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Totalitarismus

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Hauptseite » Politik » Totalitarismus

Der Begriff Totalitarismus bezeichnet in der Politikwissenschaft eine diktatorische Form von Herrschaft, die, im Unterschied zu einer autoritären Diktatur, in alle sozialen Verhältnisse hinein zu wirken strebt, oft verbunden mit dem Anspruch, einen "neuen Menschen" (Neuer Mann) gemäß einer bestimmten Ideologie zu formen. Während eine autoritäre Diktatur den Status quo aufrecht­zu­erhalten sucht, fordert eine totalitäre Diktatur von den Beherrschten eine äußerst aktive Beteiligung am staatlich gelenkten politischen und gesellschaftlichen Leben sowie dessen Weiter­entwicklung in eine Richtung, die durch die jeweilige Ideologie vorgegeben wird.

Zitat: «Staatlich durchgesetzte Gleichheit mündet stets in Totalitarismus, da er auf einer fundamental falschen fixen Idee basiert, der kindischen Vorstellung nämlich, dass alle Menschen gleich seien.» - Jim Goad[1]
Totalitarismus in seinen Spielarten:
1. Kommunismus: Die Kapitalisten sind schuld
2. Nationalsozialismus: Die Juden sind schuld
3. Feminismus: Die Männer sind schuld

Als politisches Gegenmodell zum Totalitarismus gilt der demokratische Rechtsstaat mit der durch Grundrechte, Gewaltenteilung und Verfassung gewährleisteten Freiheit der Staatsbürger. Als totalitäre Ideologien können Kommunismus (internationaler Sozialismus, rot), Nationalsozialismus (braun) und Tittensozialismus (lila) gelten.

Zitat: «Derzeit wird die Vorstellung immer populärer, das Kollektiv könne nicht nur Zahlenwerte wie einen Marktpreis ermitteln, sondern verfüge als eine - gern Schwarmgeist[wp] genannte - höhere Intelligenz über eigene Ideen, ja sogar über eine überlegene Meinung. Eine solche Denkweise hat in der Geschichte schon mehrfach zu sozialen und politischen Verheerungen geführt. Mir bereitet die Vision Sorgen, nur das große Ganze, das Kollektiv sei real und wichtig - nicht aber der einzelne Mensch. Das war der Fehler in allen totalitären Ideologien, vom Nazi-Regime über Pol Pot[wp] bis zu den Islamisten.» - Jaron Lanier[wp][2]
Zitat: «Mir graut vor der Vorstellung, in 15 oder 20 Jahren könnte Erziehung auf dem Wikipedia-Prinzip beruhen: Man ermittelt den Durchschnitt von Meinungen. (...) Seit neuestem gibt es die seltsame Sitte, nicht einen, sondern einen ganzen Pulk von Experten zu beauftragen. Und die schreiben dann nach dem Wiki-Prinzip zusammen ein Gutachten, das von allen zur gleichen Zeit redigiert wird. Am Ende kommen bizarre Zwischen­ideen heraus, die kaum einen Wert haben. Eine schreckliche Art der Gedanken­gleich­macherei.» - Jaron Lanier[2]
Zitat: «Demokratie hat nichts mit Freiheit zu tun. Demokratie ist eine von Demagogen angereizte und unsicher gesteuerte Herrschaft des Mobs. Insbesondere die deutsche Demokratie trägt Züge eines weichen, durch weitgehende und als solche oft kaum mehr wahrgenommene Selbstzensur gekennzeichneten Totalitarismus.» - Hans-Hermann Hoppe[3]
Zitat: «Totalitäre Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihren Bürgern vorgeben, was sie zu denken, zu tun und vor allem, was sie zu lassen haben. Totalitäre Systeme strukturieren das Leben ihrer Bürger von der Wiege bis zur Bahre. Sie planen und kontrollieren die Wirtschaft, sie üben ein Monopol auf Erziehung aus und nutzen den Unterricht zur Indoktrination der nachwachsenden Generationen mit der herrschenden Ideologie. Totalitäre Systeme lassen keinerlei Abweichung von ihrer Ideologie zu. Alles, was in totalitären Systemen getan wird, wird getan, um die herrschende Ideologie zu stützen und abweichende Meinungen zu unterdrücken bzw. zu eliminieren.» - Michael Klein[4]

Merkmale von Totalitarismus

Der Heidelberger Mediziner Ronald Grossarth-Maticek[wp] beschäftigt sich seit vielen Jahren auch mit der Erforschung der totalitären Mentalität. Zu diesem Zweck hat er deutsche Alt- und Neonazis ebenso befragt wie Alt-Stalinisten oder KZ-Häftlinge in Ex-Jugoslawien.

Nach Kerners Talk-Show[wp], die mit dem Hinauswurf der Buchautorin Eva Herman endete, spürte der Professor für Präventive Medizin und politische Psychologie am Europäischen Zentrum für Frieden und Entwicklung spontan das Verlangen, seine Methode auf diese Debatte anzuwenden.

Grossarth-Maticek und sein Team befragten 123 zufällig ausgewählte Personen, ob sie die Sendung gesehen und die öffentliche Diskussion um Herman verfolgt hatten. 61 bejahten - und beantworteten danach einen Fragebogen in Bezug auf den Umgang mit der Ex-"Miss Tagesschau". Folgende Aussagen mussten sie - anhand einer Intensitätsskala von 0 (trifft überhaupt nicht zu) bis 7 (trifft äußerst stark zu) - bewerten:

  1. Eine Person wird systematisch negativ dargestellt mit dem Ziel, sie sozial zu isolieren;
  2. Es wird jegliche Rechtfertigung, Verteidigung, Klarstellung des Angegriffenen blockiert;
  3. Jeder Versuch, die angegriffene Person zu verteidigen, wird durch Androhung von Strafe, etwa mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gleich­gesinnten, beantwortet;
  4. Es wird ein Zerrbild von der angegriffenen Person entworfen, das durch objektive Kriterien nicht haltbar ist;
  5. Es wird permanent der Versuch unternommen, gesellschaftliche Repräsentanten und Massen­medien gegen die angegriffene Person zu mobilisieren;
  6. Die Produktion von Zerrbildern dient der Stabilisierung der politischen Macht von Parteien und Gruppen.

Kerner und die Herman-Gegner erhielten eine durchschnittliche Note von 4,7. "Dies", so Grossarth-Maticek, "ist ein extrem hoher Wert, der knapp unter dem Durchschnitt von Altnazis liegt."

Herman selbst bekam dafür, wie sie ihre Widersacher behandelte, übrigens die Note 1,1 - was sogar noch besser ist als der Durchschnitt der Demokraten.[5]

Zitat: «Eines der Markenzeichen faschistischer und totalitärer Systeme ist die Zerstörung des Pluralismus[wp]. Pluralismus in Lebens­weisen, Verhaltens­weisen und Meinungen gefährdet faschistische und totalitäre Systeme, deren Basis eine Heilslehre, ein Kern der als unumstößlich angesehenen Wahrheiten ist, ein Kern, der indes so fragil ist, dass er einen Pluralismus in Lebens­weisen, Verhaltens­weisen und Meinungen nicht ertragen kann. Entsprechend wichtig ist es für faschistische und totalitäre Systeme für Uniformität zu sorgen, ihre Bürger in Denken und Handeln gleich­zu­schalten oder ihnen doch zumindest so viel Angst einzuimpfen, dass sie sich in der Öffentlichkeit nicht trauen, sich andes als vorgegeben zu verhalten.»[6]
Zitat: «Praktischer Totalitarismus heißt, tradierte Lebens­zusammen­hänge als falsch und überholt zu verdammen und die Menschen aus ihnen heraus­zu­lösen, um die isolierten Individuen als funktionale Größe in neue, ideologisch begründete Strukturen einzufügen. Das Handeln wird auf ein teleologisches Ziel ausgerichtet, das in früheren Totalitarismen in der klassenlosen Gesellschaft oder einer rassischen Hierarchie bestand. Heute ist es das Zukunfts­modell einer grenzen­losen Welt, die von herkunfts- und ort­losen Arbeits­bienen und Konsum­drohnen besiedelt wird.» - Thorsten Hinz[7]

Totalitarismus-Theorie

Die Totalitarismus-Theorie vergleicht seit ihrem Aufkommen in den 1920er Jahren die Systeme des Faschismus mit dem Stalinismus. Beide zeigen eine Reihe auffälliger formaler und inhaltlicher Ähnlichkeiten. Hannah Arendt[wp] bezeichnete den Nationalsozialismus und den Stalinismus als "Variationen des gleichen Modells".[8]

In den letzten Jahren wurden darüber hinaus von einigen Intellektuellen besonders die Verbrechen in sozialistischen Staaten mit denen des National­sozialismus verglichen. Dazu erschien 1998 das "Schwarzbuch des Kommunismus"[wp], in dem verschiedene Studien die Verbrechen kommunistischer Regierungen zum Teil als "Roten Holocaust"[wp] darstellen. Dieser neu eingeführte Begriff knüpft an den so genannten Historikerstreit[wp] von 1986 an, in dem der Historiker Ernst Nolte[wp] den "Rassenmord" der National­sozialisten mit dem "Klassenmord" in der UdSSR unter Josef Stalin[wp] parallelisierte.

Zitat: «Ziel totaler Herrschaft ist der entwurzelte Mensch, der gottlose, der geschichtslose, der vaterlandslose, der heimatlose Mensch ohne Familie, der zugleich und eben deshalb der manipulierbare und beherrschbare Mensch ist.»

Zitate

Zitat: «Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft.

Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.» - George Orwell: 1984

Zitat: «Ein wirklich leistungs­fähiger totalitärer Staat wäre einer, worin die allmächtige Exekutive politischer Machthaber und ihre Armee von Managern eine Bevölkerung von Zwangs­arbeitern beherrschen, die gar nicht gezwungen zu werden brauchen, weil sie ihre Sklaverei lieben. Ihnen die Liebe zu ihr beizubringen, ist in heutigen totalitären Staaten die den Propaganda­ministerien, den Zeitungs­redakteuren und Schul­lehrern zugewiesene Aufgabe.» - Aldous Huxley: Schöne neue Welt[wp]
Zitat: «Konstantin Bogomolow[ext] sieht den Toleranz­gedanken in der liberalen Gesellschaft des modernen kollektiven Westens mittlerweile so radikal gedacht, dass der Zirkelschluss[wp] zum Totalitarismus praktisch vollzogen ist. Statt der Gedankenwelt des Menschen wie in den früheren Formen totalitärer Staaten soll hier allerdings die Gefühlswelt kontrolliert werden. Dabei würden die Menschen auf bedingungslose Liebe zu allen und allem abgerichtet und ihnen nicht nur das Recht auf Hass oder Nicht­akzeptanz genommen, sondern gleich alles Triebhafte, Dionysische[wp] aus ihrer Natur getilgt, womit aber auch das Apollinische[wp] seines Inhalts beraubt würde. Durchgesetzt wird dies nicht etwa mittels staatlicher Repressionen, sondern mit den Mitteln der Denunzierung und der gesellschaftlichen Ächtung, die sich in Hetze äußert und zum Ausschluss aus allen Aspekten des gesellschaftlichen Zusammen­lebens führen kann. Geboten sei eine Rückbesinnung auf die Werte des alten aufklärerischen Europa des komplexen Menschen, dessen die Europäer selbst verlustig wurden.»[9][10]

Literatur

  • Hannah Arendt[wp]: The Origins of Totalitarianism, New York 1951; identisch mit The Burden of Our Time, London 1951
    • 1955 auf Deutsch erschienen
    • Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft[wp]. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft. Piper 1986, 12. Aufl. 2008, ISBN 3-492-21032-5

Einzelnachweise

  1. Zitat der Woche 05/2012, Kokospalme am 30. Januar 2012; Quelle: Einhundert Millionen - Kleiner Tipp für die Diskussion mit Linken (in ef 119)
  2. 2,0 2,1 Jaron Lanier[wp]: Wikipedia: Eine grausame Welt, Der Spiegel am 13. November 2006, S. 182f.
  3. Moritz Schwarz: "Freiheit statt Demokratie", Junge Freiheit am 24. Juni 2005
    Anreißer: Der libertäre Vordenker und bekennende "Antidemokrat" Hans-Hermann Hoppe über seine provokanten Thesen
  4. Michael Klein: Gesinnungsterror: Die Beseitigung von Freiheitsrechten im Namen des Staatsfeminismus, Kritische Wissenschaft - critical science am 30. März 2013
  5. TV-Eklat: Kerners NS-Koeffizient, Focus am 22. Oktober 2007
  6. Dr. habil. Heike Diefenbach und Michael Klein: Gleichschaltung beginnt in den Schulen, Kritische Wissenschaft - critical science am 21. Januar 2013
  7. Thorsten Hinz: Neuer Totalitarismus: Mein Künstler, dein Spitzel, Junge Freiheit am 16. Dezember 2018
  8. The Origins of Totalitarianism. New York 1951 (dt. Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, S. 640, Frankfurt, 1955; 10. Aufl., Piper, München 2003, ISBN 3-492-21032-5)
  9. Entführung der Europa 2.0 - Regisseur Bogomolows Manifest für eine neue rechte Ideologie, RT Deutsch am 27. Februar 2021
    Anreißer: Der russische Theaterregisseur Konstantin Bogomolow[wp] postuliert, dass der kollektive Westen in seiner liberalen Entwicklung den Kreis zum Totalitarismus schließt, Menschen zur "Liebe" als einziger Emotion abrichtet und als Repressions­mittel die gesellschaftliche Ächtung benutzt.
  10. "Bogomolow veröffentlichte seine Programmschrift bewusst in der unabhängigen Nowaja gaseta und nennt sie 'Entführung Europas 2.0', obwohl es darin nur um Deutschland und Amerika geht. Seiner Diagnose zufolge veranlasste die historische Katastrophe des Nationalsozialismus den Westen dazu, den komplexen Menschen - mit seinen Abgründen von Hass und Bestialität - abzuschaffen. Der Ausdruck 'komplexer Mensch' greift eine Formel Serebrennikows auf, der vor mehr als zehn Jahren in einem Zeitungs­essay den russischen Staat dazu aufrief, die Menschen zur Komplexität zu erziehen, indem er innovative Kunst fördere. Bogomolow behauptet nun, Europa habe sich von seinem Vorkriegsideal einer komplexen Humanität losgesagt zugunsten eines unifizierten 'Reiches' (er benutzt das deutsche Wort), worin 'queer-aktivistische, fem-fanatische und öko-psychopathische' Sitten­wächter und Denunzianten die Rolle virtueller Sturmstaffeln übernähmen. Russland befinde sich am Schluss dieses Zuges, der geradewegs in die Hölle rase, weshalb es das Beste sei, den Waggon der Heimat einfach abzukoppeln." - Kerstin Holm: Russlands Intellektuelle: Europas zweite Entführung, F.A.Z. am 15. Februar 2021

Querverweise

Netzverweise