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Bürokratie

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Hauptseite » Staat » Bürokratie

Der Begriff Bürokratie ("Herrschaft der Verwaltung") bezeichnet die Wahrnehmung von Verwaltungs­tätigkeiten im Rahmen festgelegter Kompetenzen innerhalb einer festen Hierarchie. Eine Übersteigerung der Bürokratie wird als "Bürokratismus" bezeichnet: eine bürokratisch überzogene Handlungs­orientierung, welche die Vorschrift über den Menschen stellt und ihn weitgehend als Objekt behandelt.

Zitat: «Bürokratie kann sich nicht selbst beschränken, nur aufblähen.» - Rainer
Zitat: «Die Bürokratie wuchert gleich einem Krebs und erlahmt erst, wenn der Wirt keine Nahrung mehr zur Verfügung stellt, also tot ist.» - Rainer[1]

C. N. Parkinson[wp] ging sogar soweit zu behaupten, dass die Kernaufgaben eines Verwaltungs­apparates auch ganz wegfallen könnten, ohne dass die Verwaltung deshalb schrumpfen würde.[2]

Zitat: «Bürokratie entstand, als der Fürst als Gerichtsherr sich nicht mehr um die Streitigkeiten seiner Untertanen selbst kümmern wollte und dies an unter­geordnete Institutionen delegierte. Daraus entstanden staatliche Bürokratie und Gerichtswesen. Wer von Bürokratie Gerechtigkeit erwartet, hat nicht verstanden, dass Bürokratie ein Macht­instrument ist und nie dazu diente, Untergebenen Gerechtigkeit zu verschaffen.» - Rainer
Zitat: «Grausamer noch als jede Diktatur sei "die Herrschaft des Niemand, die eigentliche Staatsform der Bürokratie", schrieb die Publizistin und Gelehrte Hannah Arendt[wp] - Karin Pfeifer-Stolz[3]
Zitat: «Das Phänomen der Verzweckung ist bei staatlichen Einrichtungen regelmäßig zu beobachten. Für Behörden, die aufgrund historischer Entwicklungen überflüssig werden, definiert man eiligst neue Aufgaben­gebiete, um deren Fortbestehen zu sichern. Damit ist der Beweis erbracht, dass die betreffende Einrichtung nicht mehr bloß einem bestimmten Zweck dient. Das institutionelle Weiter­bestehen ist zum eigentlichen Zweck geworden.» - Karin Pfeiffer-Stolz[nw][4]
Zitat: «Dass es im Wesen des totalen Herrschafts­apparates und vielleicht in der Natur jeder Bürokratie, aus Menschen Funktionäre und bloße Räder im Verwaltungs­betrieb zu machen und sie damit zu entmenschlichen, ist von Bedeutung für die Politik- und Sozialwissenschaft, und über die Herrschaft des Niemand, die eigentliche Staatsform der Bürokratie, kann man lange und mit Gewinn streiten.» - Hannah Arendt[wp]: "Eichmann in Jerusalem", 1990, S. 59; zitiert in Wolfgang Frindte: "Inszenierter Antisemitismus: eine Streitschrift", S. 281
Zitat: «Immer wenn man denkt, der Höchstpunkt an Bürokratie, Regelungswut und Unsinn ist in Deutschland erreicht, geht es noch ein Stück weiter bergauf.» - Kommentar in Welt Online[5]

Bürokrat

Zitat: «Wenn Bürokraten jammern, haben sie Angst um ihren Job. Andere Regungen kennen Bürokraten nicht. Menschliche Regungen sind ihnen fremd. Deshalb sind sie ja universell einsetzbar und austauschbar - in jedem System. Egal ob das Römische Reich, das neapolitanische, das Nazireich oder die EU. Es sind immer die gleichen Bürokraten, die gleichen seelenlosen Gestalten.» - Rainer[6]
Zitat: «Die wenigsten Behörden­bediensteten wissen, was sie wirklich tun. Ihr Denken besteht ausschließlich darin, auswendig­gelernte oder abgelesene Vorschriften zu erfüllen, Kreativität und Risiko­bereitschaft werden nur im Hinblick auf Vermehrung ihres persönlichen Vorteils entwickelt (z.B. beim Erzielen und Vertuschen geldwerter Vorteile, und da wissen sie genau was sie tun.) und der immer gern genommene Verweis auf Verantwortung definiert sich ausschließlich daraus, diesen Vorgaben und seinem Vorgesetzten zu entsprechen, aber niemals dem Bürger gegenüber. Es entspricht also dem Verantwortungs­potential eines dreijährigen Kindes. Die Perversion des Begriffes Verantwortung.

Daraus ergibt sich:
Das gesamte Behördensystem entspricht einem einzigen Riesencomputer mit einer Taktfrequenz von ein paar Jahren. Ein einziger leistungs­fähiger EDV-Computer würde die gesamten Abläufe bedeutend besser und effektiver erledigen und die versteckten kriminellen Willkür-Strukturen ebenso entblößen, wie die wirkliche Fähigkeit der Regierung, natürlich solange die Programmierer nicht mauscheln und Zensur verboten ist, sodaß das Volk die gewählte Regierung überprüfen kann und nicht umgekehrt, und die Geheimdienste für das Volk und nicht für die Regierung tätig wären.

[...]

Beamten- und Behördenstrukturen sind aufgrund ihrer Bestimmung immer als äußerst konservativ, restriktiv anzusehen. Mit zunehmender Zeitlänge ihres Bestehens verkarsten sie, werden immer bewegungsloser, verantwortungs­loser und bürger­­feindlicher.

Sie bilden einen immer festeren, undurchdringlicheren Block zwischen Regierung und Bevölkerung, sodaß sie auf Dauer mehr Macht in sich verkörpern als jede gewählte Regierung, was dazu führt, daß ein Regierungs­wechsel die vom Volk gewählten Erwartungen immer weniger erfüllen kann. Darüber hinaus entwickeln sie eine immense Dynamik in der Ausbreitung und Vergrößerung ihres Macht­­einfluß­­bereiches, Geld­hungers und Bestrebens der Kontrolle und Einebnung freiheitlicher selbst­­verantwortlicher Tendenzen der Bevölkerung durch immer tiefer­greifenden Dirigismus hauptsächlich über die "Sozial­­einrichtungen" und durch Nutzung neuester technischer und elektronischer Kommunikations­­möglichkeiten, deren Kontrolle und Zensur. [...]

Es ist also naiv, davon auszugehen, daß sich nach einem Regierungs­­wechsel in Deutschland wesentliche Änderungen einstellen werden, denn es darf nicht übersehen werden, daß diese inzwischen ausufernde Behördenmacht, wie sie in Deutschland vorliegt, solche kurzfristigen Änderungen, wie sie Toni Blair im ach so konservativen England mit nicht so rigider Beamten­struktur bewerkstelligen konnte, im Keime ersticken würde.

[...]

Aus all dem ergibt sich:
Wenn eine neue gewählte Regierung wirkliche und wirksame Veränderungen realisieren will, und das im Rahmen einer Legislatur­­periode, kann sie es sich nicht erlauben, mit den erstarrten Strukturen der langjährigen Vorgänger­regierung zu arbeiten und erwarten, daß sie auch nur das Geringste bewirken kann.» - Gerhard Hanenkamp[7]

Nazi-Funktionäre in der Bürokratie

Zitat: «Es ging heute rum und wabert gerade durch die Presse: Das ZDF hat den Lebenslauf ihres ersten und Gründungs­intendanten Karl Holzamer[wp] geändert.[8]

Wirklich überraschend ist das nicht, dass der Nazi im Dritten Reich war, denn es ist längst bekannt, dass nahezu die gesamte staatliche Infrastruktur nach dem Weltkrieg mit Nazis aufgebaut wurde, denn es war ja sonst kaum jemand mit Ausbildung da. Viele Männer tot, und man musste schon Nazi­funktionär sein, um nicht in den Krieg zu müssen und während der Nazi-Zeit Verwaltungs­erfahrung zu sammeln, die dann beim Wiederaufbau als Qualifikation gelten konnte. Gerichte, Staatsanwaltschaften, Behörden - alles voller Nazis.

Ein Grund war, dass die drei Besatzungsmächte, besonders die Amerikaner, dem Ostblock möglichst schnell ein funktionierendes Westdeutschland entgegen­stellen wollten. Ich hatte das ja im Zusammenhang mit den Krypto­machenschaften, der CDU, den Nazi-Millionen und dieser Villa Octogon beschrieben, dass Deutschland zu einer Zeit, als es eigentlich keine Waffen und keine Armee haben durfte, schon wieder bewaffnet und mit einer Bundeswehr ausgestattet wurde, weil es wehrhaft sein sollte und musste. Die Herangehensweise der Amerikaner war, ein paar leitende Köpfe zu hängen oder einzubuchten, das Land auf Entnazifizierung[wp] zu erziehen und medial zu bedonnern, aber die, die man eher als Mitläufer einstufte, wiederzuverwenden. Was hätte man auch sonst machen sollen? Die Entnazifizierung war ein Erziehungs­programm, keine tatsächliche Maßnahme.

Überraschend ist eher, dass das dem ZDF erst nach 60 Jahren auffällt, dass sie von einem Nazi gegründet wurden. Gerade weil sie doch selbst immer so auf woke und anti­faschistisch machen und Leute wie Hayali oder Welke[wp] keine Gelegenheit auslassen, auf Nazi-Jagd zu gehen oder gleich alle Ost-Bundesländer, besonders Sachsen, gleich unter General-Nazi-Verdacht stellen.» - Hadmut Danisch[9]

Staatsbürokratie

Moin,

wir haben unser Geschäft aufgrund der überbordenden Bürokratie eingestellt.

Was die Bürokratie in unserem Betrieb verursacht und warum möglicherweise noch weitere Handwerks­unternehmen schließen könnten, erläutern wir im Nachfolgenden:

- - -

Nachdem wir die Datenschutzverordnung umgesetzt, die Geschäftsprozesse GoBD-konform installiert hatten, konnten wir Mitarbeiter einstellen, die wir über die ordnungsgemäße Dokumentation der Arbeitszeiten, das Mitführen der Ausweis­dokumente und das Nutzungsverbot von Betriebs­fahrzeugen für private Zwecke schriftlich unterwiesen.

Weiter mussten wir den Auszubildenden schriftlich erklären, dass sie möglicherweise nicht am Ende der Ausbildung übernommen werden könnten.

Wir erstellten eine Gefährdungs­beurteilung für den Betrieb und haben für die Mitarbeiter Sicherheits­unter­weisungen gehalten und diese dokumentiert. Weiter mussten wir dann explizit darauf hinweisen, dass die MA sich bitte einen Hut bei Sonne aufsetzen sollten und sich mit Sonnenschutz eincremen mussten. Vorsorglich wurden Termine für ärztliche Untersuchungen angeboten und gebucht.

Nun wurde noch schnell ein Ersthelfer, ein Maschinen­beauftragter, ein Datenschutz­beauftragter, eine Fachkraft für Arbeits­sicherheit und ein Brandschutz­beauftragter ausgewählt, ausgebildet und bestellt. Weiter einige Mitarbeiter schriftlich als Baumaschinen­führer eingewiesen, unterrichtet und natürlich schriftlich bestellt.

Bevor wir dann mit unserer Arbeit anfangen konnten, meldeten wir noch schnell bei der GEMA unsere Telefonschleife an, meldeten bei der Künstler­sozialkasse Leistungen für unser neues Firmenlogo, unterrichteten die LKW-Fahrer in Sachen Fahrpersonal­verordnung und Sozialvorschriften zu den Lenk- und Ruhe­zeiten. Nicht vergessen: Fahrer von LKW mit Ausnahme­genehmigungen bitte alle drei Monate über die entsprechenden Sonderregeln belehren und dokumentieren. Natürlich waren auch Fahrtenschreiber, sowie Fahrerkarten regelmäßig auszulesen und alles DSGVO-konform dauerhaft zu speichern und vorzuhalten.

Mist: Die Ausnahme­genehmigungen mussten noch beantragt werden: StVZO §70 usw. - kennen wir ja alles...

Musste ebenfalls auf Termin gelegt werden, da es jedes Jahr erneut beantragt werden sollte.

Ganz klar war nicht, was denn nun genau beantragt werden musste; da hatten Zulassungsstelle, LBV-SH, Polizei und BAG leider unterschiedliche Ansichten. Wir suchen uns einfach etwas aus, die Konsequenzen mussten wir ja so oder so tragen.

Noch kurz entsprechend dem Kreislauf­wirtschafts­gesetz den Transport von Ausbaustoffen bei der zuständigen Behörde angezeigt, alle Mülltonnen auf dem Hof fotografiert und für die Abfall­verordnung die Wege vom Abfall des Betriebes aufgeschrieben.

Oh nein, da hatten wir doch die Schulung über die Ladungssicherung vergessen; die BAG findet ja bekanntlich immer etwas, was man falsch gemacht hat. Entsprechendes Bußgeld natürlich inklusive.

Dann kam noch kurz etwas Bürokratisches: Anmeldung und Eintragung beim Transparenz­register, FACTA-Selbst­auskunfts­meldung und etliche Zertifikate und Fremd­überwachungs­verträge abgeschlossen; denn der Qualifikation von Meistern und Ingenieuren konnte man ja nicht mehr trauen.

Dann noch schnell die Normen für unsere Gewerke durchgearbeitet und die VOB studiert - wir wollten ja in unserem Vertrags- und Vergaberecht fit sein.

So konnten wir dann mal ein Angebot schreiben, denn wir wollten ja schließlich arbeiten und etwas für das Brutto­inlands­produkt tun.

Mist, wie war es jetzt noch mit der Umsatz­steuer­umkehr nach § 13b UStG? Das hatte sich ja fortlaufend geändert...
 Noch kurz auf die Schlichtungs­verfahren, DSGVO und Aufbewahrungs­fristen in den Dokumenten und der Homepage hingewiesen, denn das ist ja Pflicht.

Das Tariftreuegesetz galt es zu beachten und einzuhalten, auch für alle Subunternehmer, denn dafür hafteten wir ja auch.

Das Statistische Landesamt fragte mal wieder nach Zahlen und droht mit Strafe, wenn wir nichts melden - leider hatten wir es bis dato noch nicht geschafft in unserem operativen Geschäft tätig zu werden und einfach unserer handwerklichen Arbeit nachzugehen.

Es ging ran an die Baustelle: Kurz noch die Kampfmittel­freigabe abgewartet (das LKA benötigt dafür nur 6 Monate), die Gefährdungs­beurteilung für die Baustelle erstellt, die Mitarbeiter unterwiesen, einen Verkehrs­zeichenplan erstellt und eine Verkehrs­anordnung beantragt. Leider hatten wir vergessen, dass noch jemand zur RSA-Schulung musste. Das hat der aufmerksame Leser wahrscheinlich gemerkt.

Dann die Schilder aufgestellt: Da war jedoch die neue RSA zwischen­zeitlich erschienen; alle Baken und Schranken mussten leider neu, da es eine neue Norm für die Folierung gab.

Natürlich protestierten wieder alle Anwohner, dass ausgerechnet bei ihnen die Straße gesperrt wurde, die ASR war da aber kompromisslos, es sind faktisch immer Straßen­sperrungen erforderlich.

Vor dem Start waren noch Bodenproben nach LAGA und Ersatz­baustoffverordnung zu nehmen, denn der Boden auf dem unbebauten Acker hätte ja mit organischem Material (TOC) "verseucht" gewesen sein können.

Danach war dann leider keine Zeit mehr für unsere eigentliche Arbeit....

Und bemerke: Es hat noch kein Gespräch mit dem Steuerberater stattgefunden; aber das Steuerrecht ist sicherlich nicht so kompliziert.

Lohnabrechnung auf dem Bau mit mehr als 20 Lohnarten pro Abrechnung, Spesen­bescheinigungen, Hinweise auf inner­betriebliche Altersvorsorge und deren Pflichtteile konnte der dann ja machen. Ist ja dort in Sachen Bürokratie sicherlich alles "easy".

Keine Garantie für die Vollständigkeit - teilweise ironisch.

- - -

Ernste Worte:

Es läuft leider generell etwas sehr schief: Die Bürokratie ist für einen Handwerksbetrieb nicht mehr zu bewältigen; zumindest nicht, wenn man alle Gesetze, Verordnungen und Vorgaben berücksichtigen und vollständig einhalten möchte.

Wir haben versucht, die Problematik an die Politik auf Kreis-, Landes- und Bundes­ebene heranzutragen und bei verschiedenen Treffen Gespräche geführt. Ein Dank gilt hier der Kreishand­werkerschaft NF mit unserer Innung, dem Baugewerbe­verband Schleswig-Holstein und dem Zentralverband des deutschen Baugewerbes.

Leider war alles Bemühen ohne Erfolg. Alle reden von Entbürokratisierung - nur es passiert leider nichts.

Daher haben wir uns für die Schließung unseres Betriebes entschieden.

Eine erfolgreiche 99-jährige Firmengeschichte endet damit.

Wir danken allen Geschäfts­partnern und Mitarbeitern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Ihre Familien Hoff

– Richard Hoff und Söhne GmbH & Co. KG[10]
Von der Toxizität derer, die andere der Toxizität beschuldigen.

Ein Leser schickt mir den Hinweis auf diesen zwar traurigen, aber wunderbar geschriebenen Text zur Schließung eines Betriebes, der vor lauter deutscher Bürokratie nicht mehr dazu kam, seine Arbeit zu machen.[10] Man hat vor dem Monstrum des deutschen Staates einfach kapituliert.

Tatsächlich haben wir hier in Deutschland ein Maß an Bürokratie erreicht, das in seiner Qualität krankhaft, in seiner Ausprägung längst tödlich ist.

Und doch denke ich, dass die Bürokratie nicht die Krankheit, sondern nur eines ihrer Symptome ist.

Schon lange kommt es mir so vor, auch wenn ich den ganzen Klima-, Gender-, Migrationskram höre, Sprachvorschriften, Frauenquoten, "Gegen Rechts", "gegen Hate Speech", Cancel Culture und all das alles, dass dieser Staat an einer schweren Krankheit leidet. "Sozialkrank" trifft es nicht ganz, aber ich suche noch nach einem besseren Wort.

Dieser Staat wird zugewuchert von immer mehr Leuten, die selbst nichts arbeiten, nichts produzieren, auch nichts können, aber in geradezu psychotischer Weise anderen Vorschriften machen. Normalerweise sitzen in einem Ruder-Achter acht Ruderer und ein Steuermann mit Flüstertüte. Als Kind habe ich mal eine Karikatur von einem Boot gesehen, indem nur ein Ruderer saß, aber acht Steuermänner, die ihn alle mit der Flüstertüte anbrüllten. So ging es mir beruflich. Als ich 1998 zum ersten Mal bei einem Internet-Provider arbeitete, waren wir so um die 30 Informatiker und hatten noch einen (externen) Juristen. Als ich 2008 zum zweiten Mal bei einem Internet-Provider arbeite, saß ich in der Rechtsabteilung und war der Informatiker unter 30 Juristen. Die alle irgendwie mit Bürokratie beschäftigt waren. Datenschutz, Auftrags­daten­verarbeitung, Verbraucher­rechte und all so ein Zeugs. Damals habe ich die Kinder­porno­sperre Ursula von der Leyens miterlebt, die zwar auch nicht wusste, was sie da eigentlich macht, aber in einem krankhaften Vorschriften­rausch war. Die definierte sich darüber, welche, wieviele, wie harte Vorschriften sie anderen machte, machen konnte. Die stellte sich damals in den Bundestag und begründete die Sperre mit "Es ist mein politischer Wille, ..." Spitz formuliert, aber letztlich nur wie ein trotziges Kind, das auf den Boden stampft und ruft "Ich will, ich will, ich will!", weil Mutti im Supermarkt die Süßigkeiten im Kassenregal nicht kauft.

Es sind womöglich Erwachsene, die als Kind immer bekommen haben, was sie wollten. Ältere Leser werden da sofort daran denken, dass wir genau damals so eine Phase der "antiautoritären Erziehung" hatten, in der man die Kinder einfach machen ließ, was sie wollten, ihnen gar nichts verbot und sie alles gab, was sie haben wollten. Das führte dazu, dass nicht die Eltern die Kinder, sondern die Kinder die Eltern erzogen und viele Kinder es nicht mehr anders kannten, als dass sie alles bekommen, was sie wollen, wenn sie nur hinreichend rüpelhaft auftreten, und sie dem Rest der Familie Vorschriften machen können.

Wir haben einen akademisierten, linken Sozialstaat.

Einen, in dem solche Kevin Kühnerts und Ricarda Langs, solche Renate Künasts und Katrin Göring-Eckardts das Sagen haben.

Leute, die über keine oder kaum reale Berufserfahrung verfügen, fristen ihren Unterhaltserwerb und Lebenslauf ausschließlich damit, anderen Vorschriften zu machen, und davon immer mehr aufzutürmen, denn wozu sind sie schließlich da?

Habt Ihr Euch schon mal die Frage gestellt, warum wir ein Gesetzgebungs­verfahren, aber kein Gesetz­nehmungs­verfahren haben?

Es gibt Länder, in denen Gesetze mit Verfallsdatum gemacht werden. Ein Gesetz ist für einige Jahre gültig, vielleicht so fünf, und wenn es vor Ablauf nicht durch Gesetz­gebungs­beschluss verlängert wird, verfällt es. Bei uns dagegen wächst der Haufen nur immer weiter. Jede Gruppe von Politikern will sich profilieren, indem sie auf den Misthaufen einen neue Schicht oben­drauf­scheißt.

Ich habe manchmal den Verdacht, dass das mit Feminismus und Frauenquote zusammenhängt, denn Frauen sind - schon oft bebloggt - Sozialmaschinen, die - mitunter krankhaft - anderen Vorschriften über das Zusammenleben machen wollen. Vielleicht aus evolutionären Gründen auch gar nicht anders können.

Eine fette Belgierin

Mir ist das mal an einem drastischen Erlebnis aufgefallen, das ich im Blog schon oft angesprochen hatte. Ich war 2007 auf einer mehrwöchigen Australien­reise durch Westaustralien. Das ist richtig hart, weil es da kaum Infrastruktur gibt, manchmal ist man 700km von der nächsten Ortschaft weg, und mit "Ortschaft" meine ich dann eine Tankstelle, einen Krämerladen und drei Häuser. Sehr angestrengend, sehr belastend, man wird von Mücken zerstochen, aber sehr schön. Man ist für Wochen mit einer kleinen Reisegruppe in einem kleinen Gelände-LKW unterwegs, muss zelten, und ist auf Gedeih und Verderb an diese Gruppe geschweißt. Und da waren ein paar echt üble Leute dabei, und die waren alle Frauen. Frauen­überschuss, übrigens. Am schlimmsten war eine kummerspeckig fette, streit- und konflikt­süchtige Belgierin, die sich anscheinend gar nicht für Australien interessierte, sondern die die Reise offenbar gebucht hatte, weil sie damit für einige Wochen Gesellschaft hatte, die vor ihr nicht davonlaufen konnte. Ständig, unentwegt, versuchte sie, die Gruppe zu steuern wie ein kleines Mädchen sein Puppenhaus. Jedem Vorschriften zu machen, wo er im Bus oder am Lagerfeuer zu sitzen, mit wem er zu reden, was er zu singen hat. Obwohl sie völlig unmusikalisch war und noch nie Gitarre gespielt hatte, das überhaupt nicht konnte, kaufte sie sich unterwegs irgendwo eine und nervte mit ihrem völlig unfähigen Herumgefummel auf den Saiten, weil sie einfach permanent im Mittelpunkt stehen musste. Vier Leute, darunter ich, kamen völlig selbstständig, unabgesprochen und völlig unabhängig voneinander zu der der Überzeugung, dass die Frau psychisch ziemlich krank sein musste. Vielleicht ist es nicht auf andere übertragbar, wie sie sich verhielt - aber ein Fall, der einem Einblicke in das Hirn gibt. Denn an sich hatte die kein krankhaftes Verhalten, sondern nur ein krankhaft übersteigertes Verhalten. Die ist mir so als Anschauungs­objekt in Erinnerung geblieben.

Seither frage ich mich immer wieder, ob die ein Einzelfall war, oder ob dieser kranke Zustand möglicherweise viel mehr Leute betrifft, und ob man ihn sogar durch äußere Einflüsse - gewollt oder ungewollt - herbeiführen kann, und ob es vielleicht genau das ist, was die heutigen Parteien konstituiert: Eine psychischer Krankheits­zustand, der darauf hinausläuft, alles Sachliche um einen herum zu vergessen, nicht mehr zu verstehen, und stattdessen einen krankhaften Drang zu entwickeln, anderen Sozial­vorschriften zu machen, überall reinzureden, zu sagen, wer die Guten und wer die Bösen sind, wer gerade ausgeschlossen ist, ständig Streit zu suchen.

Das Hinterhältige an dieser Frau war, dass sie so ein Kindchen­schema-Gesicht hatte, und recht gut darin war, per Smalltalk mit den Leuten in Kontakt zu treten, obwohl sie überhaupt nicht das war, was man so als "charmant" bezeichnen würde. Die nahm unheimlich schnell Kontakt mit Leuten auf und zog da ihre Verbindungen. Intrigierte. Man konnte gar nicht so schnell "Guten Tag" zu jemandem sagen, wie die schon da war und einen schon verleumdet und als den Bösen dargestellt hatte. Die hat da immer rasend schnell ihr Netz gezogen, und die Leute brauchten eine Weile, bis sie dahinter kamen, was das für eine ist.

Es ist seltsam, aber dieser Staat, diese Gesellschaft kommen mir längst vor, wie große Ausgaben dieser fetten Belgierin. Als würden wir von Leuten regiert, die allesamt unter dieser Krankheit litten.

Als seien diese Leute ein Bestandteil, ein Bauteil, die Substanz dieses Staates, der immer mehr Vorschriften macht und immer mehr auf Kriegsfuß steht.

Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, ob es bei dem ganzen Feminismus-, Gender-, Trans-, Queer-, LEBQDTYZ- , Klima-, Migrationskram überhaupt um die Sache an sich geht, oder ob die alle nur ein - beliebiges, austauschbares - Vehikel dafür sind, anderen einfach nur viele Vorschriften zu machen und Streit zu produzieren.

Könnte es sein, dass das eine evolutionär entstandene Gruppenrolle ist, die vielleicht keinen allgemeinen Nutzen, aber einen subjektiven Vorteil bietet, sich darüber Machtpositionen zu ergattern?

Tullius Destructivus

Kennt Ihr noch Tullius Destructivus[ext]?

Der kleine fiese Römer, den man im Band "Streit um Asterix" bei den Galliern einschleuste, weil der überall nur Streit auslöste und davon profitierte, während alles um ihn herum kaputt ging?

Offenbar hatten Goscinny[wp] und Uderzo[wp] ähnliche Beobachtungen gemacht.

Die Frage ist also, ob das ein allgemeiner Wesenszug des Menschen ist, der sich normalerweise in ordentlichem Rahmen hält, der aber durch gewisse Einflüsse oder auch durch Veranlagung ausarten kann. Könnte es sein, dass unser Staat, unsere Gesellschaft, unsere "Demokratie" so gebaut sind, dass sie gerade für solche Leute sehr anfällig, ihnen gegenüber wehrlos ist, und dieses krankhafte Verhalten bei uns zur Staatsform wurde?

Ist die überbordende Bürokratie nur der Auswuchs eines sozialkranken Staates - genauer gesagt, eines Staates, der bevorzugt und immer mehr aus sozialkranken Leuten besteht und von ihnen gelenkt und gesteuert wird?

Oder sind die Vorschriften einfach nur eine Ersatzhandlung von und für Leute, die sonst nichts können und nichts gelernt haben?

– Hadmut Danisch[11]

Literatur

Einzelnachweise

  1. WGvdL-Forum: Rainer am 11. November 2015 - 00:53 Uhr
  2. Entnommen aus Wikipedia: Parkinsonsche Gesetze
  3. Karin Pfeifer-Stolz: Des Zornes und der Empörung Wellen, Freie Welt am 26. Oktober 2011
  4. Karin Pfeiffer-Stolz[nw]: Der erste Arbeitsplatz, Freie Welt am 2. November 2011 (Parteigründung, Selbstverzweckung)
  5. Henryk M. Broder: Überkorrektheit: Frau Gott lässt sich nicht alles gefallen!, Welt Online am 19. Dezember 2012
  6. WGvdL-Forum: Wenn Bürokraten jammern..., Rainer am 10. Mai 2013 - 00:21 Uhr
  7. Gerhard Hanenkamp: Die Notwendigkeit der Umstrukturierung des Beamtenstaates bei Regierungswechsel, G*A*B am 27. Mai 1998
  8. ZDF-Intendant Holzamer: Falsche Angaben über Rolle in NS-Zeit, ZDF am 14. Februar 2023
  9. Hadmut Danisch: Der Nazi an der Spitze des ZDF, Ansichten eines Informatikers am 14. Februar 2023
  10. 10,0 10,1 Richard Hoff und Söhne GmbH & Co. KG: Betrieb geschlossen - Der Hintergrund -
  11. Hadmut Danisch: Die tödlich würgende Bürokratie dieses sozialkranken Staates, Ansichten eines Informatikers am 2. Dezember 2023

Querverweise

Netzverweise