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Rechtsextremismus
Rechtsextremismus ist wie Antifaschismus zu einem linken Kampfbegriff verkommen.
Der damalige Innenminister Werner Maihofer[wp] führte 1975 im Vorwort des Verfassungsschutzberichts den Extremismusbegriff in den Sprachgebrauch staatlicher Behörden ein. Er sollte den bis dahin verwendeten Begriff des Rechts- und Links-Radikalismus, der nicht unbedingt verfassungsfeindliche Haltungen bezeichnet, ergänzen.[2] Heute werden mit der Bezeichnung "Rechtsextremismus" politische Bestrebungen am rechten Rand des politischen Spektrums[wp] beschrieben, die die Beseitigung der freiheitlich demokratischen Grundordnung[wp] zum Ziel haben. Rechtsextremismus in Deutschland wird in drei Lager eingeteilt: die parlamentarisch orientierten Parteien, die intellektuell orientierte Neue Rechte und die aktionistisch orientierte Neonazi- und Skinheadszene.[3]
Beispiel
Die bayerische SPD wärmt eine angeblich wissenschaftliche Studie auf, die die Mitte der Gesellschaft unter Generalverdacht stellt und als rechtsextrem diffamiert. Der Berliner Politikwissenschaftler Professor Dr. Klaus Schröder bewertete die Studie zuletzt in einem Kommentar im Berliner Tagesspiegel:[4]
- "Die Mitte des Landes wird als rechtsextrem diffamiert. Die Rechtsextremismus-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung ist nicht seriös, sondern eine offen ausgesprochene linke Kampfschrift gegen liberale und konservative Auffassungen und die hiesige Gesellschaftsordnung." [5]
Die Frauenministerin Kristina Schröder hat in ihrem Kampf gegen Extremismus einen Rückschlag erlitten. Sie hatte 2010 veranlasst, dass alle Initiativen, die mit staatlicher Unterstützung gegen rechts aktiv sind, geprüft werden, ob Kooperationspartner, Referentinnen und Referenten sich den Zielen des Grundgesetzes verpflichtet fühlen. Die so genannte Extremismusklausel begründete sie mit dem Verdacht, Initiativen gegen rechts würden von Linksextremisten unterwandert. Das Verwaltungsgericht Dresden hat die "Extremismusklausel" des Bundes nun aber für rechtswidrig erklärt und so dem Kampf gegen Linksextremismus einen Dämpfer versetzt.[6]
Unterschiede
Zitat: | «Die Rechtsradikalen
Die Linksradikalen
Was genau soll da jetzt eigentlich der Unterschied sein?» - Hadmut Danisch[7] |
Zitat: | «Links- und Rechtsradikale gleichen sich verblüffend, in ihrer Motivation, Denkweise, Methodik, Vorgehensweise, Fremdenfeindlichkeit.» - Hadmut Danisch[8] |
Verwendung des Begriffs rechtsextrem
Die Frage nach der Rabulistik, Rhetorik, oder auch Wortschatzarmut:
Unter rechtsextrem machen sie es nicht, nie. Sowas wie leichtrechts, mittelrechts, normalrechts kommt in deren Vokabular nicht vor. Wer aber einfach alles für extrem hält, der hat den Sinn dieses Begriffes nicht verstanden. Wieder mal so eine Wortverdrehung, Bedeutungsvertauschung, um etwas zum Kampfbegriff zu machen. [...] Das ist halt die Hirnlosig- und Verlogenheit linker Beschimpfungsrhetorik: Wenn man schon normale, mittenorientierte Leute als "rechtsextrem" tituliert, dann leugnet man damit eigentlich, dass es irgendwelche echten Rechten, Nazis usw. überhaupt gibt. Denn sonst wäre man ja nicht als kritisch-Neutraler schon "extrem". Zudem gehört das Liebermann-Zitat in den Kontext der Machtergreifung der Nazis 1933, ausgesprochen zu deren Fackelzug. Man muss sich das mal klarmachen, was die da treiben: Nur allein kritisch zu denken und von seiner Meinungsfreiheit Gebrauch zu machen genügt schon, um mit der Machtergreifung der Nazis verglichen zu werden. So kaputt ist die Linke in diesem Land schon. |
– Hadmut Danisch[9] |
Im Jahr 2015 erklärte Oberbürgermeister Lutz Trümper[wp], warum er aus der SPD ausgetreten ist:
Zitat, auch mit Kontext Linke: "Jeder, der eine offene Meinung sagt, wird sofort in die Ecke gestellt. Das machen die von morgens bis abends. (...) Jeder, der irgendwas sagt, ist sofort ein Rechter." [10] |
– Hadmut Danisch[11] |
Jeder, der Fragen stellt oder Kritik äußert, wird sofort als rechtsradikal in die Ecke gestellt, zusammengetreten, aus der Karriere geschossen. Und in den Social Media gelöscht, gesperrt, zensiert. Zuständig dafür, Kritiker zum Schweigen zu bringen: Justizminister Maas. |
– Hadmut Danisch[12] |
Zitate
Zitat: | «Die ausufernde Lancierung von Berichten über Links- und Rechtsextremismus hat in erster Linie den Charakter eines Stöckchenwurfs, das all diejenigen mit einem noch verbleibenden, politischen Restinteresse apportieren sollen, um ja nicht ihre Aufmerksamkeit den relevanten Themen widmen zu können. [...] Es ist ein nur Ablenkungsmanöver von wichtigeren Themen. Er würde damit nur über genau das Stöckchen springen, das die Etablierten ihm vor die Nase halten.» - Thomas[13] |
Zitat: | «Wenn linke Positionen zur Mitte erklärt werden, wird die echte Mitte automatisch "rechts".»[14] |
Zitat: | «Wenn sich ein Deutscher und ein Immigrant prügeln und der Immigrant gewinnt, handelt es sich um ein Integrationsproblem. Gewinnt der Deutsche, ist es Rechtsextremismus.» - Michael Klonovsky[15] |
Zitat: | «Geburtshelfer eines erfolgreichen Rechtsradikalismus?
Dass jemand wie Höcke überhaupt eine Chance hat, bundespolitisch bedeutsam zu werden, ist allerdings auch den Bundestagsparteien vorzuwerfen. [...] Auch rot-grüne Parteien beschädigen bis heute offene Debatten, indem sie viel zu beliebig mit dem Vorwurf des Rechtsradikalismus umgehen. Ob Menschen, die das muslimische Kopftuch als frauenfeindlich wahrnehmen - oder Männer und Frauen, die Schwierigkeiten mit dem Feminismus haben - oder Eltern, die eine rot-grüne schulische Sexualpädagogik ablehnen - oder Menschen, die behaupten, auch Weiße könnten Opfer von Rassismus werden - oder auch einfach klassische Konservative: Beliebig tun rot-grüne Akteure bis heute die Positionen solcher Menschen als reaktionär, als rechtsradikal, als Hate Speech ab, gern auch in steuermittelfinanzierten Kampagnen. Akteure, die sich als "links" verstehen, haben damit den Vorwurf des Rechtsradikalismus durch seinen beliebigen Gebrauch für die Diskreditierung von Gegnern inflationiert - so weit, als ob sie gar nicht mehr damit gerechnet hätten, dass ihnen irgendwann auch einmal echte Rechtsradikale begegnen könnten. [...] So können, wenn wir Pech haben, alle zur Zeit im Bundestag vertretenen Parteien zu Geburtshelfern eines neuen, erfolgreichen Rechtsradikalismus werden - nicht aus Sympathie für Rechtsradikale, aber aus kalkulierendem Desinteresse gegenüber demokratischen Debatten.» - Lucas Schoppe[16] |
Einzelnachweise
- ↑ Jonas Hermann, Oliver Maksan: Kommt die grösste Gefahr für die deutsche Demokratie wirklich von rechts?, Neue Zürcher Zeitung am 31. Dezember 2021
- Anreißer: Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sieht im Rechtsextremismus die stärkste Bedrohung für den Staat. Die Bundesanwaltschaft beschäftigt sich aber fast nur mit Islamisten - und auch Linksextreme sind hochgefährlich.
- Auszug: 210 Ermittlungsverfahren mit Bezug zum islamistischen Terrorismus hat die Behörde im Jahr 2021 bis Ende Oktober neu eingeleitet. Gegen Linksextremisten leitete sie zehn, gegen Rechtsextremisten fünf Verfahren ein. Im Jahr 2020 sah es ähnlich aus: Damals leitete die Behörde 372 Ermittlungsverfahren gegen Islamisten ein, zehn gegen rechte und vier gegen linke Extremisten. Nimmt man die Zahlen der Bundesanwaltschaft zum Massstab, ist nicht der Rechtsextremismus die grösste Gefahr, sondern der Islamismus, und zwar mit Abstand.
- ↑ Uwe Backes: Entwicklung und Elemente des Extremismuskonzepts
- ↑ Wikipedia: Rechtsextremismus
- ↑ Bayerisches Staatsministerium des Innern: Pressemitteilung Nr. 108/11, München am 1. April 2011
- ↑ Gastkommentar: Überall Chauvinisten, Tagesspiegel am 21. Oktober 2010
- ↑ Extremismusklausel ist rechtswidrig: Kristina Schröder abgewatscht, TAZ am 25. April 2012
- ↑ Hadmut Danisch: Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen links und rechts?, Ansichten eines Informatikers am 19. Dezember 2014
- ↑ Hadmut Danisch: linke Gewalt = rechte Gewalt, Ansichten eines Informatikers am 30. Mai 2016
- ↑ Hadmut Danisch: Die ZEIT hält mich für rassistisch verstandbar, Ansichten eines Informatikers am 11. März 2016
- ↑ Bürgermeister aus SPD ausgetreten wegen Asyl-Politik - Maybrit Illner[wp] (25. Oktober 2015) (Länge: 6:36 Min., ab 2:17 Min.)
- ↑ Hadmut Danisch: Über die SPD und das Fernsehen, Ansichten eines Informatikers am 27. Februar 2016
- ↑ Hadmut Danisch: Staatsbetrug Feminismus, Ansichten eines Informatikers am 19. März 2016
- ↑ Thomas am 24. Februar 2015 um 22:09 Uhr
- ↑ Beitragsüberschrift bei den "Menschenrechtsfundamentalisten"
- ↑ Michael Klonovsky: Allerlei
- ↑ Lucas Schoppe: AfD und Neonazismus, Man Tau am 19. Januar 2017
Querverweise
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Rechtsextremismus, Rechtsextremismus in Deutschland
- Roland Hartwig (AfD) zu Rechtsterrorismus und Hass - phoenix (5. März 2020) (Länge: 4:45 Min.) (Roland Hartwig)
- Hadmut Danisch: Endlich: Definition von "Rechtsextremen", Ansichten eines Informatikers am 15. Oktober 2019
- Simone Rafael: Rechtsextremismus kompakt in Stichworten und Zahlen, Netz gegen Nazis am 1. Mai 2014
- Sofia Khomenko: Johannes Kneifel: Vom Neonazi zum Pastor, Mokant am 18. Oktober 2012
- Eine Studie im Zwielicht - Die Untersuchung der Friedrich-Ebert-Stiftung zu Rechtsextremismus und Islamfeindlichkeit stößt immer stärker auf Kritik, Junge Freiheit am 29. Oktober 2010
- Der Vorwurf des Rechtsextremismus, Die Söhne von Perseus am 19. Juni 2010
- Claus Peter Müller: Rechtsextremismus: Statistik und Definitionshoheit, FAZ am 22. November 2011 (Je nach Quelle unterscheidet sich die Anzahl der Opfer, die durch rechtsextremistisch motivierte Gewalttäter zu Tode gekommen sind stark. Eine Frage der Definition.)