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Hottentotten

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Hottentotten, ein Volk im südlichsten Theile Afrikas bis zur Capcolonie[wp]. Sie sind die Urbewohner dieser Gegend und unterscheiden sich von den Negern sowol als von ihren Nachbarn, den Kaffern, sehr wesentlich. Ihre Farbe ist ein ins Dunkle hinüber­spielendes Gelbbraun, ihr Kopf klein, oben breit, nach unten spitz zulaufend; sie haben weit vorstehende Backen­knochen, tiefliegende Augen, platte Nasen, dicke Lippen, kleine Hände und Füße, wolliges, zottiges Haar und schwachen Bart. Die weniger mit den europ. Colonisten in Berührung Kommenden kleiden sich gewöhnlich in Schaf-, Löwen- oder Antilopen­felle und tragen Keulen, wissen aber auch mit Pfeil und Bogen vortrefflich umzugehen. Der Hottentotte ist gutmüthig und gastfrei, aber träge und unreinlich. Er reibt seinen Körper mit Butter oder Thierfett ein, sodaß derselbe mit einer schmuzigen Kruste bedeckt ist, die aber gegen Haut­krank­heiten schützen soll. Die Culturstufe, auf welcher dieses Volk steht, ist niedrig; indessen hat es zweckmäßig gebaute Wohnungen und führt zum Theil, da Viehzucht die Haupt­beschäftigung ist, ein Nomaden­leben. Die Dörfer sind bekannt unter dem Namen Kraals. Die in Verkehr mit den Weißen kommenden Hottentotten haben dem Wanderleben entsagt und stehen zum großen Theil als Tagelöhner im Dienste der Colonisten; die Unabhängigen sind vortreffliche Jäger, wissen zum Theil Metalle, namentlich Kupfer, zu bearbeiten und Häute zu gerben. Auch von diesen, nicht unter europ. Herrschaft stehenden, sind manche bereits zum Christenthume bekehrt und auf eine höhere Culturstufe gehoben worden. Seitdem Missionare unter ihnen leben, haben sich mehre Stämme an ein ansässiges Leben und feste Wohnsitze gewöhnt, bauen den Acker und besuchen Kirchen und Schulen. Die Hottentotten zeichnen sich im Allgemeinen durch Keuschheit aus und selbst die, welche noch Heiden[wp] sind, dulden keine Vielweiberei; eine Witwe, die sich wieder verheirathen will, muß sich ein Glied am Finger abnehmen lassen. Sie haben eine schnalzende Sprache, die unangenehm klingt, theilen sich in Colonial-Hottentotten oder solche, die im Gebiete der Capcolonie leben, und unabhängige oder Schakals-Hottentotten. Seitdem die Engländer die Capcolonie besitzen, leben sie in erträglichem Zustande; aber während der langjährigen Herrschaft der Holländer, von denen sie aufs härteste und abscheulichste behandelt wurden, hat sich ihre Anzahl bedeutend vermindert; dieselbe soll jetzt im Ganzen noch etwa 32,000 Seelen betragen. Die gefährlichsten Feinde der Hottentotten sowol als der Weißen sind die Buschmänner (s.d.).[1]



Hottentotten war eine in der Kolonialzeit von den Buren[wp] erstmals verwendete Sammel­bezeichnung für die im heutigen Südafrika und Namibia lebende Völker­familie der Khoikhoi[wp], zu der die Nama[wp], die Korana[wp] und Griqua[wp] (Orlam[wp] und Baster[wp]) gehörten. Man geht heute davon aus, dass die nieder­ländische Bezeichnung Hottentot seit ihrer Einführung hauptsächlich abwertend rassistisch und diskriminierend verwendet wurde.[2] Außerdem wurde das englische Wort Hottentots auf Menschen mit vermeintlich unterlegener Kultur und Mangel an intellektuellen Fähigkeiten übertragen.[3][4][5]

Einzelnachweise

  1. Brockhaus 1838
  2. Susan Arndt, Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. 2004, ISBN 3-89771-424-8.
  3. Eintrag zu "Hottentots" im Shorter Oxford Dictionary: "one of inferior culture and intellect." (Jemand unterlegener Kultur und Intellekts) ISBN 978-0-19-920687-2
  4. Auch das South African Concise Oxford Dictionary bezeichnet das Wort als offensive (d. h. "anstößig, beleidigend, befremdlich, widerwärtig") ISBN 978-0-19-571804-1
  5. WikipediaHottentotten
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 417.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000834033
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