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Übergangsmann

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Hauptseite » Mensch » Mann » Übergangsmann

Der Begriff Übergangsmann (auch: Übergangspartner, Übergangsbeziehung) bezeichnet einen Mann, der für ein Weib als Beischläfer und Tröster für die Dauer des Zeitraums zwischen der Beendigung einer Ehe oder Beziehung mit einem anderen Mann und vor dem Beginn einer solchen mit einem neuen Partner, fungiert.

Verwendungsbeispiele

Zitat: «Als Brückentiere[wp] bezeichnet man in der Evolutionsbiologie[wp] Tiere, die Merkmale zweier unterschiedlicher Tiergruppen (z. B. Säugetiere und Vögel) in sich vereinen. Brückentiere sind aber nicht unbedingt animalischer Natur. Im Idealfall haben sie zwar auch animalische Seiten an sich, diese zeigen sie aber selten außerhalb des Schlafzimmers. Brückentiere gelten in diversen Frauen­runden nämlich auch als das Synonym für eine ganz bestimmte Sorte Mann, den Übergangs­mann. Er schlägt die Brücke zwischen unserer alten, gescheiterten Beziehung hin zu unserem neuen großen Liebe und begleitet uns bei diesem Übergang.

Das Brückentier ist weder Fisch noch Fleisch wie der Übergangs­mann weder ein reines Sexding noch unser neuer offizieller Lebens­partner. Übergangs­männer sind irgendwas dazwischen. Und das ist gut so. Sie teilen das Bett mit uns, leben aber selbstverständlich in ihrer eigenen Wohnung. Sie lernen zwar durchaus unsere wilden und intimen Seiten, aber gewiss niemals unsere Eltern kennen. Und sie sind ist vor allem eines: Der absolute Gegen­entwurf zu unserem Ex.

Lust auf spontane Städtetrips, Zeit für schnulzige Gedichte oder einen Blick für unsere neue Frisur. Der Übergangsmann hat nicht nur all das, was unser Ex nicht hatte, sondern vor allem auch das, was unsere große Liebe niemals haben soll. Nämlich: Ein Haltbarkeits­datum. Seine Zeit tickt. Zwar kann keiner wirklich sagen, wie lang die Zeit ist die unser vorläufiger Partner zwischen der Trennung und der neuen Beziehung überbrücken muss, fest steht nur, irgendwann ist sie abgelaufen.

Lückenbüsser oder Teilzeit-Lover? Das Schicksal von Übergangsmännern

Aber ist es nicht selbstsüchtig einen Mann in emotionaler Zeitarbeit zu beschäftigen? Ja, diese Frage ist berechtigt. Denn dem neuen Partner nach einer schmerzvollen Trennung hängt der fahle Bei­geschmack der Unwichtigkeit an. Er ist Lücken­büßer, Zeitvertreib, Seelen­tröster. B-Ware. Und damit irgendwie auch eine arme Sau. Schließlich wollen wir den Übergangs­mann nicht allein um seiner selbst Willen, sondern immer nur in Relation zum Ex.

Die Antwort ist einfach. Es ist nicht egoistisch, wenn auch wir Übergangs­frauen sind. Und ist das nicht der Traum aller bindungs­beängstigenden Singles? Ob sie es glauben wollen oder nicht. Die meisten Männer sind nämlich auch weder Schwein noch Schlange. One-Night-Stands finden sie auch häufig unromantisch. Und von der großen Liebe vorfaseln, um dann vor dem Frühstück zu verduften, ist zudem ein unangenehmer Sport für sie. Perfekt also, theoretisch. Und praktisch, wenn Sie ehrlich zu sich und zu ihm sind.»[1]

Zitat: «Der Übergangspartner, so sind sich alle einig, zieht eigentlich immer die Arschkarte. Er ist nicht mal die Silber- oder Bronze­medaille, sondern der in China gefertigte Trostpreis, der vorsorglich an alle verteilt wird.

Das Problem von Begriffen wie "Taschentuch­partner" ist, dass sie auf Einseitigkeit beruhen. Einer nutzt aus, der andere wird benutzt. Ich glaube nicht daran.

Jakob ist, nach populärer Definition, mein "Übergangs­mann". Und ich bin seine "Übergangsfrau". Wir telefonieren lang, wir sehen uns, wenn wir Lust haben. Und wir wissen beide, dass unsere Beziehung nur für eine gewisse Zeit halten wird. Aber während dieser Zeit sind wir füreinander da - gegenseitig.»[2]

Übergangsbeziehung

Eine Übergangsbeziehung kann also nicht die schlechteste Wahl sein, ein Übergangspartner sich als Retter in der Not erweisen. Leider hat er selbst bisweilen die undankbarste Rolle in diesem Trauerspiel inne. Und unter Umständen die schlechtesten Karten für dauerhaftes Liebesglück. Denn häufig sind nicht leiden­schaftliche Gefühle und erotische Anziehungskraft die Motive dafür, dass sich jemand gleich nach einer gescheiterten Beziehung verliebt. Oft steckt pure Verzweiflung dahinter: Die Angst vor dem Alleinsein, Trauer und Wut treiben manche Menschen sofort in die Arme des nächsten Partners. Männer etwa sollen häufiger zu diesem nahe­liegenden Trostpflaster greifen. Sie können weniger gut alleine sein und ihrem Kummer nicht so lautstark Ausdruck verleihen, wie viele Frauen es können. Liebes­kummer macht übrigens auch egoistisch: Wer sein Leid verdrängt, muss dafür bisweilen so viel Energie verwenden, dass er keine mehr für die Gefühle anderer aufbringen kann - und rücksichtslos nur nach sich selbst schaut.

Acht Zeichen für eine Übergangspartnerschaft

  1. Ihr Partner hat sich gerade getrennt
    Erst ein paar Tage oder Wochen ist es her, dass Schluss war - schon sind Sie am Start. Ist halt so passiert, scheint auch gut so. Die Wunden, die die gescheiterte Beziehung geschlagen hat, sind aber noch verdammt frisch. Die Fäden, an der die Ex-Partnerschaft[ext] hängt, noch ziemlich stabil. Ihr Partner hat noch seine Klamotten beim Ex, der ist noch im Besitz des Wohnungs­schlüssels. Und im Bad steht noch sein Deo rum. Da ist vielleicht doch noch alles auf Anfang. Denn Psychologen sagen, das Liebes­kummer in vier Phasen verläuft: Die erste Phase beginnt mit der eigentlichen Trennung, die die Betroffenen erstmal nicht wahrhaben wollen. In der zweiten Phase kommt die Wut und mit ihr oft Rache­gedanken. Dann folgt mit der dritten Phase die Selbstreflexion, in der die Beziehung und die eigene Rolle darin stärker infrage gestellt wird. Erst dann ist die vierte Phase, die der Neu­orientierung und des Neuanfangs, dran.
  2. Ihre Liebschaft fing an, als Ihr Partner noch in seiner Beziehung war
    Sie sind nicht der Grund, aber ein willkommener Anlass für die Trennung gewesen. Denn die letzte Beziehung Ihres jetzigen Partners hat sich ewig hingezogen, obwohl die Gefühle längst erloschen waren. Den letzten Schritt hat Ihr Partner nur durch Ihre Unterstützung gewagt - der Sprung in eine Beziehung mit Ihnen war die Absprung­chance für Ihren Partner. Nur mit diesem warmen Wechsel[ext], also dem nahtlosen Übergang zu Ihnen, konnte er sich aus seiner unglücklichen Beziehung[ext] befreien. Eventuell sind Sie also so etwas wie Mittel zum Zweck.
  3. Ihr Partner redet dauert über den oder die Ex
    Erst Wüten und Fluchen, dann Weinen und Trauern: Sie machen die ganze Geschichte von A bis Z mit durch. Bekräftigen Ihren Partner, wenn er abzieht über den oder die Ex. Sie reichen Taschentücher und trösten, wenn das Jammern beginnt. Ihr Partner nimmt alles dankbar mit, auch Ihre klugen Analysen der gescheiterten Beziehung - bei der Sie ebenso wie Ihr Partner den Schuldigen im anderen ausmachen. Die Gespräche über den Verflossenen ebben nie ab, es ist das Hauptthema in Ihrer Beziehung. Und hinter all dem Gerede hören Sie die Wut eines tief Gekränkten heraus, der noch nicht fertig ist mit dem Ex. Leider ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Ex-Beziehung noch nicht passé ist, wie Bonner Psychologen herausfanden. Je positiver sich jemand über den Ex-Partner äußert, desto mehr hat er demzufolge mit der zerbrochenen Beziehung abgeschlossen. Je negativer er sich über den Ex äußert, desto mehr hängt er noch an ihm - und kann sich deswegen nicht souverän verhalten.
  4. Ihr Partner hatte nach seiner Trennung schon einige Affären
    Sie sind nicht der oder die Erste, die nach der Trennung ins Spiel kam - Ihr Partner hatte schon die ein oder andere Kurzbeziehung seitdem. Es war nie richtig ernst, es hielt nie wirklich länger und Sie haben sich mit der letzten Liason sozusagen die Klinke in die Hand gegeben. Und was Sie über Ihre Vorgänger wissen, macht stutzig: Es waren Strohhalme, an denen sich Ihr Partner aus dem Liebes­kummer­sumpf heraus­zu­ziehen versuchte - offensichtlich vergeblich.
  5. Ihr Partner sagt, dass er noch nicht bereit ist für eine richtige Beziehung
    Gleich zum nächsten überzulaufen, ist nicht so seine Art - Sie wissen es zu schätzen, dass Ihr Partner Ihnen sofort reinen Wein einschenkt. Schließlich ist er gerade sehr verletzt worden, das muss er erstmal verknusen. Darum will er es mit Ihnen ganz, ganz langsam angehen. Will heißen: Er bestimmt, wann Sie sich sehen, ob Sie die Nacht miteinander verbringen oder ausgehen. Sein Kummer übermannt ihn bisweilen, dann fordert er von Ihnen Verständnis dafür, dass er sich dann radikal zurückzieht. So richtig bereit ist er noch nicht für eine neue feste Beziehung.
  6. Sie waren zur rechten Zeit am rechten Ort
    Sie kennen sich schon länger, Sympathie war schon immer da, manchmal auch mehr. Gleich nach der Trennung waren Sie der Mann beziehungsweise die Frau der Stunde: Sie haben sich um drei Uhr morgens aufs Fahrrad geschwungen, um erste Kummerhilfe zu leisten. Sie haben dem frisch Verlassenen Mut zugesprochen, sein Ego aufgebaut und sich die Schimpf­tiraden über den Ex angehört, bis zum Exzess. Als Schulter, an der sich der Herz­schmerz­leidende ausweinen konnte, waren Sie brilliant, Streichel­einheiten inklusive. So ist aus dem Trösten mehr geworden und Sie standen in der dunklen Stunde des größten Kummers parat. Alles Weitere kam dann wie von selbst.
  7. Ihr Partner steht nicht offen zu Ihnen
    Die Freunde müssen es ja erstmal nicht erfahren. Und seine Familie ist auch so eine Sache, Ihr Partner weiß, wie die tickt: Eltern und Geschwister wären geschockt, wenn er ihnen gleich eine neue Partnerin an seiner Seite präsentieren würde. Also mal ganz sachte die Geschichte angehen lassen, das ist der Tenor Ihres Partners. Man muss doch nichts übereilen, zunächst sollte Gras über die Ex-Beziehung wachsen, dann kann die neue bekannt gegeben werden. Wie lange dieser Zustand andauert, entscheidet Ihr Partner. Und bittet Sie, bis dahin Rücksicht auf seine Situation zu nehmen und die Füße still zu halten. Den Mund sowieso.
  8. On-Off - Ihr Partner zweifelt immer wieder
    Heute heiß, Morgen deutlich kühler - Ihr Partner schwankt zwischen den Extremen. Seine Gefühlslagen bespricht er mit Ihnen nicht einmal ansatzweise. Sondern er setzt Sie vor vollendete Tatsachen: Mal beendet er Ihre Beziehung abrupt, ein paar Tage später schickt er eine Vermiss-Dich-SMS. Und Sie stehen Gewehr bei Fuß. Beinah zumindest, irgendwann machen Sie mal eine Ansage, fordern Ihren Partner zu einer Entscheidung auf. Dann macht er kurzerhand Schluss. Und steht am übernächsten Tag wieder bei Ihnen auf der Matte. Ohne Gewähr, natürlich.

Warum Menschen sich auf Übergangspartner einlassen

Ihr neuer Kontakt hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich und ist "noch nicht bereit für eine neue Beziehung"? Sie selbst wissen nicht, ob Sie wirklich verliebt sind oder Ihr gebrochenes Herz Ihnen nur romantische Gefühle vorgaukelt? Was Sie als Übergangspartner erwartet und warum wir uns dennoch immer wieder auf Beziehungen einlassen, die scheitern müssen.

Wer sich mit jemandem einlässt, dessen Beziehung gerade zu Ende gegangen ist, wird selten der neue Partner an dessen Seite, sondern ist meist nur eine Übergangs­lösung. Das muss nicht schlimm sein - wenn beide ehrlich miteinander sind. Doch das sind leider nicht alle - auch weil oft erst später klar wird, dass es nicht echte Verliebtheit, sondern nur der Wunsch danach war, der zwei Menschen zusammengebracht hat. Wenn es um Beziehungs­optionen nach einer schmerzhaften Trennung geht, gibt es viele Optionen. Vom Befreiungs­schlag bis zum Lücken­büßer.

  1. Übergangspartner als Befreiungsschlag
    Die Ex-Beziehung war eine Katastrophe und der neue Kontakt brauchte einen Anlass, um sich zu trennen. Dieser Anlass sind Sie. Dafür ist er Ihnen zunächst einmal dankbar und lebt sowohl emotional als auch sexuell mit Ihnen all das aus, was er so lange vermisst hat. Vielleicht sogar Dinge, von denen er gar nicht (mehr) wusste, dass er sie vermisst. Der Beginn der Romanze ähnelt vielleicht sogar Love Bombing - zu viel, zu schön, zu gut, um wahr zu sein. Sie erhalten viel Aufmerksamkeit, viel Aktivität, viel Abwechslung - und seine/n Ex-PartnerIn, mit dem/r er Sie insgeheim immer vergleicht. Ob aus der Romanze mehr wird, entscheidet sich daran, ob Sie im Vergleich besser wegkommen.
  2. Sie sind die Ablenkung
    Alle Umfragen und Studien zeigen, dass Männer mit Trennungen schlechter zurechtkommen als Frauen. Das liegt vor allem daran, dass sie über ein kleineres soziales Netz von guten Freunden und Freundinnen verfügen, die ihnen nun beiseite stehen können. Deshalb suchen vor allem - aber nicht nur - Männer nach einer Trennung möglichst rasch Ablenkung vom Liebeskummer. Biologisch ist das gar nicht so dumm (für Männer und Frauen), denn Sex schwemmt die Stresshormone aus dem Körper. Sind Sie eine solche Ablenkung, erwartet Sie viel Zuwendung, sportliche Leidenschaft und kaum Trübsal. Allerdings ist unwahrscheinlich, dass er nur auf eine einzige Ablenkung setzt. Irgendwann kommt die nächste um die Ecke ...
  3. Der neue Versuch
    Manche frischen Singles, denen man begegnet, hatten zwischen der Trennung und der Beziehung mit Ihnen bereits einige Affären. Sie fühlen sich bereit für eine neue Liebe. Es kommt vor allem auf die Trennungs­gründe an und die grundsätzliche Bereitschaft, die alte Partnerschaft aufzuarbeiten, ob Ihre Verbindung nun ein glücklicher oder unglücklicher Versuch eines verbindlichen Neubeginns wird. Hat Ihr Kontakt aus der Vergangenheit Schlüsse und vielleicht sogar Lehren gezogen, stehen die Chancen bestens, dass der alte Trennungs­grund vom Ex-Partner nicht der neue Trennungs­grund von Ihnen wird. Allerdings: schnell ändern Menschen ihre Muster nicht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es Ihnen ebenso ergehen wird wie Ihren Vorgängern.
  4. Will sowieso nur spielen: der Mingle
    Typische Sätze "Ich bin nicht bereit für etwas Festes" und "Das ist super, so wie es ist", lassen darauf schließen, dass er sich mit Ihnen nur verbindliche Unverbindlichkeit wünscht. Das bedeutet, dass er mit Ihnen um die Häuser zieht, die Laken durchwühlt und Sie sogar seinen Freunden vorstellt. Allerdings niemals als "sein/e Freund/in". Sie sind die "Tolle Person, die wie er auch keine Beziehung will!" Solange das wirklich Ihre Haltung ist, haben Sie einen Glücksgriff getan, denn als Mingle-Paar kann man viel Spaß haben. Aber Vorsicht: Verlieben darf man sich eben nicht in jemanden, der sich aus dem Single- und dem Beziehungs­leben nur die jeweiligen Vorteile rauspickt.
  5. Die Schulter zum Ausweinen
    Mit Ihnen kann er endlich wieder die Nächte durchreden und seine safte, sensible Seite zeigen. In seiner Beziehung konnte er das nicht, dafür genießt er es jetzt umso mehr. Das ist auf den ersten Blick verführerisch und attraktiv, doch dahinter steckt meist das Unvermögen, in einer Frau/einem Mann gleichzeitig Freund/in und Lover zu sehen. Sollten Sie mehr sein wollen als die Schulter, an die er sich anlehnen kann, stecken Sie mittel- oder lang­fristig in der Kumpelfalle. Die Chancen stehen leider erfahrungs­gemäß gut, dass er Sie für jemanden sitzen lässt, der zwar "nicht so viel drauf hat" wie Sie, aber bei dem es eben "irgendwie klick" gemacht hat. Und überhaupt: Sie sind eher wie ein Geschwisterteil für ihn. Mit dem würde er ja auch nicht in die Kiste.
  6. Unerreichbar wegen Bindungsangst
    Dies Trift leider vor allem Menschen, die selbst Probleme haben, Vertrauen zu fassen und dadurch unerreichbar wirken. Das Muster ist so: Die letzte Trennung hat tiefe Narben hinterlassen. Und mit ihnen wuchs die Furcht, erneut verletzt zu werden. Solche Menschen werden häufig "unbewusste Beziehungs­verweigerer". Man will eine Beziehung. Aber insgeheim hat man entsetzliche Angst. Man macht den Hof nach allen Regeln der Kunst. Bis zu dem Moment, in dem das Gegenüber sagst "Ja, wir probieren das miteinander". Dann greift die Angst und man flüchtet. Und lässt ein weiteres gebrochenes Herz zurück, das nicht selten nun selbst einen Übergangspartner sucht.
– Eric Hegmann[3]

Chancen eine Übergangsbeziehung

Oft ist man danach schlauer als davor: Ob Sie als Übergangs­frau oder Übergangs­mann herhalten müssen, wissen Sie vielleicht erst im Nachhinein. Gefühle sind schwer einschätzbar, sie können sich wandeln, und aus einem Übergangsgefühl kann durchaus mehr werden.

3 x Pro Übergangsbeziehung

  • Warum eigentlich nicht? Ist doch egal, wie eine Beziehung anfängt. Hauptsache, sie geht weiter. Wenn Sie sich über die möglichen Probleme bewusst sind, spricht nichts dagegen, dass Sie diese Beziehung wagen.
  • Wer Liebeskummer hat, hat extrem starke Gefühle. Die Person, die da zur Seite steht, könnte mitunter davon profitieren: Dankbarkeit für Ihren Beistand in schweren Zeiten kann sich durchaus in tiefere Gefühle verwandeln. Und das ist nichts Ehrenrühriges.
  • Vor einer Trennung ist oft jede Menge schmutzige Wäsche gewaschen worden - manch einer ist erleichtert, wenn das endlich ein Ende hat. Die Beziehung ist vielleicht schon ewig kaputt, die Trennung längst überfällig gewesen. Sie grätschen also nicht in eine Schmerz­phase hinein, sondern kommen genau zum passenden Zeitpunkt.

3 x Contra Übergangsbeziehung

  • Es tut gleich nicht mehr so schlimm weh, wenn man dem Ex zeigen kann, dass es schon einen neuen Partner gibt. Das Risiko, dass Sie als Rache­werkzeug eingesetzt werden, ist nicht unbeträchtlich.
  • Jede Beziehung hat so ihre eingefahrenen Rituale und Gewohnheiten. Die Gefahr besteht, dass Sie einfach in diese aus­gefahrenen Gleise rutschen - und als Ersatz für das Verlorene herhalten.
  • Wer weiß, warum das mit der letzten Beziehung nicht geklappt hat? Ihr Partner kann Ihnen das Blaue vom Himmel darüber erzählen. Vielleicht ist er ein Schwerenöter? Zieht bei der kleinsten Unstimmigkeit den Schwanz ein? Ist nach kurzer Zeit endgelangweilt? Könnte sein, hinter dem Verhalten steckt eine Einstellung. Und die könnte dieser frisch erblühten Beziehung zum Verhängnis werden.

Schutz vor Lückenbüßer-Funktion

Eigentlich ist ja nichts dabei, sich einen neuen Partner zu suchen, wenn einen der Liebesschmerz plagt. Moralisch verwerflich ist es schon gar nicht. Aber riskant für den Übergangs­partner. Denn der hat eine recht undankbare Rolle und bisweilen die rosarote Brille auf. Schwierig ist es auch, zu erkennen, ob die Gefühle des anderen aufrichtig sind oder er einen nur als Lücken­büßer benutzt. Teilzeit-Lover zu werden, ist nicht schwer. Aus der Nummer wieder heraus­zu­kommen, kann dagegen sehr schwer sein.

Diese sechs Tipps können Ihnen dabei helfen zu verhindern, dass Sie als Lückenbüßer in einer Übergangs­beziehung herhalten müssen:

Bleiben Sie realistisch!
Eine Trennung muss verarbeitet werden.[ext] Das braucht seine Zeit. Behalten Sie das im Hinterkopf, auch wenn Ihr Partner Ihnen sagt, dass die Vergangenheit für ihn komplett passé ist. Nur als Anhaltspunkt: Experten meinen, für jedes Beziehungsjahr braucht man einen Monat, um darüber hinwegzukommen.
Nutzen Sie Ihr Wissen!
Wie lange war Ihr Partner mit seiner Ex zusammen? Wie ging die Beziehung in die Brüche? Und warum? Gab es andere Beziehungen, die im gleichen Stil beendet wurden? Werfen Sie einen kritischen Blick auf die Beziehungs­biografie Ihres Partners. Das kann extrem aufschlussreich sein - denn bestimmte Verhaltens­weisen sind Indiz für Muster, die Ihr Partner nicht so schnell ablegen wird.
Rechnen Sie mit Rückfällen!
Wenn der Ex dann plötzlich selbst eine neue Partnerschaft hat, Gerüchte über die gescheiterte Beziehung die Runde machen oder ein Erinnerungs­flash­back kommt - wiegen Sie sich besser nicht in Sicherheit, kalkulieren Sie Gefühls­rückfälle ein.
Ziehen Sie klare Grenzen!
Schön, dass Sie emphatisch sind und die Gefühle Ihres Partners nachvollziehen können, dass Sie mitleiden. Toll auch, dass Sie sich hergeben für ausgiebige Gespräche, in denen die gescheiterte Beziehung Ihres Partners auseinandergenommen wird. Aber gehen Sie hier nicht zu weit, ziehen Sie klare Grenzen. Sie haben es nicht nötig, alles über sich ergehen zu lassen - verweigern Sie auch mal Ihr Gehör, nicht nur dann, wenn es Ihnen zu viel wird.
Lassen Sie sich nicht vertrösten!
Beliebt ist auch die Hinhaltestrategie: Ihre Geduld ist gefragt, wenn Ihr Partner noch nicht so richtig ganz bereit ist, die neue Beziehung mit Ihnen zu leben. Vielleicht nächste Woche? Oder nach dem Urlaub? Oder erst, wenn Weihnachten rum ist? Lassen Sie sich bloß nicht hinhalten, gehen Sie nicht zu weit mit Ihrem liebevollen Verständnis. Setzen Sie ein Ultimatum nach Ihrem Geschmack, wenn es sein muss. Und werden Sie skeptisch, wenn es zu Treffen mit dem Ex kommt, bei denen noch "Wichtiges" geklärt werden muss.
Hören Sie auf Ihre Freunde!
Das auch noch: Die Menschen, die Ihnen lieb und teuer sind, werden sicherlich ihren Senf zu Ihrer Beziehung mit dem gerade frisch Getrennten abgeben. Nicht alles sollten Sie sich zu Herzen nehmen. Aber denken Sie daran: Bisweilen sehen die engsten Freunde die Situation klarer als Sie. Wenn um Sie herum also die Stimmen lauter werden, die Ihrem Partner unlautere Liebesmotive wie Lücken­füllerei unterstellen, dann hören Sie doch mal genauer hin.[4]

Einzelnachweise

  1. Linda Freutel: Teilzeit-Lover: Warum wir Übergangsmänner brauchen, femelle (Anreißer: Mit Ihrem Freund ist Schluss? Geduld. Irgendwo wartet die nächste große Liebe auf Sie. Und bis dahin gibt es noch viele andere interessante Männer, die Ihnen die Zeit nach der Trennung versüßen können. Eine Ode auf den Übergangsmann.)
  2. Lang lebe der Übergangspartner!, Jetzt am 10. September 2018 (Der erste Partner nach der Trennung zieht immer die Arschkarte? Im Gegenteil, sagt unsere Autorin.)
  3. Eric Hegmann[ext]: Warum Menschen sich auf Übergangspartner einlassen, Beziehungsweise-Magazin am 16. Juli 2018 (Der Autor ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor zahlreicher Bücher über die Liebe.)
  4. Seitensprung-Fibel: Übergangsbeziehung - wenn eine neue Liebe den alten Kummer heilen soll

Querverweise

Netzverweise

  • Der Übergangspartner, Neon am 30. November (ohne Jahr)
    Anreißer: Nach einer Beziehung verlieben wir uns oft gleich wieder unsterblich - der einzige Fehler unserer Angebeteten: Sie haben ein HALTBARKEITSDATUM.
  • Seitensprung-Fibel:
    • Warmer Wechsel: Zukunft oder Sackgasse?
      Anreißer: Die Ex-Liebe ist gerade mal kalt, schon lodert die nächste heiß auf: Manche Menschen stürzen sich nach dem Ende einer Beziehung sofort in die nächste. Warum eigentlich? Und ist dieser "warme Wechsel" gut oder schlecht?
      Zitat: "Tatsächlich leben 18 Monate nach einer Trennung fast 70 Prozent der Frauen in einer neuen Bindung. Sie überspringen oft den Trauerprozess und stürzen sich in eine neue Beziehung."
    • Übergangsbeziehung - wenn eine neue Liebe den alten Kummer heilen soll
      Anreißer: Liebeskummer tut höllisch weh. Trauer, Enttäuschung und Wut - die Liste der schmerzhaften Gefühle ist ellenlang. Manche Menschen reden sich ihren Kummer über die zerbrochene Liebe bei Freunden vom Herzen. Andere lindern den Schmerz, indem sie sich in eine neue Beziehung stürzen. Kann das gut gehen?