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Filterblase

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Zitat: «In seinem viel beachteten TED-Talk[1] warnte Eli Pariser[wp] vor der so genannten Filterblase. Damit beschreibt er einen Zustand, in dem der Nutzer nur noch personalisierte Inhalte im Internet zu sehen bekommt. Die Filter der Personalisierung lassen nur noch ausgewählte Inhalte ein, die den Nutzer vermeintlich interessieren. Herausfordernde, unbequeme Inhalte, die nicht zum Profil des Nutzers passen, bleiben unsichtbar.»[2]
Zitat: «Wenn die veröffentlichte Meinung nicht mehr die öffentliche Meinung wiedergibt, oder diese gar derart niederschreibt, dass eine wahre Diskurslücke klafft, dann muss man sich über das laute Platzen der eigenen Filterblase nicht mehr wundern.» - Sebastian Müller[3]
Zitat: «Filterblasen entstehen in sozialen Netzwerken[wp] und führen zu Hass: So oder ähnlich plump klingt so manche Erklärung für die öffentliche Meinungs­bildung im Netz. Sechs Jahre, nachdem der Autor Eli Pariser den Begriff "Filterbubble" geprägt hat, sucht der Daten­journalist Michael Kreil[wp] Belege für ihre Effekte - und stellt das Konzept infrage.

Im Sommer 2017 meinte schon Eli Pariser selbst im Interview mit dem Tech-Magazin "Wired", nach der US-Wahl hätten einige Leute "es mit der Idee der Filterblase etwas zu weit getrieben".[4] Teilweise wurden Filter­blasen­effekte sogar als Erklärung für den Wahlsieg Donald Trumps herangezogen.[5]» - Sebastian Meineck[6]

Zitat: «Was wir heute "Filterblasen" nennen, basiert auf einem psychologischen Mechanismus, der in der Wissen­schafts­forschung (also dem Reden über die Wissenschaft) "Confirmation Bias"[wp] genannt wird.

Wir alle sind faule Wesen. Diese Verallgemeinerung ist deshalb zulässig, weil sie sich auch anders formulieren lässt: Wir sind effiziente Wesen! Evolutio vult! Ein Tier, das bei gleichem Aufwand mehr Vermehrung produziert, wird sich im großen DNA-Wettbewerb durchsetzen.

Wenn wir einmal eine These über die Welt besitzen - ob wir sie uns erarbeitet haben oder sie via TV "gratis" in unseren Kopf kam - dann dient jedes Faktum, das diese Idee bestätigt, als Sicherung unserer Investition.

Wer ein Haus hat, der schließt seine Tür ab, und lässt nur Leute hinein, die ihm Gutes wollen, etwa den Handwerker oder einen Freund. Wer uns aber Böses will, indem er etwa das Haus beschädigt, den schließen wir aus.

So funktioniert auch der Confirmation Bias.

Wer eine Überzeugung hat, der lässt nur solche neuen Propositionen in seinen Kopf, die seine Überzeugung ausbauen und stärken. Propositionen aber, die unsere Überzeugung schwächen können, bedrohen unsere Investition.» - Dushan Wegner[7]

Literatur

  • Eli Pariser[wp]: The Filter Bubble: What The Internet Is Hiding From You., Penguin Press Limited 2011, ISBN 1-59420-300-8
    • Filter Bubble. Wie wir im Internet entmündigt werden. Aus dem Amerikanischen von Ursula Held, Hanser 2012, ISBN 3-446-43034-2

Einzelnachweise

  1. Eli Pariser: Beware online "filter bubbles", TED im März 2011
  2. Keine Angst vor der Filterblase!, Retresco am 28. November 2011
  3. Sebastian Müller: US-Wahl: Donald Trump ist die Quittung, Le Bohèmien am 14. November 2016
  4. Eli Pariser: Predicted the Future. Now He Can't Escape It., Wired am 24. Mai 2017
  5. Benedikt Plass-Fleßenkämper: Ist Facebook für den Wahlsieg von Donald Trump verantwortlich?, Wired am 10. November 2016
  6. Sebastian Meineck: Twitter-Datenanalyse: Wir hatten eine falsche Vorstellung von der Filterblase, Spiegel Online am 30. Dezember 2017 (Filterblasen sind offenbar durchlässiger als gedacht. Im Interview erklärt der Datenjournalist Michael Kreil, warum sie Nutzer wohl doch nicht von anderen Meinungen abschotten - und eher bestehende Probleme sichtbar machen.)
  7. Dushan Wegner: So entstehen Filterblasen - Beispiel New York Times, Dushan-Wegner-Blog am 10. Mai 2018

Querverweise

Netzverweise