Erinnere Dich an die Movember Wohltätigkeitsveranstaltungen im November. |
MediaWiki[wp] ist männerfeindlich, siehe T323956. |
Goreanische Subkultur
Die goreanische Subkultur ist ein Fantum[wp], das auf der Philosophie basiert, wie sie in John Normans[wp] langjähriger Schwert und Planeten[wp]-Romanreihe Chroniken der Gegen-Erde vertreten ist.[1][2]
Hintergrund
Das gesamte Werk John Normans[wp] reflektiert seine Sicht auf das Verhältnis männlicher Dominanz und weiblicher Unterwerfung. Hierbei verwendet Norman überwiegend Fantasy- und Science-Fiction-Szenarien, um seine individuelle Sicht auf D/S (Dominanz und Unterwerfung) darzustellen.
Die goreanische Subkultur entwickelte sich unabhängig von der Beteiligung Normans vor allem als Fan-Netzwerk, nachdem die Verlage[wp] den Druck von Neuauflagen der Romane beendet hatten, angeblich aufgrund der Kontroverse und des Drucks von feministischen Kreisen, und Gor-Bücher in den späten 1980er Jahren vergriffen[wp] waren.[3] Norman hatte 2001 die Gor-Serie wieder aufgenommen.
Es hat keine einheitliche Fortsetzung, sondern umfasst verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Ansichten und Praktiken.
Goreanische Konzepte
Obwohl sich Normans Philosophie mit "mir ganstan ley"[4] (übersetzt in etwa "Natürliche Ordnung") in einem universellen Kontext von Macht und Unterordnung beschäftigt, konzentriert sich die goreanische Subkultur besonders auf die Herrschaft und Knechtschaft[wp]-Dynamik in sexuellen Beziehungen und die damit verbundenen Formen weiblicher Unterwerfung, wie sie in den Romanen dargestellt werden. Obwohl sie schätzungsweise weniger als 5 % der gesamten weiblichen Bevölkerung auf Gor ausmachen[5], ist die Ausbildung und Haltung einer Sklavin (oft als Kajira bekannt) von zentraler Bedeutung für die goreanische Subkultur. Formale Sklavenausbildung, Sklavenpositionen und -befehle sowie Sklavenkleidung und -verschönerung sind zentrale Praktiken in der goreanischen Subkultur.
Goreanische Gemeinschaft
Literalisten, auch bekannt als Lifestyler, nehmen Elemente der goreanischen Kultur und Geschlechterrollen in ihr tägliches Leben auf[6], und einige Anhänger dieses Ansatzes wurden wegen führender Zwangssexkulte verfolgt.[7] Im Gegensatz zu den Wortspielern sind die Rollenspieler, unterteilt in reale sexuelle Rollenspieler (mit oder ohne BDSM-Praxis) und Online-Rollenspieler (insbesondere in Second Life)[8] nicht unbedingt der goreanischen Philosophie und den Idealen verpflichtet.
Seit den 1990er Jahren ist die goreanische Subkultur für eine Reihe von männlichen Jugendlichen durch Rollenspiele in Chaträumen attraktiv geworden. Die jugendlichen Rollenspielerinnen, die viele ihrer persönlichen Aspekte wie Alter oder mangelnde Erfahrung dank Anonymität verbergen, haben es geschafft, eine beträchtliche Anzahl von verheirateten und Frauen mittleren Alters als Kajirae in Rollenspielkontexten anzusprechen.[9] Eine solche Berühmtheit, die durch dieses Profil und die damit verbundenen Praktiken in der virtuellen goreanischen Gemeinschaft hervorgerufen wurde, hat sowohl bei den Feministinnen als auch bei der BDSM-Gemeinschaft zu Verachtung geführt.[9] Dennoch haben Wissenschaftler darüber diskutiert, wie goreanische Subkulturgruppen auf Medien wie Second Life[wp] und Internet Relay Chat[wp] die Entwicklung des Online-Rollenspiels und sogar des Mmorpg[wp]-Genres beeinflusst haben.[10]
Goreanische Kultur
Zitat: | «"Männlichkeit und Weiblichkeit sind komplementäre Eigenschaften", sagte ich ihr. "Wenn ein Mann wünscht, dass eine Frau weiblicher wird, muss er männlicher sein. Wenn eine Frau wünscht, dass ein Mann männlicher wird, muss sie weiblicher sein."»[11] |
Zitat: | «Auf das Simpelste herunter gebrochen, könnte das goreanische Mann/Frau-Prinzip so lauten: |
Zitat: | «Goreanische Sklaverei
Sklaverei auf Gor ist nicht wie Sklaverei auf der Erde, weder in ihrer Vergangenheit noch nach gegenwärtigem Stand.»[13] |
Beziehung zu BDSM
Normans nicht-fiktionales Sexualhandbuch Imaginative Sex[wp] präsentiert eine Reihe von ausgeklügelten Fantasy-Szenarien, die in isolierten Szenen gespielt werden. Er empfiehlt auch die Verwendung von symbolischen Ersatzstoffen, wie z. B. den Klang von Klatschen als Ersatz für Peitschenhiebe und andere körperliche Strafen. Pat Califia[wp] behauptet, dass Norman den psychischen und physischen Schaden, den die ununterbrochene BDSM-Sklaverei und die körperliche Bestrafung verursachen könnten, kritisiert hat.[14] Solche Ansichten von Norman sind jedoch nicht Teil des goreanischen Kanons und die Debatte über das Verhältnis der goreanischen Praktiken zum BDSM, die sich auf Aspekte wie Total Power Exchange konzentriert und durch die Vielfalt der Gemeinschaft noch komplizierter wird, geht weiter.[15][16] BDSM-Autor Michael Makai behauptet jedoch, dass die goreanische Fiktion für die Gestaltung oder anderweitige Popularisierung vieler der heute etablierten BDSM-Protokolle und Lehren verantwortlich sein könnte.[9]
Gor
Zitat: | «Gor ist ein erdähnlicher Planet, 1967 erfunden von John Norman[wp], einem eher mittelmäßigen Science-Fiction-Schriftsteller, der dennoch mit seiner (bis jetzt 26-bändigen) Gor-Reihe Erfolg und schließlich einen großen Einfluss auf die SM-Subkultur erreichte. 24 Bände wurden, teils stark gekürzt, ins Deutsche übersetzt, zehn davon wurden von der Bundesprüfstelle indiziert, erhältlich sind sie nur noch in Sammlerkreisen. Für eine Liste der Bände des Gor-Zyklus siehe John Norman. Mittlerweile verlegt der Basilisk-Verlag alle 27 Bände auf Deutsch, nachdem die Seite "Chronicles Of Gor" das Markenrecht an den Büchern bekam.
Die Beliebtheit der Serie in Teilen der SM-Community rührt daher, dass Norman sich ein auf Sklaverei aufbauendes Gesellschaftssystem ausdachte, in dem vorzugsweise Frauen als natürliche Sklavinnen (Kajirae) angesehen und behandelt werden. Das und eine ausgeprägte Schilderung von Ritualen, detailliert bis in die vorgeschriebenen Sklavenpositionen ausgearbeitet, machte Gor in der sowieso zu großen Teilen der Science-Fiction- und Fantasy-Literatur zugeneigten SM-Szene schnell zu einer beliebten Vorlage für Rollenspiele. Gor-Partys, Gor-Online-Rollenspiele und Gor-Chaträume gibt es heute überall, dazu unzählige Fanseiten. Zwischen den sich auf Gor beziehenden Menschen in Europa und denen in Nordamerika bestehen oft wesentliche Unterschiede in der Bezugname auf die literarischen Vorlagen und ihre Umsetzung in die Realität. Während in Europe Gor in der Regel als gestalterischer Rahmen für auf festen Rollenzuweisungen beruhendes D/s gesehen wird, das Verhältnis zwischen den Akteuren sich aber sonst kaum von der allgemeinen D/s-Subkultur unterscheidet, wird in den USA die Übertragung von "Gor" in die Realtät oft mit einem gewissen perfektionistischen Fanatismus vorgenommen. Da in diesem Sinne besonders in den USA einige extreme "Goreaner" ihr Rollenspiel in Diskussionen gern als einzig wahre Lebensweise für den "echten" D/sler anpriesen oder gar das Sklavendasein als der Frau angeboren priesen, wurde "Goreaner" in einem Teil der SM-Subkultur zum Synonym für büchergläubige Klischee-SMler. Es kann aber nicht geleugnet werden, dass sich auch unter den Lifestyle-Goreanern, die versuchen, Gor-gemäß zu leben, durchaus ernstzunehmende Menschen befinden. Zumindest die schiere Menge an literarisch zweifelhaften Gor-Romanen hat Parodien hervorgebracht, deren berühmteste "House Plants of Gor" (Topfpflanzen von Gor) ist.»[17] |
Einzelnachweise
- ↑ Officers discover sex-slave cult, BBC News am 19. Mai 2006
- ↑ Paul Lewis: Gor blimey! Subservient cult is unleashed on Darlington, The Guardian am 19. Mai 2006
- ↑ John Norman the Libertarian[archiviert am 3. Februar 2012]
- ↑ John Norman: Captive of Gor. DAW Books, 1972, 34-35ff., ISBN 0-7592-0105-6
- ↑ The Thousands Theory
- ↑ The Gorean Lifestyle, goreanliving.com
- ↑ Behind Gor, a 'slave master' subculture of sexual deviance, dailydot.com
- ↑ Gorean roleplay in Second Life, second-life-adventures.com
- ↑ 9,0 9,1 9,2 Michael Makai: Domination & Submission: The BDSM Relationship Handbook, 2013
- ↑ A. Asbjørn Jøn: The Development of MMORPG Culture and The Guild, Australian Folklore: A Yearly Journal of Folklore Studies. University of New England (25): 97-112, 2010
- ↑ Explorers of Gor, Seite 205
- ↑ Die Befreiung der Frau von ihrer Weiblichkeit?, MyGorean-Forum am 18. Mai 2017
- ↑ Gorean Online Dictionary Wiki:
Gorean Slavery;
Gorean Lore Wiki:Gorean Slavery; Das Zitat "Slavery in Gor is not like slavery on Earth, whether in its past or in its current state at all." findet sich noch hier (Übersetzung WikiMANNia) - ↑ No Fantasy, Please, We're Americans: A Foreword by a Feminist", introduction by Pat Califia[wp] to 1997 edition of Imaginative Sex[wp]
- ↑ Scroll 83: Gor vs. BDSM
- ↑ Gor - a Subset of BDSM? No! … but …
- ↑ SMiki: Gor, Version vom 28. Februar 2009
Querverweise
Netzverweise
- Die englischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Gorean subculture (Diesen Artikel gibt es in der deutschsprachigen Wikipedia [noch] nicht.)
- GorWiki: Gor
- GorWiki: Kajira
- GorWiki: Kef
Gor - Die Gegenerde (1987)
Der Geächtete von Gor (1988)