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Phobie-Verdikt
Phobie[wp] ist ein Begriff der Psychiatrie[wp] mit welchem irrationale Angstzustände[wp] bezeichnet werden. Die Praxis, unerwünschte Ansichten als Phobie zu klassifizieren, war ein Herrschaftsmittel kommunistischer Parteien. Durch den missbräuchlichen Einsatz der Psychiatrisierung von Dissidenten wurden bzw. werden Andermeinungen unterdrückt und die Diktatur des Proletariats[wp] (= Herrschaft der (kommunistischen) Partei[wp], der Einheitspartei) aufrechterhalten und durchgesetzt.[1]
Die Attestierung von Angstzuständen obliegt einzig Medizinern und Psychotherapeuten mit Approbation[wp]. Die Klassifizierung einer anderen Meinung als "krankhaft/pathologisch" zeugt von Menschenverachtung und beschädigt massivst das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Zitat: | «Der Begriff "Islamophobie" ist ein Dysphemismus[wp], also eine herabsetzend gemeinte Bezeichnung. [...]
Phobie[wp] ist ein gut eingeführter Begriff der Psychiatrie[wp] für irrationale Angstzustände[wp]. Es ist ein Untergriff, wenn man Ansichten, die einem unsympathisch sind, als Phobie klassifiziert. Natürlich gibt es virulente Vorurteile, und manche Menschen haben auch einen echten Knacks: Wenn mein Chef wieder einmal nett über Moslems gesprochen hat, rufen zum Beispiel vermehrt Menschen in meinem Büro an, die ein gesteigertes Bedürfnis haben, in den Telefonhörer zu schreien. Das Angstgerede ist trotzdem fehl am Platz, aber wirksam: Wenn ich Menschen mit anderen Vorurteilen als meinen psychische Störungen[wp] unterstelle, muss ich mich mit ihnen nicht argumentativ befassen. Irrationales braucht man nicht widerlegen - eine Diskussionsebene, auf der der Angegriffene sich kaum wehren kann. Und Angst ist ein Vorwurf, der klein macht. Weil niemand auch nur in die Nähe eines Feiglings gerückt werden will, kann man mit einem Phobie-Verdikt ein weites Gebiet zur Tabuzone erklären: Jede Meinung, die aus einer Aversion kommen könnte, die einer Angst entstammen könnte, wird mitumfasst.»[2] |
Zitat: | «Kampfwörter. Nennen Sie mich ruhig phobiophob - aber ich finde den Trend bedenklich, unsympathische Ansichten als Phobien, also psychische Störungen, zu klassifizieren.» - Michael Prüller[2] |
Zitat: | «Allzu freihändig macht speziell die Linke von Ausdrücken wie "Xenophobie", "Homophobie", gar "Islamophobie" Gebrauch - allesamt demagogische Unwörter, die darauf abzielen, dem Andersdenkenden, mit dessen Argumenten man sich nicht auseinandersetzen will, eine Geisteskrankheit, eben eine "Phobie", zu bescheinigen. Solche rhetorischen Figuren haben in einem herrschaftsfreien Diskurs nichts zu suchen; sie passen am besten in totalitäre Länder wie die Sowjetunion, in denen Dissidenten ihrer abweichenden politischen Meinung wegen für geisteskrank erklärt und in Irrenhäuser gesperrt wurden. [...] Was sie antreibt, ist also ganz offenkundig eine irrationale, panische, paranoide, mit einem Wort: krankhafte Angst vor dem Volk. Der Fachausdruck für eine solche Haltung lautet: Demophobie.» - Manfred Kleine-Hartlage[3][4] |
Zitat: | «Wieder die Wortwahl: Hetze, Phobie, Feindlichkeit. Man fragt sich unwillkürlich, in welcher Weise und Form Leute eigentlich eine abweichende Meinung äußern könnten, ohne dass sie als Hass, Hetze, Phobie, Feindlichkeit pathologisiert wird. Es ist ein hundsmiserabler Stil, der sich in der Politik breit gemacht hat, jede andere als die eigene Meinung zum pathologischen Befund zu machen und ihr den Status der zulässigen Meinung zu entziehen. Oder um es in Merkels Duktus zu sagen: Die Meinung bin ich, und diese Meinung ist alternativlos.» - Hadmut Danisch[5] |
Zitat: | «Alles, was nicht in den Kram passt, wird heute als "...Phobie" bezeichnet. Dabei ist es keine Phobie, sondern Realitätssinn...» - Hadmut Danisch[6] |
Zitat: | «Ich vermisse in ["Schotts Sammelsurium"] zwei Phobien, und das sind ausgerechnet die, die heutzutage besonders häufig genannt werden: die Homophobie und die Islamophobie. Vielleicht kommen sie in einer Neuauflage dran.
Vielleicht auch nicht. Womöglich gehören sie überhaupt nicht auf die Liste. Vielleicht sind es gar keine richtigen Phobien. Vielleicht verwenden alle, die von Homophobie und Islamophobie reden, falsche Ausdrücke. Möglich ist es. Es müssen sowieso ganz besondere Phobien sein. Ich habe mich schon oft gefragt, was die Herrschaften, die einem so eine Phobie unterjubeln wollen, eigentlich erwarten. Wie stellen die sich das vor? Kann man neuerdings eine Phobie erfolgreich bekämpfen, indem man die armen Leute, die angeblich eine haben, beschimpft und bestraft? Kann der Betroffene dann, sofern er einsichtig ist und den Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen will, seine Phobie einfach ablegen wie ein T-Shirt, das dreckig geworden ist? Wie sieht es überhaupt mit Therapiemöglichkeiten aus? Schickt man beispielsweise einen klaustrophoben Menschen kurzerhand zur Behandlung in einen dunklen Bergstollen? Wenig später krabbelt er wieder raus und verkündet erleichtert: Och, war gar nicht so schlimm, wie ich gefürchtet hatte!» - Bernhard Lassahn[7] |
Zitat: | «Richtig. Homophobie und Islamophobie sind sprachlich schlicht Unfug.
Der Begriff Phobie kommt vom griechischen "phobos" ist gleich "Angst". Ein Mensch der unter Klaustrophobie[wp] leidet, bekommt Angst bis hin zu Panikattacken, wenn er in einem engen Raum oder eingeschlossen ist. Ein Mensch der unter Agoraphobie[wp] leidet, bekommt Angst bis hin zu Panikattacken, wenn er auf einem freien Feld steht. Ein Mensch der unter Aranchophobie leidet, bekommt Angst bis hin zu Panikattacken, wenn er Spinnen sieht. Ein Homophober müsste also Angst bis hin zu Panikattacken bekommen, wenn er entweder Menschen (lateinisch Homo = Mensch) oder wesensgleichen Geschöpfen (griechisch homoi = gleich) ausgesetzt ist, wohin gegen der Islamophobe Panik verspüren müsste, wenn er ein Exemplar des Korans in die Hand nimmt. Die Homophoben bzw. Islamophoben haben aber keine Angst. Sie lehnen das Ausüben der Homosexualität bzw. des Islams ab und ggf. lehnen sie Personen ab, die Homosexualität bzw. den Islam ausüben. Ablehnung heißt aber "Aversion"[wp], das entsprechende Adjektiv "avers". Sprachlich richtig müssten solche Personen also "homosexualitätsavers" oder "homosexuellenavers" bzw. "islamavers" oder "moslemavers" genannt werden.» - Bellator Eruditus[8] |
Zitat: | «Eigentlich ist es heute ein Zeichen dafür, dass du als Autor ein bisschen langweilig bist, wenn du noch nie in die rechtsradikale Ecke gestellt wurdest. Es ist wie in den 1950er Jahren, nur andersherum. Wenn du in den 50ern für die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze warst oder für die Legalisierung der Homosexualität, dann hieß es, der ist Kommunist. Wenn du heute Zweifel an irgendwas Feministischem äußerst, stehst du ruckzuck als Nazi da. Der Nazivorwurf ist eine Art Ritterschlag für interessante Texte geworden.» - Harald Martenstein[9] |
Einzelnachweise
- ↑ Siehe auch: Roter Terror[wp], Großer Terror (Sowjetunion)[wp], Stalinsche Säuberungen[wp], Stalinismus[wp], Tscheka[wp], Gulag[wp], Der Archipel Gulag[wp], Das Schwarzbuch des Kommunismus[wp], Zersetzung.
- ↑ 2,0 2,1 Michael Prüller: Culture Clash, Die Presse am 31. August 2013
- ↑ Manfred Kleine-Hartlage: Die Phobie der Linken, Korrektheiten am 11. Juni 2011
- ↑ WGvdL-Forum: Andersdenkenden, mit dessen Argumenten man sich nicht auseinandersetzen will, Oliver am 20. Januar 2013 - 09:34 Uhr
- ↑ Hadmut Danisch: Vom Zerbrechen der Demokratie, Ansichten eines Informatikers am 11. Juni 2011
- Auch Bundespräsident Gauck[wp] stimmte in den Kanon ein, das seien alles Chaoten. Normalerweise sagen Präsidenten bei ihrer Ernennung so etwas wie, dass sie Präsident aller Bürger sein soll. Von Gauck habe ich sowas jetzt gerade nicht gefunden. Scheint er auch nicht zu wollen. Mit Meinungsfreiheit scheint er es nicht so zu haben. - Wer keine Mehrheit ist, hat keine zulässige politische Meinung, wenn es nach Bundesjustizminister Maas geht.
- ↑ Hadmut Danisch: Warum Männer heiraten sollten, Ansichten eines Informatikers am 13. Mai 2015
- ↑ Bernhard Lassahn: Homophobie - wie krank ist das denn?!, Frau ohne Welt am 29. Mai 2015
- ↑ WGvdL-Forum: Bellator Eruditus am 29. Mai 2015 - 20:11 Uhr
- ↑ Harald Martenstein: Shitstorm gegen Ronja von Rönne: Der Nazi-Vorwurf ist ein Ritterschlag, Tagesspiegel am 7. Juni 2015