Jugendschutz Die Bericht­erstattung WikiMANNias über Vorgänge des Zeitgeschehens dient der staats­bürgerlichen Aufklärung. Unterstützen Sie eine einzig­artige Webpräsenz, die in Deutschland vom Frauen­ministerium als "jugend­gefährdend" indiziert wurde. Donate Button.gif

Troll

Aus WikiMANNia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Es ist kinderleicht, einem Troll auf den Zahn zu fühlen.

Der Begriff Troll bezeichnet in Mythologie und Literatur ein nicht-menschliches Wesen (Troll (Mythologie)[wp]).

Davon abgeleitet bezeichnet Troll in der Netzkultur jemanden, der im Internet in Diskussions­foren, Chatrooms, Imageboards oder per E-Mail andere Personen oder Gruppen gezielt provoziert.

Zitat: «Trolle bitte nicht füttern!»

Inzwischen wird Troll in netzaffinen Kreisen auch allgemein als Schimpfwort benutzt im Sinne von "Du Dummkopf" oder "Troll dich!".



Als Troll bezeichnet man im Netzjargon[wp] eine Person, die die Kommunikation im Internet fortwährend und auf destruktive Weise dadurch behindert, dass sie Beiträge verfasst, die sich auf die Provokation anderer Gesprächs­teilnehmer beschränken und keinen sach­bezogenen und konstruktiven Beitrag zur Diskussion darstellen. Ein Troll im Internet ist also eine spezielle Form des Störenfrieds.

Die zugehörige Tätigkeit wird "trollen" genannt.[1]

Der Blogger Sascha Lobo schrieb darüber: "Es handelt sich bei den meisten Trollereien um eine Fortsetzung des Klingel­streichs mit den Mitteln des 21. Jahrhunderts." [2]

Charakterisierung

So genannte Trollbeiträge sind auf die Kommunikation im Internet beschränkt und finden sich vor allem in Diskussions­foren und Newsgroups, aber auch in Wikis und Chatrooms, auf Mailing-Listen und in Blogs. Als Troll wird bezeichnet, wer absichtlich Gespräche innerhalb einer Online-Community stört.[3] Die Provokationen sind in der Regel unterschwellig und ohne echte Beleidigungen. Auf diese Weise entgehen oder verzögern Trolle ihren Ausschluss aus administrierten Foren. Nach Judith Donath[wp] ist das Trollen für den Autor ein Spiel, in welchem das einzige Ziel das Erregen von möglichst erbosten und unsachlichen Antworten ist.

In einer Studie wurden acht Administratoren[wp] der hebräisch­sprachigen Wikipedia nach ihnen bekannten Trollen befragt und die Beiträge der vier meist­genannten Benutzer danach inhaltlich analysiert. Als Ergebnis wurden vier Verhaltensmuster festgehalten:

  1. Trolle agieren absichtlich, wiederholt und schädlich (intentional, repetitive and harmful).
  2. Trolle ignorieren und verletzen die Grundsätze der Community.
  3. Trolle richten nicht nur inhaltlichen Schaden an, sondern versuchen auch, Konflikte innerhalb der Community zu schüren.
  4. Trolle sind innerhalb der Community isoliert und versuchen ihre virtuelle Identität zu verbergen, etwa durch die Nutzung von Socken­puppen[wp].

Aus den Fallanalysen ergaben sich verschiedene Motivationen der Trolle:

  1. Langeweile, Suche nach Aufmerksamkeit, Rache
  2. Spaß und Unterhaltung
  3. Wunsch, der Community möglichst großen Schaden zuzufügen.[4]

Auswirkungen

Trollbeiträge können Schaden verursachen, indem sie Diskussionen ausbremsen oder sogar das Vertrauen innerhalb einer Community zerstören. Ein weiterer Effekt, der besonders in oft von Troll­beiträgen gestörten Communitys auftritt, zeigt sich im Umgang mit Neulingen: Häufig werden tatsächlich auf Unwissenheit und Naivität beruhende Fragen als Trollbeiträge abgetan.[5]

Susan Herring[wp], Professorin für Informations­wissen­schaft an der Indiana University Bloomington, unterteilt Internet-Communitys in "weniger anfällig" und "mehr anfällig" für Trollbeiträge. So seien tendenziell solche Communitys anfälliger, die Themen abseits des Mainstream behandeln. Beispielhaft dafür seien Foren aus den Bereichen Feminismus und Religion.[6]

Verwendung

Zitat: «Ist halt nicht alles im Leben so einfach wie Kritik mit Wörtchen à la "Trolle", "Derailing" und anderem Bullshit-Vokabular aus der Gender­ecke abzubügeln, ohne drüber nachzudenken. Realistisch sind sogar eher die Piratinnen die Trolle, wenn sie auf Firmen-Timelines en masse "Sexistische Kackscheiße" hinschmieren wie die allerletzten Touretten auf Ritalin, die aus der Gummi­zelle entkommen konnten.»[7]
Zitat: «Die meisten, die als Troll bezeichnet werden, sind gar keine. Beliebte Methode, um Leute mit anderer Meinung zu diffamieren.»[8]
Zitat: «Es gibt keinen Unterschied zwischen Trollerei und Genderismus. Es wird einfach irgendein provokanter Mist erfunden und behauptet, und dann schaut man, ob's läuft oder nicht.» - Hadmut Danisch[9]

Einzelnachweise

  1. What is a troll? - Knowledge Base, abgerufen am 10. Mai 2010
  2. Coldmirror-Wiki: Hater
  3. The Trolls Among Us, New York Times am 3. August 2008
  4. Pnina Shachaf, Noriko Hara: Beyond vandalism: Wikipedia trolls. In: Journal of information science 36.2010,3, S. 357-370. Abstract auf den Seiten des JIS
  5. Judith Donath (1998): Pdf-icon-extern.svg Identity and Deception in the virtual Community[ext] (229 KB) In: Kollock, Peter; Smith, Marc (Hrsg.): Communities in Cyberspace. Routledge, London 1998, ISBN 978-0415191401, S. 29 ff.
  6. Susan Herring: Searching for Safety: Managing a "Troll" on a feminist Discussion Board. In: The Information Society. 18, Nr. 5, Routledge, 2002, S. 371-384
  7. Danisch.de: Axel am 7. April 2013 um 21:40 Uhr
  8. Twitter: Ludger Sieben am 25. Oktober 2014 um 17:42 Uhr
  9. Hadmut Danisch: Wenn der Unterschied zwischen Troll und echt verschwimmt, Ansichten eines Informatikers am 25. Juni 2017

Querverweise

Netzverweise

Dieser Artikel basiert auszugsweise auf dem Artikel Troll (Netzkultur) (3. August 2013) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.