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Sergei Wiktorowitsch Lawrow

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Sergei Wiktorowitsch Lawrow
Sergei Wiktorowitsch Lawrow.jpg
Geboren 21. März 1950
Beruf Diplomat
Sergei Lawrow (2022)

Sergei Wiktorowitsch Lawrow (russisch Серге́й Ви́кторович Лавро́в, * 1950) ist ein russischer Diplomat und seit März 2004 der Außenminister der Russischen Föderation. Er ist Mitglied der Partei Einiges Russland[wp].

Laufbahn als Diplomat

Sergei Lawrow (rechts) zusammen mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen John Kerry[wp] (links) auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Jahr 2014

Sergei Lawrow absolvierte ein Studium an der Ostabteilung des Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen[wp] (MGIMO). Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1972 trat Lawrow seine erste Stelle als Diplomat in der sowjetischen Botschaft in Sri Lanka[wp] an, das im Mai desselben Jahres von einem britischen Dominion[wp] zu einer sozialistischen Republik wurde. Nach vier Jahren kehrte Lawrow nach Moskau zurück, wo er ab 1976 in der Abteilung für internationale Organisationen im sowjetischen Außenministerium[wp] arbeitete.

Im Jahr 1981 wurde Lawrow für sieben Jahre zur Ständigen Vertretung[wp] der Sowjetunion bei den Vereinten Nationen (UN) nach New York City entsandt, wo er die Ämter des Ersten Sekretärs, Botschaftsrats und zweiten Botschaftsrats bekleidete. Anschließend kehrte er 1988 erneut nach Moskau zurück und wurde stellvertretender Leiter der Abteilung für internationale Wirtschafts­beziehungen und später Direktor der Abteilung für internationale Organisationen und Globale Probleme des sowjetischen Außenministeriums. Dieses wurde im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion[wp] im Jahr 1992 in die Strukturen des Außenministeriums der Russischen Föderation[wp] überführt.

Bereits im Jahr 1992 wurde er zum stellvertretenden Außenminister der Russischen Föderation ernannt. Dieses Amt bekleidete er für zwei Jahre und kehrte 1994 als ständiger Repräsentant Russlands bei der UN und als Vertreter Russlands im UN-Sicherheitsrat nach New York zurück. In dieser Funktion machte sich Lawrow mit einer Reihe von internationalen Problemen vertraut. Er nahm unter anderem an den Sitzungen teil, die sich mit den Kriegen in Jugoslawien[wp], dem Irak[wp], dem Nahen Osten[wp], Afghanistan[wp] und dem so genannten Krieg gegen den Terror als Folge der Terroranschläge am 11. September 2001 in New York befassten. In dieser Zeit erlangte Lawrow zunehmend Bekanntheit in der russischen und internationalen Presse.

Vor der russischen Präsidentschaftswahl 2004[wp] wurde Lawrow im Zuge einer Neubildung der russischen Regierung[wp] vom Posten des Botschafters bei den Vereinten Nationen abgezogen und am 9. März 2004 vom russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin als Außenminister in das Kabinett des Minister­präsidenten Michail Fradkow[wp] berufen. Lawrow wurde Nachfolger von Igor Iwanow[wp], der auf den Posten des Sekretärs des Sicherheitsrats der Russischen Föderation[wp] wechselte.

Lawrow bekleidet das Amt des Außenministers[wp] der Russischen Föderation durchgängig seit 2004 und war Mitglied in den Regierungen Fradkow I[wp], Fradkow II[wp], Subkow[wp], Putin II[wp], Medwedew I[wp], Medwedew II[wp] und Mischustin[wp].

Infolge des Stellvertreterkriegs der USA gegen Russland in der Ukraine wird Lawrow auf internationalem Parkett, wie dem Außenminister­treffen in Vorbereitung auf den G20-Gipfel auf Bali 2022[wp], von den Staaten der westlichen Welt gemieden.

Privates

Lawrow ist russisch-orthodoxer Konfession und Ehrenmitglied in der Kaiserlichen Orthodoxen Palästina-Gesellschaft[wp], die Pilgerreisen ins Heilige Land organisiert und russische Interessen im Nahen Osten[wp] vertritt. Er spielt in seiner Freizeit Gitarre, schreibt Gedichte, betätigt sich fußballerisch und unternimmt mit Freunden Wanderungen in der Natur. Er ist starker Raucher.

Sergei Lawrow ist mit Marija Alexandrowna Lawrowa verheiratet. Sie haben eine Tochter und zwei Enkelkinder.

Politisches

Der deutsche Investigativ­journalist[wp] Billy Six verdankt seine Freilassung aus der Haft in Venezuela einer Intervention Lawrows.

Statements

  • Lawrow: Die Hinwendung der russischen Außenpolitik zum Westen war ein Fehler, RT Deutsch auf Odysee am 5. Februar 2025
    Anreißer: Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat die Hinwendung der russischen Außenpolitik zum Westen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion[wp] als einen strategischen Fehler bezeichnet. Dies sagte er am 4. Februar bei der Eröffnung der Abteilung für Partnerschaft mit Afrika.
    Auszug der Rede: "Russland war für die afrikanischen Freunde immer ein zuverlässiger, verständnisvoller Freund und Partner. Unsere Freundschaft und Partnerschaft hat eine lange Tradition. Unser Land hat uneigennützig die Afrikaner in ihrem heldenhaften Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit gegen die kolonialen Metropolen unterstützt und beim Aufbau der jungen Staatlichkeit, der Entwicklung der Wirtschaft, der Stärkung der Verteidigungs­kapazitäten, der Ausbildung des nationalen Personals und der Lösung der schwierigsten sozialen Probleme mitgeholfen. Russland setzt sich konsequent für die Stärkung der Position Afrikas in der multipolaren Welt ein, die als objektiver Prozess vor unseren Augen Gestalt annimmt. [...] Derzeit konzentrieren sich unsere westlichen Kollegen darauf, meinem Land eine 'strategische Niederlage' zuzufügen, mithilfe der Ukraine, die sie mit modernsten Waffensystemen vollpumpen, um Angriffe auf Russland zu verüben und ein unverhohlenes Nazi-Regime zu unterstützen. [...] In diesem Zusammenhang fordern unsere westlichen Kollegen, wenn sie über die Grundsätze der UN-Charta sprechen, die Achtung des Konzepts der territorialen Integrität und vergessen dabei bewusst die anderen Grundsätze der Charta, vor allem die souveräne Gleichheit der Staaten - dieser Grundsatz wurde vom modernen Westen nie beachtet - und natürlich auch die Gleichberechtigung zwischen den Völkern sowie ihr Recht auf Selbstbestimmung. Ich möchte betonen, dass ebendieses Selbstbestimmungsrecht der Völker[wp] die Grundlage für die Entkolonialisierung des afrikanischen Kontinents bildete. Es beruht auf Resolutionen der UNO, bei deren Annahme unser Land eine entscheidende und proaktive Rolle gespielt hat. [...] Ich stimme denjenigen zu, die von Russlands Rückkehr nach Afrika sprechen, obwohl der Begriff 'Rückkehr' einige zweideutige Assoziierungen hervorruft. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion unsere Beziehungen und unser Interesse am afrikanischen Kontinent nachgelassen haben, wofür mehrere Gründe ausschlaggebend waren. Einer davon ist objektiver Natur und Folge der finanziellen Lage der Sowjetunion und der daraus entstandenen unabhängigen Staaten, einschließlich der Russischen Föderation. Die finanzielle Lage war absolut hoffnungslos. Wir waren gezwungen, Botschaften zu schließen, damit das der Außenpolitik zugeteilte Geld ausreicht. Aber der zweite Grund war politischer Natur. Leider glaubte die Führung der Russischen Föderation, nachdem Russland ein souveräner Staat geworden und nicht mehr Teil der Sowjetunioin war, dass die Türen der so genannten 'westlichen Zivilisation' für sie offenstanden und dass alles andere irrelevant sei. Dies war ein strategischer Fehler. Das ist inzwischen von allen anerkannt worden, auch auf staatlicher Ebene. Und ich versichere Ihnen, dass dies eine sehr gute Lektion für die derzeitige Generation der russischen Führung und das russische Volk war. Wir sind überzeugt, dass Afrika unser natürlicher Verbündeter ist, wenn es darum geht, gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Grundsätze der Gerechtigkeit und Gleichheit in der Welt geachtet werden."
    Auf der Sitzung der 14. Nahostkonferenz des russischen Diskussionsforums Valdai[wp] sagte Lawrow auch, dass "Versuche, Russland, China und den Iran aus dem Prozess der externen Unterstützung der syrischen Lösung auszuschließen, sicherlich nicht durch gute Absichten motiviert sind, sondern offenbaren das Ziel des Westens, seine Konkurrenten in die unterste Position zu drängen."
    Foreign Minister Sergey Lavrov's remarks at a presentation of the Department for Partnership with Africa, Moscow, February 4, 2025, mid.ru
  • Nach der UN-Vollversammlung: Lawrow schreibt langen Artikel über Russlands Sicht auf die Weltpolitik und den "Zukunftspakt" des Westens, Anti-Spiegel am 4. Oktober 2024
    Anreißer: Nach der UN-Vollversammlung von Ende September hat der russische Außenminister Lawrow einen langen Artikel veröffentlicht, um die russische Position zu den wichtigsten Fragen der Weltpolitik noch einmal darzulegen.
    Wenn Außenminister Artikel schreiben, werden die von den großen Medien selten allzu sehr beachtet, von den Regierungen aber schon. Nach der UN-Vollversammlung, bei der der Westen einen "Zukunftspakt" durchbringen wollte, hat es der russische Außenminister Lawrow für nötig gehalten, die russische Position dazu und zu den anderen aktuellen Themen der sich derzeit rasch verändernden internationalen Beziehungen und der Weltordnung zu äußern, und hat dazu einen ausführlichen Artikel geschrieben. Hier die Übersetzung ins Deutsche von Thomas Röper.
  • Ukraine-Konflikt: Grundsatzrede von Außenminister Lawrow im O-Ton, Anti-Spiegel am 15. September 2024
    Anreißer: Der russische Außenminister hat eine Grundsatzrede zum Ukraine-Konflikt gehalten, die für jeden, der sich für die russische Sicht auf den Konflikt, die Beteiligung des Westens daran und mögliche Lösungen, Pflichtlektüre sein sollte.
  • Lawrow hält Behauptung der "Alternativlosigkeit" von Selenskijs "Friedensformel" für Dilettantismus, RT Deutsch am 31. August 2024
    Anreißer: Als "Dilettantismus" oder "Wahnsinn" bezeichnet Lawrow die Äußerung des Leiters der EU-Diplomatie Borrell über die Alternativ­losigkeit der "Friedensformel" von Selenskij. Der russische Außenminister erklärt, dass Moskau "mit niemandem über sein Territorium diskutiert".
    • Lawrow: Wir verhandeln mit niemandem über unser Staatsgebiet, RT Deutsch am 2. September 2024, 3:05 Min.
      In einem großen Interview hat der russische Außenminister Sergei Lawrow wesentliche Erklärungen zu den Friedens­gesprächen mit der Ukraine abgegeben. Russland hat sich stets für eine friedliche Lösung auftretender Konflikte eingesetzt: Die Minsker Vereinbarungen sind ein anschauliches Beispiel dafür. Wie sich jedoch später herausstellte, dienten sie nur zur Vorbereitung der Ukraine für Kriegshandlungen und zum Vertuschen dieser Vorbereitung. Aus diesem Grund ist, wie Lawrow erklärte, die Formulierung über den Beitritt der Ukraine zur NATO für jegliche künftigen Abkommen unzulässig, und die Verhandlungen selbst sollten sich an den Realitäten vor Ort ausrichten - das ist der Standpunkt Russlands.
  • Lawrow macht eine knallharte Ansage an den kollektiven Westen, RT Deutsch auf Odysee am 31. August 2024, 6:27 Min.
    Quelle: Russisches Außenministerium - Gemeinsame Pressekonferenz von Lawrow und seiner Kollegin aus Senegal vom 29.08.2024

Interviews

Netzverweise