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Sibylle Berg
Sibylle Berg | |
---|---|
Geboren | 2. Juni 1962 |
Beruf | Autor |
URL | sibylleberg.com |
@SibylleBerg |
Sibylle Berg (* 1962) ist eine deutsche Schriftstellerin und Dramatikerin. Sie schreibt Romane, Essays, Kurzprosa, Theaterstücke und Hörspiele und ist als Kolumnistin tätig.
Im Jahr 1996 siedelte Berg in ihre Lieblingsstadt Zürich in die Schweiz um. Seit 2004 ist sie verheiratet und lebt mitunter in Tel Aviv. 2012 erhielt sie die Schweizer Staatsbürgerschaft.
Nun - endlich! - hat erstmals eine Spiegel online-Kolumnistin und nicht eben unbekannte Schriftstellerin zu Gewalttaten gegen Rechtsintellektuelle sowie deren Verlage aufgerufen, ein bisschen vermurkst und verdruckst zwar, doch mit hinreichender Deutlichkeit. Sibylle Berg, ein skurril-kentaurisches Wesen aus großartiger Romanautorin und närrischer Kolumnistin, bezeichnet die Petition der Dresdner Buchhändlerin Susanne Dagen[ext] gegen den linken Vandalismus auf der Frankfurter Buchmesse (Acta diurna vom 17. Oktober[ext] sowie 13. Oktober[ext]) als eine Aktion "für das Recht der Rechten, ungestört Menschenhass zu verbreiten", und die darin erhobene Forderung, bei der intellektuellen Auseinandersetzung zivilisierte Standards einzuhalten, verhöhnt sie als einen Ruf nach "Zonen der Ruhe, damit Rechte sich entfalten können und Feuerchen vor Heimen legen und Juden angreifen", weil ja Manuscriptum-Autoren wie z. B. der Verfasser dieser besinnlichen Zeilen speziell Jüdinnen dermaßen auf die Pelle zu rücken pflegen, dass es einen Goj[wp] graust. Nachdem sie sich solcherart in Kampfeslaune versetzt hat, legt unsere Walküre vom Zürichsee ihr eigenes Feuerchen mit den Worten:
Davon abgesehen, dass die zur Hatz anfeuernde Antifa-Schildmaid die ersten 22 Jahre ihres Lebens in der DDR verbracht hat und als Intellektuelle bei menschheitsanmenschelnden Erlösungsfloskeln das totalitäre Gras wachsen hören müsste, davon ferner abgesehen, dass die Formulierung, eine Heilsbewegung begegne "Faschisten mit dem einzigen Argument, das Rechte verstehen", semantisch ungefähr so stimmig ist wie der Satz, ein Skinhead begegne Katrin Göring-Eckardt mit dem einzigen Argument, das Boris Palmer[wp] versteht, und überdies noch davon abgesehen, dass zumindest für Mad. Berg die Zeit des Redens leider nicht vorbei sein, sondern sie ihre immergleichen Kolumnen in ennuierender Zähigkeit Woche für Woche hervorkreißen wird, anstatt Romane zu schreiben und die Hasskommentare einer Kanaille wie Georg Diez[wp] zu überlassen, der im Gegensatz zu ihr ja nichts anderes kann (und bei Lichte besehen auch das nicht wirklich hinreißend)... - ich erlaube mir, neu anzusetzen: Von all dem abgesehen ist unsere schneidige Schwertleite also der Ansicht, dass einzig eine rote SA[wp] die von ihr halluzinierte Wiederkehr der braunen SA[wp] zu verhindern und jene Menschlichkeit zu retten imstande sei, welche derzeit speziell bei der ungebremsten Einfuhr von u.a. Antisemiten, Frauenauflauerern, Schwulenklatschern, Antänzern, Messerstechern und wallebärtigen Glaubenszweifelzerstreuern ihre Opferfeste feiert. Was genau begehrt die wonnige Maid? Saalschlachten? Bürgerkrieg? Schwimmkurse im Landwehrkanal? Aber wo! Frau Berg, Friede sei mit ihr, fingiert ja nur, das reale Verhältnis der Kräfte nicht zu schnallen, sie weiß sehr wohl, dass die Gegenseite, AfD, Pegida et al., allein schon aus Altersgründen ostentativ friedfertig auftritt (die Nazis waren eine allzeit handgemengetaugliche Jugendbewegung, doch nach dem zweiten Bandscheibenvorfall mischt sich niemand gern in ein solches), was ja im Falle unserer Niveauspagat-erprobten Spiegel-Gerhilde mühelos daran zu erkennen ist, dass sie sich überhaupt traut, eine solche Gewaltanfeuerung in die Öffentlichkeit zu tröten. Tatsächlich kann sie sich sicher sein, dass ihr und all den anderen so ungeheuer couragierten Kolumnisten "gegen rechts" nach dergleichen Maulheldenmutbekundungen außer Beifall von den Kollegen buchstäblich nichts droht - ich bitte den geneigten Besucher meines kleinen Eckladens um Pardon, dass ich mich zu gewissen Wiederholungen genötigt sehe -, weil der "Kampf gegen rechts" eine garantierte Überzahlveranstaltung ist, mit Lob von allen offiziellen Seiten sowie einem kleinen Shitstorm seitens derer mit den Bandscheibenschäden, welchen unsere zeitgeistgeschützten Zündler dann als jene Gefahr verkaufen, der sie mutig die Stirn geboten haben. Von H. Maas bis zwar nicht mehr ganz an die Memel, aber immerhin an den Zürichsee verschanzen sich diese Held*innen hinter ihrer schwarzgekleideten Bodentruppe, deren Treiben sie mit der klammheimlichen Freude des versetzten Täters verfolgen, der selber weder zur Tat taugt noch eine einzige Attacke aushalten würde. In Frau Bergs Tagträumen sind die "Rechten", vor denen sie so schneidbebend warnt, die einzigen Ziele von Gewalt. Womöglich muss man sogar ein bisschen Mitleid mit unseren einstigen Wortführern und linken Lautsprechern haben, Brexit, Trump-Wahl, AfD-Einzug in alle Parlamente und der nun doch - Hunde wie Bellen beißen nicht - stattgehabte Rechtsruck in Österreich, das ist alles ein bisschen viel gewesen für unsere Weltheilsplandurchschauer i.R. (Wir werden es beim mählichen Erstarken des radikalen Islam in den nächsten Jahren beobachten, dass diese Couragesimulanten bei einer echten Gefahr keinen Mucks von sich geben; das ist deren Art der "Islamophobie".) Als Freund des Fairplay finde ich diese Konstellation ein bisschen ungerecht. Zwar hat bislang die Polizei im Rahmen der ihr von sozialdemokratischen Innenministern gestatteten Möglichkeiten AfD-Veranstaltungen solide geschützt, doch solange die von Frau Berg ganz unnötigerweise aufgehetzte Seite kein Risiko eingeht, ist es doch langweilig. Wenn die feminisierten biodeutschen Jünglinge nichts mehr taugen, müssen auf der Rechten eben Auxiliarkräfte rekrutiert werden, Russlanddeutsche, Osteuropäer, Sachsen, Kurden, Israelis, Hooligans, Rocker und Assassinen. Oder was meinen Sie, Frau Berg? Und wissen Sie, von welchem großen Humanisten der Satz "Pas de liberté pour les ennemis de la liberté", den Sie ja hier in Variation vortragen, eigentlich stammt? | ||
– Acta diurna[2] |
Standpunkte
Während der Frankfurter Buchmesse 2015 hat Sibylle Berg zum Boykott gegen Akif Pirinçci aufgerufen.[3]
Zitat: | «Eine neue Partei in einem deutschen Parlament - und wieder ist sie männerdominiert! [...] Was spricht gegen eine Frauenpartei, die von allen Frauen des Landes gewählt wird?»[4] |
Sibylle Berg schreibt im Spiegel in einem Artikel mit dem Titel Männer sind halt unfähig:
Klingt nach Standpunkt-Theorie: Die Frauen oder andere Gruppen würden dann eben ihren ganz besonderen Standpunkt einbringen und dann alles besser machen.[6] Dass sich mit dem Geschlecht der Politiker nicht so viel ändert, zeigt hingegen Merkel. Es ist zudem ein ziemlicher Essentialismus[ext]: Frauen als Gruppe sollen die Menschheit retten, weil sie eben die negativen Aspekte, die Männer möglicherweise als Gruppe anhaften, hoffentlich nicht besitzen, sondern alles ganz anders machen. Dass das bisherige System erstaunliche Fortschritte bewirkt hat, und weder Männer noch Frauen bereit sind auf Luxus zu verzichten - geschenkt. Es bleibt die Hoffnung, dass Frauen die besseren Menschen sind. | ||
– Alles Evolution[7] |
Zitat: | «Frau Sibylle Berg hinkt dem aktuellen Standpunkt also hinterher: denn der Zeit-Artikel zeigt, dass Frauen, sobald sie an der Macht sind, gar nicht mehr die besseren Menschen sein wollen.
Das einzig Gute an dem Spiegel-Artikel ist das Bild der Autorin, das schon mehr als tausend Worte sagt. Diese geistig überspannte Möchtegern-Nophretete wird noch mit nichts anderem als dem "Gender-Problem" im Kopf in 30,40 Jahren in die Altersschwäche rutschen und damit dann in den Sarg fallen, so verdrallt ist die. Vor 30 Jahren durfte so ein Subjekt bei Werner Höfer[wp] wahrscheinlich nicht mal ein Pils in die Runde reichen, heute verdient sowas Geld mit seinem geistigen Unrat.» - WGvdL-Forum[8] |
Zitat: | «Sie ist die Göttin der gescheiterten Frau. Die Superheldin der alkoholkranken Akademikerin. Sie macht Wasser zu Wein (für die Akademikerin, man soll ja mindestens 2 l pro Tag trinken), (er)bricht das Brot und macht das Leiden der modernen Frau zu Gold. Es ist ein schmutziges Geschäft, aber einer muss es tun.» - WGvdL-Forum[9] |
Zitate
- "Vor Schmerz schreiende Jungenbabys sollten nicht gegen weggeworfene Mädchenbabys antreten müssen." [10]
- "Ich wage nicht zu denken, dass ein Übergriff auf einen Schwanz schwerer wiegt als der auf das Leben Tausender Frauen." [10]
Artikel
- Plädoyer für die Solidargemeinschaft: Wo bleibt der Klassenkampf?, Spiegel Online am 20. Juli 2019[11]
- Politik von rechts: Hallo Mehrheit!, Spiegel Online am 26. Mai 2018[12][13]
- S.P.O.N. - Fragen Sie Frau Sibylle: Wir frustrierten Kühe, Spiegel Online am 26. Juli 2014[14]
- S.P.O.N. - Fragen Sie Frau Sibylle: Männer sind halt unfähig, Spiegel Online am 15. Dezember 2012
- S.P.O.N. - Fragen Sie Frau Sibylle: Weiden am Männerleiden, Spiegel Online am 21. Juli 2012
Interview
- 7 Fragen an Sibylle Berg, Lesekreis am 28. Januar 2013
Kommentare
Zitat: | «Erst Jakob Augstein[wp][15], jetzt der Artikel von Sibylle Berg. Spiegel arbeitet daran, der neue Stürmer zu werden.»[16] |
Zitat: | «Man stelle sich einmal vor, einer meiner Kollegen oder ich würde sich faschistische Truppen gegen Linksradikale auf den Straßen wünschen.»[17] |
Zitat: | «Was Frau #SibylleBerg sich da wünscht, ist ein Angriff auf den öffentlichen Frieden und die innere Sicherheit durch Bürgerkrieg und Terror.»[18] |
Einzelnachweise
- ↑ Sibylle Berg: Mit Rechten reden Unendlich öde!, Spiegel Online am 21. Oktober 2017 (Anreißer: Während die Linken über gelungene Gesprächsführung mit Schlägern, Brüllern und Menschenhassern nachdenken, formiert sich in aller Ruhe eine faschistische Bewegung. Die Zeit des Redens ist vorbei.)
- ↑ Michael Klonovsky: Acta diurna vom 23. Oktober 2017
- ↑ Felix Krautkrämer[wp]: Interview mit Akif Pirinçci: Das Ganze ist totalitär, Die Junge Freiheit am 21. Oktober 2015
- ↑ S.P.O.N. - Fragen Sie Frau Sibylle: Warum gibt es eigentlich keine Frauenpartei?, Spiegel Online am 20. September 2011
- ↑ S.P.O.N. - Fragen Sie Frau Sibylle: Männer sind halt unfähig, Spiegel Online am 15. Dezember 2012 (Kann eine Frauenquote unsere Welt noch retten? Man weiß es nicht. Aber man sollte sie trotzdem schnell einführen. Denn die Männer haben als Machthaber ja bereits versagt. Außerdem können wir uns dann alle stolz die Hände reichen, wenn der Planet langsam untergeht.)
- ↑ Feministische Standpunkttheorie, Alles Evolution am 14. Juni 2012
- ↑ Männer sind halt unfähig, Alles Evolution am 23. Dezember 2012
- ↑ WGvdL-Forum: Sibylle Berg, Detektor am 23. Dezember 2012 - 15:00 Uhr
- ↑ WGvdL-Forum: Sibylle Berg Superheld, Borat Sagdijev am 23. Dezember 2012 - 15:31 Uhr
- ↑ 10,0 10,1 S.P.O.N. - Fragen Sie Frau Sibylle: Weiden am Männerleiden, Spiegel Online am 21. Juli 2012
- ↑ Anreißer: Wir identifizieren uns nicht mit Arbeitslosen und Alleinerziehenden, sondern mit Fußballern und Stars. Dabei wäre es Zeit, eine Solidargemeinschaft zu bilden. Und zu kämpfen.
- ↑ Anreißer: Hasskampagnen, Drohungen, Aggression: National-konservative Attacken bestimmen den politischen Diskurs. Vielleicht sollte man sich mal wehren.
- ↑ Kommentar Hadmut Danisch: "Spiegel Online stänkert gerade, warum nach all der Hetzerei noch immer kein Klassenkampf entbrannt ist. Anstatt mal zu kapieren, dass Marx[wp] ein Depp war und das alles nicht funktioniert, sind die auf diesem Ideologietrip. Oh, wie ich das Zeitungssterben herbeisehne." - Klassenkampf, Ansichten eines Informatikers am 21. Juli 2019
- ↑ Sibylle Berg schreibt über den Sexualtrieb von Frauen: "Wir wollen heute über Sex reden. [...] Und zwar über die irrige Annahme, dass die sexuelle Unbefriedigung bei Frauen Hysterie, Wahn oder Bösartigkeit hervorruft. [...] Die meisten Frauen [...] wollen es nicht besorgt kriegen. [...] Sie sind vielleicht bescheuert, nervig, gereizt oder müde, aber dass schlechte Laune aufgrund einer sexuellen Unterversorgung besteht, habe ich noch von keiner gehört. Ein properes Glied und viel Ausdauer sind den meisten Frauen egal [...] Wie die meisten Menschen wollen auch die Frauen nicht allein sein, sie wollen einen Freund, die mit ihnen gegen die Welt steht, und sie wollen Sex. Aber besorgt bekommen - das ist doch eine etwas einfältige Idee. Der Umstand, dass die meisten Frauen ein gutes Buch oder Schokolade einem Geschlechtsverkehr vorziehen, sagt ja auch klar: Die Legende von der sexuell unbefriedigten Frau ist so albern wie die Sage von der lesbischen Frau, die durch einen rechtschaffenen [...] Penis wieder auf den einzig richtigen Pfad - den der Heterosexualität - geführt würde. [...] Die erschütternde Nachricht des Tages ist: Den wenigsten Frauen [...] bringt es Erleichterung, ein Glied in sich gestopft zu bekommen, das erklärt auch das Schokoladenresultat. Geile Schlampen gibt es fast nur in der Fantasie oder in der Pornobranche, aber unter uns - da wird ganz schön viel gelogen.
- ↑ Neue Antisemitismus-Vorwürfe gegen Jakob Augstein, Die Welt am 29. Dezember 2015 - Anreißer: Das Simon-Wiesenthal-Zentrum veröffentlicht jährlich eine Liste mit "antisemitischen Verunglimpfungen". 2012 landete Jakob Augstein in den Top Ten - in diesem Jahr steht er erneut in der Kritik.
- ↑ Twitter: J.C.Woyzeck - 22. Okt. 2017 - 07:34
- ↑ Twitter: @ainyrockstar - 22. Okt. 2017 - 02:35
- ↑ Twitter: @FilzReiter - 22. Okt. 2017 - 04:01
Netzverweise
- Webpräsenz: sibylleberg.com
- Wikipedia führt einen Artikel über Sibylle Berg
- Fragen Sie Frau Sibylle - Kolumne auf Spiegel Online
- Sibylle Berg - Predigerin des Todes - Der Schattenmacher (7. Februar 2018) (Länge: 43:31 Min.) (Eine Analyse der Spiegel-Kolumne von Sibylle Berg. Anhand der von Frau Berg veröffentlichten Texte, versuche ich die Grundlagen ihres Denkens und ihre Motive herauszustellen und diese in Hinsicht auf die aktuelle politische und soziale Lage dieses Landes zu bewerten. Vor allem ihre deutlich erkennbaren pessimistischen Gedankengänge rücken hierbei ins Zentrum meiner Betrachtung.)
- Matthias Wulff: Sibylle Berg und die Vergeblichkeit unseres Tuns, Berliner Morgenpost am 30. Januar 2015 (Anreißer: Sie ist Romanautorin, schreibt Theaterstücke und verfasst Kolumnen. Nun legt die in der Schweiz lebende Sibylle Berg ihr neues Buch Der Tag, als meine Frau einen Mann fand vorgelegt.)
- Akif Pirinçci gegen Sibylle Berg: Was für eine Brut, diese Deutschen!, Deutsch-Türkische Nachrichten am 2. Dezember 2013