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Vätervernichtungsjustiz
Der Begriff Vätervernichtungsjustiz umschreibt das fatale Wirken der deutschen Familiengerichtsbarkeit, wodurch viele Trennungsväter schwer geschädigt werden.
Die KiMiss-Studie 2012 hat festgestellt: Umgangsverfahren werden von vielen Vätern als eine Form psychischer Misshandlung erlebt. Bereits zuvor deuteten etliche, im Internet veröffentlichte Erfahrungsberichte von Vätern - hier sei auf die Fallsammlungen des Väternotrufs sowie von Franzjörg Krieg verwiesen - darauf hin, dass Väter, die sich nicht aus ihrer Erziehungsverantwortung hinausdrängen lassen wollen, durch deutsche Gerichte systematisch benachteiligt werden. Ihr Familienleben wird nach einer Trennung beendet oder zumindest brutal beschnitten, während das der Mutter mit Exklusivrechten fortdauern darf. In dieser Situation erleben sich Väter dem Wirken der Justiz häufig ohnmächtig ausgeliefert.
Deutsche Familiengerichte und ihre Helfer
Ein Vater, der seine Rolle auch nach einer Trennung wahrnehmen möchte und aufgrund einer Weigerungshaltung der Mutter gezwungen ist, den Rechtsweg zu beschreiten, trifft vor bundesdeutschen Gerichten noch allzu oft auf eine ihnen feindlich gesonnene Phalanx, die von perfiden Familienrichtern organisiert wurde:
- unreflektiert mütterfreundliche Jugendamtsmitarbeiter
- korrupte Sachverständige, die als Handlanger des Gerichts quasi auf Bestellung die Erziehungsfähigkeit des Vaters anzweifeln und den Wille des Kindes nach mehr Umgang mit dem Vater ignorieren bzw. abwerten
- skrupellose Verfahrensbeistände, die als so genannte "Anwälte des Kindes" die Interessen ihrer Mandanten verraten.
Bei den beiden Letztgenannten ist die Reihenfolge der Hinzuziehung variabel; beiden gemein ist aber, dass sie Väter auf Geheiß skrupelloser Richter häufig massiv herabwürdigen und hemmungslos verunglimpfen.
Schlimmstenfalls - was aber nicht selten ist - geraten Väter dazu an Anwälte, die sie nicht korrekt vertreten, sondern hinter ihrem Rücken mit dem Gericht paktieren (mehr dazu im Beitrag "Vorsicht bei der Wahl des Anwalts").
Auch die Neutralität von Beratungsstellen, die mitunter auf Geheiß des Gerichts eine Mediation durchführen sollen, ist beileibe nicht in jedem Fall gewährleistet (siehe dazu den Abschnitt "Die Beratungsstelle - Mangelnde Neutralität und Sprachlosigkeit" im Beitrag Cochemer Modell).
Methoden
Wenn über den Umgang gestritten wird, berichten Väter regelmäßig von extremen, methodisch betriebenen Prozessverschleppungen. Die Erfahrung der Ohnmacht, das Gefühl der Hilflosigkeit, entgegen geltender Gesetze (Vorrang- und Beschleunigungsgebot) nichts bewegen, keinerlei Fortschritte erzielen zu können, soll ihren Willen brechen.
Im Übrigen verlieren die genannten Beteiligten bei ihren Bemühungen, die Kinder der Mutter in die Hände zu spielen, oftmals jegliches Augenmaß. Zur Begründung, warum der Vater im konkreten Fall nicht zur Erziehung seiner Kinder geeignet ist, erwähnen Gutachter oft hemmungslos intimste Details, um Väter mürbe zu machen und zur Rücknahme ihrer Anträge zu bewegen. Hinter diesen "Quasi-Veröffentlichungen steckt eine perfide Absicht: Wie der Gutachter weiß, können Mütter solche "Expertisen" überall herumzeigen und viele sind niederträchtig genug, das auch zu tun. Genau das, nämlich auf diese Weise den Druck auf den Vater zu erhöhen, ist die Absicht bei dieser widerwärtigen Praxis.
Des Weiteren werden Mütter von ihren Anwälten sowie wohlmeinenden BeraterInnen mehr oder weniger unverhohlen zu Falschbezichtigungen animiert. Nicht wenige Familienrichter, Mitarbeiter des Jugendamts, Gutachter und Verfahrensbeistände neigen dazu, auch noch so ungeheuerlichen Lügen zu glauben bzw. sie einfach im Raum stehen zu lassen. Beweisanträgen von Vätern, mit denen jene den Falschdarstellungen gegenübertreten wollen, wird rechtliches Gehör verweigert. Auch das ist bewusster Psychoterror gegen Väter. Im Gegenzug werden Mütter geradezu ermuntert, immer abgefeimtere Lügenkonstrukte zu ersinnen.
Wenn Väter nicht bereit sind, Vorrechte der Mutter bei der Betreuung und Erziehung der Kinder zu akzeptieren, arbeiten die Beteiligten zusammen, um dem Gericht eine möglichst "wasserdichte" Grundlage für einen Beschluss zu Gunsten der Mutter zu liefern. Im Zentrum stehen grob manipulierte, oft ausgesprochen stümperhaft gemachte Gutachten, in denen Väter hemmungslos verunglimpft und herabgewürdigt werden. Jugendamtsmitarbeiter und Verfahrensbeistände leisten mit getürkten Berichten gefällige Schützenhilfe. Der eigene Anwalt verhält sich oft auffallend passiv.
Üble Exzesse
Manche "Sachverständige" steigern sich, wenn es darum geht, die Persönlichkeit von Vätern zu schildern, bei ihren Aussagen vor Gericht bisweilen in geifernde Tiraden hinein, welche an die berüchtigten Auftritte eines Roland Freisler[wp] erinnern. Derartige Gerichtstermine sind für Väter definitiv psychische Gewalt. Es befremdet, dass deutsche Richter im 21. Jahrhundert ein solches Treiben zulassen, aber für einige Richter rechtfertigt der Zweck anscheinend jedes Mittel.
Auswirkungen für Väter
Die brutalen Mittel, auf die der seelenlose Apparat zurückgreift, laufen auf den Versuch hinaus, "uneinsichtige" Väter zu vernichten. Nicht selten gelingt der deutschen Justiz das auch: Am Ende eines Umgangsverfahrens, in dem die Kinder von einem bornierten Richter der Mutter in die Hände gespielt wurden, sind viele Väter finanziell und vor allem psychisch ruiniert. Die starre Voreingenommenheit der Justiz erzeugt bei den Opfern des deutschen Familienunrechts eine (selbst-)zerstörerische Mischung aus Hoffnungslosigkeit und Wut.
Hierzu der amerikanische Männerrechtler Warren Farrell:
Zitat: | «In den USA bringen sich nach einer Scheidung zehnmal mehr Männer als Frauen um. [...] Menschen begehen Selbstmord, wenn vier Faktoren zusammentreffen: Man fühlt sich von niemandem geliebt, von niemandem gebraucht, man sieht keine Chance, daran etwas zu ändern, und hat niemanden, mit dem man darüber reden kann. Wenn eine Frau die gemeinsamen Kinder nach der Scheidung auch noch gegen den Mann aufbringt, ist er hochgradig suizidgefährdet.»[1] |
Schon zuvor sind solche Väter oft verzweifelt, was angesichts des bei Trennungen üblichen Szenarien auch kein Wunder ist: ein Vater wird vom Entschluss seiner Partnerin überrumpelt. Diese zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus und nimmt die Kinder mit Billigung des Jugendamtes einfach mit. Recht schnell merkt der Vater, dass die Frau alles bestens vorbereitet hatte und sich dabei auf die bereitwillige Unterstützung diverser Helfer verlassen konnte. Anlässlich des zuvor von ihr vereinbarten Termins beim Jugendamt wird dem Vater eine Umgangsregelung eröffnet, den die Mutter zuvor exklusiv mit der Dame vom Amt abgestimmt hatte. Natürlich gewährt diese Regelung ihr einen deutlich größeren zeitlichen Anteil bei der Betreuung der Kinder. Dem Vater bleiben oft nur spärliche Umgangskontakte, was besonders solche Väter ins Leid stürzt, die eine enge Bindung zu ihren Kindern hatten. Spätestens nachdem ihm ein Rechtsanwalt eröffnet hat, wie schlecht seine Chancen auf gleichberechtigten Umgang sind und das Familiengericht die besagte Umgangsregelung erst einmal festgezurrt hat, sinkt die Stimmung weiter ab. Die von ihnen selbst herbeigeführte Niedergeschlagenheit nutzen die Beteiligten dann auf perfide Weise, um dem Vater eine mangelnde Erziehungsfähigkeit zu attestieren, schließlich sei die Mutter viel besser drauf, mithin psychisch stabiler und daher besser zur Versorgung der Kinder geeignet (wie es ihr wohl ginge, wenn man ihr derart übel mitspielen würde, fragt sich natürlich keiner). Mit dieser selbsterfüllenden Prophezeiung schließt sich dann der Kreis: Der Vater hat erst einmal verloren und es kostet viel Kraft, sich wieder aufzurappeln, nachdem man auf einem solchen Tiefpunkt angelangt ist. Etliche Väter schaffen das nicht.
Während Mütter bei voreingenommenen Richtern eigentlich nicht einmal einen Anwalt bräuchten, sind derartige Prozesse für denjenigen, der weiß, dass er gegen Windmühlen kämpft, extrem belastend. Zusätzlich belastet das Leid der Kinder, größtenteils verursacht von einer Justiz, welche Mütter durch ihre gnadenlose Bevorzugung oft erst radikalisiert und brutalisiert oder aber sowieso schon vorhandene aggressive Tendenzen massiv verstärkt.
Auch solche Väter, die nicht den letzten Ausweg wählen, haben im Zuge solcher Gerichtsverfahren mit Schlafstörungen zu kämpfen, empfinden Beklommenheit beim Gang zum Briefkasten, erleiden Angstattacken oder verlieren jedweden Antrieb und verfallen in Depressionen. Wenn Männer zu arbeitsunfähigen Alkoholikern oder medikamentenabhängigen Wracks werden, liegt das zu einem ganz erheblichen Teil an der Art und Weise, wie die deutsche Familiengerichtsbarkeit Trennungen abwickelt und es ist blanker Zynismus, wenn die gleichen Unmenschen dann mit dem Finger auf solche Väter zeigen und sagen, sie seien nicht erziehungsgeeignet.
Opfer
Stellvertretend für eine mutmaßlich recht hohe Zahl anonymer Opfer werden hier einige Väter, deren Tod von der deutschen Familiengerichtsbarkeit zu verantworten ist, namentlich genannt.
Roland Rehmet
Dr. Roland Rehmet, ein Trennungsvater und Aktivist der Väterrechtsbewegung (Mitbegründer der Blauen Weihnachtsmänner), hat seinem Leben am 29. Januar 2014 ein Ende gesetzt. Die Hamburger Morgenpost nennt als mögliches Motiv den jahrelangen Psychokrieg, den seine Ex-Partnerin um die zehnjährige Tochter Rehmets geführt hatte. Für seine Mitstreiter bei den "Blauen Weihnachtsmännern“, die ebenso wie zahllose andere Väterrechtler der Justiz vorwerfen, bei Sorgerechtsstreitigkeiten einseitig Partei für die Kindesmütter zu ergreifen, steht fest, dass hier die Gründe für den Freitod liegen: "Das willkürliche Gerichtsverfahren zermürbte ihn über die Jahre. Die Perspektivlosigkeit hat ihm den Lebenswillen geraubt", so Detlef Naumann. Der Vorsitzende der Organisation: "Ich hoffe, dass sein Freitod die Richter wachrütteln wird."[2]
Diese Hoffnung dürfte leider vergeblich sein. Furchtbare Juristen haben in Deutschland Tradition und ihre hervorstechendsten Eigenschaften waren schon immer absolute Skrupellosigkeit bei der Missachtung des Rechts gepaart mit einer überbordenden Selbstgerechtigkeit und absoluter Gefühlskälte. Solche Charaktere besitzen keinerlei Fähigkeit zur Selbstkritik.
Die wäre indessen mehr als angebracht, denn: Aus dem Umfeld der Ex-Partnerin oder sogar von ihr selbst wurde Rehmet in den vergangenen Jahren vier Mal angezeigt, unter anderem wegen Körperverletzung und sexuellen Missbrauchs des Kindes. Alle Ermittlungsverfahren wurden eingestellt. Die ungeheuerlichen Falschbezichtigungen der Mutter weckten bei den zuständigen Richtern jedoch keine Zweifel an ihrer Erziehungsfähigkeit. Stattdessen wurde Rehmet durch das Gutachten eines korrupten Sachverständigen, der dem Gericht gefällig sein wollte, gänzlich vom Umgang mit seiner Tochter abgeschnitten. Wie wird wohl die weitere Entwicklung der Tochter verlaufen, wenn sie eines Tages realisiert, dass es ihre Mutter war, die den Vater - mit wohlwollender Beihilfe des Justizapparats - in den Tod getrieben hat?
Werner Nordmeyer
Der Vorsitzende des Vereins "Eltern für Kinder im Revier e. V." erhängte sich in der Nacht vom 19. auf den 20. Februar 2014 im Keller seines Wohnhauses.[3] Zuvor war ihm vom AG Mönchengladbach sukzessive der Umgang mit seinem 4-jährigen Sohn beschnitten worden. Eine Mutter, die für eine vernünftige, am Kindeswohl orientierte Lösung völlig unzugänglich war, initiierte seit der Trennung mit erlogenen Anschuldigungen Jahr um Jahr Gerichtsverfahren, um dem Vater jeglichen Umgang mit seinem Kind zu verwehren.
Trotz der Voreingenommenheit von Gericht und Jugendamt konnte Nordmeyer nach zähem Ringen mehrfach Umgangskontakte wiederherstellen. Jedoch erreichte die Kindsmutter mit vagem, durch keinerlei verifizierbare Fakten belegtem Vorbringen, sie habe Angst vor dem Vater und ihr Sohn zeige nach den Umgangskontakten mit jenem Auffälligkeiten, bei einer ihr wohlgesonnenen Richterin, dass die Umgangszeiten immer kürzer wurden. Zuerst wurden die Umgangskontakte in der Woche eingestellt. Dann wurde dem Vater vom Gericht quasi als Aufpasser ein so genannter Umgangspfleger zugewiesen. Auf einmal durfte er seinen Sohn an den Besuchswochenenden nicht mehr freitags am Mittag vom Kindergarten abholen und montags zum Kindergarten bringen, sondern die "Übergaben" erfolgte freitags erst um 16 Uhr und sonntags bereits um 17 Uhr, damit der Umgangspfleger sie beobachten konnte. Zuletzt, drei Jahre nach der Trennung, durfte Nordmeyer, der sich zuvor fast ausschließlich um das Kind gekümmert hatte, seinen Sohn nur noch eine Stunde pro Monat sehen.
Unglaublich, aber wahr: Die Argumentation der zuständigen Richterin erschöpfte sich darin, das vom Vater beantragte Wechselmodell würde "bei der Mutter weitere Ängste schüren, die sie dann [dem Kind gegenüber] offen thematisieren und das Kind damit belasten würde". Und: Der Vater wurde Stück für Stück amputiert, obwohl das Gericht gleichzeitig feststellte, dass insbesondere die Mutter nicht kooperiert.[4]
Die Informationen zu den nachfolgend genannten Opfern wurden der Netzseite "Suizid Vater" des Väternotrufs entnommen.[5]
Arnim Franz
Der 52-Jährige Physiker sprang am 13.11.2008 von der Aussichtsplattform eines Hochhauses am Potsdamer Platz in Berlin aus 95 Meter Höhe in den Tod.[6] In einer E-Mail an den "Väternotruf" hat die Freundin von Arnim Franz über die Hintergründe informiert. Ursächlich für den Freitod waren die Auseinandersetzungen um seine damals 8-jährige Tochter, welche von ihrer Mutter als Waffe im Trennungskrieg missbraucht wurde. Das Amtsgericht Nauen und das Jugendamt Landkreis Havelland (Falkensee) haben sie gewähren lassen.
Frank Dachtler
Der 32-jährige Vater von zwei Töchtern - sie waren bei seinem Freitod 3 und 4 Jahre alt - hat sich im Juni 2001 in der Nähe von Brest (Frankreich) mit Tabletten das Leben genommen.
Geistig/psychische Grundlagen: Entindividualisierung und Hass
Das "Manifest zur Vernichtung der Männer" von Valerie Solanas ist Geschlechterfaschismus der übelsten Art. Ihre vollkommene Entindividualisierung traf und trifft Männer empfindlichst. Sie verschloss den Mund der Männer, die mal als Nichtstuer und das faule Geschlecht (Pinl, 1994) galten - dies mag für die geistigen Urheber solcher Formulierungen zutreffen, die in ihrem Leben nicht mehr als ein (wohlmöglich noch abgebrochenes) Soziologiestudium vorweisen können - mal immer und überall alles getan hatten - selbstredend falsch - weshalb sie wohl doch zuallerletzt faul waren. Und die pauschale Herabwürdigung beschämte. Der Nötiger, Misshandler, Krieger, Vergewaltiger, Vernichter, Pornograph, Diskriminierer und Unterdrücker, jedenfalls der schlechtere Mensch, er herrschte auch noch. Ohne jede Unterbrechung.[7]
Im Anschluss an die 68er-Bewegung[wp] und die Ausbreitung radikaler Varianten des Feminismus hat sich ein wenig schmeichelhaftes Bild von zeitgenössischer Männlichkeit ausgebreitet. Männer abzuwerten ist zur misandrischen Alltagsroutine in Presse, Wissenschaft und Pädagogik geworden. So sagt die Friedenspreisträgerin Doris Lessing, sie sei zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, denn:
Zitat: | «Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer niedermachen, ohne dass irgendjemand was dagegen tut.»[8] |
In diesem Klima erklären sich Äußerungen wie die von Alice Schwarzer, welche auf geschmackvolle Weise einen bösen Judenwitz aus der Nazizeit abgewandelt hat:
Zitat: | «Was ist ein Mann in Salzsäure? - Ein gelöstes Problem!» |
Oder Maureen Green[wp]:
Zitat: | «Ein toter Vater ist Rücksicht in höchster Vollendung.»[9] |
Zur Anfälligkeit von Vätern
Gerade Väter, die vor der Scheidung eine starke Bindung zu ihren Kindern hatten, erleben kurze Besuche mit der anschließenden Verabschiedung als qualvoll. Sie fühlen sich als "Besuchsonkel", sind frustriert und leiden stark unter der Trennung von den Kindern.[10]
Auch in einer Studie von Wallerstein & Kelly[11], bei der nichtsorgeberechtigte Scheidungsväter befragt wurden, schilderten die meisten Befragten den nach jedem Besuch wiederkehrenden Trennungsschmerz als besonders belastend.
Diese Aussagen wurden durch Untersuchungen von Edward Kruk bestätigt. Bei Vätern, die sich während der Ehe als aktive Väter sehr intensiv um ihre Kinder gekümmert haben, kann die räumliche Trennung von ihren Kindern und der seltene Kontakt chronische Trauer auslösen. Die Unfähigkeit sich an die Abwesenheit der Kinder zu gewöhnen und ein teilweiser Rollenverlust lassen eine depressive Symptomatik, sowie Resignation aufkommen. Der Vater erlebt einen ausgeprägten Verlust, wissend, dass das Objekt der Trauer lebendig jedoch abwesend ist. Solche zuvor sehr aktiven und stark beteiligten Väter beschreiben sich häufig als entwurzelt, hoffnungslos und niedergeschlagen, da sie die während der Ehe erhaltene Befriedigung und Bestätigung durch ihre Vaterschaft vermissen. Kruk zitiert Merton (1968), der meint, dass Rollenverlust zu totalem Rückzug bis hin zu dissoziativem Stupor führen kann.[12]
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass gerade solche Väter, die vor der Scheidung bzw. Trennung sehr stark an der Erziehung beteiligt waren und bei denen intensive Bindungen zwischen ihnen und ihren Kinder bestanden, die negativen Auswirkungen des Verlustes oder der Abwesenheit ihrer Kinder am Schärfsten erfahren und gerade deswegen das größte Risiko haben, den Kontakt zu ihren Kindern in Folge der Trennung zu verlieren. Während Väter, die zuvor beruflich stark engagiert waren und sich daher nicht so intensiv mit ihren Kinder beschäftigen konnten, nach Fthenakis mit dem üblichen Minimalumgang an jedem zweiten Wochenende oft gut zurechtkommen, ist bei "aktiven Vätern" das Gegenteil der Fall.
Diese Einschätzung teilt die neue Landesleiterin von Rainbows Tirol, Barbara Baumgartner. Auch in Österreich lebten 90 bis 95 Prozent der Trennungskinder überwiegend bei ihren Müttern. Bereits nach drei Jahren hätten 40 Prozent von ihnen keinen Kontakt mehr zum zweiten Elternteil, daher fast immer nicht mehr zum Vater. Wenn Kontaktrecht und die gemeinsame Obsorge verweigert bzw. vom Gericht nicht zuerkannt würden, sei das gerade für die engagierten Väter tragisch. Die meisten resignierten dann irgendwann einfach.[13]
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit Warren Farrell
- ↑ Freitod eines Vaters: FDP-Politiker Roland Rehmet erschießt sich, Hamburger Morgenpost am 19. Februar 2014
- ↑ Väterwiderstand.de - Initiative gegen familienfeindliche Väterbenachteiligung
- ↑ www.archeviva.com - Heimatort der ARCHE ist Keltern-Weiler, Deutschland - Zum Tod eines Vaters und Mitkämpfers - Ansprache von Hartmut Wolters zum Tod eines Vereinsmitglieds.
- ↑ Väternotruf: Suizid Vater
- ↑ Mitte: Mann stürzt sich am Potsdamer Platz in den Tod, Tagesspiegel am 14. November 2008
- ↑ Befreiungsbewegung für Männer, Beitrag "Die Frau mit dem Kerzenständer", S. 17
- ↑ Befreiungsbewegung für Männer, Beitrag "Die Frau mit dem Kerzenständer", S. 41
- ↑ Grauenhaft, entsetzlich, DER SPIEGEL 12/1989
- ↑ FTHENAKIS Wassilos: Väter, Band 2 - Zur Vater-Kind-Beziehung in verschiedenen Familienstrukturen, München 1985, S. 70-71; FTHENAKIS Wassilos E., NIESEL Renate, KUNZE Hans-Rainer: Ehescheidung. Konsequenzen für Eltern und Kinder., München-Wien-Baltimore 1982, S. 138
- ↑ WALLERSTEIN J.S., KELLY J.B.: Effects of divorce on the visiting father-child-relationship, in: American Journal of Orthopsychiatry 137, S. 1534-1539
- ↑ KRUK Edward: Divorce and Disengagement: Patterns of Fatherhood Within and Beyond Marriage, Halifax 1993, sowie in: Kruk E.: Psychological and Structural Factors Contributing to the Disengagement of Noncustodial Fathers After Divorce, Family and Conciliation Courts Review 29 [2], S. 81-101
- ↑ Fast Hälfte der Trennungskinder hat keinen Kontakt zum Vater, Printausgabe der Tiroler Tageszeitung am 14. September 2013
Querverweise
Netzverweise
- Gekreuzigte Väter ... oder die Melktiere der Justiz - Volker Hoffmann - Rastattt (21. Dezember 2016) (Länge: 13:39 Min.) (Kindesraub und Menschenrechtsverbrechen)