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Fall Gustl Mollath

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Information icon.svg Das WikiMANNia-Team verweist auf den exzellenten Artikel Gustl Mollath[nw] im NürnbergWiki. NuernbergWiki-Logo.png Mit Gustl Mollath hat Deutschland jetzt auch einen vergleichbaren Fall zu Herwig Baumgartner, welcher seit dem 3. November 2009 unter denselben, von der österreichischen Justiz inszenierten Argumenten weggesperrt ist.
Information icon.svg Das NürnbergWiki wird wegen seiner Berichterstattung im Fall Gustl Mollath verklagt: Gustl Mollath (Spenden gegen Maulkorb)[nw]. NuernbergWiki-Logo.png
Hauptseite » Justiz » Fall Gustl Mollath

Der Fall Gustl Mollath ist ein prominenter Kriminalfall in Deutschland, in dem es zu politischem Missbrauch der Justiz und Psychiatrie kam. Er zeigt sehr eindrucksvoll, was ein Mann mit Scheidung und Justiz in Deutschland erleben kann, wenn er dem naiven Glauben anhängt, dass er in einem Rechtsstaat lebe.

Der Gustl Mollath muss in der Psychiatrie bleiben, weil er so gefährlich ist. Eine Strafanzeige zu stellen, die über 30 ehrliche CSU-Mitglieder, manche von ihnen in Kirchenvorständen, als Steuer­hinter­zieher beschuldigt - das ist gemein­gefährlich!
Zitat: «Ich hatte nicht mal Punkte in Flensburg gehabt. Gar nichts.
Plötzlich sind sie der schwerkriminelle Wahnsinnige - von null auf hundert.» - Gustl Mollath[1]
Zitat: «So wie der Großinquisitor in Dostojewskis gleichnamiger Erzählung Jesus Christus lieber verhaften ließ als zuzulassen, dass dessen Wiederkunft die Herrschaft der Kirche gefährdet, so betrachten es derzeit in Bayern Richter, Staatsanwälte und die Justizministerin als ihre oberste Pflicht, die Justiz vor der Gerechtigkeit zu schützen.» - Oliver García[2]

Ehestress wegen Schwarzgeldgeschäfte

Der Ehemann erfährt von illegalen Geldgeschäften seiner damaligen Noch-Ehefrau und versucht, sie wieder auf den legalen Pfad zurückzubringen. Es stellt sich heraus, dass Frau Mollath schon länger ein Verhältnis mit einem Manager der Immobiliensparte der HVB Group[wp] hatte. Gustl Mollaths Frau erklärt telefonisch: "Wir machen Dich fertig." Sie zeigt ihn wegen angeblicher Körperverletzung an. Dann behaupten Martin Maske und Petra Mollath, Herr Mollath sei im Besitz von Schusswaffen.

Nach einer Strafanzeige von Gustl Mollath gegen alle Beteiligte wegen Steuerhinterziehung[wp], Schwarzgeld­transfers[wp] und Insider­geschäften[wp] an das Amtsgericht Nürnberg schickt das Anwaltsbüro der Ehefrau an das Amtsgericht die Stellung­nahme einer Fachärztin. Der Ehemann leide "mit großer Wahrscheinlichkeit" an einer ernst­zunehmenden psychiatrischen Erkrankung, zusätzliche nerven­ärztliche Abklärung sei anzustreben.

Der Richter Otto Brixner des Landgerichts Nürnberg-Fürth erlässt einen Unterbringungs­beschluss: der Angeklagte sei "für die Allgemeinheit gefährlich". Gustl Mollath wird eine Allgemein­gefährlichkeit unterstellt und das Landgericht ordnet eine entsprechende Sicherungsverwahrung in geschlossenen forensischen Abteilungen an. Aus der Urteilsbegründung: "Die Feststellungen zum Verlauf der Ehe des Angeklagten, die Schilderungen seines eigenartigen Verhaltens und seiner sich immer weiter steigernden Aggressivität beruhen (...) auf der Aussage seiner geschiedenen Ehefrau, an deren Glaubwürdigkeit die Kammer keinen Zweifel hat".

Der so einer Zwangspsychiatrisierung unterzogene Gustl Mollath wird in Folge der rechtlichen Betreuung unterstellt (entmündigt) und verliert seinen gesamten Besitzstand. Auch persönliche Dinge, wie Familienfotos und ähnliches.[3]

Es deutet vieles darauf hin, dass seine - dann schon lange von ihm geschiedene Frau - illegal durch die Polizei geduldet, Zutritt zu seinem Haus erhielt und nicht nur weitere Beweise zu ihren strafbaren Tätigkeiten vernichtet hat, sondern gleich seine gänzliche Habe! Alle Bitten um Hilfe, alle Anzeigen dazu, werden abgelehnt und eingestellt. So ist nicht nur seine Gegenwart und Zukunft vernichtet, sondern auch seine Vergangenheit. Schlimmer noch, er wurde zu einem "wahn­sinnigen Monster" gemacht.

In sechs Jahren Haft hat Gustl Mollath vieles kennen gelernt: Mehrfach­mörder, Kinder­schänder, Kinder­mörder, Betrüger, Drogen­händler, selbst einen Nekrophilen, aber er hat in den sechs Jahren keinen kennengelernt, dem gar nichts blieb![4]

Kriminalisierung und Psychiatrisierung von Gustl Mollath

Dr. med. Gabriele Krach, einer Ärztin des Bezirksklinikums am Europakanal (Psychiatrie­klinik), fertigt auf Betreiben der Ehefrau eine ärztliche Stellungnahme an. Dr. Krach hat Gustl Mollath nie gesehen, diagnostiziert bei ihm jedoch aufgrund der Angaben von Petra Mollath eine "ernst­zunehmende psychiatrische Erkrankung" und empfiehlt, eine "zusätzliche psychiatrische nerven­ärztliche Abklärung" vorzunehmen.

Dieses Attest wird zusammen mit seinem wirren Vortrag dem unverteidigten Gustl Mollath im Haupt­verhandlungs­termin vor dem AG Nürnberg am 25. September 2003 zum Verhängnis. Obwohl die Ehefrau ihn massiv mit Anzeigen überhäuft (Waffenbesitz, Körper­verletzung und Freiheits­beraubung) und das Attest mit der "ernst­zunehmende psychiatrische Erkrankung" fingiert hatte, kommt Richter Otto Brixner zu der Überzeugung, die Frau sei "ohne jeden Belastungseifer".

Zusätzlich sorgt Richter Otto Brixner dafür, dass die Anzeige Gustl Mollaths bei der Finanzbehörte unbearbeitet zu den Akten wandern, indem er selbst bei den Finanz­behörden anrief und darauf hinwies, dass Mollath "nicht klar bei Verstand" sei. Zu dem Zeitpunkt gab es allerdings das psychiatrische Gutachten noch gar nicht, das Mollath später ein "paranoides Gedanken­system" und Gemein­gefährlichkeit attestierte.

Polit- und Justizskandal

Über sechs Jahre saß Gustl Mollath in einer Psychiatrie. Er behauptete damals, Mitarbeiter der Hypo-Vereinsbank - darunter seine damalige Frau - wären in Schwarz­geld­geschäfte verwickelt.[5] Weil er sich in einem "paranoiden Gedankensystem" verirrt haben soll, wurde Gustl Mollath vor sieben Jahren in die Psychiatrie eingewiesen. Nun zeigt sich: Mollaths Vorwürfe gegen die Hypovereinsbank stimmen.[6] Ein Justizskandal! Das BR-Politikmagazin Kontrovers berichtete, dass die Unterbringung in der Psychiatrie auch innnerhalb der Justiz umstritten war.[7]

Inzwischen ist der Fall des Psychiatriepatienten Gustl Mollath zum Politikum geworden. Angefangen hatte alles mit schweren Vorwürfen gegen die Hypo-Vereinsbank, anschließend wurde Mollath gegen seinen Willen in eine Klinik eingewiesen. Der Justizskandal besteht darin, dass die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die Sache nicht weiter verfolgt hatte. Die Bank kam in ihrem internen Prüfbericht allerdings zu dem Schluss, dass bewusst und in gravierendem Maße gegen das Geldwäsche­gesetz verstoßen wurde. Mehrere Mitarbeiter der HVB, darunter auch Mollaths Ehefrau, waren daraufhin entlassen worden.

Zitat: «Die Anschuldigungen des Herrn Mollath klingen in Teilbereichen zwar etwas diffus, unzweifelhaft besitzt er jedoch "Insiderwissen". Alle nachprüfbaren Behauptungen haben sich als zutreffend herausgestellt.» - Revisionsbericht der HypoVereinsbank

Als Justizministerin Beate Merk (CSU) den Rechtsausschuss des Landtages im März 2012 im Fall Mollath informierte, erwähnte sie zwar den Bericht, aber nicht die Passage hinsichtlich der Glaubwürdigkeit Mollaths. Merk nannte die Vorwürfe Mollaths damals ein "absurdes Sammelsurium".[8] Noch am Dienstag, den 13. November 2012, sagte Justizministerin Merk auf einer Pressekonferenz, Mollath sei einst in die Psychiatrie eingewiesen worden, weil er krank und für die Allgemeinheit gefährlich war.

Diese für die Allgemeinheit gefährliche Justizministerin denkt aber nicht daran, etwa zurückzutreten und Verantwortung zu übernehmen. Immerhin musste sie sich schon kritische Fragen von Polit-Kollegen im Rechtsausschuss des bayrischen Landtags gefallen lassen[9] und im bayrischen Landtag gab es erste Rücktrittsforderungen von der Opposition.[10] Allerdings sah der Landtag noch im März 2012 "keinen Handlungsbedarf".[11]

Wilhelm Schlötterer[wp], einer der gewichtigsten Kämpfer für Mollath, ging gegenüber dem BR sogar soweit, das Nürnberger Gericht und der psychiatrische Gutachter hätten Mollath "vorsätzlich" in die geschlossene Anstalt gebracht.[11]

Zitat: «Herr Mollath ist nach medizinischen Gutachten und Entscheidungen unabhängiger Gerichte untergebracht, weil er unter wahnhaften Vorstellungen leidet und nach Überzeugung der Gerichte gefährlich ist.» - Justizministerin Beate Merk[12]

Während eine psychopathische Frau weiterhin der bayrischen Justiz vorsteht, muss ein unschuldiger und pflicht­bewusster Mann weiterhin in der Psychiatrie schmoren.

Auch der damalige Vorsitzende Richter, Otto Brixner, meint, dass am damaligen Verfahren "nichts zu beanstanden" sei.[13]

Zitat: «Mollath verweigert Therapiestunden und die Einnahme von Neuroleptika. Deshalb gilt er als unbehandelbar.»[14]
Zitat: «Inzwischen sind Gutachter sogar der Meinung, es spiele keine Rolle mehr, ob es die Schwarz­geld­geschäfte tatsächlich gegeben habe. Entscheidend sei, dass sich Mollath deswegen in einen Wahn hineingesteigert habe. Seine Gedanken "kreisen um einen fernen Punkt von Unrecht".»[14]

Die Ex-Frau des Nürnbergers, die eine wichtige Rolle in den von ihm aufgedeckten Schwarz­geld­geschäften spielte und auf deren Tätlichkeits­anschuldigungen hin er in die geschlossene Psychiatrie überwiesen wurde, geht nach ihrem Abschied aus dem Bankgewerbe merkwürdigen Geschäften nach: Die Frau, die noch einmal geheiratet und einen anderen Namen angenommen hat, bietet unter anderem "Geistheilung", die Auflösung von "Seelen­verbindungen", "Bio-Energetik", "Quantum Entrainment" und "Heilen mit Zahlen" an. Da drängt sich schon die Frage auf, wer in die Psychiatrie gehört.[15]

Zitat: «Beate Merk ist für Horst Seehofer zur Belastung geworden - aber die Regional- und Geschlechter­quoten machen ihre Ablösung kompliziert.» - Peter Mühlbauer[16]
Zitat: «Psychiatrisieren ohne persönliche Untersuchung hat in Bayern eine lange Tradition: sie begann 1886 mit König Ludwig II. und wird wahrscheinlich mit Gustl Ferdinand Mollath nicht zu Ende sein.» - Rudolf Sponsel[17]
Zitat: «Wie konnte sich aus einem 0815-Fall von häuslicher Gewalt nur dieses monströse Verfahren entwickeln, das zur existenziellen Vernichtung des beschuldigten Mannes und einer Freiheits­entziehung von nun bald sieben Jahren führte» - Gabriele Wolff[18]
Zitat: «Am Anfang stand das Dogma, dass die Anschuldigung einer Frau immer rechtens ist und keiner Überprüfung bedarf. Dies findet seine Fortsetzung in der stärker werdenden Kampagne der Macht, Gegner der feministischen Staatsdoktrin zu kriminalisieren ...»[19]

Wiederaufnahme des Verfahrens

Das Oberlandesgericht Nürnberg hat am Dienstag, den 06.08.2013, die Wiederaufnahme seines Strafverfahrens beschlossen. Der 56-Jährige sei sofort frei, teilte das Gericht mit. Es wird erwartet, dass er das Bezirks­kranken­haus Bayreuth, wo er gegen seinen Willen in der forensischen Psychiatrie untergebracht ist, in den nächsten zwei bis drei Stunden verlässt. Das Landgericht Regensburg hatte eine Wieder­aufnahme des Verfahrens vor gut zwei Wochen noch abgelehnt. Doch der 1. Strafsenat des Oberlandes­gerichts Nürnberg hat diese Entscheidung vom 24. Juli nun aufgehoben. Gleichzeitig ordnete der Nürnberger OLG-Senat eine neue Hauptverhandlung an und verwies das Verfahren an eine andere Kammer des Landgerichts Regensburg.

Dokumentation der Verteidigung

Der Verteidiger von Gustl Mollath führt eine öffentliche Dokumentation über den Fall[20]

Archipel Bayern-Gulag

Inzwischen kam heraus, dass die Bayrische Staatsanwaltschaft bereits im Jahr 2011 den Fall Mollath "prüfte", Aktenzeichen: Gz. 260 Js 4813/11, und gleich wieder den Deckel drauf machte. Neue Erkenntnisse habe man dabei nicht gewonnen, hieß es auf Nachfrage.[21]

Wilhelm Schlötterer[nw] ist überzeugt davon, dass Mollath "völlig normal" ist. Stattdessen sind es Franz Josef Strauß[wp] "und seine Erben", die Bayern nach Ansicht des pensionierten Ministerialrats in den Zustand versetzten, in dem der Fall Mollath möglich wurde. Schlötterer, einst hoher Finanzbeamter, streitet seit Jahren unermüdlich gegen das "System Strauß". Vor vier Jahren veröffentlichte er in seinem Buch "Macht und Missbrauch"[nw] massive Filzvorwürfe gegen prominente CSU-Größen, was einen Rechtsstreit mit den Strauß-Kindern zur Folge hatte.

Gustl Mollath schrieb Schlötterer nach dem Erscheinen seines ersten Buches an. Seitdem setzt sich Schlötterer für Mollath ein, er ist überzeugt davon, dass der Nürnberger zu Unrecht eingesperrt ist. So steht es auch im Buch. "Ins Verderben stürzte ihn, dass ihm der Facharzt Leipziger und die Richter eine Geistes­krankheit andichteten, die ihn gemeingefährlich machte", schreibt er. Das, was Mollath widerfahren sei, nur Schlamperei zu nennen, sei zu oberflächlich. Das habe System. "Es ist nicht nur ein Skandal, es ist ein Verbrechen."[22]

Kommentare zum Fall

  • "Bei näherer Betrachtung des Fall Mollaths kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass manche Richter 'Unabhängigkeit' mit 'Narrenfreiheit' verwechseln."
  • "Es ist nicht Sinn der Unabhängigkeit (der Richter), krasse Fehlurteile auf immer in Stein zu meißeln."
  • "Skandalös ist nicht nur das Wegsperren aufgrund völlig unzureichender Gutachten (z. B. ohne persönliche Untersuchung!). Nein, noch schlimmer ist das Urteil des Landgerichts Nürnberg, das den Grund­anforderungen an ein Strafurteil in kaum einer Hinsicht stand hält (eklatante Unterlassungen bei der Beweisaufnahme, fehlerhafte Beweis­würdigung). Diese Qualitäts­mängel gehen die Justizverwaltung direkt an (Ausbildung und Auswahl der Richter und Staats­anwälte)." - Joachim Bode, Richter am Amtsgericht i.R.
  • "Ferngutachten haben in Bayern Tradition, damit wurde schon König Ludwig II. für unzurechnungsfähig erklärt, auf Betreiben seiner Minister." - Michael Winkler
  • "Ich finde es unerhört, dass jemand, der die Wahrheit sagt, weggesperrt wird, auf der anderen Seite eine Politikerin (Dr. Beate Merk) nicht die Wahrheit sagt und auf freiem Fuß ist."
  • "Mag sein, dass in Mollaths Verfahren nicht alles nach Goldstandard gelaufen ist. Aber ein Skandal? Unrechtsurteil, Gefälligkeitsgutachten - das sind ja alles harte Vorwürfe, die im Raum stehen. Es würde mich nicht überraschen, wenn bei der angekündigten Überprüfung seiner Unterbringung oder der Tatvorwürfe von damals kein anderes Ergebnis herauskommen würde." - Beate Lakotta[wp][23][24][25]
  • "Welchen Zweck erfüllt aber Gewaltenteilung, wenn innerhalb der Gewalten selbst die alte menschliche Selbstherrlichkeit blüht? [...] Abgesehen davon, dass Mollath mit dem Gnadenerlass eines aufgeklärten Monarchen wohl besser dran und der Gerechtigkeit so schneller Genüge getan wäre, ja dass ihn vielleicht gar die Scharia menschlicher zu behandeln wüßte, verallgemeinere man den Gedanken: Die Legislative und damit die Exekutive stützen sich auf eine fragwürdiger werdende Legitimation, weil immer weniger Bürger zur Wahl gehen und sich überhaupt der Demokratie, ihrem eigenen öffentlichen Handlungsraum, entfremden. Und die Judikative kann offenbar nur mangelhaft kontrolliert werden. Effizient schon gar nicht. Das lässt am Rechtsstaat zweifeln." - Heino Bosselmann[26]

Gegendarstellung

Es gibt natürlich auch die Gegenposition, die Gustl Mollath für alles andere als unschuldig halten.

Zitat: «Herzlich Willkommen, woher kommt denn Dein Interesse für Frauenwürger und Reifenstecher?»[27]
Zitat: «Wir sind gerade live dabei, wie sich eine Verschwörungstheorie im kollektiven Gedächtnis als real manifestiert.»[28]
Zitat: «Die Geschichte vom Whistleblower, der einer Verschwörung von Bank, Justiz und Psychiatrie zum Opfer fällt und zu später Gerechtigkeit kommt, hat sich längst im kollektive Gedächtnis fest eingenistet. Die Geschichte ist doch für die Medien auserzählt. Ich glaube da "manifestiert" sich nix mehr.»[29]
Zitat: «Die Geschichte eines gesunden Mannes, der eine Schwarz­geld­affäre aufgedeckt hat und dafür mit dem Etikett eines psychisch Kranken entsorgt worden ist, elektrisiert die Massen. Vor dem Hintergrund der Theorie der kognitiven Dissonanz werden daher alle Argumente, die Zweifel daran nähren, reflexartig abgeblockt und als Teil der Verschwörung eingeordnet. Renommierte Sendungen wie "Report Mainz", deren Journalisten im dauer­empörten Gestus durch rein selektive Auswahl von (vermeintlichen) Fakten einen Justiz­skandal konstruierten, haben dazu wesentlich beigetragen.»[30]
Zitat: «Strate, der aus meiner Sicht ein reiner Selbst­darsteller ist und aus purem Aktionismus bislang nur erfolglose Rechtsmittel erhoben hat, will damit paranoide Schizophrenie[wp] zu einem harmlosen Spleen verklären.»[31]
Zitat: «Wie blöd muss sich eigentlich ein (angeblich) unschuldiger Gesunder anstellen, um sich über sieben Jahre lang nicht aus einer psychiatrischen Zwangs­situation befreien zu können?» - Gerald Mackenthun[32]
Zitat: «Unregelmäßigkeiten bei der HypoVereinsbank in den 1990er Jahren und der Ehekrieg des Ehepaars Mollath haben prinzipiell nichts miteinander zu tun.» - Gerald Mackenthun[32]
Zitat: «Folgt man dem dominanten Meinungsbild an den Stammtischen des Internets auch zum Fall Mollath, dann sind alle Politiker und andere Entscheidungs­träger Dummköpfe, Feiglinge, Verbrecher und käufliche Opportunisten. Mollaths Unterstützer verbreiten Verschwörungs­szenarien, setzen pauschal die deutsche Justiz, die Psychiatrie und Politiker herab und stellen Behauptungen auf, die sie nicht belegen können. [...]
Es geht um die Form der Kritik: hier die derb-rüpeligen Wutbürger gegen ernsthaft-zurückhaltende Entscheidungs­träger, hier ein vernunft- und empathie­loser Exhibitionismus gegen einen fast altmodisch anmutenden Begriff von Anstand, Vertrauen und Verlässlichkeit. [...]
Was fehlt, ist Empathie. [...]» - Gerald Mackenthun[33]
Kurzbeschreibung: «Wurde Gustl Mollath in einer gigantischen Verschwörung kaltgestellt, um reiche Bankkunden zu schützen? Kann es wirklich sein, dass ein unbescholtener Mann, der Schwarzgeld­transfers der Hypo­Vereinsbank anzeigen wollte, von seiner dort arbeitenden Frau für verrückt erklärt werden kann und sieben Jahre in der Psychiatrie verschwindet? Sind seine Frau, die Bank, Psychiater, Gerichte und die in Bayern regierende CSU in einem Komplott verwickelt? So stellen es jedenfalls die bayerische Opposition, einige Medien und eine aggressive Internet­gemeinde dar. Ein genauerer Blick zeigt: Bayerische Oppositions­parteien missbrauchten im Schulter­schluss mit einigen Medien den damals psychisch kranken Mann, um vor der bayerischen Landtags­wahl im September 2013 der CSU zu schaden. Tatsächlich wurde Mollath 2006 wegen gewalt­tätiger Angriffe gegen seine Ehefrau, Freiheits­beraubung und gemein­gefährlichen Eingriffs in den Straßen­verkehr (Reifen­stecherei) verurteilt - aus keinem anderen Grund. Es gab keine Verschwörung, keine Rechtsbeugung, keine Straf­vereitelung im Amt, keine Verfolgung Unschuldiger. Unter öffentlichem Druck wird sein Fall ab 7. Juli 2014 am Landgericht Regensburg dennoch neu aufgerollt. Am Ende könnten von Mollaths Anschuldigungen nicht viel mehr bleiben als heiße Luft. Das Buch behandelt umfassend die Vorgeschichte von Deutschlands berühmtesten Psychiatrie­patienten bis zu seinem Prozess wegen Körper­verletzung, Freiheits­beraubung und Sach­beschädigung in den Jahren 2003-2006. Ausführlich wird aus den psychiatrischen Gutachten und den Gerichts­urteilen zitiert und deren Argumentation nachvollzogen. Zitate aus Mollaths Korrespondenz belegen seine seelische Verwirrtheit. Stich­punkt­artig wird auf diverse Presse­artikel, Fernseh­sendungen und die Haltung der Internet-Kommentatoren eingegangen, die sich beharrlich weigern, die Realität zur Kenntnis zu nehmen. Ferner werden behandelt die erfolgreiche Verfassungs­beschwerde und die Argumente, die zur Wieder­aufnahme des Verfahrens führten. Kritisiert wird die prekäre Rolle einiger Medien und der politischen Opposition. Der mangelnde Opferschutz für Mollaths Exfrau Petra wird beklagt. Es wird die weitere Entwicklung nach der Entlassung Mollaths ab August 2013 betrachtet. Eigene Kapitel befassen sich mit den Krankheits­bildern Paranoia[wp], Schizophrenie[wp] und Querulantentum und geben dem Leser dazu Informationen an die Hand. Versucht wird eine psychologische Interpretation der aggressiven öffentlichen Debatte um die Psychiatrie im Allgemeinen und Mollath im Speziellen. Für alle Aussagen und Schluss­folgerungen werden Argumente geliefert.» - Kurzbeschreibung des Buches Mollath. Gerech­tig­keit oder Tod
Zitat: «Einstimmig tönt es vom Stammtisch: "Der Mann ist doch nicht verrückt!"
Mir stellt sich die Frage, warum Mollath dann in seiner direkten Nachbarschaft massenweise Autoreifen zerstach, da er sich verfolgt fühlte.
Desweiteren ist es bezeichnend, dass er im Gerichtssaal Geschichts­bücher über die Nürnberger NS-Prozesse ausbreitete und während der Verhandlung mehrfach Sätze aus diesen, laut in den Saal brüllte.
Alles Lüge? Alles eine Verschwörung? Alles Machenschaften gegen ihn?
Glaubt Mollath wirklich, dass Richter, Protokollanten, Staatsanwalt usw. ihre Karriere auf's Spiel setzen, indem sie dies fälschlicher­weise aussagen und somit Teil der Verschwörung sind?
Psychosen treten bekanntermaßen zyklisch und in Schüben auf. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es bei Mollath wieder soweit ist.»[34]
Zitat: «Das Narrativ einer gemeinsamen Verschwörung aller gern gehassten Institutionen (Politik, Banken, Justiz, Psychiatrie) gegen einen kleinen, für den Weltfrieden kämpfenden Robin Hood ist so verlockend, dass selbst ansonsten kluge Köpfe wie z.B. Schlötterer darauf reinfallen.»[35]
Zitat: «Habe das Mackenthun-Buch jetzt mal überflogen, es vermittelt doch einen in sich stimmigen Eindruck über den Fall Mollath.»[36]

Zur Gegenposition gibt es natürlich wieder eine Gegenposition:

Zitat: «Oh, da hat die Psychiatrie­abteilung von Psiram die Blogposts auf Moderation gestellt.»[37]

Literatur

  • Gerald Mackenthun: Mollath. Gerechtigkeit oder Tod., Selbstverlag April 2014
  • Uwe Ritzer, Olaf Przybilla: Die Affäre Mollath. Der Mann, der zu viel wusste., Droemer Knaur 2013, ISBN 3-426-27622-4
  • Sascha Pommrenke, Marcus B. Klöckner[fw] (Hrsg.): Staatsversagen auf höchster Ebene: Was sich nach dem Fall Mollath ändern muss Mit einem Schlusswort von Gustl Mollath, Westend Verlag, 2013, ISBN 3-86489-062-4

Querverweise

Netzverweise

  • NürnbergWiki
    • Gustl Mollath[nw]
    • Gustl Mollath in Freiheit‎[nw]
    • Gustl Mollath (Brief an StVK Regensburg)[nw]
    • Frank-Markus Barwasser[nw]

Einzelnachweise

  1. Youtube-link-icon.svg Der Fall Gustl Mollath - Unschuldig in der Psychiatrie - Report Mainz (ARD), 21:45 Uhr (13. Dezember 2011) (Länge: 9:06 Min.) (Ein Film von Monika Anthes und Eric Beres. Aussagen von Freund Edward Braun, Steuerfahnder Rudolf Schmenger, Schöffe Karl-Heinz Westenrieder, Jurist Wilhelm Schlötterer)
  2. Oliver García: Justiz im Wahn-Wahn, De-legibus-Blog am 28. November 2012
  3. Chronologie
  4. Gegendarstellung
  5. Marc Neupert: Sechs Jahre Psychiatrie: Der Fall Gustl Mollath, Bayrischer Fernsehen - Frankenschau am 13. November 2012
  6. Jens Kuhn: Justiz: Der Fall Gustl Mollath, Bayrischer Fernsehen - Abendschau am 14. November 2012
  7. Jens Kuhn: Der Fall Gustl Mollath, Bayrischer Fernsehen - Kontrovers am 14. November 2012
  8. Fall Gustl Mollath: Psychiatriepatient wider Willen, Bayrischer Fernsehen - Aktuelles aus Franken am 14. November 2012
  9. Fall Gustl Mollath: Opposition wittert Justizskandal, Bayrischer Fernsehen - Aktuelles aus Franken am 31. Oktober 2012
  10. Fall Gustl Mollath: Justizministerin in Bedrängnis, Bayrischer Fernsehen - Rundschau am 14. November 2012
  11. 11,0 11,1 Unterbringung in der Psychiatrie: Landtag sieht keinen Handlungsbedarf, Bayrischer Fernsehen - Rundschau am 8. März 2012
  12. Hans-Uli Thierer: Neu-Ulm: "Ich sehe allem sehr gelassen entgegen", Südwest-Presse am 15. November 2012
  13. Nach Unterbringung in Psychiatrie: Schöffe kritisiert Mollath-Verfahren, Süddeutsche Zeitung am 15. November 2012
  14. 14,0 14,1 Conny Neumann: Fall Gustl Mollath: Weggeräumt und stillgestellt, Spiegel Online am 21. November 2012
  15. Den Falschen eingesperrt? Gustl Mollaths Ex-Frau betreibt "Geistheilung", Heise Online am 22. November 2012
  16. Peter Mühlbauer: Schwierige Entfernung der Trojanermutter, Heise Online am 12. Oktober 2011
  17. Rudolf Sponsel am 24. November 2012 um 23:38 Uhr
  18. Gabriele Wolff: Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie (Teil 2), 7. Dezember 2012
  19. WGvdL-Forum: Holger am 12. Juni 2013 - 17:25 Uhr
  20. Dr. jur. h.c Gerhard Strade: Dokumentation zum Fall Gustl Mollath
  21. Andreas Ulrich: Bayerische Justizaffäre: Staatsanwaltschaft prüfte Fall Mollath schon 2011, Spiegel Online am 6. Dezember 2012
  22. Katja Auer: Mollath bei Buchvorstellung: Draußen, aber nicht frei, Süddeutsche Zeitung am 23. Juli 2013
  23. Beate Lakotta: Keine Ferndiagnostik, sondern Recherche, Spiegel am 19. Dezember 2012
  24. Gabriele Wolff: Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie IV, 21. Dezember 2012
  25. WGvdL-Forum: Mollath-Verleumderin vom Spiegel wurde der A... aufgerissen am 18. Juni 2013 - 05:37 Uhr
  26. Heino Bosselmann: Zur Debatte gestellt: Gewaltenteilung: Causa Mollath, Sezession am 25. Juli 2013
  27. Belbo am 28. Juni 2014 am 18:05:52 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
  28. Belbo am 28. Juni 2014 am 20:15:44 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
  29. P.G. am 28. Juni 2014 am 17:01:52 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
  30. Plinius am 30. Juni 2014 am 14:20:41 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
  31. Plinius am 30. Juni 2014 am 15:34:09 Uhr im Psiram-Forum zum Thema Der Mollath-Prozess
  32. 32,0 32,1 Gerald Mackenthun: Der Fall Gustl Mollath
  33. Gerald Mackenthun: Der Fall Gustl Mollath - Kommentar zur öffentlichen Diskussion, auch aus psychologischer Sicht
  34. Kommentator Jay am 1. Juli 2014 um 14:44 Uhr im Psiram-Blog
  35. Kommentator Groucho am 1. Juli 2014 um 15:01 Uhr im Psiram-Blog
  36. Kommentator Bernd Schneider am 1. Juli 2014 um 17:16 Uhr im Psiram-Blog
  37. Mollath bei Psychoram im Anti-Vegan-Forum am 7. Juli 2014 um 20:13 Uhr

Netzverweise

Hintergründe
Zitat: «Die bayerische Justiz führt Rückzugsgefechte mit trickreichem Ausweichen und Wegducken, Hin- und Herschieben der Verantwortung, kreativen Rechtsmittelverkürzungen, Hervorzaubern verlorengeglaubter Dokumente und zuletzt mit einem trotzigen Bekenntnis zur Rechtskraft eines Fehlurteils.»