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Neoliberalismus
Der Begriff Neoliberalismus bezeichnet summarisch alle Varianten der im 20. Jahrhundert entstandenen Neuinterpretation der klassischen liberalen Wirtschaftstheorie, die im Unterschied zum alten, klassisch genannten, wirtschaftlichen Liberalismus die aktive Funktion des Staates als eines institutionellen Garanten und Verteidigers der marktwirtschaftlichen Ordnung postulieren, aber ebenfalls die prinzipielle Befürwortung von Deregulierung, Privatisierung, der Stärkung von rechtlichen Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen und Intensivierung des zwischenstaatlichen Freihandels auf Grundlage bi- oder multilateraler Vertragswerke beinhalten. Die kontinentaleuropäische oder deutsche Spielart (Ordoliberalismus[wp]) schließt im Gegensatz zur angelsächsischen (Chicagoer Schule[wp]) die grundsätzliche Bejahung der Notwendigkeit von sozial- und konjunkturpolitischen Eingriffen ins Wirtschaftsgeschehen ein.
Definition
- KenFM im Gespräch mit: Prof. Rainer Mausfeld (5. August 2016) (Länge: Definition des Neoliberalismus ab 3:27 Min.)
Verwendungsbeispiele
Zitat: | «Es wird nichts so gravierend unterschätzt wie das Projekt des Neoliberalismus.
Wenn wir einen Krieg der Reichen gegen die Armen haben, dann bedeutet das: die Soft-Power muss immer subtiler, ausgefeilter und raffinierter gemacht werden. Wir müssen die Indoktrinationsmechanismen immer weiter verfeinern, um einen Anschein von Demokratie aufrecht zu erhalten. Es gibt jetzt enorme Anstrengungen, um dafür zu sorgen, dass es keiner merkt. Wie wird das gemacht? Dazu gehört: Fakten unsichtbar machen, Aufmerksamkeit steuern, ...» - Rainer Mausfeld[1] |
Zitat: | «Der Neoliberalismus ist eigentlich ein Chamäleon[wp]. Der Neoliberalismus lebt von Krisen, ernährt sich von Krisen, nutzt Krisen, um ein bestimmtes Programm der Umverteilung von oben nach unten voranzutreiben.» - Rainer Mausfeld[2] |
Zitat: | «Der Neoliberalismus braucht Minderheiten. Durch sie kaschiert er seine Verachtung gegenüber der Mehrheit.» - Tino Perlick[3] |
Einzelnachweise
- ↑ Warum schweigen die Lämmer? - Der Neoliberalismus ist das geplante endgültige Ende der Demokratie - Rainer Mausfeld, 17. Aachener Friedenstage (Vortrag im Dietrich-Bonhoeffer-Haus zu Aachen am 22. April 2016) (Länge: ab 55:18 Min.)
Prof. Rainer Mausfeld über Strategien der Erzeugung von Duldung und Lethargie: Warum schweigen die Lämmer? (2) (Zusammengefasst von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann) - ↑ KenFM im Gespräch mit: Prof. Rainer Mausfeld (5. August 2016) (Länge: ab 6:45 Min.)
- ↑ Tino Perlick: Nichts übrig für das Ghostbusters-Remake? Frauenhasser!, Compact-Magazin am 22. August 2016
Netzverweise
- Warum schweigen die Lämmer? - Der Neoliberalismus ist das geplante endgültige Ende der Demokratie - Rainer Mausfeld, 17. Aachener Friedenstage (Vortrag im Dietrich-Bonhoeffer-Haus zu Aachen am 22. April 2016) (Länge: 106:50 Min.) (Fortsetzung der Vortragsreihe "Warum schweigen die Lämmer".)
- KenFM im Gespräch mit: Prof. Rainer Mausfeld - KenFM (5. August 2016) (Länge: 111:58 Min.)
- Jens Wernicke: Neoliberalismus: Unterwerfung als Freiheit, Le Bohemien am 20. November 2015
- Anreißer: Wichtig ist, dass der Neoliberalismus reale, wenngleich oft durch ihn selbst ganz wesentlich geprägte Bedürfnisse und Sehnsüchte der Menschen befriedigt.
- Jens Wernicke: Neoliberalismus: Der Politologe und Publizist Hermann Ploppa fordert den Aufbau einer eigenen Ökonomie, Neues Deutschland am 10. September 2015 (Hermann Ploppa)
- Ein Rückblick auf meine Geschichte als systemgläubiger Trottel - Gerd-Lothar Reschke (28. Mai 2015) (Länge: 33:45 Min.) (Systemagent)
- Kurze Zusammenfassung der drei Tricks der Falschgeldschöpfung - Eindimensionales Verständnis der Linken: Kritik an Neoliberalismus und Kapitalismus