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"Rosenstraße 76" - Wanderausstellung über häusliche Gewalt

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"Rosenstrasse-76" - Ausstellungsplakat

"Rosenstraße 76" ist eine Wanderausstellung über häusliche Gewalt, die vom Diakonischen Werk der EKD und Brot für die Welt gezeigt wird.

Die Ausstellung, die mit Mitteln des Jugendministeriums Nordrhein-Westfalen gefördert wird, ist ein Projekt der Evangelischen Kirche von Westfalen[wp] und wurde erstmals 2005 auf dem Evangelischen Kirchentag[wp] in Hannover gezeigt. (Bild 1)

Die interaktive Ausstellung in Form einer begehbaren Wohnung wird wie folgt vorgestellt:

Die Augen öffnen: Häusliche Gewalt überwinden
"Die Rosenstraße 76 ist eine ganz normale Dreizimmerwohnung - und dabei eine einzigartige Ausstellung! Sie steht exemplarisch für Räume, in denen die Gewalt zu Hause ist. Dies ist einer der brutalen Orte, an dem Menschen psychisch und sexuell erniedrigt, geschlagen, vergewaltigt und manchmal auch getötet werden." [1]


In der Ausstellung bekommt der Besucher folgende Hinweise:

Die Familie wird als gefährlicher Ort diskreditiert:

"Wenn das traute Heim zum Tatort wird." (Bild 2 - siehe jeweils unten)
"Für Frauen sind die eigenen vier Wände der gefährlichste Ort." (Bild 3 - siehe jeweils unten usw.)

Die Gewalterfahrung von Männern bleibt ausgeblendet:

"Schlagende Argumente: 23 Prozent aller in Deutschland befragten Frauen zwischen 16 und 85 Jahren gaben an, körperliche Gewalt durch ihren Partner erlebt zu haben." (Bild 4)

Der private Bereich wird dem staatlichen Zugriff geöffnet. Täterinnen gibt es nicht und Männern werden rechtsstaatliche Mittel entzogen:

"Wer schlägt, muss gehen. Die Opfer dürfen auch ohne Gerichtsverfahren zunächst zu Hause wohnen bleiben. Der Täter muss die Wohnung verlassen." (Bild 8)

Die Frau als Täterin bleibt unsichtbar. Der von der Frau geschlagene und von der Gesellschaft gedemütigte Mann ist selbst schuld, wenn er Opfer von Gewalt wird, weil er "sie nicht wahrnehmen" will:

"Der geschlagene Mann. Auch Männer sind Opfer von Gewalt. Aber häufig wollen sie dies nicht wahrnehmen." (Bild 9)

Der Täter ist männlich. Der Pantoffelheld als von einer dominanten Frau unterdrückter Mann, existiert im Weltbild der Rosenstraße nicht:

"Ganze Kerle. Männer folgen wie Frauen in ihrem Verhalten gesellschaftlich geprägten Rollenzuweisungen." [2]

Vergleiche "Die Schuld ist weiblich". Im Gegensatz zu dort wird hier nicht klar herausgearbeitet, welchen großen Druck klassische Rollenzuweisungen auf Männer ausüben, besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn der Job und damit das Familieneinkommen unsicher ist.

Die überforderte Frau wird bedauert. Das klassische Vorstellungsbild, nach dem Männer für den Unterhalt der ganzen Familie verantwortlich sind, wird nicht hinterfragt:

"Die Schuld ist weiblich. Viele Frauen identifizieren sich mit klassischen Vorstellungen, nach denen sie für das Wohlergehen der ganzen Familie verantwortlich sind." (Bild 13)

Die Familie wird als traditionelle Institution der Frauenunterdrückung dargestellt, in der Frauen tagtäglich Gewalt erfahren:

"Unterdrückung aus Tradition. Die alltägliche Gewalt, die Frauen in allen Teilen unserer Erde erleiden, wird durch traditionelle Rollenverständnisse legitimiert." (Bild 14)

Die Frau das ewige Opfer, der Mann der allgegenwärtige Täter. Die ausländische Frau erhält doppelten Opferbonus. Dem Mann bleibt wieder nur die Täterrolle:

"Schläge oder Abschiebung. Wollen Migrantinnen der Gewalt des Mannes entfliehen, kann ihnen die Abschiebung drohen." (Bild 16)

Vergleiche auch die HelferInnenindustrie, welche Purzelbäumchen schlägt, wenn ihr eine ausländische Frau in die Hände fällt. (TrennungsFAQ: Soll ich heiraten?)

Die Frau als Täterin bleibt unsichtbar. Kinder leiden, es wird aber nicht benannt, von wem sie vernachlässigt, geschlagen, missbraucht werden:

"Um die Kindheit betrogen. Vernachlässigt, geschlagen, missbraucht: Kinder leiden meist lebenslang an Gewaltfolgen - körperlich und seelisch." (Bild 17)

Kinder werden als Opfer von Gewalt zwar benannt. Nicht benannt wird, dass sie meist Opfer der Gewalt ihrer Mutter werden:

"Die Gewalt der Eltern nimmt ihren Kindern die Sorglosigkeit. Sie verlieren das Grundvertrauen in die Welt und die Menschen." (Bild 20)

Männliche Scham wird ausgeblendet. Die Schmink-Utensilien verraten, dass wieder nur Frauen gemeint sein können, die aus Scham gelähmt sind:

"Aus Scham gelähmt. Angst, Hilflosigkeit, aber auch Scham lassen Opfer häuslicher Gewalt schweigen - und die Schmerzen und Wunden vertuschen." (Bild 23)

Eheliche Sexualität wird kriminalisiert:

"Die eheliche Pflicht: Freibrief zur Vergewaltigung." (Bild 24)

Ein Neuanfang nur für Frauen. Und selbstverständlich mit ihren Kindern:

"Flucht ins Ungewisse. Angst vor Brutalität sowie ökonomische und praktische Schwierigkeiten verhindern häufig, dass sich Frauen trauen, allein mit ihren Kindern ein neues Leben zu beginnen." (Bild 25)

Frauen töten ihre Ehemänner nicht:

"Die finale Lösung. Im Durchschnitt werden in den USA täglich mindestens drei Frauen von ihren Männern oder Frauen ermordet. In Russland sterben täglich mehr als 38 Frauen durch die Hand ihres Partners oder eines Familienangehörigen." [2]

Der Mann wird in Konfliktsituationen als schlechter Verlierer dargestellt. Der Besucher erfährt nicht, was Täterinnen in Konfliktsituationen empfinden:

"Macht und Ohnmacht der Männer. Täter empfinden in Konfliktsituationen oftmals eine subjektive Hilflosigkeit und Ohnmacht. Sie fühlen sich bedroht, wenn ihre Vorherrschaft in Frage gestellt wird." [2]

In der "Rosenstraße 76" bekommen (nur weibliche) Opfer und (männliche) Täter eine Stimme:

"Als ich meine Freundin damals gewürgt habe, das hab' ich schon gar nicht mehr wahrgenommen?" [3]

Der Mann erhält nur als Täter Hilfe. Selbst im Hilfeangebot wird das Schema (weibliches) Opfer und (männlicher) Täter aufrechterhalten:

"Die Hilfe soll im Vordergrund stehen - auch für die Täter." [3]


Fazit zur Ausstellung:

Die Ausstellung schafft es, häusliche Gewalt zu thematisieren, ohne ein einziges Mal die Frau auch nur als mögliche Urheberin von Gewalt zu benennen. Der Mann taucht nur zweimal als Objekt von Gewalt auf, allerdings nicht als Opfer weiblicher Gewalt. Einmal leidet er unter Wahrnehmungsstörungen und im anderen Fall kann er sich von überkommenen Rollenvorstellungen nicht lösen. Beide Male ist er im Grunde selbst schuld und die gewalttätige Frau bleibt im Dunkel. Die Frau hingegen wird als unbeteiligtes Opfer traditioneller Rollenverständnisse vorgestellt, die Miturheberschaft (und Mitverantwortung) der Frauen an den gesellschaftlichen Rollenverständnissen wird nicht thematisiert.

Zitat: «Häusliche Gewalt wahrnehmen, zum Thema machen, überwinden.»[4]

Auch wenn das Ausstellungsmotto geschlechtsneutral daherkommt, wird das Ziel deutlich "Gewalt an Frauen wahrnehmen, männliche Gewalt zum Thema machen, überwinden". Und aus dem, was die Ausstellung nicht zeigt, wird deutlich: "Gewalt an Männern wird übersehen, weibliche Gewalt zum Tabu gemacht, verschwiegen".

Es wird also eine denkbar einfache Botschaft an die Besucher gerichtet: "Die Frauen sind die Guten, die Männer sind die Bösen." Die Ausstellung räumt jeden Restzweifel an der (politisch korrekten) Rollenverteilung bei häuslicher Gewalt aus.

  1. Mädchen werden darauf vorbereitet, ihre Opferrolle richtig auszufüllen und lernen, ihren Anspruch auf Hilfe und Unterstützung wahrzunehmen.
  2. Jungen wird ihre Perspektive als zukünftige Täter und "Schuldige für alles" aufgezeigt und auf ihre Therapiebedürftigkeit vorbereitet.

Kinder und Jugendliche als Betroffene von häuslicher Gewalt erleben in der Ausstellung den Lebensbereich der Familie nur in der schematischen Rollenzuweisung mit der Mutter als Opfer und dem Vater als Täter. Die häusliche Situation mit einer hysterischen und aggressiven Mutter, der Kinder ausgeliefert sind, weil der Vater außerhäusig den Familienunterhalt verdient, existiert schlicht nicht. Der Vater, den viele Kinder als verschüchterter Pantoffelheld erleben, weil er es nicht wagt sich zu wehren und seiner dominanten und alles beherrschenden Frau die Grenzen aufzuzeigen, findet sich ebenfalls nicht.
Eine Perspektive, einer gewalttätigen oder herrschsüchtigen Mutter zu entkommen, eröffnet sich jugendlichen Besuchern nicht. Die Jugendlichen, die massenhaft von ihren Lehrerinnen durch die Ausstellung geschleust werden, werden darauf getrimmt, die Mutter als passives und leidendes Opfer zu sehen, die im besten Fall unter Mitnahme der Kinder vor dem Vater als Täter und Urheber von Gewalt flieht.

Im Begleitmaterial (Unterrichtsvorschlag) werden Kinder auf die Formeln "Frauen = Gewaltopfer" und "Männer = Gewalttäter" getrimmt:

"Schreibe Gründe auf, warum (besonders Frauen) Gewalt ihres Partners in Kauf nehmen." - "Schreibe den Versuch der Entschuldigung eines Opfers (misshandelte Frau) auf." - "Schreibe die Rechtfertigung eines Täters auf."[5]

Man beachte die Engführung bei den Aufgabenstellungen durch die in Klammern gesetzten Zusätze.


Fragen zur Ausstellung:

  • Es ist fraglich, ob eine vergleichbare Ausstellung, die weibliche Gewalt angemessen dargestellt, bereitwillig öffentliche Räume zur Verfügung gestellt bekäme, wie die "Rosenstraße 76" im Stuttgarter Hauptbahnhof.[3]
  • Das am 1. Januar 2002 in Kraft getretene Gewaltschutzgesetz wird als "Verbesserung des zivilrechtlichen Schutzes" gefeiert, obwohl weder Gesetz noch Ausstellung zur "Verbesserung des Schutzes vor Gewalt" an 50 % der Bevölkerung (Männer) beitragen.
  • Es ist bedenklich, wenn ganze Schulklassen[6] durch eine Ausstellung geschleust werden, die Mädchen auf eine Opferrolle und Jungen auf eine Täterrolle festlegt. Das könnte für ihr zukünftiges Leben prägend sein.
  • Es ist auch fragwürdig, wie mit dieser tendentiös einseitigen Aufarbeitung häuslicher Gewalt legitimiert wird, dass der familiäre Bereich dem staatlichen Zugriff geöffnet wird und Männern rechtsstaatliche Mittel entzogen werden.
  • Es befremdet, dass der Lebensbereich Familie öffentlich als ein Ort diffamiert wird, an dem immer und überall Gefahr und Gewalt lauert.

Die einseitige Darstellung familiären Lebens ist beklemmend. Vieles wird nicht gezeigt:

  • Die Familie ist nicht nur ein Ort des Streits, sondern auch der Versöhnung.
  • Die Familie ist nicht nur ein Ort der Angst, sondern auch der Geborgenheit.
  • Es fehlen die Kinder, die sehnsüchtig die Rückkehr des Vaters erwarten, damit er sie vor der rabiaten Mutter beschützt.
  • Es fehlt der zerbrochene Teller, den die Frau im Zorn auf den Fußboden geworfen hat.
  • Es fehlt der blutbefleckte Aschenbecher, den die Frau dem Mann im Streit an den Kopf geworfen hat.
  • Es fehlen die Kassenzettel der teuren Shopping-Tour, obwohl das Konto schon wieder überzogen ist.
  • Es fehlt der an den Mann adressierte Drohbrief "Du siehst Deine Kinder nie wieder!"
  • Es fehlen ihre abfälligen Bemerkungen, weil er freitagabends seine Freunde treffen will.
  • Es fehlt die Situation, in der er überraschend früher von der Arbeit nach Hause kommt ...

So, wie die Ausstellung konzipiert ist, bleibt der Verdacht hängen:

  • Die Rollenverteilung von der Frau als Opfer und dem Mann als Täter soll bestätigt und festgeschrieben werden.
  • Die Familie soll als frauenunterdrückende Institution und als "Auslaufmodell" weiter in Misskredit gebracht werden.


Meinungen zu der Ausstellung:

Unter der Überschrift "Gezielte Hetzjagd gegen Männer" schreibt die Net-Tribune über die Ausstellung:

Die Ausstellung, die seit 2005 in verschiedenen Städten in Deutschland gezeigt wird, ist im Grunde nicht anderes als eine Bedienungsanleitung für Frauen, die die notwendigen Argumente für eine möglichst schmutzige Trennung benötigen. Der Mann und Vater wird als tabletten- und alkoholabhängiges Monster dargestellt, der außer seiner Arbeit und seinem Hobby, dem Verdreschen von Kind und Ehefrau, keine anderen Interessen hat. Alle negativen Dinge werden mit kleinen Zetteln der männlichen Seite zugeordnet. Die Frau ist durchgängig das arme Opfer. Keine Rede davon, dass auch Frauen sehr wohl körperliche Gewalt anwenden. Keine Rede davon, dass auch Frauen grundlos psychische wie körperliche Gewalt gegenüber Kindern anwenden. Das Thema Umgangsboykott und Manipulation der Kinder als Waffe gegen den verhassten Vater und Ehemann wird gänzlich außer Acht gelassen.
Als würde die Ausstellung allein schon nicht genug dazu beitragen ein gänzlich verzerrtes Bild zu projizieren, erhält der Besucher zahlreiche Informationsbroschüren. Mannigfaltig sind die Informationen von Frauen-Vereinen, der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg. Vergeblich wird man aber auch nur eine Information finden, die dem psychisch oder körperlich misshandelten Vater auch nur ansatzweise eine Hilfe sein könnte. Der Inhalt all dieser Informationen dreht sich einzig und allein um die hilfesuchende Frau und/oder Mutter. [...]
Tatsächlich geht körperliche Gewalt in der Partnerschaft zum überwiegenden Teil von Frauen aus, nicht von Männern. Insgesamt 95 wissenschaftliche Forschungsberichte, 79 empirische Studien und 16 vergleichende Analysen in kriminologischen, soziologischen, psychologischen und medizinischen Fachzeitschriften aus den USA, Kanada, England, Dänemark, Neuseeland und Südafrika zeigen auf, dass in Beziehungen die Gewalt entweder überwiegend zu gleichen Teilen von beiden Partnern oder aber hauptsächlich von der Frau ausging. Die Studien stimmen in ihren Erkenntnissen so deutlich überein, dass in der Fachwelt an diesen Verhältnissen mittlerweile nicht der geringste Zweifel mehr existiert.
Begonnen hat die Aufdeckung der weiblichen Täterschaft im Bereich häuslicher Gewalt schon 1980. Damals veröffentlichten in den USA Murray A. Straus, Richard Gelles[wp] und Suzanne Steinmetz eine vergleichende Untersuchung zu diesem Thema. [...] Auch in Deutschland spricht eine vom kriminologischen Forschungsinstitut in Niedersachsen erstellte Studie von einer annähernd gleichen Zahl weiblicher und männlicher Gewalttäter bei Auseinandersetzungen in der Partnerschaft. Auftraggeber dieser Studie war die Bundesregierung, die Ergebnisse wurden jedoch nur unter der Hand veröffentlicht. Zum selben Zeitpunkt, als die Ergebnisse der Studie vorlagen, wurde "zufällig" eine Kampagne "Gewalt gegen Frauen" gestartet [...] Auch die Gründerin des ersten Frauenhauses in England, Erin Pizzey, distanziert sich mittlerweile von diesen Einrichtungen. Die Grundidee sei eine völlig andere gewesen und erst die so genannten Kampfemanzen der späten 1970er Jahre haben aus den Frauenhäusern das gemacht, was sie heute sind: ein staatlich subventioniertes, hocheffizientes System, das Väter von ihren Kindern und Männer von ihren Frauen fernhält.[7]

Eine Besucherin der Ausstellung schreibt an die Ministerin für Arbeit und Soziales in Baden-Württemberg:

"Ich habe mir die Ausstellung 'Rosenstraße 76' angesehen, welche Sie am 18.11.2009 bei der Eröffnung mit einer Rede unterstützt haben. [...] Die Ausstellung ist beschämend für mich als Frau und sie ist Ausdruck einer tiefen Verachtung gegenüber Männern. Sie zeigt ein falsches Bild von Deutschland im Jahr 2009! [...] Es ist beschämend das Thema 'häusliche Gewalt' so einseitig sehen, wie es in dieser Ausstellung dargestellt wird.
Lassen Sie mich kurz meine Eindrücke schildern. Ich habe die Ausstellung als jemand betreten, der häusliche Gewalt aus der Kindheit, Presse und dem Bekanntenkreis kennt. Gleich zu Beginn ist mir aufgefallen, dass alle Konfliktpunkte den Männern/Vätern zugeschrieben sind. So hängt schon an der Garderobe im Eingangsbereich ein Männerjackett aus dem Tabletten hervor schauen. Aus einem Lautsprecher tönt es lautstark, wie eine Frau beschreibt, dass ihr Mann sie schlägt, wenn er Alkohol getrunken hat. Es wird normalen Gegenständen, wie z. B. einem Fitnessgerät ein Gewaltpotenzial zugeschrieben, das jeglichem Realitätssinn widerspricht. Es findet sich kein Familienphoto, kein Bild von Vater-Mutter-Kind, lediglich Hochzeitsfotos neben Alkoholflaschen. Überall hängen Zettel rum, die nichts anderes aussagen, als dass die Frau und Mutter unschuldig und wehrlos ist. Zeitungsberichte zeugen von Gewalt durch Männer. Kein einziger Zeitungsausschnitt über [...] bekannt gewordenen Gewalttaten von Frauen an ihren Kindern und deren Vätern. Die Wohnung zeigt Unordnung und Durcheinander. Ein Haushalt, in dem Gewalt vertuscht wird, sieht anders aus. Was soll dies also dem Besucher sagen?
Auch fordert die Gesellschaft seit mehr als 30 Jahren nicht mehr, dass sich die Frau nach Geburt der gemeinsamen Kinder ausschließlich auf die Kinder konzentrieren soll. Dies ist nicht nur der Gleichstellungspolitik zu verdanken, sondern vor allem auch dem Verständnis der Männer für die Bedürfnisse der Frauen. Ich kenne keinen Mann, der seiner Frau nicht erlauben wollte, sich selbst 'zu verwirklichen'. Oft ist dies jedoch ein wirtschaftlich finanzielles Problem, dem Männer mehr und mehr damit begegnen, dass sie Zeiten der Kinderbetreuung übernehmen wollen und können.
Somit fehlt der Ausstellung jeglicher Bezug zur Wirklichkeit, ja ich muss dieser Ausstellung 'Boshaftigkeit' unterstellen. Es ist eindeutiges Ziel dieser Ausstellung, Frauen das Gefühl zu geben, nicht selbst an ihrer Lebenssituation schuld zu sein. Die Schuldigen sind männlich. Es sind die Männer, die angeblich nie da sind und gleichzeitig aber durch ihre Anwesenheit stören. Sie zeigt Frauen auf, wegzurennen anstatt die Probleme gemeinsam mit Hilfe von außen zu lösen. Sie bestätigt Frauen darin, einseitig zu entscheiden zu dürfen, welche Rolle der Mann/Vater in der Familie zu spielen hat, nämlich möglichst keine. Und ganz schlimm für unsere Gesellschaft, sie fordert dritte unbeteiligte Mitmenschen auf, genauer hinzuschauen, zu fragen, was passiert sein könnte, wenn in der Wohnung oben drüber mal etwas runterfällt, wenn bei Bekannten Krankenzettel rumliegen, Krawatten am Kleiderschrank hängen oder Frauen zwei Tage nicht im Treppenhaus gesehen werden. [...]
Glauben Sie wirklich, Frauen in unserer heutigen Gesellschaft sind so 'unschuldig', wie es die Ausstellung glauben machen will? Können Sie wirklich ignorieren, wie gut unsere Gesellschaft funktioniert und wie die Familienwerte tatsächlich sind? 'Trautes Heim, Glück allein'? Ich kann nur sagen: 'JA'.
Eltern streiten. Kinder bekommen dies mit und leiden. Dies passiert tagtäglich, stündlich. Dies, Frau Dr. Stolz, nennt man auch Familie. Familie bedeutet manchmal Streit, aber Familie heißt gegenseitig füreinander einzustehen und gemeinsam miteinander zu diskutieren. Und Familien schaffen das und meistern diese Probleme hervorragend. Die Ausstellung fordert jedoch auf, diese Strukturen zu zerbrechen, Konflikten aus dem Weg zu gehen und benennt ausschließlich einen Schuldigen, den Mann und Vater.
Welche Auswirkungen dies hat, wird durch die Ausstellung möglicherweise unbewusst gezeigt. Im Kinderzimmer hängt ein Eminem-Poster. Dessen Popularität begründet sich darauf, dass sich Kinder mit ihm und seinem Lebenslauf identifizieren. Ein Lebenslauf, der seit frühester Kindheit durch Verlust von Bezugs­personen und fehlendem familiärem Halt bei der Mutter geprägt ist.
[...] Keine Frage, Gewalt, körperlich sowie psychisch, darf nicht hingenommen werden. Gewalttaten müssen Strafen folgen. Es ist jedoch Gewalt, die in der Gesellschaft leider vorkommt und immer bestraft wurde und wird. Das Motto der Ausstellung heißt jedoch 'Blick hinter die Fassade' und will den Eindruck von flächendeckend begangenen Straftaten vermitteln. Damit manifestiert die Ausstellung ein Klischee! Sie bestraft Männer und Väter. Frauen und Mütter als Täter kommen in dieser Ausstellung nicht vor.
Sie haben dieses Klischee öffentlich bestätigt und haben sich von einer männer­verachtenden Lobby einspannen lassen. Ich finde es nicht verwunderlich, dass sich Männer/Väter/Söhne benachteiligt fühlen. Ausstellungen wie diese sind eine psychisch ganz subtile Denkweise, die Hass von Frauen gegen Männer Recht­fertigungs­gründe gibt und Anleitungen, wie man Männer/Väter bestrafen kann, durch Flucht in Frauenhäuser, Trennung der Männern von den eigenen Kindern, finanzieller Unterstützung bei Scheidung und fordert darüber hinaus auch noch, dies gesamt­gesell­schaftlich moralisch und finanziell zu unterstützen. Dies hat rein gar nichts mehr mit der vor 30 Jahren aktuellen Forderung nach dem Recht der Frau auf Selbstbestimmung und Entscheidungs­freiheit zu tun.
Ich hoffe, dass Sie mein Schreiben zumindest nachdenklich macht. [...] Die Ausstellung 'Rosenstraße 76' ist in dieser Art und Weise keiner Unterstützung wert."[8]

Zur Ausstellung vom 22. April-13. Mai 2012 in der Citykirche Mönchengladbach wird in der Veranstaltungs­broschüre das fiktive Zitat einer Frau dem Vorwort der grünen Schirmfrau Barbara Steffens[wp] vorangestellt:

"Zuerst fand er, ich ziehe mich schlecht an. Alles, was ich tat, war falsch. Er fand, ich könne nicht kochen. Er fand, meine Arbeit sei nichts, weil ich als Lehrerin nur Teilzeit arbeitete. ... Dass ich die Kinder nicht erziehen könne. ... Also, er machte alles herunter, was ich tat und dass ich auch im Bett unfähig sei. Einfach alles. Nichts ging mehr. ... Und ich könne nicht Auto fahren und so. Das Schlimmste war, beim Autofahren zum Beispiel, dass ich es tatsächlich nicht mehr konnte. Wenn er neben mir saß und mir dauernd Vorwürfe machte. Schließlich glaubte ich es selbst." [9]

Bewerbung der Ausstellung:

"Die evangelische Kirche organisiert eine landesweite Ausstellung zum Thema Häusliche Gewalt. In einer nachgebauten Wohnung begeben sich die Besucher selbst auf Spurensuche."[10]
"Vor der Tür gepflegte Blumenbeete, auf dem Schuhabstreifer Willkommensgrüße – und doch steht der Nachbau einer Wohnung mit Küche, Wohn-, Schlaf- und Kinder­zimmer mit der schönen Adresse 'Rosenstraße 76' exemplarisch für Räume, in denen Gewalt an der Tagesordnung ist. Die Spuren dieser Realität sind in den Räumen verteilt und warten darauf, von den BesucherInnen entdeckt zu werden. (...) Die meisten Menschen wissen nicht, dass häusliche Gewalt die häufigste Form von Gewalt ist. Sie wissen nicht, dass allein in Deutschland jährlich rund 45.000 Frauen mit ihren Kindern in ein Frauenhaus flüchten. Und dass es auf der ganzen Welt wahrscheinlicher für eine Frau zwischen 16 und 45 ist, von ihrem Partner oder einem nahen Angehörigen verletzt oder getötet zu werden, als durch Krieg oder Terrorismus."[11]

Bilder zur Ausstellung

Die Ausstellung ist eine Propagandawaffe gegen Familie und Männer. Bilder zwei und drei diffamieren gleich zur Einstimmung die Familie als Tatort, als gefährlichen Ort und Ort des Terrors. Bilder drei und vier machen den Besuchern klar, dass unter Häusliche Gewalt ausschließlich Gewalt an Frauen, verübt von Männern verstanden werden soll. Vergleichbar wären Propaganda-Ausstellungen im Nationalsozialismus gegen die Juden.

Einzelnachweise

  1. aus: Kurzvorstellung der Ausstellung
  2. 2,0 2,1 2,2 Interaktive Begehung der Ausstellung
  3. 3,0 3,1 3,2 Kirchenfernsehen: Das Schweigen brechen, 20. März 2006
  4. Motto der Ausstellung, auf Webseiten und Plakaten (siehe oben auf dem Bild die Textzeile unten am Plakatrand)
  5. Pdf-icon-extern.svg Unterrichtsvorschlag zur Einführung in das Thema häusliche Gewalt[ext]
  6. "Die Ausstellung 'Rosenstraße 76' ist geeignet für Jugendliche ab der 8. Schulklasse. Schulen und Multiplikatoren/innen können sich für kostenfreie Führungen anmelden.", Polizeiinspektion Lüneburg: Runder Tisch gegen Gewalt in der Familie und Ausstellung "Rosenstraße 76", am 29. Oktober 2009
  7. Gezielte Hetzjagd gegen Männer, net-tribune.de am 22. November 2009 (Kopie)
  8. Rosenstraße 76: Ein Brief an Dr. Monika Stolz, Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg
  9. Pdf-icon-intern.svg Interaktive Ausstellung zum Thema häusliche Gewalt - 22. April-13. Mai 2012, Citykirche Mönchengladbach (4,14 MB)
  10. Drohanrufe in der "Rosenstraße 76", NDR am 27. Februar 2012
  11. Die Ausstellung "Rosenstraße 76". Eine interaktive Ausstellung zum Thema häusliche Gewalt., kfd-Diözesanverband Aachen im April 2012

Netzverweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Exkurs: "Rosenstraße 76" - Wanderausstellung über häusliche Gewalt von DFuiZ.