parteitag[wp] 2007[3]

Eppler war seit 1944 bis Kriegsende Mitglied der NSDAP[wp].[4]

Gesellschaftliches Engagement

Nach seinem Rückzug aus der Bundespolitik widmete er sich mehr seiner Arbeit in der Evangelischen Kirche Deutschlands[wp]. Unter anderem war er von 1981 bis 1983 und von 1989 bis 1991 Kirchentags­präsident[wp].

Unter anderem ist Erhard Eppler Mitglied des Wacholderhof e.V., der 1980 von Menschen aus der Umweltbewegung und Entwicklungs­zusammen­arbeit gegründet wurde, und der Evangelischen Akademikerschaft in Deutschland[wp].

Politisches

Eppler galt stets als Exponent des linken Parteiflügels innerhalb der SPD. Allerdings unterstützte er in der zweiten Amtsperiode Gerhard Schröders[wp] die Reformprojekte der rot-grünen Bundesregierung, etwa die Agenda 2010[wp]. Zudem befürwortete Eppler, der in den achtziger Jahren noch die Friedensbewegung unterstützt hatte, ausdrücklich den außen­politischen Kurs der rot-grünen Bundesregierung unter Führung von Gerhard Schröder und billigte die Intervention 1999 im Kosovo und den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Rückschauend betrachtet stand Eppler der in Regierungszeiten von der SPD vertretenen Wirtschafts- bzw. Sicherheits- und Außenpolitik jedoch überwiegend distanziert bis ablehnend gegenüber.

Der Männerüberwinder

SPD-Bürgergespräch

Erhard Eppler äußerte sich auf einer Parteiversammlung wie folgt:

Zitat: «Liebe Genossen [...], ich muss Euch ein Geständnis machen. [...]
"Wer eine menschliche Gesellschaft will, muss die männliche Gesellschaft überwinden."
Dieser Satz stammt nicht von einer radikalen Feministin, sondern von mir. Und ihr dürft ihn getrost ins Hamburger Programm übernehmen.»[5][6]

Tatsächlich wurde dieser Satz, mit ausdrücklicher Zustimmung von Hans-Jochen Vogel[wp] und Kurt Beck[wp], ins Hamburger Programm vom 28. Oktober 2007 (S. 41 unten) aufgenommen. Er steht am Ende des Abschnitts 3.4 ("Die Gleichstellung der Geschlechter") und lautet dort:

"Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden."

Der unbestimmte Artikel "eine" ist hier also ersetzt durch den bestimmten Artikel "die", womit die Eindeutigkeit und Alternativlosigkeit der Aussage auf den Gipfel getrieben ist.[6]

Ebenso steht dieser Satz in der Kurzfassung des Hamburger Programms (S. 9 / Punkt 25) und in der englischen,

"If we want a humane society we need to overcome the male dominated society."

in der spanischen,

"Los que quieran alcanzar la meta de una sociedad humana deberán dejar atrás la sociedad masculina."

und möglicherweise in der türkischen Fassung, sowie im Berliner Programm (S. 21 links).

Die Tatsache, dass der bezeichnete Satz jeweils in dem Kontext eines umfassenden Bekenntnisses zur Gleichberechtigung eingebettet ist, verleiht ihm einen besonders zynischen Charakter und läßt den Willen zu einem Neusprech orwellscher Prägung erkennen.[6]

Ehrungen und Auszeichnungen

Veröffentlichungen

  • Ende oder Wende – Von der Machbarkeit des Notwendigen. 1975, ISBN 3-17-002457-4
  • Wege aus der Gefahr. 1981, ISBN 3-498-01622-9
  • Die tödliche Utopie der Sicherheit. 1983, ISBN 3-498-01631-8
  • Einsprüche. Zeugnisse einer politischen Biographie. Hrsg.: Albrecht Bregenzer, Wolfgang Brinkel und Gernot Erler; 1986, ISBN 3-89125-239-0
  • Reden auf die Republik. Deutschlandpolitische Texte 1952–1990. (Hrsg. von Wolfgang Brinkel); 1990, ISBN 3-459-01857-7
  • Plattform für eine neue Mehrheit. 1990, ISBN 3-8012-0158-9
  • Kavalleriepferde beim Hornsignal. Über Sprache und Politik. 1992, ISBN 3-518-11788-2
  • Als Wahrheit verordnet wurde. Briefe an meine Enkelin. 1997, ISBN 3-518-39206-9
  • Die Wiederkehr der Politik. 1998, ISBN 3-458-16925-3
  • Privatisierung der politischen Moral? 2000, ISBN 3-518-12185-5
  • Komplettes Stückwerk. Erfahrungen aus fünfzig Jahren Politik. 2001, ISBN 3-518-39777-X
  • Vom Gewaltmonopol zum Gewaltmarkt 2002, ISBN 3-518-12288-6
  • Auslaufmodell Staat? 2005, ISBN 3-518-12462-5. (Dieses Buch erhielt den Preis "Das Politische Buch 2006" der Friedrich-Ebert-Stiftung)
  • Der Gott des Wettbewerbs., TAZ am 12. Dezember 2007
  • Eine Partei für das zweite Jahrzehnt: die SPD? 2008, ISBN 3-86602-175-5
  • Reden wir über Geld, Interview in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG vom 24. April 2009 (online)
  • Der Politik aufs Maul geschaut, 2009, ISBN 3-8012-0397-2

Literatur

  • Renate Faerber-Husemann: Der Querdenker. Erhard Eppler - eine Biographie. Dietz 2010. ISBN 3-8012-0402-2
  • Christine Simon: Erhard Epplers Deutschland- und Ostpolitik. Diss., Bonn 2004. Online verfügbar: Elektronische Ressource DNB

Einzelnachweise

  1. Pdf-icon-intern.svg Parteitag der SPD in Nürnberg, 25.-29. August 1986, S. 11, mitte
  2. Pdf-icon-intern.svg Berliner Programm der SPD vom 20. Dezember 1989, S. 22, linke Spalte, oben
  3. Pdf-icon-intern.svg Hamburger Programm der SPD vom 28. Oktober 2007, S. 41, unten
  4. Pdf-icon-extern.svg Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Jan Korte, Sevim Dagdelen, Ulla Jelpke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. - Umgang mit der NS-Vergangenheit[ext] - Deutscher Bundestag, Drucksache 17/8134, 14. Dezember 2011 (Seite 13)
  5. SPD Dinkelsbühl: Links zu Erhard Eppler, Ehrengast der SPD Dinkelsbühl bei der Hundertjahrfeier am 15. Februar 2008
  6. 6,0 6,1 6,2 Pudel-Pranger: Erhard Eppler[archiviert am 24. Januar 2020]
  7. Bundespräsident Rau am 12. Dezember 2011
  8. Offene Kirche Stuttgart: Brenz-Medaille für Dr. Erhard Eppler - Offene Kirche Stuttgart, Zugriff am 11. Mai 2010

Netzverweise


Dieser Artikel basiert auszugsweise auf dem Artikel Erhard Eppler (19. Januar 2011) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.