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Marxismus

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Hauptseite » Ideologie » Kommunismus » Marxismus
Woran man ein marxistisches System erkennt: "Ein marxistisches System erkennt man daran, dass es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert." - Alexander Solschenizyn[wp]

Der Begriff Marxismus bezeichnet eine von Karl Marx[wp] und Friedrich Engels[wp] im 19. Jahrhundert begründete politische Ideologie und Gesellschafts­lehre, deren Ziel darin besteht, durch revolutionäre Umgestaltung die bestehende Klassen­gesellschaft[wp] in eine klassenlose Gesellschaft zu transformieren.

Der Marxismus ist eine einflussreiche politische, wissenschaftliche und ideen­geschichtliche Strömung, die sowohl dem Sozialismus als auch dem Kommunismus zugerechnet wird. Als Marxisten werden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahr­hunderts die Anhänger von Marx und Engels bezeichnet. Im weiteren Sinne ist Marxismus eine Sammel­bezeichnung für die von Marx und Engels entwickelte Wirtschafts-[wp] und Gesellschafts­theorie[wp] sowie für damit verbundene philosophische und politische Ansichten. Auch Personen und Denk­richtungen, die in spezifischer Weise an das Werk von Marx und Engels anschließen, werden zum Marxismus gerechnet.[1]

Zitat: «Erst in den 1920er Jahren begannen sozialistische Denker Marxismus mit Matriarchat zu kombinieren (z. B. Maria und Paul Krische[wp], Wilhelm Reich[wp]).»[2]
Zitat: «Wer Karl Marx[wp] feiert, hat nie im Sozialismus gelitten.» - Dushan Wegner[3]

Begriffe und Systematik

Systematik des Marxismus [4]
Version Stichworte Kassenkampf gegen Affinität zu
Marxismus 1.0 Marxismus-Leninismus (Stalin, Mao) Kapitalismus Bürgerliche Familie Sowjetunion[wp]
Marxismus 2.0 Frankfurter Schule, Feminismus, Genderismus Sexismus Männer USA / Israel / DDR 2.0
Marxismus 3.0 Migrationswaffe, Flüchtlingshilfe Rassismus Weiße

Ein Kerngedanke des Marxismus ist das Verständnis der Menschheits­geschichte als eine Auf­einander­folge von Klassen­kämpfen. Aus marxistischer Sicht besteht die Auf­einander­folge der geschichtlichen Epochen aus:

  1. Urgesellschaft[wp] (auch "Urkommunismus"[wp] genannt)
  2. Sklavenhaltergesellschaft[wp]
  3. Feudalismus[wp]
  4. Kapitalismus
  5. Sozialismus
  6. Kommunismus (das marxistische Utopia: die erhoffte perfekte Gesellschaft)

Marxismus und Frankfurter Schule

Zitat: «Man sollte aber immer die Disziplin aufbringen, etwas nicht schon deshalb leichtfertig als wahr hinzunehmen, weil es einem gerade ins Bild passt. [Jedoch weist die Beobachtung eine] gewisse Plausibilität auf, wonach die Frankfurter Schule eine Art jüdischer Spin-off des Marxismus sei. Im Prinzip habe man den Marxismus übernommen, aber den zentralen Punkt, die Kritik an Kapitalismus, ausgetauscht, weil man den Kapitalismus für gut und objektiv die erfolgreichste Gesellschaftsform hielt. Man habe nach einem Ersatz­baustein für die Kapitalismuskritik[wp] gesucht, der aber trotzdem im Marx'schen Sinne Unterdrückung[wp] und Klassenkampf erzeugen kann, und sei schließlich durch Freud[wp] auf das Thema Sexualität gekommen. [...]

Ein Marxismus-Ableger, der akzeptiert habe, dass Kapitalismus die derzeit beste verfügbare Gesellschaftsform ist, und statt mit Kapitalismus eben mit Sexismus das gleiche Spiel weiterspielt.

Würde erklären, warum die ganzen linken Parteien so auf den Quark abfahren. Auf Marxismus-Ideologie bleiben, Upgrade auf 2.0, und sich nunmehr selbst die Taschen vollstopfen können. Hat doch was.

Und es würde erklären, warum für die alle "Nazis", "Rechtsradikale", "Pegida" sind, die nicht ihrer Meinung folgen. Weil das eben vor allem jüdische Leute waren, die vor den Nazis in die USA fliehen mussten und das dann in ihre Ideologie eingeflickt haben. Und es würde erklären, warum so auffällig viele Leute mit jüdischem Hintergrund in dieser Gender-Suppe herum­schwimmen.

Es würde auch erklären, warum diese Gender-Leute alle so unglaublich US-affin und US-gläubig sind.

Es würde erklären, warum man gerade Migration über Feminismus stellt. Anscheinend hat man da nach Sexualität noch ein besseres Substitut (Marxismus 3.0?) gefunden, das auch dem Kampf gegen den Nationalsozialismus viel besser entspräche. Ich habe ja schon häufig geschrieben, dass nach meiner Beobachtung hinter dem ganzen Genderismus-Feminismus ein verkappter Kampf gegen Nazis steckt und man mit dem ganzen LQBT-und-Frauen-Gedöns (Stichwort: Michael Kimmel) auf die Nazi-Ideale abzielt. [...]

Ich hatte doch neulich beobachtet und beschrieben, dass es da gerade Kriege innerhalb der linken politischen Strömungen gibt. Dass es einmal die eher russisch-marxistisch orientierten Ur-Linken gibt, und es andererseits diese links­radikale Strömung der "Antideutschen" gibt, die die herkömmlich-linken stark bekämpfen, dabei aber sehr stark amerikanisch-jüdisch ausgerichtet sind.

Ist das vielleicht gerade dieser Kampf Marxismus 2.0 (= Frankfurter Schule) gegen Marxismus 1.0 (= Marxismus-Leninismus aus DDR-Überbleibseln)?

Und ist die EU zu einem Marxismus-2.0-Hochofen gemacht worden? Rollt deshalb gerade die enorme Propaganda-Welle der Medien an, weil man das utopische Konzept retten will?

Ich habe doch schon öfters gefragt, wer eigentlich dahintersteckt, Flüchtlingen Merkel-Plakate in die Hand zu drücken und sie durch Falsch­informationen auf lebens­gefährliche Routen zu schicken. Wer sie aufstachelt und aufwiegelt und ihnen erzählt, in Deutschland müsste man nicht arbeiten und bekäme Haus und Auto gratis.

Ist diese gigantische Immigrations­welle Teil des post­marxistischen Experimentes EU? Und schimpft die Presse deshalb, der Brexit sei ein Sieg der Rechtsradikalen?

Und ist die gerade explodierende links­extremistische Gewalt, die Medien­propaganda und all das herum gerade die Begleitmusik zu Marxismus 2.0 und Marxismus 3.0?

Und kommt man vielleicht deshalb, egal wo man reinleuchtet, immer wieder bei der Humboldt-Universität heraus? Der Ex-Kader-Schmiede der DDR? Sind die vielleicht nach dem Scheitern der DDR und einer Erholungs­phase auch auf den Marxismus 2.0 und 3.0 übergesprungen? Nach dem Motto: Ist doch prima. Westlichen Kapitalismus genießen und trotzdem voll Marxist bleiben, indem einfach das Feindbild Kapitalismus gegen das neue Feindbild Sexismus und dann noch einmal gegen das nächste Feindbild Rassismus ausgetauscht wird, aber sonst bleibt ideologisch alles wie gehabt?

[...] Ist das von einer radikal-kämpferischen Elite verfolgte Ziel eine klassenlose Gesellschaft, nur eben auf Ebene der Sexualität oder der Herkunft?» - Hadmut Danisch[4]

Zitat: «Hinter der Frankfurter Schule steckt im Prinzip nichts anderes als der alte Marxismus. Nur hat man aus Einsicht, dass der Kapitalismus die Leute immer noch besser behandelt hat als der Kommunismus, und weil natürlich auch die ganzen Politiker von linken Parteien sich die Taschen vollstopfen wollten, und weil man im zweiten Weltkrieg in die USA übersiedelte und deren Unterstützung brauchte, den Kapitalismus als Feindbild entfernt.

Dann hat man sich krampfhaft überlegt, welches andere Konfliktmodul man als Methode für "Klassenkampf" einsetzen könnte. Erst ist ihnen nichts eingefallen, dann sind sie aber über Freud[wp] auf das Thema Sexualität und Geschlecht gekommen und fertig war der Marxismus 2.0, für den man einen Geschlechterkampf inszenierte.

Lief jetzt aber auch nicht so doll. Also versuchte man das nächste Klassen­kampf­modul, Rassismus. Man inszeniert Immigration und Kultur-Clash, bringt die Kopftuch- und Verhetzungs­nummer, um einen anderen Klassenkampf zu provozieren. Notfalls per False Flag. [...]

Und dann kam eben der Brexit, den Leuten stinkt dieses Marxismus-Getue, das in verschiedenen ideologischen Gewändern daherkommt, zunehmend. Also schimpft man, die Alten würden die Jungen unterdrücken, missbrauchen, ihnen ihre Zukunft rauben. Böse Alte. Generation Rollator und drittes Gebiss.

Und voila, fertig ist das vierte Klassen­kampf­modul. Junge gegen Alte. Wieder dasselbe Prinzip, die einen gegen die anderen aufhetzen zu wollen, um daraus politisch Profit zu schlagen.

Und wie immer läuft das mit massiver Unterstützung der Presse, die mit Propaganda und Desinformation mithilft. Beim Sexismus haben die ja ständig drauflos­gehämmert, Pay Gap, Vergewaltigung, Homo-Ehe. Beim Rassismus natürlich auch, ständig draufhauen. (Wobei der Begriff der Lügenpresse aufkam.) Und bei Brexit natürlich auch eine massive Desinformations- und Diffamierungs­kampagne. Immer wieder derselbe Versuch, die einen als Opfer der anderen aufzuwiegeln und aus dem Konflikt Honig saugen zu wollen.

Nun wollen sie ja den Alten das Wahlrecht entziehen. So, wie sie zuvor schon Männern das Wahlrecht entziehen wollten. Und Einwohnern das Wahlrecht schwächen, indem alle, die hier wohnen, wählen können sollen, und nicht nur die, die die Staatsbürgerschaft haben. Jede Marxismus-Variante versucht, das Wahlrecht auf die zu konzentrieren, die sie als Opfer ansieht, die sie bevorzugt, um sich selbst politisch zu stärken und zu stabilisieren. [...]

Irgendwie habe ich da einen Scheiß-Lebenslauf erwischt. Ich bin nie Opfer, immer Feindbild-Angehöriger:

  • Marxismus 1.0: Bin zwar nicht reich, interessiert aber keinen. Für die Antikapitalisten gehöre ich zu den 20%-Idioten, die produktiv arbeiten und im Namen von Gerechtigkeits­lücken und Umverteilung immer mehr davon über Steuern und Sozial­abgaben abgeben muss, während andere sich einen schönen Tag machen.
  • Marxismus 2.0: Bin weiß, männlich, heterosexuell, nicht religiös. Das ultimativ Böse, das an allem schuld ist.
  • Marxismus 3.0: Weiß, Deutscher, Mitteleuropäer, gebildet. Ganz schlecht.
  • Marxismus 4.0: Bin gerade 50 geworden.

Irgendwie ziehe ich bei dieser Marxismus-Nummer immer die Arschkarte, und dann regen die sich darüber auf, dass ich sie nicht mag. Wann, bitte, bin ich denn mal als Opfer dran?» - Hadmut Danisch[5]

Marxismus und Rassismus

Leser fragen ...
Zitat: «Und in den USA hat der Aufstieg des Marxismus u.a. mit diesen Faktoren zu tun:

1. der demografische Rückgang der Weißen, Aufstieg der Schwarzen und deren Vormarsch in Unis, Politik etc.; Black Power[wp], Black Panthers[wp] (Moslems!), Angela Davis[wp] waren schon vor 50 Jahren die direkten Vorläufer des woken Krieges gegen die Weißen.

Klonovsky hat mal das Zitat von Spengler[wp] gebracht (sinngemäß: "Was ist, wenn sich Klassenkampf und Rassenkampf einmal verbinden?" - genau das passiert dort, und mit Verspätung auch hier.

[...]»

"Was ist, wenn sich Klassenkampf und Rassenkampf einmal verbinden?"

Na, dann haben wir einen krassen Kampf.

(Sorry, couldn't resist. Den konnte ich mir nicht verkneifen.)

– Hadmut Danisch[6]
Der antiweiße Rassismus, der heute unter dem Titel "Identitätspolitik" durch die westlichen Länder tobt, hat einen langen und selbstverschuldeten Vorlauf. Auch in dem Fall stellt der Erste Weltkrieg sich als die "Urkatastrophe" (George Kennan[wp]) heraus. Knapp 15 Jahre nach seinem Ende zog Oswald Spengler[wp] eine Bilanz: "Die weißen Herrenvölker sind von ihrem einstigen Rang herabgestiegen. Sie verhandeln heute, wo sie gestern befahlen, und werden morgen schmeicheln müssen, um verhandeln zu dürfen. Sie haben das Bewußtsein der Selbstverständlichkeit ihrer Macht verloren und merken es nicht einmal."

Das Wort "Herrenvölker" wirkt heute mißverständlich und anachronistisch, sofern es den Anspruch auf fortgesetzte globale Vorherrschaft ausdrückt. Nichts war dagegen zu sagen, daß die kolonisierten Völker sich von den europäischen Kolonialmächten freimachen und ihren eigenen Weg bahnen wollten. Was hatten die Briten für ein Recht, über Indien zu herrschen? Die Franzosen und Belgier über ein Drittel Afrikas? Die Holländer über Indonesien? Doch Spengler blickte tiefer: Er hatte Zweifel, ob die Europäer die Kraft aufbringen würden, sich als Herren im eigenen, im europäischen Haus zu behaupten. Er sah die Gefahr, daß in den fortgeschrittenen Ländern der Klassenkampf sich mit dem Rassenkampf verbinden würde: "Die farbige Gesamtrevolution der Erde schreitet unter sehr verschiedenen Tendenzen vor, nationalen, wirtschaftlichen, sozialen (...) religiöse Momente treten hinzu: der Haß gegen das Christentum oder gegen jede Art von Priestertum und Orthodoxie überhaupt, gegen Sitte und Brauch, Weltanschauung und Moral."

Tatsächlich hatten die Bolschewiki[wp] und die kommunistische Weltbewegung von Anfang an die Kolonialvölker als ihre natürlichen Verbündeten betrachtet. Im Westen entdeckte in den 1960er Jahren die Neue Linke[wp] die Bewohner der Dritten Welt als revolutionäre Kraft, nachdem die heimische Arbeiterklasse durch Teilhabe am Wohlstand befriedet und an der proletarischen Revolution nicht mehr interessiert war. In Wahrheit wußte die Linke kaum etwas über ihre Schützlinge. Sie betrachtete sie als Werkzeuge der eigenen, westlich-weißen Ambitionen und Utopien.

Doch "das kolonisierte Ding (wurde) Mensch" (Frantz Fanon[wp]) und emanzipierte sich in einer Weise, die ihren Gesellschafts­theorien zuwiderlief. Indem dieses neue Subjekt seine politischen und sozialen Ansprüche identitär begründet, erhebt es seine Ethnie, Rasse und Colorierung zur entscheidenden Kategorie, was im klaren Widerspruch zum westlichen Fortschritts­glauben steht. Der politisch-mediale Komplex versucht ihn im Zeichen eines metaphysischen westlichen Schuldkomplexes aufzulösen, der als Ausweg einzig den "weißen" Selbsthaß zuläßt. Dieser verbindet sich mit dem - nochmals Spengler - fremden "Haß gegen die weiße Rasse". Ob er bis zum "unbedingte(n) Wille(n), sie zu vernichten" reicht, sei dahingestellt. Bestimmte Äußerungen aus der "Black Lives Matter"-Bewegung weisen durchaus in diese Richtung.

Diese Entwicklung im ehedem monochromen Europa wurde möglich durch die Selbstzerfleischung des Alten Kontinents. Im Ersten Weltkrieg lösten die Westmächte eine stille antieuropäische Revolution aus, als sie farbige Hilfsvölker gegen das Volk in der Mitte Europas mobilisierten. Großbritannien brachte neben den Soldaten aus seinen weißen Dominions - Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika - auch Hilfstruppen aus Indien und Nepal, die sogenannten Gurkhas, zum Einsatz. Frankreich bot Truppen aus Indochina und vor allem Afrika auf. Auch in früheren Kriegen hatten die europäischen Mächte koloniale Hilfstruppen gegen ihre Gegner in Marsch gesetzt, doch das war - abgesehen vom Krimkrieg - außerhalb des eigenen Kontinents gewesen. Insgesamt kamen auf französischer Seite Schätzungen zufolge rund eine halbe Million Soldaten und etwa 220.000 Arbeiter kriegsbedingt nach Europa (so der Schweizer Historiker Christian Koller).

Eine wichtige Rolle bei der Rekrutierung spielte der Senegalese Blaise Diagne[wp], der 1914 als erster Schwarzafrikaner in die Französische National­versammlung gewählt worden war. Im Krieg wurde er zum Hochkommissar für Rekrutierungen in Schwarzafrika ernannt. Noch im letzten Kriegsjahr, 1918, hob er 77.000 Afrikaner für die französische Armee aus. Die Hundert­tausenden Männer, die an der Front oder in der Industrie zum Einsatz kamen, fühlten sich ermächtigt, Gegenleistungen zu fordern. Dazu gehörte das Versprechen, ihnen die französische Staatsbürgerschaft zu verleihen.

Der Einsatz von Nichteuropäern gegen ein europäisches Nachbarvolk sorgte für Irritationen. Thomas Mann[wp] schrieb: "Man glaubt, ein Recht zu haben, auf Deutschland Kirgisen, Japaner, Gurkas und Hottentotten loszulassen - eine Beleidigung, beispiellos, ungeheuerlich ..." Diese Handlungsweise gegen "das heute wichtigste Volk Europas ist nicht statthaft, sie ist strafbar und muß sich rächen". Das sahen viele in Frankreich, Großbritannien und den USA, wo die Rassentrennung Usus war, ganz ähnlich. Dennoch wurde die Praxis nach dem Krieg zur Macht­demonstration und Demütigung der Unterlegenen fortgesetzt, was als "schwarze Schmach" empfunden wurde.

Der sozialdemokratische Reichspräsident Friedrich Ebert[wp] äußerte 1923 in öffentlicher Rede, "[d]aß die Verwendung farbiger Truppen niederster Kultur als Aufseher über eine Bevölkerung von der hohen geistigen und wirtschaftlichen Bedeutung der Rheinländer eine herausfordernde Verletzung der Gesetze europäischer Zivilisation ist". Tatsächlich eröffnete sie den Afrikanern die Aussicht, daß die Machtverhältnisse zwischen Schwarz und Weiß sich generell umkehren ließen. Die Afrikaner und Asiaten spürten die Abhängigkeit der Mutterländer und entsprechend das eigene Machtpotential. Der Nimbus europäischer Überlegenheit hatte einen irreparablen Schaden genommen.

Nichtsdestotrotz bildete er nach dem Zweiten Weltkrieg in modernisierter und geläuterter Form die Grundlage der westeuropäischen Einwanderungs­politik. Was heißt: Die Vorstellung einer Integration von Millionen außer­europäischer Kultur­angehöriger in die europäischen Gesellschaften war von Anfang an auf Sand gebaut. Der Semiotiker Roland Barthes[wp] (1915-1980) beschrieb in dem 1957 erschienenen Klassiker "Mythen des Alltags" indirekt das Illusorische dieser Annahme. Er dechiffrierte eine Titelseite der Zeitschrift Paris Match von 1955, die einen jungen Afrikaner (Barthes schrieb: Neger) in französischer Armeeuniform zeigt, der den militärischen Gruß erweist. Sein konzentrierter Blick ist auf etwas gerichtet, das außerhalb des Bildes liegt. Es liegt nahe, daß er auf die Trikolore schaut. Die Präsenz des Afrikaners, schreibt Barthes, sei in Wahrheit "domestiziert, abgedrängt". Er sei seiner "Geschichte beraubt, in Gesten verwandelt" worden. Tatsächlich erzählt das Foto nichts von seiner Herkunft, der Geschichte seiner Familie und seines Stammes, nichts von den Mythen und Erinnerungen, die in ihm schlummern. Seine Person wird definiert durch die Uniform und durch die Huldigungsgeste an den französischen Staat und die "französische Imperialität".

Zu beachten ist der historische Kontext des Bildes. Ein Jahr zuvor, 1954, hatte die französische Kolonialmacht in Dien Bien Phu[wp] in Vietnam eine vernichtende Niederlage erlitten und mußte sich aus Südostasien zurückziehen. In Algerien hatte der Unabhängigkeits­krieg begonnen. Der Regierung in Paris schwebte vor, das restliche Kolonialreich in ein französisches Commonwealth umzuwandeln. Dazu wurden die kulturelle und zivilisatorische Mission Frankreichs, sein Republikanismus und der Universalismus der Französischen Revolution[wp] als Angebot offeriert. Es hat, wie man heute weiß, nicht ausgereicht, um die unterschiedlichen Identitäten abzudrängen und die Herkünfte zu domestizieren. Heute ist Frankreich das am meisten vom islamistischen Terror betroffene europäische Land.

Auch die moderne Einwanderungs­geschichte Großbritanniens trägt die Zeichen von Verblendung, Selbst­überschätzung und Realitätsverlust. Ihr Beginn datiert auf den 22. Juni 1948, als knapp 500 karibische Einwanderer mit dem Schiff "Empire Windrush" im Mutterland eintrafen. Ursprünglich trug die "Empire Windrush" den Namen "Monte Rosa", unter dem sie 1930 von der Hamburg-Süd­amerikanischen-Dampf­schiffahrts-Gesellschaft in Dienst gestellt worden war. 1945 ging sie als Kriegsbeute in britischen Besitz über. Drei Jahre später begann mit ihr eine Entwicklung, die den Charakter Großbritanniens grundlegend verändern sollte (und in Gerhard Altmanns Buch "Abschied vom Empire" detailliert beschrieben wird).

Im selben Jahr hatte die Labour-Regierung unter Clement Attlee[wp] den "British Nationality Act" verabschiedet, der den Bewohnern Großbritanniens, des Empire und des Commonwealth das Gewohnheitsrecht bestätigte, gleichberechtigte Untertanen der britischen Krone zu sein. Ergänzend dazu wurde eine Staatsbürgerschaft des Vereinigten Königreiches und der abhängigen Kolonien eingeführt. Alle Bewohner des in Auflösung begriffenen britischen Weltreiches besaßen damit das faktische Recht, nach Großbritannien einzureisen und sich dort niederzulassen.

Einwanderung aus den Kolonien und Dominions hatte es immer gegeben. Vom Unterschied zwischen weißer und farbiger Migration ganz abgesehen, blieben es Einzelfälle und die Auswirkungen der transnationalen Staatsbürgerschaft im Alltag abstrakt. Im Zeitalter zunehmender Massen­mobilität und transkontinentaler Informationsflüsse jedoch stieß sie das Tor zur Massen­einwanderung auf. Verstärkt wurde sie durch die Spannungen und Erschütterungen, welche die Entkolonisierung vor Ort auslöste.

Die imperiale Illusion ließ die Bedenken in den Hintergrund treten. Eine weitere Denkblockade bildeten die liberalen Überzeugungen. Nicht zuletzt für sie war Großbritannien gegen Deutschland in den Krieg gezogen. Sie verboten es der britischen Führung, aus Rassen-, Religions- und kulturellen Unterschieden eine Ungleich­behandlung im Staats­bürgerschafts- und Reiserecht abzuleiten. Man sorgte sich in London, daß dies zu einer Spaltung des Commonwealth und zu Gegenmaßnahmen der betroffenen Länder führen könnte, und hoffte, die liberalen Überzeugungen und die politischen und wirtschaftlichen Strukturen Großbritanniens auf die unabhängig gewordenen Länder übertragen zu können.

Diese Annahme und die Politik der offenen Tür entsprachen allerdings einem "Eliten­paternalismus", der von den führenden Labour-Linken bis zu den Tory-Rechten, keineswegs aber an der Parteibasis und erst recht nicht in der Bevölkerung geteilt wurde, die sich belastet und belästigt fühlte. Ein Weltkriegs­soldat bat im Juli 1961 die Königin um Hilfe und stellte angesichts der Situation sogar die Sinnhaftigkeit seines Kriegseinsatzes in Frage: "Als ehemaliges Mitglied Ihrer Streitkräfte, das die deutschen Horden in Europa abwehrte und seine ganze Kraft dafür einsetzte, unser wunderschönes Land für uns alle lebenswert zu machen, kann ich es nicht verstehen, daß die Regierung so gleichgültig gegenüber ihrem eigenen Volk ist, daß sie diesen (...) Farbigen erlaubt, unkontrolliert und ungeschützt in dieses Land zu kommen." Heute würde er dafür von Identitäts­politikern und Anti­rassisten im Staatsdienst geteert und gefedert werden. Ob in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und anderswo im Westen.

Nebenbei: Darf man es den Osteuropäern, die Fremdherrschaft, Nationalitäten­konflikt und Bevölkerungs­verschiebungen hinter sich haben, verdenken, daß sie sich aus dem Westen keine antiweiße Identitäts­politik importieren und Herren im eigenen Haus bleiben wollen?

Thorsten Hinz[wp][7]

Marx über die Familie

Karl Marx[wp] leugnet die anthropologische[wp] Grundgegebenheit "Familie":

"Es ist überhaupt nicht von 'der' Familie zu sprechen."

Die Familie ist also keine natürliche Gemeinschaft. (MEW, Band 3, S. 164.)

Die Arbeitsteilung in der Familie sei die Wurzel der gesellschaftlichen Arbeitsteilung[wp]. Die Arbeits­teilung wiederum sei die Ursache des Privat­eigentums[wp], der Klassengesellschaft[wp] und der Ausbeutung[wp]. (MEW, Band 3, S. 32.)

Um Frauen und Kinder aus der Sklaverei durch den Mann zu befreien, müsse die Ehe als staatliche Institution sowie die Familie und das elterliche Erziehungs­recht abgeschafft werden. (MEW, Ergänzungsband 1, S. 537; MEW, Band 3, S. 6, 164)

Daraus ergeben sich für Marx folgende Prinzipien für die Familienpolitik:

"Erziehung sämtlicher Kinder, von dem Augenblick an, wo sie der ersten mütterlichen Pflege entbehren können, in National­anstalten und auf National­kosten. Erziehung und Fabrikation zusammen." (MEW, Band 4, S. 373.)
"Mit dem Übergang der Produktionsmittel in Gemein­eigentum hört die Einzelfamilie auf, wirtschaftliche Einheit der Gesellschaft zu sein. Die Privat­haus­haltung verwandelt sich in eine gesellschaftliche Industrie. Die Pflege und Erziehung der Kinder wird öffentliche Angelegenheit; die Gesellschaft sorgt für alle Kinder gleichmäßig, seien sie eheliche oder uneheliche." (MEW, Band 21, S. 75ff.)[8]

Familie im Kommunismus

Zitat: «Die Frage, welche Rolle die Familie im real­sozialistischen Kommunismus eingenommen hat, erscheint nur ober­flächlich betrachtet als "weiches" Spezial­thema. Bei näherem Hinsehen sind in ihr jedoch viele verschiedene die Gesellschaft strukturierende Themen, wie die Frage nach dem neuen Menschen, Geschlechterrollen, Frauenpolitik und Erziehung miteinander verknüpft. Vor allem aber wirft sie das Problem auf, welche Tätigkeiten gesellschaftlich anerkannt werden. Die Ausgestaltung der Familie kann insofern als Mikro­kosmos gelten, in dem die meisten zentralen Strukturen dieser Gesellschaft in ihrer Bedeutung für die Identität deutlich werden.

Die revolutionäre Sowjetunion war angetreten, die Menschen aus den Fesseln der adeligen und bürgerlichen Gesellschaft zu befreien. Die Grundlagen für die Ausgestaltung der Familie im Kommunismus sollten im Studium von Marx und Engels gefunden werden. Neben Marx' Deutscher Ideologie[wp] waren Engels'[wp] Vom Ursprung der Familie[wp] und Bebels[wp] Die Frau und der Sozialismus[ext] die wichtigsten theoretischen Ausgangspunkte.

Die Rolle der Familie sollte im Einklang mit diesen kanonischen Texten neu definiert werden. Die sich daran anschließende Diskussion kann als Versuch einer orthodoxen Interpretation gelten, die jedoch wie die Textstellen bei Marx selbst widersprüchlich blieb. Die Fantasien schwankten zwischen der Vergesellschaftung der Familie als Kinder­arbeits­kommune und der Familie als wichtigster Sozialisations­instanz für das staats­bürgerliche Bewusstsein.

Lenin bezeichnete es als die "Hauptaufgabe", die Frau "in die gesellschaftliche Produktions­arbeit einzubeziehen, sie aus dem Haus­sklaventum heraus­zu­reißen, sie aus der nieder­drückenden und auf­gezwungenen Unterordnung unter die ewige und ausschließliche Welt der Küche und des Kinderzimmers zu befreien."[9]

Angestrebt war zugleich die Auflösung der althergebrachten bürgerlich-kapitalistischen Familien­struktur, für die bereits ein "Absterben der Familie" diagnostiziert wurde, ohne allerdings genau zu wissen, was an deren Stelle zu setzen sei.»[10]

Marxismus und politische Korrektheit

Zitat: «Aus einem Interview mit Vytautas Landsbergis[wp]:
Wo genau liegen die Gefahren von Marxismus und politischer Korrektheit?
Der Marxismus ist eine Ideologie, die auf der Annahme beruht, dass der Mensch für den anderen Menschen ein Feind ist, dass die Menschen einander ausnutzen, dass alles ungerecht ist und die Ungerechtigkeit zu Hass und Rache führt. Das alles will der Marxismus ändern und die Übeltäter im Zweifelsfall vernichten[wp]. Die Bourgeoisie muss gehen, entweder freiwillig oder sie muss vernichtet werden. Marxismus - das sind erfundene, angeblich wissen­schaftliche Regeln, die nichts anderes sind als eine neue Religion. Man fragt nicht mehr Gott, was gut und schlecht ist, sondern die Geschichte lehrt es.
Und die Ideologen bestimmen dann, was genau die Geschichte lehrt?
Ja, bis hin zu dem Schluss, dass alle, die dagegen sind, unwürdig sind. Selbst der junge Marx[wp] hat ja von progressiven Völkern in Europa gesprochen und von rück­ständigen Völkern, die bald Geschichte sein würden. Das sei normal, schrieb Marx, und man könnte diesen Völkern auch helfen beim Verschwinden aus der Geschichte.
Warum sind die linken Ideen heute noch oder wieder so populär?
Weil sie vereinfachen und weil sie dem Menschen seine bösen Absichten versüßen. Wer diesen Ideen anhängt, der braucht selbst nichts Gutes zu tun. Er fordert das Gute von den anderen, anstatt von sich selbst. Und wenn er nicht bekommt, was er will, dann macht er die anderen dafür verantwortlich, ist wütend auf die anderen, aber hinterfragt nicht sich selbst.
Warum halten Sie die politische Korrektheit für so gefährlich?
Sie ist nichts anderes als eine Lüge. Oder deren Kaschierung. Wir sollen nicht aussprechen, was uns nicht gefällt.
Warum wurde diese Lüge im Westen so übermächtig?
Weil der Mensch dazu neigt, sich selbst zu betrügen. Der Mensch liebt die Wahrheit nicht und auch nicht, sich selbst im Spiegel anzusehen. Er liebt es, den Spiegel durch etwas anderes zu ersetzen - das ihm genau das Bild zeigt, das er sehen will. Genau dieser Wunsch­spiegel ist die politische Korrektheit.
Ist die stärker im Westen als bei Ihnen in Osteuropa?
Mir fällt es schwer, das zu vergleichen. Aber die Menschheit wird nicht überleben, wenn sie nicht dazu zurückkehrt, die Dinge beim Namen zu nennen.»[11]

Marx-Kult und Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk

Über Ideologie und Ideologen.

Dass ich Marx[wp] für einen widerlichen Drecksack halte, der Zeit seines Lebens auf Kosten anderer gelebt und sie ausgeplündert, nie ernstlich gearbeitet hat, und sich daraus dann ein Weltbild gebaut hat, das so ein Leben auf Kosten anderer, das Plündern, moralisch (rudel­dynamisch) rechtfertigen soll, hatte ich schon beschrieben.[12] Marx ist der Superkotz­brocken, der sich in Gesellschafts­modell gebaut hat, das Kotzbrocken wie ihn hinnehmen und füttern würde.

Das erklärt die hohe Affinität des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks zu Marx, weil der Rundfunk in Deutschland auf demselben Prinzip basiert: Sich von anderen aushalten zu lassen und daraus eine Moral und ein Gesellschafts­modell zu ziehen.

Ein Leser wies mich nun auf eine Sendung hin, die gestern abend auf Tagesschau24 gelaufen sei: Marx und seine Erben[13]

Zwar war leider nichts dazu in der Mediathek zu finden, aber man findet den Film auch bei der Deutschen Welle.[14] Gemacht von einer Produktionsfirma, zusammen mit WDR, SWR und Arte[wp].

Wieder mal klar. WDR und Marxismus.

Eine üble Jubelarie auf Marx, obwohl eher gedeckt gehalten, Marx der große Denker und Philosoph, der uns die Welt erklärt.

Kein Wort davon, dass in diesem Weltbild nur noch Kollektive vorkommen und das Individuum völlig entfernt wird, keine Daseins­berechtigung mehr hat, man sich nur noch dem Klassen­willen unterzuordnen hat. So leicht wird es mal angesprochen, als sie Macuse bringen, der allen Ernstes meinte, dass normale Bürger ja gar nicht wüssten, was ihre Bedürfnisse seien, dass man die Marxisten bräuchte, die es ihnen sagen. Als ob man ausgerechnet auf diese Deppentruppe gewartet hätte.

Nicht zu der Frage, warum die Marxisten die Bürger eigentlich immer einsperren und belügen, und die Leute dann immer versuchen, vom Marxismus-Land zum Kapitalismus-Land zu kommen (DDR: Mauer, damit man nicht rauskommt. USA: Mauer, damit man nicht reinkommt).

Oder dass es in inzwischen über 100 Jahren noch nie funktioniert hat, während der Kapitalismus alles hervorgebracht hat, was wir heute sind und haben.

Ein übler Propaganda­fetzen.

Und natürlich: Alles, was schlecht lief, sei natürlich nicht in Marx' Sinne gewesen, da habe man ihn falsch verstanden.

Trotzdem in manchen Aspekten interessant zu sehen. Ein wichtiger Punkt ist mir nämlich aufgefallen, den ich hier schon oft hatte, der selbst in diesem Propagandafilm erwähnt wird: Die hatten das so nicht geplant, dass der Kommunismus zunächst in Russland seinen Durchbruch hat, weil Russland viel zu arm und rückständig war[15]. Die brauchten unbedingt Deutschland. Und wollten das eigentlich - Liebknecht[wp]/Luxemburg[wp] - auch hier anzetteln, lief nur nicht, wie erhofft.

Daher ist nicht erst der zweite Weltkrieg eine Folge dessen, sondern - sagen sie sogar - auch schon der erste Weltkrieg damit verbunden, weil man sich erhofft hatte, dass der erste Weltkrieg zum Kommunismus führt. Ohne den Kommunismus hätte es die Katastrophe 20. Jahrhundert nicht gegeben.

Ohne den Kommunismus hätte es den ersten und den zweiten Weltkrieg, und zig Millionen Tote nicht gegeben.

Und ohne Kommunismus würde es heute den WDR nicht geben.

– Hadmut Danisch[16]

Marx und Laplace

Interessante Erklärung der Sichtweisen der Marxisten aus einer Leserzuschrift:
Zitat: «Sehr geehrter Herr Danisch,

mit einem Menschen, der Marxismus-Leninismus als Schulfach hatte, können Sie nicht über Kausalität gesellschaftlicher Entwicklungen diskutieren.

Zu Zeiten von Karl Marx war Laplace die endgültige, unwiderlegbare Wahrheit.

"Wir müssen also den gegenwärtigen Zustand des Weltalls als die Wirkung seines früheren Zustands und andererseits als Ursache des Darauf­folgenden betrachten. Ein 'Geist' der für einen gegebenen Augenblick alle Kräfte kennen würde, von denen die Natur belebt ist, sowie die gegenseitige Lage der Wesen, aus denen sie besteht, und der überdies umfassend genug wäre, um diese Gegebenheiten zu analysieren, könnte mit derselben Formel die Bewegung der größten Weltkörper und des kleinsten Atoms ausdrücken. Nichts wäre für ihn ungewiss, Zukunft und Vergangenheit lägen offen vor seinen Augen."

Marx und seine Nachfolger waren der Ansicht, sie kennen alle Kräfte. Ihr Geist wäre umfassend genug. Sie können die gesellschaftlichen Entwicklungen im voraus berechnen.

Die haben immer noch nicht mitbekommen, Laplace[wp] ist seit 100 Jahren widerlegt.»

Da kratze ich mich erst einmal am Kopf, weil ich bisher überhaupt nicht wüsste, was Marx mit einem Laplace zu tun haben sollte. Wer ist überhaupt Laplace? Zu dem Namen fällt mir nur Mathematik, die Laplace-Transformation (so ähnlich wie die Fourier-Transformation) ein. Und da bin ich sehr, sehr vorsichtig, seit ich mich an der Schule im Ethik-/Philosophie-Unterricht mal blamiert habe, weil ich Volta mit Voltaire verwechselte.

Anscheinend aber handelt es sich um denselben. Pierre-Simon Laplace[wp], 1749 bis 1827, Mathematiker, Physiker, Astronom.

Und der hat wohl nicht nur Mathematik, sondern auch den "Laplaceschen Dämon" produziert, von dem ich bis vor 10 Minuten noch nie etwas gehört habe. Wikipedia:

Zitat: «Der Laplacesche Dämon ist die Veranschaulichung der erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Auffassung, nach der es im Sinne der Vorstellung eines geschlossenen mathematischen Weltgleichungs­systems möglich ist, unter der Kenntnis sämtlicher Naturgesetze und aller Initial­bedingungen wie Lage, Position und Geschwindigkeit aller im Kosmos vorhandenen physikalischen Teilchen, jeden vergangenen und jeden zukünftigen Zustand zu berechnen und zu determinieren. Nach dieser Aussage wäre es theoretisch möglich, eine Weltformel aufzustellen.

Der Ausdruck stammt aus folgender Aussage von Pierre-Simon Laplace im Vorwort des Essai philosophique sur les probabilités von 1814:

"Wir müssen also den gegenwärtigen Zustand des Universums als Folge eines früheren Zustandes ansehen und als Ursache des Zustandes, der danach kommt. Eine Intelligenz, die in einem gegebenen Augenblick alle Kräfte kennt, mit denen die Welt begabt ist, und die gegenwärtige Lage der Gebilde, die sie zusammensetzen, und die überdies umfassend genug wäre, diese Kenntnisse der Analyse zu unterwerfen, würde in der gleichen Formel die Bewegungen der größten Himmelskörper und die des leichtesten Atoms einbegreifen. Nichts wäre für sie ungewiss, Zukunft und Vergangenheit lägen klar vor ihren Augen."

Grundlage dieses Gedankens ist der Gesetzes­determinismus[wp]. Das Universum, so der englische Chemiker Robert Boyle[wp] im 17. Jahrhundert, gleiche einem Uhrwerk; Gott habe das Universum mit seinen Gesetzen so geschaffen, wie ein Uhrmacher die perfekte Uhr bauen würde. Einmal erschaffen und in den richtigen Ausgangszustand gebracht, laufe das Universum unerbittlich nach dem Willen der göttlichen Vorsehung ab.

Auch für Laplace ist die Welt durch Anfangs­bedingungen und Bewegungs­gesetze vollständig determiniert, so dass die Aufgabe der Naturphilosophie, die in der Himmelsmechanik ihr Vorbild besitzt, ausschließlich in der Integration von Differential­gleichungen besteht. Das wäre die Aufgabe der "Intelligenz", die Laplace als Gedankenexperiment entwirft. Argumente gegen die Möglichkeit der Existenz einer solchen "Intelligenz" (die Bezeichnung "Dämon" etablierte sich erst später) sind die empirische Unzugänglichkeit des Kleinen und die Unzugänglichkeit sehr großer Massen im Kosmos.»[17]

Oh, doch. Diese Ansicht habe ich schon mal gehört, ich weiß nicht mehr wo. Womöglich im Ethik-Unterricht, der tatsächlich ein Philosophie-Unterricht war. Nur wäre mir jetzt weder der Name, noch der Ursprung bekannt gewesen. Vielleicht ist mir der Name nicht im Gedächtnis geblieben, weil mir Laplace damals nichts sagte, ich habe erst während des Studiums vom Mathematiker und der Laplace-Transformation erfahren.

Dass die aber nicht stimmt, ist klar. Nicht nur aus physikalischen Gründen, Quanten, Unschärfe und so weiter, sondern auch aus Gründen der Informatik und Berechenbarkeit. Denn um das Universum mit allen seinen Atomen vollständig zu simulieren, bräuchte man ein Gehirn, einen Rechner von mindestens ebensolcher Komplexität, das aber nicht selbst Teil des Universums sein kann. Wo also sollte das sein?

Und das soll mit Marx zusammenhängen?

Zeitlich würde es wohl passen.

Und dass Marx auch nicht das Superhirn, sondern Rassist, Antisemit und vom Stamme Nimm war, der wirtschaftlich und ideell auf anderer Leute Kosten lebte, ein Kotzbrocken, wie er im Buche steht, ist auch bekannt. Unfasasbar, dass man ihn als Denker und Philosophen hin- und ihm Denkmäler und einen Nischl aufstellt.

Aber meines Wissens lief Marx eher Hegel hinterher, der mit seinem Geschwätz vom Idealismus als Gegensatz zum Materialismus[wp], wonach dem Materiellen immer das Geistige zugrundeliege, den Schwachsinn der Geisteswissenschaftler angezettelt hat, wonach die Wirklichkeit nur Produkt von Sprechakten sei.

Der ganze leere Dumpfsinn, das dämlich Geschwätz der Philosophen, Soziologen, Kultur­wissenschaftler geht ja auf diesen Hegel[wp] zurück:

Zitat: «Hegelei ist ein von Arthur Schopenhauer[wp] geprägter polemischer Ausdruck für unverständliche, mystifizierende Sprache, die den Eindruck von gedanklicher Tiefe, Komplexität und Wichtigkeit erzeugen soll, tatsächlich aber weitgehend inhaltsleer ist, damit auch wenn dann nur minimalen, meist überhaupt keinen Erkenntnisgewinn ermöglicht und oft sogar im Gegenteil zu gedanklicher und begrifflicher Verwirrung führt. Nach Schopenhauers Auffassung ist die Philosophie Hegels und seiner Nachfolger, der sogenannten Hegelianer, durch ebendiese Eigenschaften gekennzeichnet. Schopenhauer bezeichnete sie auch als "Philosophasterei" oder "Windbeutelei und Scharlatanerie". Insbesondere kritisierte er die Hegelsche Dialektik.

Schopenhauer, der seine Vorlesungen zeitlich parallel zu denen Hegels ansetzte, belegte ihn mit Ausdrücken wie etwa "erbärmlicher Patron" oder "geistloser, unwissender, Unsinn schmierender [...] Philosophast", was er damit rechtfertigte, dass er nicht "mit Achtung von Leuten spreche, welche die Philosophie in Verachtung gebracht haben". Ein Grund dieser tiefen Abneigung war Schopenhauers Ansicht, dass Hegel "die Köpfe durch beispiellos hohlen Wortkram von Grund aus und immer" desorganisiere sowie dass an dem Unsinn, den dieser als Philosophie ausgebe, die deutsche Philosophie noch immer leide und daher ebenso Unsinn produziere.

Ebenso wurde der Ausdruck von Friedrich Nietzsche[wp], Friedrich Engels[wp] (vgl. Dialektische Grundgesetze[wp]) und anderen verwendet.»[18]

Die ganze Philosophie, Sozial-, und die meiste Geisteswissenschaft heutiger Universitäten, die ganze Genderei beruhen auf dem Hegelschen dummen, leeren Geschwätz und dem deutschen Beamtenstatus. So eine richtige Dummenzucht, die nur davon lebt, die Leere ihres Geschwätzes durch dessen Unverständlichkeit zu tarnen, was ich ja schon oft beschrieben habe. Die meisten Geisteswissenschaftler verfügen über die wissenschaftlichen Befähigung eines leeren Schuhkartons. Nichts drin, angeberisch bedruckt, nutzlos und für den Müll.

Es heißt zwar, Marx habe Hegel deshalb "kritisiert", der ganze Marxismus beruht auf diesem leeren Geschwätz und dieser Sichtweise, weil sie ja heute alle von "sozialisiert" und "konstruiert" schwätzen. Eine riesige Dummenzucht.

Den Zusammenhang mit Laplace habe ich bisher nicht gesehen, und ehrlich gesagt, sehe ich ihn jetzt auch nicht spontan. Er ist ja eigentlich sogar ein Widerspruch zu dem Hegel- und Sprechakt-Geschwätz.

Aber dass man mit Marxisten nicht diskutieren kann, weil die rationalem Denken nicht zugänglich sind, das kann ich bestätigen.

– Hadmut Danisch[19]

Zitate

Zitat: «Man sollte Marxismus zu den Buchreligionen zählen.» - Hadmut Danisch[20]
Zitat: «Das Problem an den Marxisten ist, dass sie keinen Wahrheitsbezug haben, sondern sich ihre Inhalte ausschließlich als "kritisch" darstellen, es ihnen also ausschließlich darum geht, an allem rumzumotzen und alles abzulehnen, alles zu beschimpfen und als frauen­benachteiligend darzustellen, aber selbst keine Substanz, keine Theorie, keine Empirie haben. Der ganze Marxismus ist nur ein Deppenzirkus, mit dem sich Leute dann einreden, akademisch zu sein. Tatsächlich ist es aber nur Ersatz­beschäftigung. Der ganze Marxismus ist nur noch dummes Geschwätz für Zivilversager, und wir haben eine Bevölkerungs­schicht, die genau das sein will.» - Hadmut Danisch[21]
Zitat: «Im Marxismus ist das Lügen eine Tugend, weil es da ohnehin keinen Realitätsbezug gibt, nur den "Diskurs", in dem nicht gesagt wird, was ist, sondern das, was man sich wünscht, als Realität dargestellt wird, und man ohnehin nicht für das Lügen bestraft wird, weil der Sozialismus ja den Endsieg erreichen und es dann auch keine Richter mehr gegen wird, die die Protoganisten des Sozialismus belangen.

Marxismus, Sozialismus, Kommunismus sind untrennbar mit dem Lügen verbunden, weil sie ohne Lügen nicht auskommen und das Lügen elementarer Bestandteil der Ideologie ist. Sie müssen lügen, weil ihre Versprechungen nicht funktionieren, und sie halten das Lügen für normal und notwendig, weil ihrer Überzeugung nach alle Menschen gleich und unterschiedslos geboren und dann erst durch Diskurse sozialisiert würden, es also erforderlich und legitim sei, dies durch entsprechende Gegendiskurse zu "dekonstruieren". Es geht nicht und ging nie um Wahrheit, sondern allein darum, stets das Gegenteil des Bestehenden zu behaupten. Nicht Wahrheit ist das Ziel, sondern das dekonstruktive Gegenteil des Bestands. So gibt es Gender nicht etwas deshalb, weil irgendetwas darauf hinweise oder es irgendeinen Beleg dafür gäbe. Gender gibt es allein deshalb, weil es das Gegenteil des Bestehenden, Mann und Frau, ist.

So beruhte das Konzept der "kritischen Theorie" der Frankfurter Schule nie darauf, irgendetwas zu begründen oder empirisch auf Wahrheit zu prüfen. Es geht allein darum, "dagegen" zu sein und rumzunölen, Leute zu beschimpfen.» - Hadmut Danisch[22]

Einzelnachweise

  1. WikipediaMarxismus, Version vom 6. März 2016
  2. Peter Davies: Myth, Matriarchy and Modernity. DeGruyter, NY 2010, S. 107
  3. Dushan Wegner: Wer Karl Marx feiert, hat nie im Sozialismus gelitten, Dushan-Wegner-Blog am 5. Mai 2018
  4. 4,0 4,1 Hadmut Danisch: Marxismus 2.0 und 3.0: Mehr zur "Frankfurter Schule" und zum Brexit, Ansichten eines Informatikers am 26. Juni 2016
  5. Hadmut Danisch: Klassenkampf 4.0: Krieg gegen die Alten, Ansichten eines Informatikers am 3. Juli 2016
  6. Hadmut Danisch: Kampf & Kampf, Ansichten eines Informatikers am 24. Juni 2023
  7. Thorsten Hinz[wp]: Antiweißer Rassismus - genannt Identitätspolitik, Junge Freiheit 34/21, 20. August 2021, Seite 18
    Anreißer: Der lange Vorlauf des antiweißen Rassismus - Verblendung und Schuldkomplex
  8. Moritz Nestor: Woher kommen heutige Konstrukte von "sexueller Vielfalt" und Familienzerstörung?
  9. Wladimir I. Lenin: Über die Aufgaben der proletarischen Frauenbewegung, Rede auf der IV. Konferenz parteiloser Arbeiterinnen der Stadt Moskau am 23. September 1919, in: Ders., Werke, Bd. 30, 6. Aufl., Berlin 1979, 23-29.
  10. Familie im Kommunismus - Zur Abwertung reproduktiver Arbeit und der Fortschreibung kapitalistischer Geschlechterarrangements in der Sowjetunion, PHASE 2 - Zeitschrift gegen die Realität
  11. Boris Reitschuster: Interview mit Litauens Ex-Staatschef Landsbergis: Deutschland gleitet ein drittes Mal in den Sozialismus ab, Tichys Einblick am 20. Oktober 2019
    Anreißer: Die politische Korrektheit führe die Welt in den Abgrund, mahnt der litauische Ex-Staatschef Vytautas Landsbergis[wp]: Sie sei nichts anderes als die Lüge. Den Deutschen wirft er vor, sie mieden Tabu­themen. Ihre Sympathien für den Kommunismus kann er nicht verstehen.
  12. Hadmut Danisch: "Lieber Karl ...", Ansichten eines Informatikers am 1. Dezember 2019
  13. Marx und seine Erben, tagesschau24 am 28. Mai 2021
  14. Marx und seine Erben, Deutschen Welle am 30. April 2019 (42:36 Min.)
  15. Anmerkung: Die wirtschaftliche Entwicklung und Situation Russlands war laut neuesten Erkenntnissen der einschlägigen Forschung in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg trotz des ökonomisch-technologischen Entwicklungs­rückstands gegenüber den USA und Ländern Nord-, West- und West­mittel­europas wegen eines schnellen, stetigen und starken Wirtschafts­wachstums positiv. Der Industrialisierungs­grad Russlands war vergleichbar mit demjenigen in Österreich-Ungarn, wohingegen der Industrialisierungs­stand in Spanien, Portugal und den südost­europäischen Ländern quasi inexistent war.
  16. Hadmut Danisch: Der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk und sein Marx-Kult, Ansichten eines Informatikers am 29. Mai 2021
  17. Wikipedia: Laplacescher Dämon
  18. Wikipedia: Hegelei
  19. Hadmut Danisch: Marx und Laplace, Ansichten eines Informatikers am 24. Juni 2023
  20. Hadmut Danisch: Analyse des Wirtschaftstods Deutschlands, Ansichten eines Informatikers am 6. September 2024
  21. Hadmut Danisch: Die Marxisten der Wirtschaftsuniversität Wien, Ansichten eines Informatikers am 4. Februar 2024
  22. Hadmut Danisch: Eruptionen unfassbarer Verlogenheit, Ansichten eines Informatikers am 1. September 2024

Querverweise

Netzverweise

  • Wikipedia führt einen Artikel über Marxismus
  • Hadmut Danisch - Ansichten eines Informatikers
    • Karl Marx, die Quelle des Dummheitskults, 26. Juni 2024
      Dem gesellschaftlichen Wahnsinn auf der Spur.
      Woher kommt eigentlich dieser linke „Quality is a myth“-Schwachsinn? Die Frauenquote, dieses Quereinsteiger-Zeug? Was ist die Quelle dieses Wahnsinns?
      Ein Leser bracht mich per Hinweis auf diesen Artikel auf etwas: Jeder ein Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker eines Eduard Kaeser - schon von 2014. [...]
      Das ist ein Schema, das ich schon oft beobachtet und beschrieben habe, und das man immer wieder sieht: Gender, Frauenquote, Grundeinkommen - ständig wird unterstellt, dass alles ein einziges großes Werk ist, an dem sich jeder irgendwie so von selbst einbringt, immer da, wo es ihm gerade Spaß macht und wo er sich erfüllt fühlt. Jeder kann alles, und man muss jeden „mitspielen“ lassen, wie bei den Kindern im Sandkasten. "Quality is a myth", wie es bei den Genderasten heißt, weil sie unterstellen, dass jegliche Qualitäts­anforderungen nur frei erfundendes Ausgrenzungs­werkzeug weißer Männer sei, die das alles für sich behalten wollen, nur ein Vorwand, um den Spaß nicht mit anderen teilen zu müssen. [...]
      Deshalb wurde ja damals auch meine Verfassungs­beschwerde von der Gender­professorin und Verfassungs­richterin Baer abgelehnt - weil ich, und das war eigentlich schon Verfassungs­recht­sprechung von 1991 für alle berufs­bezogenen Prüfungen, dass es solche Grundlagen geben muss, gesetzliche Grundlagen für Anforderungen und Bewertungs­maßstäbe in Promotionen einzufordern. Denn das Bundes­verfassungs­gericht hatte 1991 noch den Standpunkt vertreten, dass Berufs­prüfungen in einer Demokratie demokratisch legitimiert sein müssen - und das können sie nur über den Gesetzgeber, weil nur die Parlamente demokratisch gewählt sind. Genau das wollte man aber im Zeichen von Gender 2012 eben nicht mehr. Es durfte keine definierten Maßstäbe mehr geben, schon gar keine gesetzlichen, weil das ja alles Männerwerk ist, nur dazu da, andere auszugrenzen.
      Eine Sichtweise, als sei die ganze Welt nur ein Kinder­geburtstag, ein Ponyhof, auf dem sich jeder selbst verwirklicht, subventioniert durch Grundeinkommen.
      Wie das dann funktionieren soll? Alle leben gut, obwohl jeder nur noch macht, was und soviel es im Spaß macht?
      Man unterstellt, dass die Produktivität immer weiter steige, uns die Maschinen - erst die Dampfmaschine, dann die Computer, die Roboter, die Algorithmen, die KI - immer mehr Arbeit abnehmen, bis wir eigentlich nur noch einmal die Woche aus dem Home-Office mit den Fingern schnippen müssen, und auch das nur, bis es dafür eine App gibt.
      Letztlich nicht mehr als der Glaube an ominöse Kobolde, die irgendwoher aus den Wänden kommen und nachts für uns alle Arbeit erledigen. Quasi die technisierte 20.-Jahrhundert-Version mythischen, esoterischen Denkens. Die Fiktion des idealen Rudels: Alle fressen, keiner muss jagen, das Essen fällt vom Himmel. Schlaraffenland.
      Aber woher kommt dieser Unfug?
      Der Schlüssel ist die Formulierung "Jäger, Fischer oder Hirt". [...]
      Die Einführung der Arbeitsteilung wird als Problem gezwirbelt: [...]
      [...] Ferner ist mit der Teilung der Arbeit zugleich der Widerspruch zwischen dem Interesse des einzelnen Individuums oder der einzelnen Familie und dem gemeinschaftlichen Interesse aller Individuen, die miteinander verkehren, gegeben; und zwar existiert dies gemeinschaftliche Interesse nicht bloß in der Vorstellung, als "Allgemeines", sondern zuerst in der Wirklichkeit als gegenseitige Abhängigkeit der Individuen, unter denen die Arbeit geteilt ist. Und endlich bietet uns die Teilung der Arbeit gleich das erste Beispiel davon dar, daß, solange die Menschen sich in der natur­wüchsigen Gesellschaft befinden, solange also die Spaltung zwischen dem besondern und gemeinsamen Interesse existiert, solange die Tätigkeit also nicht freiwillig, sondern naturwüchsig geteilt ist, die eigne Tat des Menschen ihm zu einer fremden, gegen­über­stehenden Macht wird, die ihn unterjocht, statt daß er sie beherrscht. Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten aus­schließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muß es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden. Dieses Sichfestsetzen der sozialen Tätigkeit, diese Konsolidation unsres eignen Produkts zu einer sachlichen Gewalt über uns, die unsrer Kontrolle entwächst, unsre Erwartungen durchkreuzt, unsre Berechnungen zunichte macht, ist eines der Hauptmomente in der bisherigen geschichtlichen Entwicklung, und eben aus diesem Widerspruch des besondern und gemeinschaftlichen Interesses nimmt das gemeinschaftliche Interesse als Staat eine selbständige Gestaltung, getrennt von den wirklichen Einzel- und Gesamt­interessen, an, und zugleich als illusorische Gemeinschaftlichkeit, aber stets auf der realen Basis der in jedem Familien- und Stamm-Konglomerat vorhandenen Bänder, wie Fleisch und Blut, Sprache, Teilung der Arbeit im größeren Maßstabe und sonstigen Interessen - und besonders, wie wir später entwickeln werden, der durch die Teilung der Arbeit bereits bedingten Klassen, die in jedem derartigen Menschenhaufen sich absondern und von denen eine alle andern beherrscht. Hieraus folgt, daß alle Kämpfe innerhalb des Staats, der Kampf zwischen Demokratie, Aristokratie und Monarchie, der Kampf um das Wahlrecht etc. etc., nichts als die illusorischen Formen sind, in denen die wirklichen Kämpfe der verschiednen Klassen untereinander geführt werden (wovon die deutschen Theoretiker nicht eine Silbe ahnen, trotzdem daß man ihnen in den "Deutsch-Französischen Jahrbüchern" und der "Heiligen Familie" dazu Anleitung genug gegeben hatte), und ferner, daß jede nach der Herrschaft strebende Klasse, wenn ihre Herrschaft auch, wie dies beim Proletariat der Fall ist, die Aufhebung der ganzen alten Gesellschafts­form und der Herrschaft überhaupt bedingt, sich zuerst die politische Macht erobern muß, um ihr Interesse wieder als das Allgemeine, wozu sie im ersten Augenblick gezwungen ist, darzustellen. [...]
      Darum geht es.
      Die Arbeitsteilung ist die Grundlage unserer Gesellschaft, denn erst dadurch sind wir aus der Phase der einfachen Agrar- und Steinzeit­gesellschaft geworden, was wir sind. Erst durch Spezialisierung, Berufe, Arbeits­teilung und damit auch die Freistellung von Aufgaben der unmittelbaren Nahrungs­beschaffung konnte man sich auf Themen und Forschung spezialisieren und beispielsweise feste Häuser bauen oder in die Bronzezeit eintreten, Wissenschaft treiben, Kalender erstellen, Jahreszeiten voraussagen.
      Genau das ist der Knackpunkt, der die weiße, westliche Gesellschaft geprägt hat. Der oft - und am Beispiel von Affen beschriebene - Kooperations­zwang durch eine harte, kalte Lebensumgebung, in der man Winter überstehen muss, die der einzelne nicht überstehen kann. In vielen Gegenden der Welt gibt es das nicht, kann man das ganze Jahr hindurch von der Hand in den Mund leben, sich täglich seine Nahrung beschaffen, und kommt mit einer Lehmhütte, einer Höhle oder einem Verhau aus Gestrüpp als Schutz vor Raubtieren aus und hat außer etwas Schmuck, einem Steinhammer, einem Steinmesser und einem Speer auch keinerlei Besitz.
      Arbeitsteilung war der Schlüssel zu den Berufen, und Berufe waren der Schlüssel zum Erfolg.
      Marx aber hielt das für eine Form der Versklavung: Wenn man einmal in einem Beruf gefangen ist, müsse man für den Rest seines Lebens darin bleiben, wolle man seinen Lebensunterhalt nicht verlieren.
      Darin zeigt sich das Geschwätz der Geisteswissenschaftler: Es kommt in deren Gedankenwelt, in deren Vorstellungen nicht vor, dass einen Beruf zu ergreifen bedeutet, etwas zu erlernen, Wissen und Fertigkeiten zu erwerben, ein Fach auch weiter­entwickeln zu können, und dass damit soviel Aufwand verbunden ist, dass es sich im Allgemeinen nicht lohnen kann, einen zweiten Beruf zu erlernen.
      Und so stellt der sich das vor, nochmal die Textstelle: "während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden."
      Es werden systematisch die Berufs­anforderungen, die Berufs­ausbildung zerstört, jegliche Zugangs­hürden abgebaut.
      Das ist das, was hinter Frauenquote und Gender Pay Gap steckt: Oft habe ich beschrieben, dass der Gender Pay Gap auf absurden Vergleichen beruht und es keine einzige belastbare Untersuchung zum Gender Pay Gap gibt: Sie vergleichen dabei nämlich die Kultur­wissen­schaftlerin ohne jeden Nutzen und ohne jede Berufs­erfahrung mit einem Ingenieur mit 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit, weil sie unterstellen, dass "gleiche Tätigkeiten" schon bei gleichem Bildungsabschluss vorliegen: Beide haben Diplom/Master.
      Es wurde zwar immer getönt, dass Frauen "besser ausgebildet" seien und "bessere Noten" hätten - aber es war nur Schwindel. Tatsächlich brauchte man Frauen für genau das Gegenteil, nämlich als Exempel für das Fehlen der nötigen Ausbildung: Prinzip der "Quereinsteigerin". Deshalb die Frauenquote.
      Deshalb haben wir auch nur in der Propaganda eine "Fachkräfte­einwanderung". In Wirklichkeit haben wir eine "Unfach­kräfte­einwanderung", wenn nicht gar eine Analphabeten­einwanderung. Es geht darum, gezielt Leute zu finden, die nicht in unserer Leistungs­gesellschaft "sozialisiert" sind, um eine Gesellschaft zu bauen, in der jeder alles tun kann und darf, und gleich bezahlt werden muss, ohne je den Beruf ernstlich oder überhaupt erlernt zu haben.
      Deshalb der Plan, das Beamtentum mit Migranten zu besetzen. Es geht darum, eine Gesellschaft zu bauen, in der Berufe mit einem Minimum oder auch ganz ohne Ausbildung ausgeübt werden können, um die marxistische Volatilität herzustellen. Deshalb Aktionen wie gerade in verschiedenen rot-grün regierten Bundesländern, Mathematik, Lesen, Schreiben, Grammatik, Orthographie abzuschaffen oder zumindest nicht mehr Gegenstand der Benotung sein zu lassen. Es darf kein Können mehr verlangt werden, schließlich sollen KI und Robotik den Menschen alles abnehmen können, was körperliche oder geistige Fähigkeiten erfordert. Ich hatte ja neulich über eine FDP-Veranstaltung geschrieben[ext], in der es um die Frauenquote im Bau geht, mehr Frauen auf den Bau zu bringen - natürlich nur in den Schreib­tisch­tätigkeiten wie Architekt oder Bauaufsicht. Körperliche Arbeit erst, wenn die Maschinen alles übernehmen und Frau nur noch auf den Knopf drücken muss. Genau darum geht es.
      Und das ist auch der Grund, warum in den Parteien Ungelernte, Zivilversager und Studien­abbrecher so beliebt sind: Optimale Voraussetzungen für eine marxistische Gesellschaft. Das sind genau die Leute, um die es gehen soll: Nichts können, alles dürfen. Und unsere Politiker­riege besteht aus Muster­exemplaren der Gattung "Nichts können". Weil nur die in der Lage seien, alle Hürden für Nichts­könner zu erkennen - und damit aus dem Weg zu räumen.
      Und das ist der Grund, warum die Gender­professorin damals meine Verfassung­beschwerde ohne Begründung "nicht angenommen" hat: Ich wollte klare Promotions­kriterien. Die Uni Karlsruhe hatte ja damals zugegeben, dass sie selbst nicht weiß und nicht sagen kann, was für die Promotion eigentlich gefordert ist, was Prüfungs­aufgabe ist, welche Leistung vorzulegen ist. Die wussten nicht, was eigentlich zu verlangen und bewerten ist. Dagegen hatte ich Verfassungs­beschwerde erhoben, weil das Bundes­verfassungs­gericht 1991 geurteilt hatte, dass die Anforderungen und Bewertungs­maßstäbe der gesetzlichen Grundlage bedürfen. Und genau das passte nicht in den marxistischen Plan.
      Deshalb auch diese Deindustrialisierung. Deshalb stört die das nicht, wenn die BASF nach China umzieht. Die BASF ist ein Musterbeispiel für einen großen Haufen von Leuten, die alle ihren Beruf erlernt haben und viel wissen und können müssen, damit es a) nicht "Bumm!" macht und b) das gewünschte Ergebnis herauskommt. Deshalb passt eine BASF nicht in eine marxistische Gesellschaft, weil das, was die BASF macht, eben nicht jeder kann und nicht jeder darf.
      Und deshalb auch das "bedingungslose Grundeinkommen", weil das ja jeden - siehe Marx - davon befreien soll, einen Beruf zu erlernen oder darin gestrandet zu sein und den auf alle Zeit ausüben zu müssen, und jedem die Möglichkeit geben soll, dass jeder jeden Tag einfach das macht, wozu er gerade Lust hat, ohne es gelernt zu haben. Heute Opernsänger, morgen Pilot, übermorgen Chirurg, am Freitag mal schauen, was man in der BASF so zusammen­rühren kann und welche Farbe es dann hat.
    • Bei uns kommt die Arbeit aus der Steckdose, 23. Februar 2024
      Anreißer: Von marxistischen Illusionen.
      Auszug: [Die industrielle Revolution] war eine Zeit enormen Aufbruchs, die versprach, dass der Mensch nie wieder würde körperlich arbeiten müssen, weil "Arbeit" - im physikalischen Sinne - unbegrenzt verfügbar schien.
      Darauf baute Marx seine "Theorie", eher Ideologie, auf. Marx war ein Idiot der Sorte, wie man sie an der Berliner Humboldt-Universität herstellt, und deshalb überzeugt, dass uns eben das Paradies bevorstünde, auf das die Marxisten seither warten, und es nur die bösen Kapitalisten seien, die uns vom Paradies abhielten, um uns alle auszubeuten. Weil Marx dachte, dass sich das Prinzip Arbeit mit der Dampfmaschine erledigt habe, und die Arbeiterschaft künftig leben könnte ohne zu arbeiten, wenn man nur die bösen Kapitalisten überwinde, weil das dann alles mit Dampfmaschinen gehe. Weshalb die Produktions­mittel in Volkseigentum übergehen müssten, um die Kapitalisten zu eleminieren, die uns die Arbeitskraft der Dampfmaschine vorenthalten.
      Seither glauben Marxisten, dass wir alle nicht mehr arbeiten müssten und sich ein Paradies einstelle, weil wir so wunderbare Maschinenkraft hätten, wenn wir nur endlich die fiesen Kapitalisten vernichten, die uns knechten, um uns auszubeuten.
    • Depp Marx und das Home Office, 4. Oktober 2020
      Anreißer: Marxisten, die Evolution, das Geschlechterkram, die Technik, Industrialisierung und arbeits­teilige Wirtschaft.
      Auszug: Männer (auch im Tierreich) sind von der Evolution so gepolt, dass sie so viele Nachkommen haben wollen wie möglich. Sie wollen daher so viele Frauen besitzen (in ihrem Rudel, in ihrem Harem haben) wie möglich. Das führt unweigerlich dazu, dass es eine Konkurrenz unter Männern gibt. Und diese Tatsache alleine zerstört schon die kommunistische Utopie.
  • Marxismus ist auf Sklavenarbeit von Schwarzen gegründet: Engels und Marx waren Profiteure von Sklaverei, ScienceFiles am 10. Juni 2020 (Sklaverei, Friedrich Engels[wp])
  • Youtube-link-icon.svg Identity Politics und die marxistische Lüge des "white privilege" - Jordan B Peterson (Vancouver, 3. November 2017) (Länge: 151:43 Min.) (mit deutschen Untertiteln, Weiße Privilegien, Postmodernismus)
  • Youtube-link-icon.svg Marxismus - ein Werkzeug zur Zerstörung der Gesellschaft - Valeriy Pyakin (29. Juli 2019) (Länge: 16:10 Min.)
  • Youtube-link-icon.svg So plante globale Elite, Europa mit Marxismus zu überrollen - Valeriy Pyakin (5. November 2018) (Länge: 20:20 Min.)
  • Rainer Zitelmann: Kein Grund, zu feiern: 200 Jahre Karl Marx und 100 Millionen Tote, Tichys Einblick am 30. April 2018
    Anreißer: Vor 200 Jahren wurde Karl Marx[wp] geboren. In den Medien ein großer Trubel, die F.A.Z. im Feuilleton mit Riesen-Überschrift "Der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt", zwei Seiten Marx-Zitate, wie inspirierend und aktuell er als Denker sei.
  • Alexander Ulfig: Marxismus, Moral und Ethik, Die Freie Welt am 19. März 2015 (Kapitalismus, Moral)
  • Gérard Bökenkamp: Vom Marxismus zum Idealismus: Die Crux der Bewusstseinspolitik (Über Moralismus und Meinungsfreiheit), ef-magazin am 29. September 2010