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Litauen
Litauen (litauisch Lietuva, amtlich Republik Litauen, litauisch Lietuvos Respublika) ist ein baltischer Staat und Mitglied der EU und des Kriegsbündnisses NATO. Die Hauptstadt und größte Stadt Litauens ist Vilnius[wp] (588.412 Einwohner). Weitere Großstädte sind Kaunas[wp] (315.000), Klaipėda[wp] (166.861) und Šiauliai[wp] (111.967).
Geschichte
Baltische Volksstämme besiedelten das Gebiet ab dem 3. Jahrtausend vor Christus. Fürst Mindaugas[wp], der sich 1253 mit dem Segen des Papstes sogar zum König krönen ließ, brachte die Nachbarstämme mit militärischer Gewalt unter seine Hoheit. Sein Fürstentum bzw. Königreich umfasste bei seinem Tod 1263 in etwa das Gebiet des heutigen Litauens. Die Reichsbildung erfolgte gerade noch zeitig genug, um den von Norden und Süden vordringenden Rittern des Deutschen Ordens[wp] erfolgreich Widerstand leisten zu können.
Parallel dazu erfolgte bereits im 14. Jahrhundert die Expansion nach Osten. Im Anschluss an den Zerfalls des ostslawischen Großreiches Kiewer Rus[wp] nach dem Mongolensturm[wp] bis 1240 konstituierten sich mehrere Nachfolgefürstentümer. Durch die Kolonisationsaktivitäten des Deutschen Ordens wurde Litauen an einer expansiven Westpolitik gehindert, während die Ostflanke durch den Mongolensturm offen lag. In dieses Machtvakuum stieß nun das Großfürstentum Litauen[wp] vor und geriet mit der Eroberung von Kiew (nach 1362) in die Konkurrenz zum Großfürstentum Moskau[wp] um die Vorherrschaft unter der sich verselbstständigten Teilfürstentümer der Rus. Die litauische Ostexpansion fand ihren Höhepunkt in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Großfürst Jogaila[wp] übernahm 1386 durch Heirat und den Übertritt zum Christentum (nach Mindaugas' Tod 1263 war Litauen wieder heidnisch geworden) die polnische Königskrone und gründete damit die Polnisch-Litauische Personalunion[wp]. Jogaila (polnisch: Jagiełło) begründete zudem das Herrschergeschlecht der Jagiellonen[wp]. Nach der siegreichen Schlacht bei Tannenberg[wp] 1410, wobei ein vereinigtes polnisch-litauisches Heer die Armee des Deutschen Ordens besiegte, wurde die Bedrohung durch den Deutschordensstaat[wp] endgültig beseitigt.
Die enge politische Einheit Polens und Litauens mündete 1569 in die Realunion von Lublin[wp], die das Ende des eigenständigen Litauens zur Folge hatte, nachdem der litauische Adel bereits in den vorangegangenen Jahrzehnten zunehmend unter den Einfluss der polnischen Kultur und Sprache gelangt war. So ging Litauen in den Zeiten der Reformation[wp] den polnischen Weg und blieb katholisch, während das nördliche, deutsch beeinflusste Baltikum protestantisch wurde. Litauen blieb bis zu den Teilungen Polens[wp] beim polnischen Staat[wp] und kam dann 1795 unter russische Herrschaft. Zwei polnisch-litauische Aufstände in den Jahren 1831 und 1863 wurden vom zaristischen Russland[wp] blutig unterdrückt.
Erste Unabhängigkeit
Das Ende des Ersten Weltkriegs[wp] mit der Oktoberrevolution[wp] und dem nachfolgenden Bürgerkrieg[wp] führte im Februar 1918 - noch unter deutscher Besatzung - zur Ausrufung der unabhängigen Republik Litauen, die nach Kämpfen gegen Rote Armee[wp] und polnische Truppen auch durchgesetzt werden konnte. Hauptstadt war in dieser Zeit allerdings nicht der historische Großfürstensitz Vilnius, sondern Kaunas, da das Wilnaer Gebiet[wp] im Jahre 1920 von Polen okkupiert und einverleibt worden war - was 1923 vom Völkerbund[wp] anerkannt worden war - und bis 1939 blieb. Im Jahr 1923 annektierte Litauen das durch den Friedensvertrag von Versailles[wp] seit 1920 von Deutschland abgetrennte Memelland[wp]. Der Völkerbund erkannte die gewaltsame Landnahme an, nachdem Litauen dem Gebiet territoriale Autonomie eingeräumt hatte. Die parlamentarische Demokratie, die mit der Verfassung von 1922[wp] eingeführt worden war, wurde im Dezember 1926 durch den Putsch von Antanas Smetona[wp] beseitigt, welcher seinerseits anschließend diktatorisch bis 1940 regierte. Es wurden neue Verfassungen eingeführt, die die autoritäre Führung Smetonas bestätigten, darunter die Litauische Verfassung von 1928[wp] und die von 1938[wp]. Nach einem deutschen Ultimatum musste Litauen, mittlerweile außenpolitisch isoliert, am 23. März 1939 das Memelland in die Territorialhoheit des nationalsozialistischen Deutschlands[wp] überführen.
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg[wp] besetzten deutsche Truppen im Zuge des Deutsch-Sowjetischen Kriegen[wp] das litauische Staatsgebiet. Im Zuge ihrer Sommeroffensive 1944[wp] eroberte die Rote Armee Litauen zurück und die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik[wp] (LSSR) wurde wiederhergestellt.
Wiedererlangung der Unabhängigkeit nach dem Zerfall der Sowjetunion
Im Zuge der Perestrojka[wp], die im Baltikum die singende Revolution[wp] auslöste, erklärte sich Litauen 1990 als erste Unionsrepublik der Sowjetunion zum souveränen Staat und benannte den Obersten Sowjet[wp] in Verfassunggebende Versammlung[wp] um. Island war der erste Staat, der, ebenfalls 1990, das unabhängige Litauen anerkannte. Bei den Januarereignissen in Litauen[wp] am 13. Januar 1991 versuchten pro-sowjetische paramilitärische Gruppierungen erfolglos, den Sezessionsvorgang Litauens gewaltsam zu unterbinden, wobei 14 jugendliche Demonstranten am Fernsehturm starben.
In Reaktion darauf stimmten die Litauer in einer Volksabstimmung[wp] am 8. Februar 1991 für die Unabhängigkeit des Landes. Bei einer Wahlbeteiligung von 84,7 % sprachen sich 90,5 % der Bürger für die Wiederherstellung der staatlichen Unabhängigkeit aus. Nach dem misslungenen Moskauer Putsch[wp] gegen Gorbatschow[wp] im August 1991 erkannten die Länder des Westblocks die Unabhängigkeit Litauens wie auch der Nachbarländer Lettland und Estland an.
Litauen wurde 2004 Mitglied der EUdSSR und der NATO und mithin ein Vasallenstaat des Suzeräns[wp] USA.
Kultur
Litauen wird kulturell vor allem nordeuropäisch beeinflusst. Die Altstädte weisen die typischen im Raum der Hanse[wp] verbreiteten architektonischen Stilelemente auf. Auch die aktuelle litauische Kultur besitzt vielfältige Bezüge zu Schweden und Finnland, vor allem aber zum norddeutschen[wp] Kulturraum.
Geographie
Litauen befindet sich im Süden des Baltikums[wp], dessen Zuordnung umstritten ist, weil hierbei neben geographischen Kriterien auch historisch-kulturelle und politische Aspekte zu berücksichtigen sind. So wird das Baltikum sowohl Nordeuropa als auch Mitteleuropa, Osteuropa und Nordosteuropa zugeordnet. Die Republik Litauen verfügt sowohl über die größte Fläche als auch die höchste Einwohnerzahl im Baltikum.
Die Fläche Litauens besteht aus 62.680 km² Land- und 2.620 km² Wasserfläche.
Die Grenze zu Polen im Süden ist nur etwa 100 Kilometer lang. Sie gilt als die wichtigste Verbindung nach Mittel- und Westeuropa und ist als so genannte Suwałki-Lücke[wp][anm 1] von großer strategischer Bedeutung. Nach Südwesten schließt sich als Exklave die russische Oblast Kaliningrad[wp] an, die Grenze wird teilweise von der Memel[wp] gebildet.
Bevölkerung
Demographie
Durch die niedrige Lebenserwartung der Männer hat das Land einen Frauenüberschuss.
Litauen hatte 2023 2,9 Millionen Einwohner.[1] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug + 1,4 %. Trotz eines Sterbeüberschusses (Geburtenziffer: 7,8 pro 1000 Einwohner[2] vs. Sterbeziffer: 15,1 pro 1000 Einwohner[3]) wuchs die Bevölkerung durch Migration. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 1,3, die der Europäischen Union betrug 1,5.[4] Die Lebenserwartung der Einwohner Litauens ab der Geburt lag 2022 bei 75,8 Jahren.[5] Der Median des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 43,7 Jahren.[6] Im Jahr 2023 waren 15,4 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre[7], während der Anteil der über 64-Jährigen 21,2 Prozent der Bevölkerung betrug.[8]
Im Jahr 2023 lebten 69 Prozent der Einwohner Litauens in Städten.[9] Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs[wp] hat Litauen einen rasanten Wandel zu einer urbanen Gesellschaft erlebt. 1959 lebten noch drei Fünftel (60 %) der Bevölkerung auf dem Land, 1970 war das Verhältnis ausgeglichen, und 1990 war das Verhältnis von zwei Drittel städtischer Bevölkerung zu einem Drittel Landbevölkerung erreicht.
Migration
Etwa 15.100 Litauer wanderten von Januar bis August 2012 in ein anderes Land aus. Die Mehrheit davon sind junge Erwachsene. Sie sehen im Ausland eine größere Chance auf dem Arbeitsmarkt als in Litauen.[10] Die Zielländer sind europäische Staaten wie das Vereinigte Königreich, Irland, Norwegen, Schweden und Dänemark. Im Jahre 2017 waren in Litauen selbst 4,3 % der Bevölkerung im Ausland geboren.[11][12] Der Trend hat sich geändert und seit dem Jahr 2018 immigrieren mehr Menschen nach Litauen, als emigrieren, auch dank rekordschneller Verbesserung der ökonomischen Situation.[13]
Schätzungen zufolge leben oder arbeiten etwa 200.000 Litauer im westlichen Ausland, ohne dass die litauischen Meldebehörden hiervon offizielle Kenntnis haben. Nach statistischen Angaben haben seit 2005 über 218.000 Menschen offiziell das Land verlassen, was bei einer Zuwanderung von gut 60.000 Personen, einen Wanderungsverlust von knapp 158.000 Menschen, was mehr als 3 % der Bevölkerung entspricht. Das litauische Statistikamt gibt die inoffizielle Abwanderungsrate für 2001 bis 2007 mit etwa 112.000 Personen an. Seither stellen Litauer stets 85 % der Auswanderer, 2001 war weniger als die Hälfte litauischer Staatsangehörigkeit. Andersherum stellen die Litauer seit 2005 etwa 70 % der Einwanderer, während es 2001 nur 15 % waren. Infolge der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Litauen hat die (offizielle) Immigration aus dem Nachbarland Belarus zugenommen, liegt aber weiterhin deutlich unter 1000 Personen im Jahr, im Saldo bei unter 500 Personen. Zwischen 2009 und 2010 gab es einen markanten Unterschied: So haben 2009 nur 22.000 Menschen das Land verlassen, 2010 hingegen 84.000 Menschen. 2011 gab es einen Rückgang: 54.000 Menschen haben das Land verlassen, 16.000 sind dagegen eingewandert.[14] 2013 wanderten 39.000[15], im nächsten Jahr 36.600 und 2015 sogar 44.500 Menschen aus.[16] 2016 emigrierten 51.000 Litauer[17], 2017 sogar 57.200.[18][19]
Die Gesamtzahl der Einwohner sank von 1990 bis 2017 wegen der Emigration von 3,7 auf 2,8 Mio. (2017 gab es 1,4 % weniger und 2018 0,5 % weniger ständiger Einwohner).[20]
2018 immigrierten 12.300 Personen, davon 5.700 aus der Ukraine, 26 % aus Belarus und 6 % aus Russland. Auch nach dem Brexit ist das Vereinigte Königreich das beliebteste Auswanderungszielland der Litauer. An zweiter Stelle folgt die Ukraine und an der dritten Belarus.[21] Nach dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine im Februar 2022 suchten zahlreiche Ukrainer in Litauen Zuflucht. Am 26. August 2022 gab die litauische Migrationsbehörde an, dass das Land bis dahin 60.000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat. Demzufolge waren damals bereits 2,5 % der Bevölkerung Litauens Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Bevölkerungsstruktur
Der mit Abstand größte Teil der Bevölkerung besteht aus Litauern, daneben gibt es jedoch im Land auch nationale Minderheiten, überwiegend Slawen[wp]. Die polnische Minderheit in Litauen[wp][22], die vor allem im Bezirk Vilnius[wp] lebt, ist teilweise seit über hundert Jahren ansässig.
Die in Resten vorhandene, zahlenmäßig geringer werdende deutsche Minderheit in Litauen[wp] ("Litauendeutsche") blieb in ihrer langen Geschichte im Unterschied zu den Deutsch-Balten[wp] ohne größere historische, politische, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung. Die weitgehende Umsiedlung der Litauendeutschen nach Deutschland im Frühjahr 1941 war eine Folge des Hitler-Stalin-Paktes[wp].
Russen kamen zumeist während und nach dem Zweiten Weltkrieg[wp] nach Litauen, als das Land Teil der Sowjetunion[wp] war. Die russischsprachige Bevölkerung in Litauen[wp], die nach den Polen die zweitgrößte Minderheit darstellt, konzentriert sich auf die Hauptstadt Vilnius (vor allem den Stadtteil Naujoji Vilnia), die Hafenstadt Klaipėda (Memel), die Region Mažoji Lietuva (Kleinlitauen) und auf Industriestandorte wie Elektrėnai und Visaginas.
Bevölkerung von Litauen nach ethnischer Gruppe 1959-2021 | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ethnische Gruppe | Zensus 1959[23] | Zensus 1970[24] | Zensus 1979[25] | Zensus 1989[26] | Zensus 2001[27] | Zensus 2011[27] | Zensus 2021[28] | |||||||
Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | |
Litauer[wp] | 2.150.767 | 79,3 | 2.506.751 | 80,1 | 2.712.233 | 80,0 | 2.924.251 | 79,6 | 2.907.293 | 83,4 | 2.561.314 | 84,2 | 2.378.118 | 84,6 |
Polen[wp] | 230.107 | 8,5 | 240.203 | 7,7 | 247.022 | 7,3 | 257.994 | 7,0 | 234.989 | 6,7 | 200.317 | 6,6 | 183.421 | 6,5 |
Russen[wp] | 231.014 | 8,5 | 267.989 | 8,6 | 303.493 | 8,9 | 344.455 | 9,4 | 219.789 | 6,3 | 176.913 | 5,8 | 141.122 | 5,0 |
Belarussen[wp] | 30.256 | 1,1 | 45.412 | 1,5 | 57.584 | 1,7 | 63.169 | 1,7 | 42.866 | 1,2 | 36.227 | 1,2 | 28.183 | 1,0 |
Ukrainer[wp] | 17.692 | 0,7 | 25.099 | 0,8 | 31.982 | 0,9 | 44.789 | 1,2 | 22.488 | 0,6 | 16.423 | 0,5 | 14.168 | 0,5 |
Juden[wp] | 24.667 | 0,9 | 23.538 | 0,8 | 14.691 | 0,4 | 12.390 | 0,3 | 4.007 | 0,1 | 3.050 | 0,1 | 2.256 | 0,1 |
Tataren[wp] | 3.020 | 0,1 | 3.454 | 0,1 | 3.984 | 0,1 | 5.135 | 0,1 | 3.235 | 0,1 | 2.793 | 0,1 | 2.142 | 0,1 |
Deutsche | 11.166 | 0,4 | 1.904 | 0,1 | 2.616 | 0,1 | 2.058 | 0,1 | 3.243 | 0,1 | 2.418 | 0,1 | 1.977 | 0,1 |
Roma[wp] | 1.238 | 0,1 | 1.880 | 0,1 | 2.306 | 0,1 | 2.718 | 0,1 | 2.571 | 0,1 | 2.115 | 0,1 | 2.251 | 0,1 |
Letten[wp] | 6.318 | 0,2 | 5.063 | 0,2 | 4.354 | 0,1 | 4.229 | 0,1 | 2.955 | 0,1 | 2.025 | 0,1 | 1.572 | 0,1 |
Esten[wp] | 352 | 0,0 | 551 | 0,0 | 546 | 0,0 | 598 | 0,0 | 400 | 0,0 | 314 | 0,0 | 233 | 0,0 |
Lipka-Tataren[wp] | 423 | 0,0 | 388 | 0,0 | 352 | 0,0 | 289 | 0,0 | 273 | 0,0 | 241 | 0,0 | n/a | n/a |
Andere oder unspezifiert | 4.425 | 0,2 | 6.004 | 0,2 | 10.327 | 0,3 | 12.727 | 0,3 | 40.136 | 1,2 | 39.279 | 1,3 | 55.318 | 2,0 |
Gesamt | 2.711.445 | 3.128.236 | 3.391.490 | 3.674.802 | 3.483.972 | 3.043.429 | 2.810.761 |
Sprachen
Litauisch als Muttersprache sprechen etwa 2.694.000 Einwohner (inklusive der Sprecher des Schemaitischen). Das Litauische gehört zu den baltischen Sprachen, zu denen auch das Lettische zählt. Es gilt in manchen Eigenschaften als besonders archaisch und wird daher der rekonstruierten indoeuropäischen Ursprache[wp] als besonders nahestehend betrachtet.
- Polnisch[wp] sprechen ca. 358.000,
- Russisch[wp] ca. 344.000,
- Belarussisch[wp] ca. 63.000,
- Ukrainisch[wp] ca. 45.000,
- Tatarisch[wp] ca. 5.100,
- Lettisch[wp] ca. 5.000,
- Karaimisch[wp] ca. 300.
In Klaipėda (Memel) und auf der Kurischen Nehrung[wp] finden sich noch einige Litauer, die Deutsch sprechen. Polnisch ist im östlichen Teil, besonders in den ländlichen Regionen um Vilnius und im Gebiet um die Ortschaft Dieveniškės, häufig anzutreffen, da dort trotz der Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg[wp] eine große polnische Minderheit[wp] verblieben ist. Durch die lange Präsenz des Russischen in Litauen hat sich das von den Polen gesprochene Polnisch teilweise mit russischen Wörtern und Ausdrücken vermischt, das nun als litauisches Polnisch[wp] gesprochen wird.
Während Russisch[wp] bei älteren Litauern (über 40 Jahre) noch als Lingua Franca[wp] gilt, übernimmt bei den Jüngeren nunmehr das Englische[wp] diese Rolle.
Anmerkungen
- ↑ Die Suwałki-Lücke[wp] (auch Suwałki-Korridor, englisch Suwalki Gap oder Suwałki Corridor, polnisch Przesmyk suwalski, litauisch Suvalkų koridorius) bezeichnet in der Terminologie der NATO das dünnbesiedelte Gebiet um die Grenze zwischen Litauen und Polen, das eine Engstelle der Landverbindung zwischen den baltischen Staaten und den übrigen NATO-Partnern darstellt. Zugleich ist dort das Territorium der russischen Exklave Kaliningrad[wp] am wenigsten weit von Belarus entfernt. Benannt ist es nach der polnischen Stadt Suwałki[wp].
Einzelnachweise
- ↑ World Bank Open Data
- ↑ World Bank Open Data
- ↑ World Bank Open Data
- ↑ World Bank Open Data
- ↑ World Bank Open Data
- ↑ Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen[wp], 2021
- ↑ World Bank Open Data
- ↑ World Bank Open Data
- ↑ World Bank Open Data
- ↑ Volkszählung 2011[archiviert am 5. November 2012]
- ↑ Migration Report 2017[ext] - UN (Englisch)
- ↑ Origins and Destinations of the World's Migrants, 1990-2017, Pew Research Center's Global Attitudes Project, 28. Februar 2018
- ↑ Emigration-immigration statistics
- ↑ Datenbankabfrage, Litauisches Statistikamt, 12. Mai 2012[archiviert am 16. Februar 2009]
- ↑ Trends der Migration[archiviert am 14. März 2016] (litauisch)
- ↑ Po ketverių metų pertraukos - emigracijos šuolis. (litauisch), dt. Nach einer vierjährigen Pause ein Auswanderungssprung, Verslo žinios am 21. März 2016
- ↑ Statistika Lietuvoje (Bernardinai.lt)
- ↑ Skaičiai stulbina: 2017 m.[archiviert am 21. September 2020] (litauisch), abgerufen am 14. Juli 2019.
- ↑ 2017 pusmetį emigravo. (litauisch), dt. In der ersten Jahreshälfte 2017 sind rund 10.000 Menschen ausgewandert. Das sind mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres., DELFI am 10. Juli 2017, abgerufen am 14. Juli 2019.
- ↑ Gyventojų skaičiaus mažėjimas. (litauisch), dt. Der Bevölkerungsrückgang hat sich in Litauen auf 2,8 Millionen Menschen verlangsamt., Verslo žinios am 11. Januar 2019, abgerufen am 14. Juli 2019.
- ↑ Statistik des Europäischen Migrationsnetzes
- ↑ Bevölkerungsstruktur, litauen.info am 9. Februar 2009
- ↑ http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_59.php
- ↑ http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_70.php
- ↑ http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_79.php
- ↑ http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_89.php
- ↑ 27,0 27,1 Internet Archive WaybackMachine[archiviert am 14. Oktober 2013]
- ↑ Population by ethnicity, 2021 Population an Housing Census data, osp.stat.gov.lt (englisch)