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Wasserkraftwerk Kachowka

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Blick von Westen auf das Wasserkraftwerk Kachowka (hinten) und die Luftseite der Staumauer des Stausees (Aufnahme von 2013)
Luftbildaufnahme mit der Schleuse oben und dem Wasserkraftwerk links unten

Das Wasserkraftwerk Kachowka (russisch Каховская ГЭС; ukrainisch Каховська Kachowska HES) war ein Laufwasserkraftwerk[wp] am Kachowkaer Stausee in Nowa Kachowka, Ukraine, einer südlich des Stausees und am linken Ufer des Dnepr[wp] gelegenen Hafenstadt. Betreiber der Anlage war das staatliche Unternehmen Ukrhidroenerho[wp].

Nutzung, Betrieb und Funktionsweise

Das in den 1950er Jahren gebaute Kraftwerk diente der Erzeugung elektrischer Energie und Bewässerung der landwirtschaftlichen Nutzflächen der Südukraine. Um die Flussschifffahrt[wp] auf dem Dnepr weiter zu ermöglichen, bestand südlich neben dem Krafthaus eine Schleuse[wp]. Es handelte sich um den sechsten und letzten Damm in der "Dnipro-Kaskade"[wp] Der tiefe Wasserkanal ermöglichte die Schifffahrt flussaufwärts, flussabwärts war die Schifffahrt bis zum Schwarzen Meer ohne weitere Stauhaltung[wp] möglich.[1]

Das Kraftwerk verfügt über eine Leistung von 357 MW. Wasser aus dem Kachowkaer Stausee wurde zudem über den Nord-Krim-Kanal und den Dnepr-Krywyj-Rih-Kanal[wp] geleitet, um großräumige Agrarflächen in der Südukraine und auf der Krim zu bewässern.

Der Bau des Damms begann im September 1950. Der letzte Generator wurde im Oktober 1956 in Betrieb genommen.[2] Das Werk wurde von Ukrhidroenerho betrieben.[3][4]

Ab 2019 führte die Betreibergesellschaft umfangreiche Reparaturen und Erweiterungen an der Anlage durch. Anschließend war der Damm profitabel und brachte 6,1 Millionen Hrywnja in die lokalen Regierungs­haushalte und 44,6 Millionen Hrywnja in das Volkseinkommen.[5][1]

Das Wasserkraftwerk Kachowka hatte im Oktober 2015 insgesamt 241 Mitarbeiter. Direktor war ab September 2012 Jaroslaw Kobelja. Die Straße P-47 (E 58[wp]) und eine Eisenbahnlinie überquerten den Dnepr auf dem Damm.[6]

Zerstörung

Der Staudamm sowie das Wasserkraftwerk Kachowka wurden im Frühjahr 2022 während des Ukraine-Krieges von Einheiten der von der Krim vorrückenden russischen Armee eingenommen. Am 6. Juni 2023 wurden der mittlere Teil des Damms und das Maschinenhaus vermutlich mittels einer Sprengung zerstört[wp], worauf das Wasser aus dem Kachowkaer Stausee auszulaufen begann.

Im Verlauf des Ukraine-Krieges wurde der Kachowka-Staudamm, sehr wahrscheinlich durch eine Sprengung, am 6. Juni 2023 zerstört. Das Wasser des Dnepr steht somit für unbestimmte Zeit nicht mehr zu Bewässerungs­zwecken für die Landwirtschaft der südlichen Ukraine und der Krim zur Verfügung.

Wiederaufbau in Binationaler Zone

Nowa Kachowka:
 Binationale Zone    Staudamm und Wasserkraftwerk    Schleusen

Der Wiederaufbau von Staudamm und Wasserkraftwerk würde nach Beendigung des Ukraine-Krieges in einer binationalen[wp] Zone stattfinden.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Каховська ГЕС - стійкий розвиток та підтримка регіону, Ukrhydroenergo (UHE)/Укргідроенерго (ГЕС) (ukrainisch, abgerufen am 21. Oktober 2022)
  2. Hydroelectric Power Plants in Ukraine, industcards.com, archiviert am 22. Mai 2016, abgerufen am 22. Oktober 2022
  3. Укргідроенерго[archiviert am 7. März 2014]
  4. Kahovska (Kakhovka) Hydroelectric Power Plant Ukraine, GEO, abgerufen am 22. Oktober 2022
  5. V. M. Timchenko, Ye I. Korzhov, O. A. Guliayeva, S. V. Batog: Dynamics of Environmentally Significant Elements of Hydrological Regime of the Lower Dnieper Section, in: Hydrobiological Journal, Band 51, Nr. 6, 2015, ISSN 0018-8166, doi:10.1615/HydrobJ.v51.i6.90 (begellhouse.com, [abgerufen am 22. Oktober 2022]).
  6. Illia Ponomarenko: What would a Ukrainian counter-offensive in Kherson look like?, The Kyiv Independent am 18. Juli 2022

Netzverweise