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Axel Drecoll

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Axel Drecoll
Wer AfD-Politikern und Russen den Zutritt verwehrt, stellt sich selbst moralisch auf eine Stufe mit denjenigen, die Schilder mit der Aufschrift "Juden, Zigeunern und Hunden ist der Eintritt verboten!" aufgestellt hatten.
Geboren 1974
Beruf Historiker

Axel Drecoll (* 1974) ist ein deutscher Historiker mit faschistoider Gesinnung.

Ausbildung

Axel Drecoll studierte Neuere und Neueste Geschichte, Geschichte Südosteuropas und Politische Wissenschaften. Er gehört zu den am Münchner Institut für Zeitgeschichte[wp] tätigen Wissenschaftlern, lehrte an der Universität München und hat eine Vielzahl von Publikationen vorzuweisen.

Werdegang

Mit der Einrichtung der "Dokumenta­tion Obersalzberg"[wp] erwarb er sich große Anerkennung. Sie ist ein Lern- und Erinnerungsort zur Zeit des Nationalsozialismus am historischen Ort des Führersperrgebiets Obersalzberg[wp] in Berchtesgaden, die eine Verbindung der Ortsgeschichte mit der gesamten Geschichte des Nationalsozialismus herstellt.

Im Juni 2018 wurde er zum Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten[wp] berufen.[1]

Aktuelles

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts[wp][anm 1] mit Sitz in Oranienburg. Ihr Zweck sind die Aufarbeitung von Terror, Krieg und Gewaltherrschaft sowie die Unterhaltung von Gedenkstätten von nationaler und internationaler Bedeutung im Land Brandenburg.

Interview

Ein Beispiel, wie Erinnerungskultur für den allgegenwärtigen "Kampf gegen Rechts" instrumentalisiert wird:

Axel Drecolls schmuckloses Büro liegt im sogenannten T-Gebäude. Hier, in Oranienburg, saß von 1938 bis 1945 die "Inspektion der Konzentrationslager", von hier aus wurde das gesamte KZ-System mit seinen Massenverbrechen bürokratisch gesteuert. Heute findet hier die Aufarbeitung ­dieser Vergangenheit statt: Drecoll leitet seit Juni 2018 die Stiftung Branden­burgische Gedenkstätten und damit auch die Gedenkstätte Sachsenhausen. Der Eingang des ehemaligen Lagers liegt wenige Hundert Meter entfernt.

taz am wochenende: Herr Drecoll, Sie waren nur wenige Wochen im Amt, da mussten Sie negative Schlagzeilen lesen. Die Führung einer AfD-Besuchergruppe aus dem Wahlkreis der Frak­tionschefin Alice Weidel musste abgebrochen werden.

Axel Drecoll: Das war eine Gruppe mit ungefähr 20 Teilnehmern, und fünf oder sechs davon haben dem Guide Führer[wp] nicht nur kritische Fragen gestellt, sondern auch Zahlen und die Art der Verbrechen, also Fakten infrage gestellt.

Weidel selbst war nicht dabei.

Nein, aber diese Leute waren offensichtlich rhetorisch geschult, und ihre Argumentation war typisch für Revisionisten[wp]. Da wurden etwa Verbrechen mit angeblichen Verbrechen der Alliierten gleichgestellt, und schließlich wurde auch die Kompetenz des Guides Führers[wp] infrage gestellt, der die Führung dann nach ungefähr einer Stunde abbrach. Daran sieht man schon, dass er noch lange versucht hat, die Argumente zu entkräften, bis es dann nicht mehr ging. Und das geht eben auch nicht, da ist eindeutig eine Grenze überschritten: Den Holocaust zu leugnen, das ist immer zu verurteilen. Aber ihn auf dem Boden eines ehemaligen Konzentrationslagers zu relativieren, das hat noch einmal eine besondere Qualität.

Kurz darauf wurden Sie damit konfrontiert, dass Ihr Wachschutz Mitarbeiter eines Subunternehmers ausgeliehen hatte, der wiederum ein bekannter Rechtsextremist ist.

Ja, es gab da eine zeitliche Nähe, deshalb gab es eine große Aufmerksamkeit. Aber auch das ist ein Einzelfall. Wir führen etwa 10.000 pädagogische Programm­punkte aller Art im Jahr durch, angesichts dessen sind zwei Vorfälle natürlich nicht wirklich viel. Trotzdem reagieren wir darauf: Wir schulen unsere Guides Führer[wp], wie sie mit rechtsextremen Argumentations­mustern, mit geschulten Revisionisten umgehen können. Aber das haben wir auch schon immer gemacht. Genauso wie wir schon immer in unseren Verträgen mit Wachschutz­unternehmen einen Passus haben, der so etwas eigentlich unmöglich machen sollte.

Sie waren, als das alles passierte, erst sehr kurz im Amt. Was haben Sie gedacht?

Erfreut war ich nicht. Aber ich war vor allem überrascht. Und schockiert, dass das möglich ist.

taz[2]

Missbrauch von KZ-Gedenkstätten als staatspolitische Agitationsstätten

Exemplarisch ausgewählte Beispielfälle, wie KZ-Gedenkstätten im staatlich gelenkten Meinungskampf instrumentiert werden:

Einzelne Besucher einer Gruppe störten die Führung[anm 2]

[...]

Nur ein "Vogelschiss" der deutschen Geschichte?

[...]

Neonazis steckten die Baracke in Brand[anm 3]

[...]

Gezielte Schulungen, klare Hausordnung

[...]

3200 Führungen und Seminare in einem Jahr

[...]

Widerstandsgeschichte wurde schon immer politisiert

[...]

Auch in Buchenwald hatte man schon mit der AfD zu tun[anm 4]

[...]

Höcke versucht, die Erinnerungsarbeit zu stören[anm 5]

[...]

Die Konsequenzen völkischen Handelns

Wir haben ein Bildungsanspruch, Herr Höcke und auch andere können selbstverständlich unsere Gedenkstätten und unsere Ausstellungen besuchen, um sich mit den Konsequenzen völkischen Handelns aus­einander­zu­setzen. Das ist natürlich möglich.[anm 6] [...]

– Deutschlandfunk Kultur[3]
Hamburg - Die Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten hat vor einer Wahl der AfD gewarnt.

Die Leiter der acht Stiftungen rufen die Wähler dazu auf, ihre Stimme bei der anstehenden Bundestagswahl für den Erhalt von Demokratie und Menschenrechten einzusetzen.

"Mit Blick auf den politischen und gesellschaftlichen Rechtsruck werben die Leitungen der anteilig bundes­geförderten KZ-Gedenkstätten in Deutschland für sozialen Zusammenhalt und die Verteidigung einer kritischen Geschichtskultur", heißt es in dem Aufruf, den die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte veröffentlichte.

In vielen Ländern nutzten autoritäre, geschichts­revisionistische und extrem rechte Parteien ihre Handlungsräume, um schrittweise die politische Kultur zu vergiften, demokratische Grundrechte zu beschneiden, den freien Zugang zu Bildung und Wissenschaft einzuschränken und Menschen die Gleichwertigkeit abzusprechen.[anm 7]

"In Deutschland gehen diese gefährlichen Tendenzen schon seit vielen Jahren von der AfD aus", heißt es weiter. Bei der Verteidigung demokratischer Grundwerte und der kritischen Aus­ein­ander­setzung mit den NS-Verbrechen sowie bei der Würdigung ihrer Opfer gebe es für die Gedenkstätten keine Neutralität.[anm 8] "Wegschauen hilft nicht, denn die Zukunft unserer Demokratie betrifft uns alle."

Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehören die Leiter der Gedenkstätten Bergen-Belsen, Buchenwald, Sachsenhausen, Dachau, Flossenbürg, Mittelbau-Dora, Neuengamme und Ravensbrück.

– Tag24[4]
Die Anwesenheit von Sergei Netschajew[wp], russischer Botschafter in Deutschland, als Anwesender der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Schlacht auf den Seelower Höhen[wp] am 16. April, beschäftigt weiterhin russophobe deutsche Medien und Institutionen. Die Bild-Zeitung reagierte[ext] auf die Ankündigung von Netschajew, dass dieser "keine besondere Einladung" benötige, um an öffentlich zugänglichen Orten im Zeitraum bis zum 9. Mai den Opfern des Hitler-Faschismus[wp] zu gedenken. Brandenburgs Gedenkstätten-Vorsitzender Prof. Axel Drecoll fand nach Bild-Anfrage nun eindeutige Worte, wie diesbezügliche Anordnungen aus seinem Hause an die Gedenk­stätten­leiter lauten, dies "in enger Abstimmung mit Sicherheitskräften".

Die Bild-Redaktion bezeichnet Netschajew in dem Artikel als "Russen-Botschafter" oder "Putins Statthalter". Moniert wurde seitens der Springer-Mitarbeiter die gestrige Ankündigung des russischen Botschafters gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa), laut der er angekündigt hatte, unbeeindruckt der Handreichung aus dem Auswärtigen Amt unter Leitung von Noch-Außenministerin Baerbock agieren zu wollen. Dazu heißt es in einem T-Online-Artikel:

Zitat: «Die russische Botschaft in Deutschland besteht auf ihrer Teilnahme an Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Sie wendet sich damit gegen eine Empfehlung des Auswärtigen Amtes.

"Der 80. Jahrestag des Sieges über den Nazismus ist ein heiliger Tag für alle Völker der ehemaligen Sowjetunion", erklärte die Botschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Sie bezeichnete die Empfehlung als "äußerst bedauerlich". Man brauche "keine besondere Einladung", um an öffentlich zugänglichen Orten "das Andenken an die sowjetischen Befreier und die Opfer des Nazismus zu ehren und den Tag des Sieges feierlich zu begehen", hieß es von der Botschaft weiter.»[5]

Die Bild-Redaktion kontaktierte anscheinend darauf reagierend den Vorsitzenden der Brandenburger Gedenkstätten. So heißt es - Drecoll zitierend - in dem Artikel:

Zitat: «"Wir haben die russische Botschaft seit dem Überfall auf die Ukraine Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine von allen Jahrestagen ausgeladen", sagte Brandenburgs Gedenkstätten-Chef Prof. Axel Drecoll zu Bild, "wenn der Botschafter trotzdem kommt, werden wir unser Hausrecht durchsetzen - in enger Abstimmung mit Sicherheitskräften!"»
RT Deutsch[6]
WikiMANNia-Kommentar
Wer die Gedenkfeiern ohne offizielle Vertreter der Russischen Föderation und von Belarus abhalten will, der hegt offensichtlich die Absicht, das historische Faktum zu verschweigen und zu vertuschen, dass die Sowjetunion - zu deren Nachfolgestaaten[wp] Russland und Belarus gehören - das national­sozialistische Deutschland besiegt, die Konzentration- und Vernichtungs­lager befreit und sich vehement für die Deutsche Wiedervereinigung[wp] eingesetzt hat.

Wer AfD-Politikern und Russen den Zutritt zu Gedenkstätten und die Teilnahme an Gedenk­veranstaltungen verwehrt, stellt sich selbst moralisch auf eine Stufe mit denjenigen, die Schilder mit der Aufschrift

"Juden, Zigeunern und Hunden ist der Eintritt verboten!"

aufgestellt hatten.

Anmerkungen

  1. Eine Stiftung des öffentlichen Rechts[wp] ist Teil des Staates und aus diesem Grunde für weltanschaulichen Neutralität verplichtet. Axel Drecoll
  2. Wenn "einzelne" Migranten Frauen vergewaltigen oder Menschen abstechen, dann werden die betreffenden Straftaten als Einzelfälle verharmlost und damit moralisch relativiert, wohingegen von einzelnen Besuchern bei einer Führung in einer KZ-Gedenkstätte gestellte kritische Fragen tatsachenwidrig als ungebührliche Verhaltensweisen tituliert und dergestalt medienwirksam skandalisiert werden.
  3. Wenn Aktivisten der "Antifa" ein Fahrzeug oder ein Gebäude in Brand stecken oder ganze Straßenzüge verwüsten, dann wird dies nicht zum Anlass für einen "Kampf gegen Links" genommen, was deutlich und eindrucksvoll die staatlicherseits praktizierte Doppelmoral aufzeigt.
  4. Die Ausnutzung jedweder sich bietenden Gelegenheit durch sich selbst öffentlichkeitswirksam als antifaschistisch inszenierende Rote und Olivgrüne, um hetzerisch gegen den politischen Gegner zu agitieren, ist aus psychologischer Sicht insofern interessant, als dass dieselben nicht in der Lage sind, zu erkennen, dass sie ihrerseits die gleichen Handlungsweisen an den Tag legen wie weiland nationalsozialistische Propagatoren.
  5. Der Akt der Kranzniederlegung zur Erinnerung an die Opfer des sowjetischen Speziallagers am Holocaust-Gedenktag wird kontrafaktisch als Störungs­handlung darstellt, was ebenso infam ist, wie die mutwillige Ignorierung der Opfer der gegenwärtig stattfindenden, eindeutig völkermörderische Züge tragenden ethnischen Säuberung im Gaza-Streifen[wp] durch die israelischen Streitkräfte.
  6. "Wir haben ein Bildungsanspruch, Herr Höcke und auch andere können selbstverständlich unsere Gedenkstätten und unsere Ausstellungen besuchen, um sich mit den Konsequenzen völkischen Handelns aus­einander­zu­setzen. Das ist natürlich möglich." - Die Frage muss hier gestellt werden, warum keine Aus­einander­setzung "mit den Konsequenzen völkischen Handelns" bei Migranten­gruppen möglich ist.
  7. Das Gegenteil dessen, was die Arbeitsgemeinschaft behauptet ist der Fall, denn es sind die Kartellparteien, die durch die Etikettierung einer legalen und demokratisch legitimierten Oppositionspartei (der AfD) als "rechtsextrem" und die Einschränkung der parlamentarischen Handlungs­möglichkeiten derselben der politischen Kultur irreversiblen Schaden zu fügen, durch die willkürliche und politisch motivierte Begrenzung der grundgesetzlich verbrieften Meinungsfreiheit - die für die demokratisch-rechtstaatliche Ordnung konstitutiv ist - und Informationsfreiheit - welche jedem Bürger garantiert und ermöglicht, sich aus öffentlich zugänglichen Quellen frei zu informieren - demokratische Grundrechte einschränkt und das Gebot der allgemeinen Gleichbehandlung missachtet, beispielsweise, indem der Grundsatz der Gleichwertigkeit von Stimmen stimm­berechtigter Personen bewusst-willentlich verletzt wird, wie dies bei der Wahl Thomas Kemmerichs zum Minister­präsidenten des Freistaates Thüringen geschehen ist.
  8. Leiter von Einrichtungen öffentlichen Rechts bekennen sich dazu, dass sie vorsätzlich das Neutralitätsgebot missachten.

Einzelnachweise

  1. Historiker Axel Drecoll wird neuer Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten[archiviert am 5. Oktober 2018], Pressemitteilung 11 des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung (BPA) vom 24. Januar 2018, online unter bundesregierung.de
    Anreißer: Dr. Axel Drecoll wird ab dem 1. Juni 2018 neuer Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und zugleich Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen.
    Presseinformationen 32/2018 vom 1. Juni 2018, in: sachsenhausen-sbg.de, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
  2. Gedenkstättenleiter über rechte Besucher: "Hier ist es passiert", taz am 4. Mai 2019 (Interview von Thomas Winkler)
    Anreißer: Axel Drecoll leitet die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. In Sachsenhausen hatte eine rechte Besuchergruppe für einen Skandal gesorgt.
  3. Ronny Arnold: KZ-Gedenkstätten und die AfD: Der Kampf gegen die Verharmloser, Deutschlandfunk Kultur am 6. August 2019
    Das ehemalige KZ Buchenwald: Auch hier kamen schon Besucher, die bewusst die Führung störten.
    Zwischenüberschriften:
  4. Bernhard Sprengel: KZ-Gedenkstätten warnen vor der AfD: "Wegschauen hilft nicht", Tag24 am 19. Februar 2025
  5. Ausladung von Kriegsgedenken: Russische Botschaft reagiert empört, T-Online am 22. April 2025
    Das Auswärtige Amt rät von der Teilnahme russischer Vertreter an Gedenkfeiern zum Kriegsende in Brandenburg ab. Die russische Botschaft pocht aber darauf.
  6. Brandenburgs Gedenkstättenleiter droht russischem Botschafter mit Rausschmiss, RT Deutsch am 23. April 2025
    Prof. Axel Drecoll, Leiter der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, gab der Bild-Zeitung zu Protokoll, dass er die ihm unterstellten Gedenkeinrichtungen instruierte, den russischen Botschafter Sergei Netschajew gegebenenfalls unter Einsatz von Sicherheitskräften des Geländes zu verweisen.

Netzverweise