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Claus Kleber

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Claus Kleber
Claus Kleber.jpg
Geboren 2. September 1955
Beruf Moderator, Journalist

Claus-Detlev Walter Kleber (* 1955) ist ein deutscher Jurist, Journalist, Buchautor und Fernseh­moderator.

Kleber ist seit Anfang 2003 Moderator des ZDF-heute-journals und war bis Februar 2009 auch dessen Leiter.

Über einen FOCUS-Artikel[ext] über einen Auftritt von ZDF-Nachrichten­mann Claus Kleber in der Talkshow Kölner Treff vom 20.10.2017 bin ich auch auf die Video­aufzeichnung gekommen.[ext] [...]

Ich will mal eine Stelle herauszitieren, um zu zeigen, wie wenig dieser Mann weiß und denkt und wie wenig er verstanden hat, was er da eigentlich macht. Hört dem mal zu:

Mp3-icon-extern.png Kölner Treff[ext], 20. Oktober 2017 (Ausschnitt 1:12 Min.)

Er sagt, es sei sehr gefährlich, wenn die Leute sich nicht mehr durch Tatsachen überzeugen lassen, sondern sagen, dass das alles doch sowieso nur Ansichts­sache und egal sei.

Da hat er sogar recht. Sehr sogar.

Aber: Genau das ist doch der Poststrukturalismus (sagt ja schon das Wort), der in den Geistes- und Sozialwissenschaften sein Unwesen treibt. Da geht es ja um nichts anderes mehr als darum, dass es keine Wahrheit gäbe, alles nur Ergebnis von Diskurs und frei erfunden und beliebig sozialisiert wäre, dass man alles ändern kann, indem man anders spricht und sprechen verbietet, weil ja alles nur durch Sprechakte geschaffen wäre (Foucault[wp] und Butler und so weiter).

Schon damit widerspricht er sich selbst, weil der ganze heutige Journalismus ja auf diesem Quatsch beruht. Wenn er also sagt, dass das schlecht und gefährlich ist (womit er ja recht hat), müsste er also zuerst mal seine eigene Redaktion ausmisten und alle Geistes- und Sozial­wissenschaftler, mithin alle Berufs­journalisten rauswerfen.

Derselbe Claus Kleber hämmert immer wieder diesen Feminismus-Quatsch da raus und schaltet sogar so die Post­strukturalismus­priesterin und Realitäts­verächterin Wizorek live in die Sendung, macht selbst also genau das, was er hier als gefährlich anpreist. Während er vorne­heraus trötet, wie schlimm es wäre, wenn man sich nicht mehr empirische Realität hält, gehört er selbst zu denen, die genau diese angreifen und genau diesen post­strukturalistischen Phantasie­quatsch ins Fernsehen drücken.

Und wundert sich dann, dass die Leute ihm nicht mehr glauben.


Wird aber noch besser. Danach nämlich kamen sie auf ein Interview, das Kleber mit Maria Furtwängler[wp] in Sachen dieser unsäglichen Frauen­rollen­studie (ich habe berichtet[ext]) geführt hat. (Kleber erwähnt hier sogar selbst, dass Furtwängler diese mit ihrer "Macht" durchgesetzt hat, also schon von daher massive Zweifel an Seriosität und Glaub­würdigkeit bestehen müssen, weil so, wie die Studie zustandekam, das Ergebnis von vornherein feststand.)

Dazu sagt Kleber, dass er eigentlich Furtwängler zustimmte und ihrer Meinung war, aber aus Gründen des Journalismus eine Gegen­position habe einnehmen müssen. Heißt: Er hat in den Nachrichten eine Position vertreten, die er selbst nicht glaubt und die nicht seine ist, und beschwert sich, dass die Zuschauer ihm nicht glauben.

Er hat deshalb Ärger und Schmähungen bekommen, weil seine "Gegenposition" wohl zu gut war. Er habe Furtwängler nämlich vorgehalten, dass die Hollywood-Studio­bosse ja am besten wissen, wie man am meisten Geld macht, und was man dazu dem Publikum zeigen muss. Denen ginge es nicht um Männer oder Frauen, sondern um Geld­maximierung. Wenn die in den Hauptrollen Männer zeigen, läge das doch zweifelsohne daran, dass die Menschheit das so sehen will und es mehr Geld bringt, und nicht am Sexismus von Hollywood. Guter Punkt.

Er sagte aber sehr deutlich, dass er eigentlich Furtwänglers Meinung sei und sie unterstütze.

Muss man sich mal klarmachen: Der Mann nennt sogar noch über­zeugende Fakten, lässt sich aber nicht mal selbst von seinen eigenen Fakten überzeugen, dass diese US-und-Furtwängler-Kampagne nicht stimmen kann. Und beschwert sich dann, dass ihm das Publikum nicht folgt.

Und den müssen wir nicht nur ertragen und uns von ihm die "Fernseh­nachrichten" machen lassen, wir müssen dem auch noch zwangsweise in hohes sechs­stelliges Gehalt zahlen, egal, ob wir ihn schauen und ihm glauben oder nicht.

Hadmut Danisch[1]
Im ZDF läuft gerade die Gutmenschen­predigt "UNANTASTBAR" von und mit Claus Kleber und Angela Andersen[ext].[2]

Wie von Kleber nicht anders zu erwarten, zieht sich ein zentraler Denkfehler durch die ganze Sendung.

Kleber predigt als Off-/Erzähler­stimme im Predigerton mit hingestellten Phrasen im Tonfall des Jahres­rückblicks.

Menschenrechte. Unantastbar. Auf dies, auf jenes. Und die böse Welt verletzt sie.

Der schwere Fehler, den er dabei begeht: Er rührt einfach alles in eine tiefe Moral­suppe, alles gleich, einmal groß umrühren.

Was der naive Tropf dabei trotz Jura­studiums nicht beachtet: Grundrechte sind zunächst mal Rechte auf Unterlassung, sie sind Abwehrrechte. Sie sind ein universeller Anspruch gegen jeden, gewisse Handlungen und Handlungs­kategorien zu unterlassen. So weit in Ordnung.

Kleber rührt da aber auch Rechte darauf, irgendetwas zu bekommen, rein. Also Ansprüche auf positives Handeln. Die aber sind nicht universell, ungerichtet. Ein positiver Anspruch auf Handeln setzt immer voraus, dass man dazusagt, gegen wen man den Anspruch haben will und soll, und damit die Begründung, warum der andere zur Leistung verpflichtet sein soll.

Man kann einen Anspruch gegen jeden haben, nicht gefoltert zu werden. Da muss man sich nicht überlegen, gegen wen, weil einfach gegen jeden.

Wenn man aber von einem Anspruch redet, ernährt zu werden, dann ist das zunächst mal rhetorische Augen­wischerei, und hat logische Ähnlichkeit mit einem Satz ohne Subjekt. Denn jeder Handlungs­anspruch ist zunächst mal nichts anderes als eine grammatikalisch unvollständig artikulierte Handlungs­verpflichtung. Wer soll dem Rechte­inhaber die Leistung schulden? Und warum? Wer soll beispielsweise warum und woher verpflichtet sein, einen anderen zu ernähren?

Das mag sich roh und kalt anhören, es ist aber das Problem: Warum sollte jemand, der vorbeikommt, verpflichtet sein, demjenigen Nahrung zu verschaffen?

Ich will damit nicht sagen, dass er es nicht tun sollte, und er kann sich moralisch dazu verpflichtet fühlen. Aber woher A ein Menschenrecht gegen B haben könnte, B für sich arbeiten zu lassen, ist nicht nachvollziehbar. Man müsste schon sagen, woher und warum und vor allem unter welchen Bedingungen B verpflichtet wäre, A zu ernähren. Klingt hart, ist aber nunmal so.

Antworten gibt's von Kleber natürlich nicht.

– Hadmut Danisch[3]
Von dem Mann, der seine eigene Ignoranz verfilmte, seine Naivität zu Markte trug und seine Borniertheit in die Mediathek stellte. [...]

Gestern abend kam im ZDF die Sendung "Utopia - Irre Visionen in Silicon Valley"[4] von Claus Kleber und Angela Andersen darüber, wie schlimm und böse Mark Zuckerberg und Elon Musk[wp] seien. Als Internet-Empörung präsentierte Kapitalisten­schelte. [...]

Grundsätzlich fand ich die Sendung - anders als mancher nach der Einleitung vermuten würde - bezüglich ihrer Themenwahl gar nicht mal so schlecht. Was mich daran störte, war diese Laien­herangehensweise, in der man aus so einer typisch medialen Naivensicht an die Sache heranging wie Alice im Wunderland oder Dorothy in Oz herumliefen und staunten. Fernsehleute, Journalisten im Allgemeinen, sind oft hochbezahlte professionelle Universal­laien, die von nichts Ahnung haben, aber alles besser wissen. Und es ist dem Thema einfach nicht angemessen, das mal so eine Dreiviertel­stunde mit der unübertrefflichen Vergänglichkeit des Rundfunks zu beschwafeln. Es zeugt von einer grotesken Selbst­überschätzung, dass die Sendung mit "Video verfügbar bis 19.07.2027" gekennzeichnet ist. Wenn am Tag danach schon eine Dunja Hayali dafür Werbung machen muss.

Und so wurde ein wichtiges Thema in der Belanglosigkeit ersäuft, die der Laie eben so herbeischwafelt, und in der das Fernsehen alles, was politisch nicht passt, zum Empörungs­tatbestand des Tages macht, der um 23:00 Uhr gesendet wird.

Versteht mich aber nicht falsch. Mich stört nicht die Sendung an sich. Sondern deren Zustande­kommen über die letzten 25 Jahre. Dass sie 25 Jahre dafür gebraucht haben, um dann so ein 45-Minuten-Belang­losig­keits­ei zu legen.

Denn unter Fachleuten ist diese Entwicklung seit den Neunziger Jahren be- und erkannt. Das war damals schon Thema, dass die Amerikaner da auf die Weltdominanz hinsteuern und dazu Firmen wie Google, Microsoft und so weiter entwickeln, lange bevor es Mark Zuckerberg mit Facebook oder Elon Musk[wp] mit PayPal[wp] gab. Und das sage ich jetzt nicht nur so, ich betreibe ja seit 1999 diese Webseite und dieses Blog, um genau das zu beschreiben:

Während die Amerikaner sofort von Hochschulen, Investoren, Geheimdiensten, Regierung gestützt, gefördert, protegiert, mit Geld bepumpt, vorangebracht werden, wurde hier alles abgewürgt. Wir als die Hochschul­generation von Mitarbeitern, die sich so richtig gut mit dem Internet in seiner Entstehung auskannte wurden nie gefördert, sondern hatten im Gegenteil nur mit unfähigen und korrupten Professoren zu kämpfen, die zu doof, zu borniert, zu dumm waren. Wenn beispielsweise die Rundschreiben an einer Informatik­fakultät zur Hälfte auf Papier gedruckt werden mussten, weil die Hälfte der Professoren einfach zu doof war, E-Mail[wp] zu kapieren. Und die andere Hälfte das Internet nicht kapierte und einfach bedienbare Macs mit bekloppten proprietären Nischen­anwendungen brauchte. Mit einem Professor, der sich damit brüstete, als erster Informatiker (obwohl er keiner war) E-Mail wieder abgeschafft zu haben und Fax für das Nonplus­ultra und einziges erforderliches Kommunikations­mittel hielt. Wenn einem Forschung, Veröffentlichungen, Vorträge systematisch verboten wurden, weil Professoren das Internet nicht verstanden und es den Geheimdiensten nicht in den Kram passte.

Es wird immer - und auch in dieser Sendung - so getan, als seien die Amerikaner irgendwelche genialen Wahnsinnigen, die die Welt erfinden, und wir da nur staunend zuschauen können.

Das ist falsch.

Die Amerikaner sind nicht sonderlich schlau. Und die kochen auch nur mit Wasser. Aber in dem, was sie tun, werden sie gefördert, und nicht wie bei uns blockiert, ausgebremst, behindert, verhindert und bürokratisiert. Vor allem hatte man dort - damals - nicht mit einer geschlossenen Front inkompetenter, aber hochgradig korrupter Informatik­professoren zu tun, wie hier in Deutschland.

Die eigentliche Nachricht wäre also nicht, wie die Amerikaner so etwas schaffen konnten. Denn nichts von dem ist wirklich genial, sondern vieles einfach nur folgerichtig und unausweichliches Ergebnis der Entwicklung. So wird - besonders von den Medienlaien - immer gerne das Web mit dem Internet gleichgesetzt, obwohl das Internet rund 30 Jahre vorher entstand, und Tim Berners-Lee[wp] als der große Erfinder hingestellt wird. Nun, das ist er in Bezug auf das Web[wp], das will ich nicht schmälern, aber das lag damals auch in der Luft und war die mehr oder weniger unvermeidliche Folge aus Technik und Erfordernissen. Es gab ja mehrere Ansätze. Es herrscht da bei Laien aber immer so diese Vorstellung, dass die Menschheit ahnungslos ist, weil sie sich selbst so fühlen, und dann irgendwo ein Genie aus dem Boden schießt, der die revolutionäre Idee hatte, die sonst keiner hatte. Laiensicht eben. Und vor allem: Linke Sicht, weil man so schön auf Kapitalisten eindreschen kann. Da stimmt das Weltbild wieder.

Wie Frage ist aber nicht, wie die Amerikaner an Facebook und Google und PayPal kamen.

Die eigentliche Frage ist, warum es bei uns nicht passierte und wir nur sowas wie Wirecard zustande­gebracht haben.

Und das schlösse die Frage ein, warum in Deutschland so entsetzlich dumme und unfähige Leute nicht nur Professor werden können, sondern regelrecht in diese Stellen gedrückt werden. Die katastrophale Lage bei Deutschlands Informatik­professoren in Sachen IT-Sicherheit habe ich ja schon ausführlich beschrieben. Hochstapler, Dumme, Frauen­quotinnen. Leute, die Primzahlen nicht definieren können, Leute, die sich zu Kryptographie nicht äußern können, Leute, die Folien vorlesen, die ihnen andere geschrieben haben und die sie selbst nicht verstehen. Leute, die aus Instituts­mitteln externe Dienstleister mit ihrer Vorlesung beauftragen, weil sie es selbst nicht können.

Ich habe damals einen der ersten öffentlichen Webserver betrieben. Nicht den ersten, aber einen der ersten, als die ersten Sourcen für Webserver und Browser über UUCP/News rumkamen, das kompilieren noch schwarze Hexenkunst war, und ich dafür sogar an einer Informatik­fakultät noch bestaunt wurde, weil ich mit so neumodischen Techniken wie Web[wp] oder Gopher[wp] und sowas experimentierte und Server aufbaute.

Ergebnis: Großer Ärger, nicht etwa Lob und Unterstützung.

Ich hatte damals Riesen-Kämpfe mit dem Instituts­leiter, einem völlig Internet-feindlichen Pseudo­informatik­professor auszufechten, der jede Internet-Publikation verbieten wollte. Ich hatte damals die Liste der Instituts­veröffentlichungen auf den Webserver gepackt. Gab einen Riesen-Ärger, weil der Professor darauf bestand, dass man bei ihm um Einsicht bitten müsse, um von ihm mit der Gnade der Kenntnisgabe bedacht zu werden. Selbst­verständlich mit persönlichem Anschreiben und Widmung und vom Sekretariat mit Zier­briefmarken verschickt. Etwas einfach so auf eine Webseite zu packen - unvorstellbar. Was erlaubt er sich!?

Damals meldete sich jemand von der Universität San Francisco bei mir, weil sie jemanden suchten, der ihren Laden absichern könnte und in den USA niemand fänden. Der hatte meinen RFC, meine Mailing­listen­beiträge und was zu meinem IETF-Besuch in San Jose[wp] gelesen oder mich da sogar gesehen, war auf mich und dann auf meine Webseite der Veröffentlichungen gekommen, auf der aber nur die Titel, nicht die Inhalte selbst lagen. Er wollte sie gerne sehen und erklärte, es sei ihm bekannt und bewusst, dass wir in Deutschland keine Presse-, Rede- und Forschungs­freiheit hätten, weshalb er mir anböte, dass ich die Dokumente auf einen Webserver der Uni San Francisco laden könnte. Die USA seien ein freies Land, da sei das kein Problem. Ich musste ihm erklären, dass das auch in Deutschland rechtlich kein Problem sei (zumindest dachte ich das damals, die späteren Ereignisse haben ja das Gegenteil bewiesen, aber damals war ich noch davon überzeugt), aber der Instituts­leister das verböte, weil er das Internet nicht mag. Ich habe nie wieder etwas von denen gehört. Was hätte daraus entstehen können, wenn wir in den 1990er Jahren eine Sicherheits­architektur für US-Universitäten entwickelt hätten. Stattdessen gab es in Karlsruhe eine völlig bekloppte "Virtual Department Architecture" unterhalb von Laien-Niveau.

Und dann eben die Sabotage durch die Geheimdienste, vor allem den BND, weil man die Abhörfähigkeit schützen wollte.

Ich habe das zwar alles sehr intensiv und dynamisch erlebt, aber es hat ja nicht nur mich betroffen. Das ging ja in der ein oder anderen Weise vielen so. Wir hatten ja als die internet­taugliche und C64[wp]-genuine Informatiker­generation alle mit dieser Schicht aus unfähigen und bornierten Informatik­professoren zu tun, die vor allem aus Leuten anderer Fächer bestanden, die dort nichts geworden sind und sich dann in ein neu gegründetes Fach reinfraßen, von dem noch keiner wusste, worum es da eigentlich ging und was man wissen oder können musste. Nicht unähnlich den erfolglosen und nicht konkurrenz­fähigen Sportlern, die unter den Männern nichts werden und sich dann zur Trans-Frau erklären, um da dann Weltmeisterin zu werden.

Und die Realität deutscher Hochschul­informatik - auch aller anderen Fächer - war schon immer, wurde aber durch die Frauenförderung immer schlimmer, dass da immer unfähigere und arbeitsmarkt­unfähige Leute in die Posten verbeamtet werden und für den Rest ihres Lebens dort ihr Unheil treiben und alles kaputt machen, was nicht in ihr Weltbild passt. Inzwischen ist das alles nur noch Gendergeschwätz. Nur noch substanzloser dämlicher Publikations­müll und Futtertrog­befüllung. Befüllt mit immer schlechteren und immer weniger studierfähigen Pseudo­abiturienten.

Mark Zuckerberg und Elon Musk sind keine Außerirdischen, die eben von fliegenden Untertassen hier abgesetzt wurden.

Sie sind das Ergebnis eines Prozesses, der spätestens in den Sechziger Jahren mit den 68ern, vermutlich aber schon mit Ende des zweiten Weltkriegs angefangen hat. Man könnte auch Ansätze in den mittel­alterlichen und früh­neu­zeitlichen Universitäten der letzten 400, 500 Jahre finden. Nicht umsonst brauchen wir die Habilitation, weil die Promotion reine Handelsware zum Verschachern ist. In anderen Ländern gibt es so eine Doktor­prothese nicht.

Damit wäre das eigentliche Thema zu Zuckerberg und Musk eben nicht das "Schaut mal, Kapitalisten", sondern der Blick zu uns: "Schaut mal, Dumme!".

Die richtige Frage wäre nicht, was die Amerikaner da alles treiben. Die richtige Frage wäre, warum wir hier in den letzten 30 Jahren eigentlich so gar nichts hinbekommen haben. Was ich halt hier im Blog so beschreibe. Wir sind seit 25 Jahren nur noch mit Gender, Frauenförderung und Diversität beschäftigt, behaupten zwar ständig, dadurch würde alles besser, aber die Realität ist, dass gar nichts mehr funktioniert und wir gar nichts mehr hinbekommen, nur noch staunend und schimpfend auf die Amerikaner schauen. An amerikanischen Universitäten wurden Dinge wie Google oder X11[wp] entwickelt. An deutschen Universitäten werden Prüfungs­ordnungen in Gendersprache übersetzt und Kopftücher zugelassen. Merkt Ihr was?

Ich habe in den 2000er Jahren jahrelang versucht, das an Presse und Fernsehen heranzutragen. Zumindest im Rundfunk wäre es Teil deren Auftrags gewesen, das aufzugreifen.

Nichts. Unfassbare Borniertheit, Ignoranz, politische Ideologisierung.

In den 2010er Jahren habe ich mir die Leute angesehen, war auf ihren Konferenzen.

Inkompetent. Arroganz. Überheblich. Ideologisch. Korrupt. Dumm. Eingebildet. Ungebildet. Überbezahlt.

Niemand wollte zur Kenntnis nehmen, dass da etwas schief läuft. Weil sie eine politische Agenda verfolgen und das in ihre Agenda nicht nur nicht passt, sondern ihr zuwiderläuft. Man kann nicht gleichzeitig für Frauenförderung trommeln und kritisieren, dass an den Universitäten die Korruption regiert und nichts mehr dabei herauskommt.

Und dann kommen sie mit so einer Sendung, in der sie auf überrascht machen und aus der Laien­perspektive rumstaunen, und sich für die großen Aufklärer halten.

Unser Fernsehen ist wie eine Feuerwehr, die Notrufe ignoriert und nicht zum Löschen kommt, dann aber eine Woche später mit der Videokamera für YouTube-Videos anrückt und sich dann theatralisch darüber wundert, warum da alles verkohlt aussieht und kaputt ist.

– Hadmut Danisch[5]

Einzelnachweise

  1. Hadmut Danisch: Kleber und die Tatsachen, Ansichten eines Informatikers am 31. Oktober 2017
  2. UNANTASTBAR - Der Kampf für Menschenrechte, Film von Angela Andersen und Claus Kleber, ZDF, 15. Dezember 2018, 88 Min. (Anlässlich des 70. Jahrestages der UN-Menschen­rechts­erklärung machen Angela Andersen und Claus Kleber eine globale Bestands­aufnahme. Wohin steuert unsere Zivilisation? Gibt es Hoffnung?)
  3. Hadmut Danisch: Der Denkfehler der Menschenrechte, Ansichten eines Informatikers am 4. Dezember 2018
  4. Utopia - Irre Visionen in Silicon Valley, ZDF am 20. Juli 2022
  5. Hadmut Danisch: Utopia - vom Geschwätz des ZDF im Allgemeinen und des Claus Kleber im Besonderen, Ansichten eines Informatikers am 20. Juli 2022

Netzverweise