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Sabine Hark

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Sabine Hark
Sabine Hark.jpg
Geboren 7. August 1962

Sabine Hark (* 1962) ist eine deutsche Soziologin mit Schwerpunkten in Geschlechter­forschung, feministischer Erkenntnis­theorie und -kritik und Queer-Theorie. Sie lehrt als Professorin an der TU Berlin[wp] an dem von ihr geleiteten Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechter­forschung.[1] Sie gilt als Mitbegründerin der Queer-Theorie in Deutschland[2]

Zentrale Punkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit sind die Dekonstruktion lesbischer bzw. feministischer Identitäten und Identitäts­politiken in Anknüpfung an Theorien von Michel Foucault[wp] und Hannah Arendt[wp] sowie an die Queer-Theorie und den Poststrukturalismus. Mit ihrer bereits früh vorgebrachten Kritik an geschlossenen Identitäten als Grundlage der Gruppenbildung in der Frauen- und Lesben­bewegung[wp] begründete sie die Queer-Theorie in Deutschland mit und baute in der Folge ihre kritische Analyse aus, indem sie diskurstheoretische, postkoloniale[wp] und kulturwissenschaftliche Ansätze integrierte[2][3]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monografien

Als (Ko-)Autorin:

  • Dissidente Partizipation. Eine Diskursgeschichte des Feminismus. Suhrkamp Verlag, 2005. ISBN 3-518-29353-2
  • Deviante Subjekte. Die paradoxe Politik der Identität. Leske + Budrich,1996, 19992; ISBN 3-8100-2586-0

Als (Mit-)Herausgeberin:

  • mit Paula-Irene Villa: Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Transcript-Verlag, 2015, ISBN 3-8376-3144-3
  • Grenzen lesbischer Identitäten. Berlin: Querverlag, 1996; ISBN 3-89656-012-3

Artikel

  • (mit Judith Butler) Gender-Studies: Die Verleumdung, Zeit Online am 2. August 2017[4]
  • (mit Paula-Irene Villa): Attacken auf die Geschlechterforschung: Das dubiose Gender, Der Tagesspiegel am 17. Dezember 2014 (Rumgeheule, weil Gender-Scheiße nicht als Wissenschaft anerkannt wird.)
  • Eine Lesbe ist eine Lesbe, ist eine Lesbe ... oder? Notizen zu Identität und Differenz. Feminismus und Lesben in den 80ern? In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Heft 25/26, 1989, S. 59-70
  • Eine Frau ist eine Frau, ist eine Frau, ... In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Heft 20, 1987, S. 85-94. Gekürzter Nachdruck in: Ilse Lenz (Hrsg.): Die Neue Frauenbewegung in Deutschland. Abschied vom kleinen Unterschied. Ausgewählte Quellen. 2., aktualisierte Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17436-5, S. 430-434

Arbeitsprobe

Zu den Einsichten zu Gender, die wir Sabine Hark und Paula-Irene Villa, die, das kann man nicht oft genug betonen, auf Kosten von Steuerzahlern Positionen an Universitäten besetzen, verdanken. Wir analysieren diese Einsichten nach dem Vorbild von Karl Raimund Popper[wp], der in einem Beitrag das prätentiöse Geschwätz von Jürgen Habermas[wp] als die dünngeistigen Leerformeln entlarvt hat, die es nun einmal darstellt.[5]

Das schreiben Hark und Villa Das ist unsere Übersetzung
Gender meint zunächst eine Grenzziehung, nämlich die Unterscheidung in Männer und Frauen. Es gibt Männer und Frauen.
Angesiedelt wird diese Differenz [zwischen Männern und Frauen] an einem historisch beweglichen, immer jedoch bestimmten Ort: dem des Körpers. Männer und Frauen unterscheiden sich aufgrund bestimmter Merkmale.
Wurde die Frau im 19. Jahrhundert auf ihre Gebärmutter festgelegt, so sind es aktuell wahlweise das Gehirn, die Hormone oder auch die Chromosomen, die vorgeblich die Wahrheit des Geschlechts in sich tragen. Keine andere Leitdifferenz der Gegenwart ist derart eng an ein biologisches Verständnis geknüpft. Manche behaupten, dass es einen biologischen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt.
Doch selbst wenn der Geschlechterunterschied sich anatomisch oder hormonell dingfest machen ließe, so ist es doch höchst erkenntnisreich, sich mit der Geschichte dieser Tatsache zu befassen. Wir geben zu, es gibt einen biologischen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Wir behaupten, es ist interessant, diesen biologischen Unterschied im Zeitverlauf zu untersuchen. Wir können allerdings nicht sagen, warum es interessant ist und welcher Nutzen damit verbunden ist.
Anders als davon auszugehen, dass es "Männer" und "Frauen" aufgrund ihrer unterstellten genetischen oder hormonellen Ausstattung, ihrer Hoden und Eierstöcke, an und für sich gibt, erforschen die Gender Studies zum Beispiel die historisch konstituierte, kulturell und bisweilen juristisch geregelte sowie subjektiv interpretierte und angeeignete Bedeutung des Geschlechts­unterschieds. Gender Studies pfeifen auf die Erkenntnisse der Naturwissenschaften und wischen alle Belege dafür, dass Männer ein XY- und Frauen ein XX-Chromosomen­paar haben, vom Tisch. Statt dessen behaupten Gender Studies, dass soziale und juristische und subjektive Inter­pretationen, nach der Marke: "Welches Geschlecht möchten's denn haben?" oder "Sie sind ab sofort ein Mann!" oder "Der sieht aus wie ein Mann, der muss ein Mann sein" gibt, die das biologische Geschlecht überlagern.
Es wird also üblicherweise davon ausgegangen [in den Gender Studies], dass es Materialitäten (etwa Strukturen des Gehirns, Anatonomie, Chromosomen, Hormone) gibt, die bei Männern und Frauen wahrscheinlich häufiger oder seltener vorkommen. Zugleich wird aber eben auch davon ausgegangen, dass diese Materialitäten mit sozialen Umständen und Erfahrungen interagieren. Es gibt Unterschiede zwischen Männern und Frauen, und Männer und Frauen spielen soziale Rollen.[5]

Einzelnachweise

  1. TU Berlin: Prof. Dr. Sabine Hark, Abgerufen am 17. Juli 2012
  2. 2,0 2,1 Ilse Lenz: Die Neue Frauenbewegung in Deutschland. Abschied vom kleinen Unterschied. Ausgewählte Quellen. 2., aktualisierte Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, ISBN 3-531-17436-3, S. 1028
  3. Ilse Lenz: Die Neue Frauenbewegung in Deutschland. Abschied vom kleinen Unterschied. Ausgewählte Quellen. 2., aktualisierte Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, ISBN 978-3-531-17436-5, S. 430
  4. Denunzieren die "Emma" und die Verfasser des Buches "Beißreflexe" die |Gender-Theorie? Judith Butler und Sabine Hark finden die Angriffe infam und wehren sich.
  5. 5,0 5,1 Michael Klein: Die dubiosen Genderisten: Sabine Hark und Paula Villa haben Statusängste, Kritische Wissenschaft - critical science am 17. Dezember 2014

Netzverweise


Dieser Artikel basiert auszugsweise auf dem Artikel Sabine Hark (15. September 2016) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.