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Pippi Langstrumpf

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Die literarische Figur Pippi Langstrumpf ist die Protagonistin der gleichnamigen bekannten Kinderbuch-Reihe der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren[wp] und verschiedener darauf basierender Bearbeitungen. Pippi ist ein freches neunjähriges Mädchen - was viele andere Mädchen auch gerne wären, aber sich, insbesondere in der Vergangenheit nicht trauten - mit Sommer­sprossen, deren rotes Haar in zwei abstehenden Zöpfen geflochten ist, womit sie bereits optisch von anderen Mädchen differiert, was sie durch ihre chaotisch bunte Kleidung noch unterstreicht. Darüber hinaus personifiziert sie alle Eigenschaften, die sich Kinder wünschen. Sie ist Halterin eines eigenen Pferdes (Traum vieler Mädchen), das sie sogar hochheben kann, da sie das körperlich stärkste Mädchen der Welt ist. Sie lebt allein ohne Eltern in deren Eigenschaft als Erziehungs­berechtigten und gesetzlichen Vertretern in der Villa Kunterbunt und kann tun und lassen, was sie möchte. Nach ihrer Darstellung ist ihre Mutter verstorben und ihr Vater lebt als König auf einer Südseeinsel. Aufgrund des Fehlens einer erwachsenen Autoritätsperson hält sie niemand davon ab, zu tun, was immer sie will. Der Vater wirkt lediglich im Hintergrund als ihr Finanzier und so versetzt ein Koffer voller Gold Pippi in die Lage, sich durch Geschenke die Gunst anderer Kinder zu erwerben. Pippi erzählt gerne kreative Geschichten - "Räuber­pistolen", wie die Autorin es ausdrückt - ohne böswillige Absicht und ausschließlich zur Unterhaltung ihrer Freunde - in diesem Kontext ist zu beachten, dass zu der Zeit, als das Buch geschrieben wurde, Kindern mit Strenge beigebracht wurde, nicht zu lügen. Sie bringt ihre antiautoritäre[wp] Lebens­einstellung und Werthaltung mit einem Lied zum Ausdruck: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!" Im letzten Kapitel der Reihe erfüllt sie sich und ihren Freunden Tommy und Annika den Traum vieler Kinder: Sie nehmen eine Zauberpille gegen das Erwachsen­werden - was seinerseits als Parallele zu Peter Pan[wp] interpretierbar ist. Die abschließende Beurteilung der Person Pippis lautet, dass sie einen rein eskapistischen[wp] Charakter darstellt.

Verlage lehnten die Herausgabe des Buches zunächst mit der - durchaus nachvollziehbaren - Begründung ab, die Hauptfigur sei ein schlechtes Vorbild für Kinder. Die Buchserie wurde vor ihrer Publizierung in der Originalsprache redigiert, denn in der ursprünglichen Fassung war Pippi noch deutlich radikaler, was exemplarisch in ihrer kurzen und einfachen Antwort auf die Frage ihres Freundes Tommy, warum sie manchmal rückwärts gehe, "Leben wir nicht in einem freien Land?" Ausdruck findet. In der redigierten Fassung erklärt Pippi in ihrer Antwort auf Tommys Nachfrage zunächst etwas über merkwürdige Gehweisen in Ägypten sowie "Hinterindien", um anschließend auf seine Skepsis mit der schlichten Feststellung zu entgegnen, dass sie lüge. Das Manuskript der ursprünglichen Textfassung wurde erst 2007 unter dem Titel "Ur-Pippi" herausgegeben.

Rezeption

Pippi Langstrumpf gilt als literarisches Vorbild für die Frauenbewegung und den Feminismus[1], zeigt das Buch doch entgegen tradierter Rollenbilder ein Mädchen, das mit seiner gesellschaftlich vorgegebenen Geschlechterrolle bricht und "stark, verwegen, ungehemmt, lustig, rebellisch und unbeeindruckt von Autoritäten" ist. So hätte das Buch "Generationen von Mädchen ermuntert, Spaß zu haben und an die eigenen Fähigkeiten zu glauben." Die Tatsache, dass ihr Vorbild rein fiktiv ist, und in der realen Welt gar nicht existieren könnte, hat besagte Mädchen offenbar nicht gestört.

Aufgrund des rebellischen und unkonformistischen Verhaltens Pippis und ihres Umgangs mit Autoritäten werden ihr auch anarchistische Züge zugeschrieben, dementsprechend ist sie auch Bezugspunkt für anarchistische Strömungen. Pippi stellt wegen ihrer äußeren Erscheinung, ihres Habitus, ihres Lebensstils und ihrer Haltung zu Autoritäten den Prototyp einer Autonomen und Anarchistin dar und nimmt damit einschlägige Konzepte der 68er- und 78er-Bewegung vorweg. Man kann in ihr auch den Archetyp des Punks sehen, und das 40 Jahre vor den Sex Pistols[wp].

Zitat: «Eine Rotzgöre im Lumpenlook mit ritzeroten Zöpfen, die in einer maroden Villa haust und sämtliche Autoritäten ignoriert! Pippi ist eine Autonome und Anarchistin, lange bevor die Jahreszahl 1968 eine Bedeutung bekam; auch als Erfinderin des Punk - 40 Jahre vor den Sex Pistols[wp] - wird sie gerne bezeichnet.», Kölner Rundschau[2]

Der feministische schwedische Schriftsteller Stieg Larsson gab an, dass die Protagonistin seiner Romane, Lisbeth Salander, auf Pippi Langstrumpf basiert, denn beide Figuren sind rothaarig (Lisbeth färbt sich die Haare allerdings schwarz), haben eine anarchistisch-feministische Grundeinstellung, und sind selbst stärker als physisch starke Männer. Die Protagonistin von Larssons an eine erwachsene Leserschaft gerichteten Romanzyklus stellt eine erwachsene Pippi dar, weshalb die Bücher desselben extrem abstoßende Beschreibungen von Gewalt, Serienmorden, Folter und sexuellem Missbrauch einschließlich Inzest enthalten.

Obwohl das Buch von vielen Feministinnen und Linken gern gelesen wurde und seiner Zeit damit weit voraus war, wird es inzwischen aufgrund des Gebrauchs bestimmter Begrifflichkeiten von Verfechtern der politischen Korrektheit für inopportun befunden, weswegen in der neuen deutsch­sprachigen Fassung der Bücher Pippi ihren Vater nicht mehr als "Negerkönig" tituliert.[3]

Trivia

Andrea Nahles intoniert das Pippi-Langstrumpf-Lied im deutschen Bundestag.

Die Politikerin Andrea Nahles versuchte im Bundestag das Pippi-Langstrumpf-Lied zu singen, ohne den Text richtig zu kennen.[4][5][6][7]

Zitat: «Wusstet Ihr eigentlich, dass auch Pippi Langstrumpf in der alten Original­serie dann, wenn es körperlich anstrengend wurde, sie etwa irgendwo hoch­klettern musste, gedoubelt wurde? Und zwar von dem Schauspieler, der den Tommy spielte. Weil die Mädchen alle zu schwächlich, der aber sportlich und kräftig war. Pippi Lang­strumpf, Inbegriff des starken Mädchens, wurde dann, wenn es zur Sache ging, von dem Jungen gespielt. Wegen der typischen Kleidung, der Perücke und der Schminke fällt das nicht auf.» - Hadmut Danisch[8]

Der eskapistische Charakter und das improvisierte Lügen prägt viele Polithühner im deutschen Bundestag.

Einzelnachweise

Querverweise