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Stefan Sasse

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Hauptseite » Personen-Portal » Stefan Sasse Bei Namensgleichheit siehe: Stefan

Stefan Sasse
Polit-Blogger Sasse
Geboren 1984
Beruf Lehrer
URL deliberationdaily.de
Twitter @StefanSasse

Stefan Sasse (* 1984) ist ein deutscher Polit-Blogger, der seit 2006 auf dem Oeffinger Freidenker und seit 2010 auf dem Geschichtsblog bloggt. 2011 bis 2012 gehörte er außerdem der Redaktion des Spiegelfechter an.[1]

Am 5. Februar 2013 gründete er (zusammen mit Jan Falk und Theophil) den Blog Deliberation Daily.[2]

Ausbildung

Zitat: «Stefan Sasse [...] machte 2005 sein Abitur und schloss 2010 das Studium der Geschichts­wissenschaft, 2011 das Studium der Germanistik und Politologie ab. Im Januar 2012 begann er das Referendariat für das Lehramt am Gymnasium für diese Fächer. 2013 schloss er das Referendariat ab. Seither ist er als Lehrer tätig.»

Positionen

Stefan Sasse steht den emanzipatorischen Zielen der Frauenbewegung aufgeschlossen gegenüber. Er unterstützt grundsätzlich die Durchsetzung von Geschlechtergerechtigkeit, vor allem in der Familie, am Arbeitsplatz sowie in der Popkultur. Der Frauenquote sowie dem politisch organisierten Feminismus steht er allerdings kritisch gegenüber. In einer Artikelserie unter dem Titel "Ich lag falsch"[3] erklärte er im September 2014 seine Abkehr vom Maskulismus und eine Hinwendung zum modernen "He-for-She"-Feminismus.

Zum Feminismus:

  • "Ich musste doch mittlerweile einsehen, dass meine Vorstellungen vom Feminismus ungefähr denen der konservativen Rednecks[wp] entsprachen, die den Vertretern der völligen Gleichberechtigung der Afro­amerikaner die Spaltung der Gesellschaft vorwarfen. Ich lag falsch."[3]
  • "Der Feminismus entstammt einer Tradition, die klassischen Geschlechter­verhältnissen ohnehin eine Absage erteilt hat [...] und hat sich daher mit dem klassisch-bürgerlichen Familienbegriff nur als Antipoden befasst [...]. Das ist verheerend, denn die Familie ist immer noch die Wunsch­lebens­form der über­wältigenden Mehrheit in Deutschland."[3]
  • "Wer eine breite Mehrheit von Frauen emanzipieren und ihnen dieselben Teilhabe­möglichkeiten am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben wie Männern einräumen möchte, der kommt nicht umhin, die Familien weiter zu stärken." [3]
  • "Der Kampf gegen festgefahrene Stereotype und Rollenklischees hat sich zu lange nur auf einige wenige Teilbereiche der Gesellschaft bezogen." [3]
  • "Es gehört mit zu den in der Einführung angesprochenen Blindheiten, dass ich mich bei der Betrachtung von Geschlechter­rollen immer nur auf die politische und rechtliche Gleichstellung beschränkt habe." [3]
  • "Das perfide an allen Rollenbildern ist, dass sie, gerade weil sie sich aus einer langen Tradition her begründen, praktisch unsichtbar sind." [3]
  • "Das Ziel muss es also sein, klassische Geschlechter­rollen aufzulösen und die volle Bandbreite an Möglichkeiten für beide Geschlechter zugänglich zu machen. Das heißt explizit nicht, wie von vielen Kritikern befürchtet, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern völlig aufzulösen. Das ist selbstverständlich eine biologische Unmöglichkeit. Das Ziel muss es sein, sie komplett irrelevant zu machen." [3]

Zur Frauenquote für die Aufsichtsrats­vorsitzenden von einer Handvoll DAX-Konzernen:

  • "Es geht kaum um eine Gleichstellung, als vielmehr um eine Art Gegen­privilegierung." [1]
  • "[Die Frauenbewegung ist] eben eine Klientel­bewegung[wp], die die Interessen einer letztlich sehr kleinen Schicht von Frauen vertritt, die nach Karriere­positionen streben." [1]
  • "Der Gedanke der Frauenemanzipation erfordert Wohlstand." [1]

Zum #Gamergate:

  • "I have never liked feminism. Then I watched Anita Sarkeesian[wp].[...] I guess I'm too old to ever have named myself a "gamer" (the term didn't exist in my really active days), but I certainly would've. Now, I can only try to make a firm stand, rebuking the stupid attitudes of my teenage years and agree with the many who came before me in renouncing the term." [4]
  • "This means that the schism of the gaming world is nothing to lament. If the gamer community is unable and unwilling to change, the only possible course is for as many people as possible to disown them, denounce them and demand better games for ourselves, because we should by rights represent the bigger market share. I mean, 50 % of humanity are already on board." [4]
  • "If only one major publisher will change its ways, this victory should be celebrated, and Sarkeesian, who rightfully earned the trophy of Ambassador from the Game Developers Conference, will have a big part in this victory for the hearts and mind of all people out there playing video games. She certainly won mine." [4]

Zum politischen Feminismus:

  • "Die Ideologie der Frauenbewegung hat längst totalitäre Züge angenommen. Sie lässt keine Kritik mehr zu und ist blind für die Wirklichkeit, die von dem Bild abweicht, das sie selbst gezeichnet hat. Nur so ist Schwarzers beständige aggressive Rhetorik gegen Männer zu erklären, nur so Thea Dorns und Barbara Bierachs Karriere­fixiertheit, nur so die heftigen Reaktionen auf Eva Hermans Versuch, das Meinungs­kartell der Frauen­bewegung zu brechen. Sie befinden sich auf einem starren, fixen Pfad, den sie nicht mehr zu verlassen in der Lage sind. Dabei vertreten sie die Mehrheit der Frauen überhaupt nicht. Das haben sie noch nie, aber früher hatten sie eine gesell­schafts­verändernde Idee, die wirkungs­mächtig zum Durchbruch kam. "Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist", sagt Hugo[wp]. Die Frauen­bewegung ist der Beweis, dass nichts so tot und leer ist wie eine Idee, die von der Zeit überholt wurde. Sie reiht sich ein mit dem Patriarchat der Adenauer-Zeit und vereint sich so mit ihrem alten Erzfeind. Sobald eine neue Generation von Frauen­rechtlerinnen neue Ziele formuliert und den Zeitgeist damit trifft, wird die derzeitige Riege dorthin verschwinden, wo auch die Marx'schen Lesezirkel der 1970er und die Ideen Carl Schmitts gelandet sind: auf dem Müllhaufen der Geschichte." [5]
  • "Oft hört man aus Kreisen der Frauenbewegung, dass die Männer über 2000 Jahre die Frauen unterdrückt hätten. Praktisch immer ist der Unterton dabei "und jetzt sind wir mal dran". Dieser Unterton durchzieht die gesamte Frauenpolitik, was auch der Grund ist, warum ich es ablehne, die Begriffe Gleichstellung oder Gleichberechtigung zu benutzen, denn diese Politik zielt offenkundig auf eine Bevorteilung von Frauen, was sie auch offen zugibt. Das aber hat, selbst wenn die 2000 Jahre Unterdrückung Realität wären, keine Legitimation. Man kann ein Unrecht nicht dadurch beseitigen, dass man Neues schafft. Das geht niemals und ist weder ethisch noch moralisch vertretbar." [5]
  • "Die Frauenbewegung war von Anfang an eine reine Ober­schichten­ver­anstaltung und ist es auch geblieben." [5]
  • "Bedeutet das, dass Mann und Frau früher gleichberechtigt waren? Sicher nicht. Nur, eine all­gegen­wärtige Unterdrückung hat auch nicht stattgefunden. Sicherlich ist es richtig, dass in Rechtsfragen ein starkes Gefälle vom Mann zur Frau bestand. Die Verfügungs­gewalt über das Eigentum, die Möglichkeit, Rechtsakte abzuschließen und die Vertretungs­möglich­keiten vor Gericht oder in eventuell vorhandenen politischen Repräsentations­körpern waren mit wenigen Ausnahmen männliche Domänen. Das Problem ist, dass ein überwältigender Großteil der Bevölkerung während des größten Teils der europäischen Geschichte vor allem zwei Dinge war: arm und weitgehend rechtlos. Das Problem mangelnder Rechte und Machtmittel war keinesfalls auf die Frau beschränkt. In einer mittel­alterlichen Bauern­familie kann die Frage einer 'Gleichberechtigung' aus praktischen Gründen kaum aufkommen. Einer Gleichberechtigung zu was?" [6]
  • "Die Emanzipations­akteure fordern eine Frauenquote für Vorstände; politische Forderungen für Arbeiterinnen, alleinerziehende Mütter oder Hartz-IV-Empfängerinnen sind seine Sache nicht. Er ist heute mehr denn je eine Klassen­veranstaltung. Es ist die große Lebenslüge des Feminismus, mit dem Anspruch für alle Frauen sprechen zu wollen, diesen Sachverhalt zu verdrängen. Es geht ihm inzwischen um die Sicherung von Privilegien für seine Klientel, und das heißt gut bis sehr gut verdiendende Frauen mit breiter Bildung. Ihren Erfolg zu sichern und auszubauen ist das Ziel des Feminismus. Eine Emanzipations­bewegung für die unteren Schichten ist er nicht. Diese haben seit dem Ende des Sozialismus keine mehr." [6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Arne Hoffmann: Stefan Sasse: "Die Frauenbewegung ist die Klientel­bewegung einer sehr kleinen Schicht", Cuncti - Machbar am 4. April 2012
  2. Deliberation Daily
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Stefan Sasse: "Ich lag falsch", Deliberation Daily am 25. September 2014 (Ich habe in den vergangenen acht Jahren meiner Blogger-Karriere viele Positionen geräumt, von deren Richtigkeit ich einmal überzeugt war. [...] Früher war ich der Überzeugung, dass der Feminismus von Übel ist, dass er Männer und Frauen spaltet und dass er sein Ziel grundsätzlich verfehlt. [...] Ich lag falsch. [...] Die irrige Vorstellung, die Gleichstellung sei bereits im Wesentlichen erreicht - der ich auch angehangen habe - ist letztlich blind gegenüber den gesellschaftlichen Realitäten und konnte eigentlich nur aus dem Blickwinkel des männlichen Privilegs heraus entstehen. [...] Der wesentliche, entscheidende Faktor, der zum Überdenken vorher liebgewonnener Positionen führte, waren meine Erfahrungen mit der Schwangerschaft meiner Frau und meinem Kind. [...] In meiner Fixiertheit auf einen Gegner, der seit den 1990er Jahren auch für einen großen Teil der Frauen selbst zunehmend irrelevant wird, übersah ich komplett eine neue Generation. Es ist der Feminismus von Laci Green[wp], Anita Sarkeesian[wp] und Emma Watson. Er [...] begreift Männer nicht als Gegner, sondern als Verbündete im Kampf um die Gleichberechtigung von Frauen.)
  4. 4,0 4,1 4,2 Stefan Sasse: No country for Old Gamers, The Nerdstream Era am 9. September 2014
  5. 5,0 5,1 5,2 Mal was grundsätzliches ... zum Feminismus, Oeffinger Freidenker am 8. November 2010
  6. 6,0 6,1 Der Gedanke der Frauenemanzipation in der Geschichte, Geschichtsblog am 27. Oktober 2011

Netzverweise