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Jodhaa Akbar
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Jodhaa Akbar |
Originaltitel | Jodhaa Akbar |
Produktionsland | Indien |
Originalsprache | Hindi[wp] |
Länge | 213 Min. |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Ashutosh Gowariker[wp] |
Drehbuch | Haidar Ali[wp] (Geschichte und Drehbuch), Ashutosh Gowariker[wp] (Drehbuch), K. P. Saxena[wp] (Dialoge) |
Produktion | Ashutosh Gowariker[wp], Ronnie Screwvala[wp] |
Musik | A. R. Rahman[wp] |
Kamera | Kiran Deohans[ext] |
Schnitt | Ballu Saluja[ext] |
Besetzung | |
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Jodhaa Akbar (Hindi: जोधा-अकबर, Urdu: جودھا اکبر) ist ein Bollywood-Film[wp] von Ashutosh Gowariker[wp] aus dem Jahr 2008. In Indien lief der Film am 15. Februar des Jahres in den Kinos an. Er wurde von UTV Motion Pictures[wp] produziert.
Handlung
Jodhaa Akbar spielt im 16. Jahrhundert und handelt von der Hochzeit des großen muslimischen Herrschers Akbar[wp] mit der aus Rajasthan[wp] stammenden Hindu-Prinzessin Jodhaa[wp].
Dschalaludin Mohammed Akbar[wp] kam bereits in jungen Jahren an die Macht und vergrößert, unter der anfänglichen Leitung seines Vormund Bairam Khan[wp], seinen Machtbereich durch viele Eroberungsfeldzüge.[1]
Jodhaa, die Tochter von König Bharmal[wp] von Amber[wp], ist mit Rajkumar Ratan Singh verlobt, und ihre Mitgift war die Krone ihres Vaters, die nach seinem Tod an den König von Rajput übergehen wird. Durch diese Anordnung verlässt Bharmals Neffe Sujamal, dem sein rechtmäßiger Thron entzogen wird, wütend das Königreich, um sich den Rebellen anzuschließen. Als das Mogulreich[wp] plant, Amber anzugreifen, macht König Bharmal widerwillig ein Friedensangebot und schlägt vor, die Beziehungen durch die Heirat seiner Tochter mit dem Kaiser selbst zu stärken, um einen Krieg zu vermeiden. Akbar stimmt der Ehe zu, da sie ein wahrhaft starkes Bündnis und einen lang anhaltenden Frieden zwischen den Moguln[wp] und Rajputen[wp] hervorbringen würde. Jodhaa ärgert sich maßlos darüber, dass sie auf einen bloßen politischen Bauern reduziert wird, wenn sie Ratan Singh heiraten will. Sie schreibt einen Brief an Sujamal, ihren Cousin, und bittet ihn, sie aus der Ehe zu retten, aber sie schickt ihn nicht ab. Jodhaa teilt all ihr Elend mit ihrer Mutter, die ihr vorschlägt, sie solle ein Dienstmädchen an ihre Stelle schicken.
Jodhaa antwortet, dass es Akbar täuschen würde und der Tod für ihr Königreich wäre, wenn er es herausfindet. Ihre Mutter gibt ihr ein Fläschchen mit Gift und sagt ihr, sie solle es benutzen, wenn es nötig ist. Jodhaa verlangt ein Treffen mit Akbar und verlangt, dass sie ihre hinduistische Religion nach der Heirat beibehält, und dass in ihren Gemächern ein Tempel gebaut wird, damit sie ihren Glauben weiter praktizieren kann, mit dem Hintergedanken, dass der Kaiser die Hochzeit absagen möge. Zu ihrer Überraschung aber akzeptiert Akbar all ihren Forderungen. Nach ihrer Heirat hat Jodhaa nur widerwillig Umgang mit Akbar und sie vollziehen ihre Ehe nicht. Er versichert Jodhaa, dass sie die Dinge an ihren Platz bringen werden. Im Laufe der Zeit lernen sowohl Jodhaa als auch Akbar voneinander und gewinnen Bewunderung füreinander.
Akbar's Krankenschwester und Nanny, Maham Anga, die er wie seine eigene Mutter liebt, verachtet Jodhaa und verschwört sich, sie vor Akbar zu demütigen. Sie findet den Brief, den Jodhaa geschrieben hat und den sie geschickt hat, und als Sujamal kommt, um Jodhaa privat zu treffen, deutet sie Akbar an, dass Jodhaa gegangen ist, um ihre Geliebte zu treffen. Akbar schickt seine Männer, um Sujamal zu verhaften, der denkt, dass Jodhaa ihn reingelegt hat, und sofort flieht. Akbar ist wütend und verbannt Jodhaa aus dem Königreich. Jodhaa gibt keine Erklärung ab, empört über die Infragestellung ihrer Person. Später findet Akbar die Wahrheit heraus und geht zu ihrem mütterlichen Zuhause, entschuldigt sich bei ihr und bittet sie, zurückzukommen, aber sie weigert sich. Er findet auch heraus, dass sie im Schwertkampf erfahren ist, und führt ein spielerisches Duell mit Jodhaa durch, der ihm sagt, er solle das Funktionieren seiner Beziehungen und seines Königreichs untersuchen. Akbar kehrt zurück und reist durch die einfachen Leute in Verkleidung, um die Probleme seines Volkes besser zu verstehen.
Später kontrolliert Akbar die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Hindus und Muslimen, indem er verkündet, dass jede Religion ihre Rechte in seinem Königreich hat. Das beeindruckt Jodhaa, der zu ihm zurückkommt. Sujamal, Sharifuddin Hussain und seine Verbündeten greifen Agra an. Nachdem Sujamal belauscht hat, dass Sharifuddin einen stillen Angriff auf den Kaiser plant, geht er schnell, um Akbar vor dieser Verschwörung zu warnen. Shariffudins Armee jagt Sujamal und tötet ihn. Er schafft es jedoch, den Kaiser vor dem Angriff zu warnen, der dann erkennt, was das bisherige Missverständnis über den Brief war. Dann stirbt er, kurz nachdem er sich bei Jodhaa entschuldigt hat. Akbar besiegt Sharifuddin im Nahkampf und verschont dann sein Leben um seiner Halbschwester Bakshi Banu Begum willen, aber nicht bevor er ihm den Titel Vizekönig von Ajmer und Nagaur entzogen hat. Schließlich verkündet Akbar, dass Hindustan[wp] ein friedliches und wohlhabendes Land sein wird, wenn die Menschen die Religionen des anderen respektieren und ehren. Der Film endet, als der Erzähler erzählt, dass Jodhaa und Akbar durch ihre bedingungslose und ewige Liebe zueinander Geschichte geschrieben haben.[2]
Geschichtlicher Hintergrund
Das geographische Verbreitungsgebiet der großen Religionen Islam und Hinduismus[wp] in Indien zu Beginn der Mogulzeit entsprach weitestgehend der heutigen Situation. Im Nordwesten (in etwa auf dem Gebiet der modernen Staaten Afghanistan[wp] und Pakistan[wp]) hatte sich der Islam zu verschiedenen Zeiten des Mittelalters fest als führende Glaubensrichtung etabliert. In der zentralen Gangesebene stellten Muslime lediglich die zahlenmäßig geringe städtische Elite, während die Land- und ein großer Teil der einfachen Stadtbevölkerung fast ausschließlich dem Hinduismus anhingen. Im mittleren und südlichen Indien dominierte der Hinduismus deutlich, doch gab es auch dort nennenswerte muslimische Minderheiten. Da das öffentliche Leben in Indien in außerordentlich hohem Maße von der Religion geprägt war und zum Teil bis heute ist, nimmt die Religionspolitik der Moguln einen besonderen Stellenwert in der historischen Betrachtung ein.
Dschalaludin Mohammed Akbar[wp] erkannte als erster Mogul, dass ein Ausgleich zwischen den beiden großen Religionen Indiens die Autorität der muslimischen Moguln stärken würde. Dabei suchte er die Hindus nicht nur zufriedenzustellen, sondern untrennbar in das mogulische Staatsgefüge einzubinden. Die von Akbar eingeleitete Politik der religiösen Toleranz ist daher vor allem im Kontext einer ausgewogenen, auf dauerhafte Machtsicherung bedachten Staatspolitik zu sehen, obwohl sie sich zum Teil auf persönliche Ansichten Akbars zurückführen lässt. Dies spiegelt sich in den politisch motivierten Heiraten Akbars mit hinduistischen Rajputen[wp]-Prinzessinnen und der Vergabe auch hoher Posten in Heer und Verwaltung an Rajputen und andere Hindus wider. Diese Verfahrensweise stellte keineswegs ein Novum in der indischen Geschichte dar - beispielsweise war auch der erste Minister des Sultanats Malwa[wp] im frühen 16. Jahrhundert ein Hindu gewesen -, griff aber wesentlich tiefer als unter früheren islamischen Herrschern. Als bedeutendste Maßnahme ist die Abschaffung der religiösen Sondersteuern zu nennen: 1563 die an hinduistischen Wallfahrtsorten erhobene Pilgersteuer und ein Jahr darauf die im Koran[wp] festgeschriebene Kopfsteuer für Nichtmuslime (Dschizya). Akbar ließ auch die Ausübung hinduistischer Riten am Mogulhof zu. Die islamische Zeitrechnung[wp] ersetzte er durch ein neues, mit seiner Thronbesteigung beginnendes System. 1582 stiftete er gar eine eigene, synkretistische Religion[wp] namens din-i ilahi (persisch "Göttlicher Glaube"), die jedoch keine nennenswerte Anhängerschaft fand. Akbars persönliches und politisches Abrücken vom orthodoxen Islam geschah gegen den Willen der einflussreichen sunnitischen[wp] Ulama[wp] am Mogulhof, deren Macht er 1579 durch ein Dekret zu beschränken suchte, wonach dem Mogulkaiser das endgültige Entscheidungsrecht in theologischen Rechtsfragen zukam.[3]
Hatte es auch unter früheren muslimischen Herrschern auf dem indischen Subkontinent eine Zusammenarbeit zwischen beiden Glaubensgruppen gegeben, so ging das Ausmaß der religiösen Versöhnung unter Akbar über das vorheriger Herrscher weit hinaus. So traten unter Akbar mehr Hindus in den Staatsdienst ein als je zuvor, und Sondersteuern für Nicht-Muslime wurden abgeschafft.[4] Auf sozialem Gebiet bemühte sich Akbar unter anderem um die Abschaffung von Kinderheiraten[wp] und Witwenverbrennungen[wp] (sati), die Vereinheitlichung von Maßeinheiten sowie um ein verbessertes Bildungssystem.[5] Viele seiner modernen Ideen zeigten jedoch infolge der weit verbreiteten Korruption nur begrenzt Wirkung.[6]
Produktion und Veröffentlichung
Der Film wurde 2008 von Ashutosh Gowariker Productions Pvt. und UTV Motion Pictures produziert. Regie führte Ashutosh Gowariker[wp] und das Drehbuch schrieben Haidar Ali[wp], Ashutosh Gowariker und K. P. Saxena[wp]. Der Film kam am 15. Februar 2008 in die indischen Kinos und wurde unter anderem ins Französische und Englische übersetzt. Die deutsche Premiere war am 3. April 2008.
Kritiken und Auszeichnungen
Der Film gewann den Publikumspreis für ausländische Filme beim São Paulo International Film Festival[wp] 2008, zwei Auszeichnungen beim Golden Minbar International Film Festival of Muslim Cinema[wp] sowie mehrere Preise bei indischen Filmfestivals.
Laut taz zeige der Film viel Pracht, in Musik, Tanz und Ausstattung, jedoch nie Protz und Prunk aus Selbstzweck. Die "Schönheit der Menschen, Bilder, Einstellungen, Farben und Objekte des Films" stehen "stets im Dienst eines Humanismus". Neben der Liebe zwischen den Hauptfiguren behandele der Film auch gesellschaftspolitische Themen. Dennoch sei der Film entspannt, sanft und lasse Zeit zum Luftholen.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: Jodhaa Akbar
- ↑ Wikipedia: Jodhaa Akbar
- ↑ Wikipedia: Mogulreich: Abschnitt "Religiöse Toleranz unter Akbar"
- ↑ Bamber Gascoigne: Die Großmoguln. Glanz und Größe mohammedanischer Fürsten in Indien. Prisma Verlag, Gütersloh 1987, ISBN 3-570-09930-X, S. 77 f.
- ↑ Bamber Gascoigne: Die Großmoguln. Glanz und Größe mohammedanischer Fürsten in Indien. Prisma Verlag, Gütersloh 1987, ISBN 3-570-09930-X, S. 104.
- ↑ Wikipedia: Mogulreich: Abschnitt "1556–1605: Konsolidierung durch Akbar"
- ↑ Ekkehard Knörer[wp]: Pracht ohne Protz, taz am 25. Februar 2009 (Anreißer: Das Historienspektakel "Jodhaa Akbar" beschenkt den Zuschauer immerzu: mit dem Gerechten, dem Schönen, dem Guten.)
Netzverweise
- Jodhaa Akbar (2008) in der Internet-Filmdatenbank
- Offizielle Film-Webseite (englisch)
- Kurzbeschreibung, Review (Deutsch) und Bewertung des Films auf molodezhnaja
- Ausführliche Filmvorstellung & Extras - Jodhaa Akbar
- HD-Film: Jodhaa Akbar